DE3600965C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum mate­ rialsparenden Ausschneiden von Blechplatinen aus Band­ material, welche einerseits durch die Bandlängskanten und andererseits durch Trennschnitte begrenzt sind, die unmittelbare Außenkanten der seitenverkehrt in dem Band­ material aufeinanderfolgend angeordneten Blechplatinen sind, wobei gleichzeitig jeweils zwei quer zur Bandlängs­ richtung liegende Seiten der Blechplatinen ausgeschnit­ ten werden und wobei das Bandmaterial vor und ggf. nach jedem solchen Schnitt um die Länge zweier Blechplatinen relativ zu der Schneidstation weitergefördert wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Werkzeug zur Durch­ führung dieses Verfahrens.

Das eingangs genannte Verfahren ergibt sich aus der DE-AS 26 37 541, welche das materialsparende Ausstanzen von geschwungenen Blechsegmenten zur Herstellung eines Rohrbogens beschreibt.

Zur Herstellung trapezförmiger Blechplatinen werden der­ zeit in der Automobilindustrie Vorrichtungen eingesetzt, die ein mit jedem Pressenhub um einen eingestellten Win­ kel pendelndes Messerbalkenpaar aufweisen. Die auf diese Weise geschnittenen Blechplatinen sind nicht deckungs­ gleich. Deshalb wird jede zweite Blechplatine um 180 Grad gedreht, damit sie an der Weiterverarbeitungspresse in gleicher Position von dem automatischen Abstapler vom Blechplatinenpaket abgenommen werden kann.

Nachteilig bei dem bekannten Verfahren bzw. dem bekann­ ten Werkzeug ist es, daß nach jedem Pressenhub das Messerbalkenpaar verschwenkt werden muß und ein Drehen jeder zweiten Blechplatine notwendig wird. Dadurch ist die Leistungsfähigkeit der Presse relativ gering.

Gemäß der DE-OS 22 33 350 ist es auch schon bekannt, ein Werkzeug mit zwei spiegelbildlich zueinander liegenden Messerbalkenpaaren auszurüsten, so daß mit jedem Schneid­ vorgang ein Doppelschnitt erzielt wird. Das Erfordernis des Drehens jeder zweiten Blechplatine wird jedoch mit einem solchen Werkzeug nicht gelöst. Weiterhin ist es durch die Zeitschrift "Der Maschinenmarkt" 57 (1956) 17. Juli, Seite 8 bekannt, trapezförmige Werkstücke auf einem Band so zu verschachteln, daß zur besten Werk­ stoffausnutzung steg- und randlos geschnitten werden kann.

Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Auf­ gabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genanntenArt zu entwickeln, welches gegenüber den bisher bekannten Verfahren eine höhere Ausbringleistung hat. Weiterhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens geschaffen werden.

Die erstgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine Blechplatine in Förderrichtung des Bandmaterials und eine Blechplatine quer dazu abgeführt wird.

Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verfahrensweise fallen mit jedem Pressenhub zwei Blechplatinen an. Eine nach diesem Verfahren arbeitende Vorrichtung kann zwar wegen des erforderlichen doppelten Vorschubs nur mit geringerer Hubzahl arbeiten, dennoch ergibt sich ein Kapazitätsgewinn von etwa 80%.

Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Schnittwerkzeug zum gleichzeitigen Aus­ schneiden der quer zur Bandlängsrichtung liegenden zwei Seiten der Blechplatinen zwei Messerbalkenpaare dienen und daß die Vorrichtung zwei lineare Fördereinrichtungen für die ausgeschnittenen Blechplatinen aufweist, von denen eine zum Fördern in Fließrichtung des Bandmate­ rials, die andere zum Fördern quer dazu ausgebildet ist.

Eine solche Vorrichtung ist einfacher im Aufbau als die vergleichbaren, bekannten Werkzeuge, weil keine Pendel­ bewegung der Messerbalkenpaare notwendig ist und das Drehen jeder zweiten Blechplatine entfällt. Weiterhin hat ein solches Werkzeug fast die doppelte Leistung wie eine mit Pendelschnitt arbeitende Presse.

