DE3600336C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Entwickler zur Verwendung bei
einem Bilderzeugungsverfahren, etwa bei elektrophotogra
phischen, elektrostatischen und magnetischen Aufzeich
nungsverfahren.
Bei elektrophotographischen Verfahren werden elektrostatische
latente Bilder bzw. Ladungsbilder unter Ausnutzung
der Photoleitfähigkeit von Materialien wie Cadmiumsulfid,
Polyvinylcarbazol, Selen und Zinkoxid erzeugt. Hierbei
wird ein photoempfindliches Material mit einer Photolei
terschicht gleichförmig elektrisch aufgeladen und das
photoempfindliche Material wird dann bildweise belichtet
unter Erzeugung eines elektrostatischen Ladungsbildes,
welches anschließend mit einem pulverförmigen Toner ent
wickelt wird, der mit einer entgegengesetzten Polarität
oder im Falle der Umkehrentwicklung mit der gleichen Pola
rität wie diejenige des elektrostatischen Ladungsbildes
aufgeladen ist. Das resultierende Tonerbild wird dann
gewünschtenfalls auf ein Übertragungsblatt übertragen und
fixiert. Bei einem Verfahren oder einer Vorrichtung unter
Einschluß eines Übertragungsschrittes wird ein Teil des
Toners, der nicht übertragen wird, sondern auf dem photoempfindlichen
Material verbleibt im allgemeinen entfernt,
so daß das photoempfindliche Material wiederholt verwendet
werden kann. Zur Entfernung des auf dem photoempfindlichen
Material zurückbleibenden Toners ist es im allgemeinen
üblich, ein Reinigungselement mit dem photoempfindlichen
Material in Berührung zu bringen, etwa mit einer Reini
gungsklinge, einer Pelzbürste oder mit einer
Magnetbürste. Während das Reinigungselement mit
dem photoempfindlichen Material unter einem angemessenen
Druck in Berührung kommt, können Schwierigkeiten auftre
ten, da das photoempfindliche Element mechanisch beschä
digt werden kann oder der Toner bei wiederholter Ver
wendung des lichtempfindlichen Elements daran festklebt.
Wenn die Reinigung nicht sorgfältig durchgeführt wird,
wird das auf dem photoempfindlichen Material erzeugte
Ladungsbild gestört, so daß praktisch nicht annehmbare
Tonerbilder erhalten werden, die Flecken oder Streifen als
Unregelmäßigkeiten enthalten. Um das Ankleben des Toners
an dem photoempfindlichen Material zu vermeiden, wird üb
licherweise zu dem Toner eine Reibung vermindernde
Substanz hinzugesetzt. Dieses Verfahren
verhindert, daß eine unzureichende Reinigung,
etwa durch Ankleben von Toner, auftritt, jedoch ist es mit
einigen Nachteilen wie folgt verbunden:
Eine bekannte Reibung vermindernde Substanz muß in einer
großen Menge zugegeben werden, um einen ausreichenden Effekt unter
Bedingungen hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit
zu zeigen. Wenn jedoch eine solche Substanz in einer
großen Menge hinzugesetzt wird, treten andere Schwierig
keiten auf, so daß klare Bilder nicht erhalten werden
können. So werden Substanzen mit niedrigem spezifischen
Widerstand, wie etwa Papierstaub und Ozonaddukte auf
der Oberfläche des photoempfindlichen Materials erzeugt
oder haften an der Oberfläche des photoempfindlichen Materials
an, und diese Substanzen können während der
wiederholten Verwendung nicht leicht entfernt
werden, wodurch die Ladungsbilder insbe
sondere unter Umgebungsbedingungen mit hoher Temperatur
und hoher Feuchtigkeit merklich beeinträchtigt werden.
Die Verwendung einer Reibung vermindernden Substanz, etwa
Polyvinylidenfluorid-Pulver ist beispielsweise aus den
japanischen Patentpublikationen Nr. 8136/1973 (korrespon
dierend zu GB-PS 12 72 815), 8141/1973 (korrespondierend
zur US-PS 41 87 329) und 1130/1976 (korrespondierend zur
GB-PS 13 21 651 und DE-AS 20 32 393) bekannt. Es wurde nun gefunden, daß die
schlechte Reinigung infolge von Ankleben des Toners durch
Verwendung einer bekannten Reibung vermindernden Substanz,
wie Polyvinylidenfluorid umgangen werden kann, wenn sie in
einer großen Menge verwendet wird. Andererseits sind die
Begleitprobleme, etwa eine merkliche Erniedrigung in der
Bildschärfe, Störung von Ladungsbildern auf dem photoempfindlichen
Material unter Bedingungen hoher Temperatur
und Feuchtigkeit, Instabilität über lange Anwendungszeit
spannen und Beschädigungsanfälligkeit des photoempfindlichen
Materials bisher noch nicht ausreichend gelöst. Daher ist
eine verbesserte Reibungvermindernde Substanz sehr er
wünscht.
Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung
eines Entwicklers, der eine geringe Tendenz zum Ankleben von
Toner auf dem photoempfindlichen Material aufweist und der
nicht leicht Risse bei dem photoempfindlichen Material
verursacht, wenn dieses mit einer Tonerkomponente in
Berührung kommt, so daß
klare Tonerbilder im kontinuierlichen Kopierbetrieb
über lange Zeitspannen
selbst unter Bedin
gungen hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit
erhalten werden.
Diese Aufgabe wird mit dem Entwickler gemäß Patentanspruch 1
gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen
2 bis 10 genannt.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt ein Diagramm des F¹⁹-Kernmagnetreso
nanzspektrums des in Beispiel 1 verwendeten Entwicklers.
Fig. 2 zeigt eine Photographie eines Teils des im Bei
spiel 1 erhaltenen Bildes;
Fig. 3 zeigt eine Photographie eines Teils des im Ver
gleichsbeispiel 1 erhaltenen schlechten Bildes;
Fig. 4 zeigt eine Photographie eines Teils des gemäß
Vergleichsbeispiel 3 erhaltenen schlechten Bildes.
Ein charakteristisches Merkmal des erfindungsgemäßen
Entwicklers besteht darin, daß er Teilchen eines fluorhaltigen
Polymeren in Form eines Vinylidenfluoridpolymeren
enthält, das Absorptionsmaximas bei
etwa -23.5±1 ppm, etwa -27.5±1 ppm, etwa -45.8±1 ppm
und etwa -48.1±1 ppm gemäß dem F¹⁹-Kernmagnetreso
nanzspektrum (nachstehend auch als "F¹⁹-NMR" bezeichnet)
mit Maximalflächen Sa, Sb, Sc bzw. Sd zeigt, die der fol
genden Beziehung genügen:
(Sb+Sc+Sd)/Sa ≧ 0.20 .
Das im Rahmen der Erfindung verwendete F¹⁹-NMR-Absorp
tionsspektrum entspricht den chemischen Verschiebungen von
-CF*₂- in einem Vinylidenfluoridpolymeren, wie es bei
spielsweise in J. Polymer Sci. A1, Seite 1305 (1963)
beschrieben ist.
Insbesondere entspricht das Absorptionsmaximum bei -23.5 ppm
einer Absorption aufgrund einer regulären Kopf-
Schwanz-Wiederholung von CF₂-CH₂ Einheiten. Das Ab
sorptionsmaximum bei -27.5 ppm ist eine Absorption durch
CF*₂ in einer Kette, die eine CH₂-CH₂ Bindung etwa CH₂-
CH₂-CF*₂-CH₂-CF₂ enthält. Das Absorptionsmaxima bei
-45.8 ppm ist eine Absorption durch CF*₂ in einer Kette,
die eine CF₂-CF₂ Bindung etwa CH₂-CF*₂-CF₂-CH₂ ent
hält. Das Absorptionsmaximum bei -48.1 ppm entspricht einer
Absorption durch CF*₂ in einer Kette, die sowohl eine CH₂-CH₂
Bindung als auch eine CF₂-CF₂ Bindung enthält.
Es wurde nun gefunden, daß die vorstehend erwähnten Probleme
dann überwunden werden können, wenn das fluorhaltige Polymer
der proportionalen Beziehung:
(Sb+Sc+Sd)/Sa ≧ 0.20 genügt (worin Sa, Sb, Sc und Sd
Absorptionsmaximaflächen bei etwa -23.5, etwa -27.5, etwa
-45.8 bzw. etwa -48.1 ppm sind), was das Verhältnis zwi
schen den Maximaflächen, die durch ungewöhnliche bzw.
anormale Bindungen und Maximaflächen, die durch regelmäßig
wiederholende Bindungen gegeben sind, verdeutlicht. Somit
können klare und stabile Bilder ohne Störung der La
dungsbilder unter Bedingungen hoher Temperatur und hoher
Feuchtigkeit und mit geringer Fleckenbildung infolge
schlechter Reingigung erzielt werden.