Die Presse mit Werkzeug kann rasch umgerüstet werden, wenn Blechplatinen mit einer anderen Länge oder geänder­ tem Neigungswinkel der Schenkel erzeugt werden sollen, wenn beide Messerbalkenpaare um jeweils eine vertikale Schwenkachse verstellbar und ein Messerbalkenpaar zusätz­ lich in Fließrichtung des Bandmaterials verstellbar aus­ gebildet ist.

Die Erfindung läßt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zu ihrer weiteren Verdeutlichung ist der die Erfindung be­ treffende Teil einer Vorrichtung in der Zeichnung räum­ lich dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Die Zeichnung zeigt von einer Presse ein Werkzeugober­ teil 1, an dem zwei Messerbalken 2, 3 befestigt sind. Auf einem Werkzeugunterteil 4 sind zwei entsprechende Messerbalken 5, 6 vorgesehen. Bandmaterial 7 wird der Presse in der Zeichnung gesehen von links zugeführt. Nach jedem Pressenhub wird das Bandmaterial um die Länge zweier Blechplatinen 8, 9 weitergefördert. Mit jedem Hub der Presse fallen deshalb zwei Blechplatinen 8, 9 an, die auf unterschiedlichen Fördereinrichtungen 10, 11 abgeführt werden, die als Magnetbänder ausgebildet sind.

Wichtig für die Erfindung ist, daß die eine Förderein­ richtung 10 in Fließrichtung des Bandmaterials 7, die andere Fördereinrichtung 11 jedoch quer dazu angeordnet ist. Dadurch ist ein Drehen der Blechplatinen 10, 11 nicht nötig, weil jede Fördereinrichtung 10, 11 nur in sich einheitliche Platinenlagen fördert und gegebenen­ falls abstapelt.

Um das Schneidwerkzeug rasch und kostengünstig für Blech­ platinen mit einer anderen Länge oder anderem Winkel der Schenkel des Trapezes umstellen zu können, sind beide Messerbalkenpaare 3, 6; 2, 5 jeweils um vertikale Schwenkachsen 12, 13 verstellbar, was in der Zeichnung schematisch angedeutet wurde. Weiterhin sind die beiden Masserbalken 2 und 5 in Bandfließrichtung verstellbar, was durch zwei Pfeile 14, 15 veranschaulicht ist. Die Bandlaufrichtung wurde durch einen Pfeil 16 gekennzeich­ net.

Claims (3)

1. Verfahren zum materialsparenden Ausschneiden von Blechplatinen aus Bandmaterial, welche einerseits durch die Bandlängskanten und andererseits durch Trennschnitte begrenzt sind, die unmittelbare Außenkanten der seiten­ verkehrt in dem Bandmaterial aufeinanderfolgend angeord­ neten Blechplatinen sind, wobei gleichzeitig jeweils zwei quer zur Bandlängsrichtung liegende Seiten der Blechplatinen ausgeschnitten werden und wobei das Band­ material vor und ggf. nach jedem solchen Schnitt um die Länge zweier Blechplatinen relativ zu der Schneidstation weitergefördert wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blechplatine in Förderrichtung des Bandmaterials und eine Blechplatine quer dazu abgeführt wird.

2. Vorrichtung zum Ausschneiden von Blechplatinen aus Bandmaterial zur Durchführung des Verfahrens nach An­ spruch 1, wobei die Blechplatinen die Form von Trapezen, Rechtecken oder Dreiecken aufweisen, deren Höhe der Breite des Bandmaterials entspricht, dadurch gekenn­ zeichnet, daß als Schnittwerkzeug zum gleichzeitigen Ausschneiden der quer zur Bandlängsrichtung liegenden zwei Seiten der Blechplatinen (8, 9) zwei Messerbalken­ paare (2, 5; 3, 6) dienen und daß die Vorrichtung zwei lineare Fördereinrichtungen (10, 11) für die ausgeschnit­ tenen Blechplatinen (8, 9) aufweist, von denen eine zum Fördern in Fließrichtung des Bandmaterials (7), die andere zum Fördern quer dazu ausgebildet ist.

3. Werkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Messerbalkenpaare (2, 5; 3, 6) um jeweils eine vertikale Schwenkachse (12, 13) verstellbar und ein Messerbalkenpaar (2, 5) zusätzlich in Fließrichtung des Bandmaterials (7) verstellbar ausgebildet ist.