Die Bedingung des NMR-Maximumverhältnis von (Sb+Sc+Sd)/Sa
≧ 0.20 zeigt, daß der erfindungsgemäße Entwickler
ein Vinylidenfluoridpolymer mit einem großen Anteil unge
wöhnlicher Verbindungen enthält, d. h. daß er einen großen
Anteil von Bindungen oder Strukturen enthält, worin die CF₂-CH₂
Einheit nicht regelmäßig angeordnet ist. Dies ist
im Gegensatz zum üblichen Versuchskonzept bei der Her
stellung eines Polymeren, das so gleichzeitig wie möglich
sein soll, um die mechanischen Eigenschaften zu erhöhen
und die freie Oberflächenenergie zu erniedrigen. Es wurde
daher gefunden, daß die anormalen Bindungen zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe wichtig sind, und daß die gewünschten
Effekte unter Verwendung einer Fluor enthaltenden
Substanz erreicht werden können, die die Bedingung des
NMR-Maximumverhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa ≧ 0.20 erfüllt.
Das Vinylidenfluoridpolymer zeigt eine angemessene
Abriebeigenschaft als auch eine hohe Schmierwirkung, so
daß die Haftung von Toner und Papierstaub vermieden werden
kann, um makellose, klare Bilder selbst unter Bedingungen
hoher Temperatur (32,5°C) und hoher Feuchtigkeit (90%
relative Feuchtigkeit) zu liefern. Ferner kann bei dem
erfindungsgemäßen Entwickler eine gleichförmige Toner
aufladung unter Erzielung von stabilen Bildern mit einer
hohen Bilddichte während einer langen Zeitspanne im auf
einanderfolgenden Kopierbetrieb erreicht werden. Diese
Eigenschaften können der hohen dielektrischen Eigenschaft
der Fluor enthaltenden Substanz zugeschrieben werden,
worin CF₂-Einheiten in gleicher Richtung örtlich in einer
Gittereinheit ausgerichtet sind, so daß leicht eine Kon
formation geliefert wird, die ein großes Dipolmoment er
gibt.
Der einzigartige Effekt, der unter Verwendung einer
Substanz auf der Grundlage von physikalischen Eigenschaf
ten gemäß einem speziellen Maximaverhältnis in einem F¹⁹-
NMR-Spektrum erhalten wird, ist bisher noch nicht vorge
schlagen worden.
Es ist bevorzugt, daß der erfindungsgemäße Entwickler (im
wesentlichen infolge des darin enthaltenden Vinylidenfluoridpolymeren)
ein Maximumverhältnis infolge der chemi
schen Verschiebungen von CF*₂ gemäß dem F¹⁹-NMR zeigt, das
die Beziehung:
(Sb+Sc+Sd)/Sa ≧ 0.20 und ferner die Beziehung
(Sb+Sc+Sd)/Sa < 0.5 erfüllt.
(Sb+Sc+Sd)/Sa < 0.5 erfüllt.
Die Bestimmung gemäß dem F¹⁹-NMR erfolgt in folgender
Weise:
Eine Probe wird bei einer Temperatur von Raumtemperatur
bis 50°C extrahiert und eine Lösung davon in Aceton oder
Deuteriumaceton wird für die Bestimmung verwendet. Eine
spezifische Bestimmung erfolgt unter Verwendung eines
hochauflösenden NMR-Gerätes, Modell FX-90Q, hergestellt
von Nihon Denshi K. K. unter folgenden Bedingungen: Beob
achtungsfrequenz bei 84.25 MHz, Beobachtungsbereich von
etwa 9000 Hz und eine Ausgangsfrequenz von etwa 55.33 KHz.
Die chemischen Verschiebungen werden unter Verwendung von
1,1,2-Trichlor-1,2,2-trifluorethan als Referenzsubstanz
bzw. innerer Standard bestimmt. Es wurden vier chemische
Verschiebungen bei -23.5±1 ppm, 27.5±1 ppm, -45.8±1 ppm
und -48.1±1 ppm gefunden. Es wurde gefunden, daß die
chemischen Verschiebungen, die für ein Vinylidenfluoridpolymer
alleine bzw. für einen Entwickler mit einem Gehalt
eines Toners und des Vinylidenfluoridpolymeren in Form von
Extrakten erhalten wurden, im wesentlichen untereinander
gleich sind. Die Werte Sa, Sb, Sc und Sd wurden aus den
integrierten Werten für diese Maximas bestimmt.
Das im Rahmen der Erfindung zu verwendende fluorhaltige
Polymeren wird durch ein Vinylidenfluoridpolymer
dargestellt. Der hier verwendete Ausdruck "Vinyliden
fluoridpolymer" umfaßt ein Homopolymer von Vinylidenfluorid
(Polyvinylidenfluorid) und auch ein Copolymer von Vinylidenfluorid
mit einem damit copolymerisierbaren Monomeren,
etwa Ethylen, Vinylfluorid, Trifluorethylen oder Tetra
fluorethylen. Das Verhältnis von Vinylidenfluorid und dem
anderen Monomeren in dem Copolymer kann vorzugsweise 95-50 : 5-50
und insbesondere 80-70 : 20-30 als Gewichtsver
hältnis ausgedrückt, betragen.
Das Vinylidenfluoridpolymer sollte vorzugsweise in Form
von Teilchen mit einer Teilchengröße von 0.05 bis 1 µm,
insbesondere 0.1 bis 0.5 µm verwendet werden. Falls die
Teilchengröße über 1.0 µm liegt, können die Polymerteil
chen nicht ausreichend zwischen den Tonerteilchen disper
giert werden, so daß dem Toner keine ausreichende Fließ
fähigkeit und Schmierfähigkeit verliehen wird. Daher kann
der Effekt nicht voll zum Tragen kommen. Falls anderer
seits die Teilchengröße unter 0.05 µm liegt, wird die
Oberfläche der Tonerteilchen mit feinen Teilchen des Poly
meren bedeckt, so daß die Aufladbarkeit des Toners ver
schlechtert wird. Die Polymerteilchen sollten vorzugsweise
annähernd kugelförmige Gestalt aufweisen. Die erfin
dungsgemäßen Vinylidenfluoridpolymer-Teilchen sollten vor
zugsweise eine gute Fließfähigkeit aufweisen, wie sie
durch einen relativ kleinen Lager- bzw. Ruhewinkel ge
kennzeichnet sind. Insbesondere sollten die Polymerteil
chen vorzugsweise einen Ruhewinkel von 10 bis 35°, insbe
sondere 20 bis 30° aufweisen. Der hier erwähnte Ruhewinkel
basiert auf Werten, die gemäß der folgenden Methode gemes
sen werden. Ein Pulvertestgerät
wird verwendet und eine Pulverprobe wird fast
am Zentrum eines runden Tisches mit einem Durchmesser von
8 cm zur Bestimmung des Ruhewinkels durch einen Trichter
herabfließen gelassen. Das Herabfließen wird fortgesetzt,
bis das Pulver vom Rand des Tisches herunterzufallen be
ginnt; der Zustand der Pulveranhäufung auf dem Tisch wird
konstant, wenn das Herunterfallen der Probe beendet ist.
Der Ruhewinkel der Pulverprobe in diesem Zustand wird
durch ein Winkelmeßgerät bestimmt.
Das spezifische Vinylidenfluoridpolymer gemäß der Er
findung sollte vorzugsweise zu dem Toner, in einer Menge
von 0.01 bis 2.0 Gew.-%, insbesondere 0.02 bis 1.0 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Toners hinzugesetzt werden.
Falls die Menge über 2.0 Gew.-% liegt, kann eine Abnahme
in der Bilddichte als Problem auftreten. Liegt die Menge
bei weniger als 0.01 Gew.-% kann die Schmierfähigkeit des
Toners nicht ausreichend verbessert werden.
Das Vinylidenfluoridpolymer gemäß der Erfindung kann vor
zugsweise ein Gewichtsmittel-Molekulargewicht von 100 000
bis 800 000, insbesondere 200 000 bis 600 000 aufweisen.
Es ist möglich, Vinylidenfluoridpolymer-Teilchen zu ver
wenden, nachdem ihre Oberfläche mit einem oberflächenaktiven
Mittel, einem Ladungsmodifizierungsmittel usw. behan
delt wurde.
Die vorstehend erwähnte Teilchengröße des Vinylidenfluoridpolymeren
ist eine Zahlmittel-Teilchengröße von
Primärteilchen auf Basis einer Photographie eines Sekun
därelektronenbildes, das bei einer Vergrößerung von 20 000
bis 50 000 durch ein Abtastelektronenmikroskop aufgenommen
wurde. Das vorstehend erwähnte Gewichtsmittel-Molekularge
wicht Mw basiert auf gemessenen Werten, die durch Gelper
meation-Chromatographie (GPC) unter folgenden Bedingungen
erhalten wurde: Temperatur: 40°C, Lösungsmittel: Tetrahy
drofuran (THF), Elutionsgeschwindigkeit: 1.0 ml/min.,
Probenvolumen und Konzentration: 300 µl einer 0.1 gew.-%igen
THF-Lösung der Probe. Die Eichkurve wurde im voraus unter
Verwendung von monodispersen Polystyrolstandardproben zur
Bestimmung von Probenmolekulargewichten hergestellt. Eine
Shodex-A-80-Säule wurde als Beispiel verwendet.
Im Rahmen der Erfindung haben die Teilchen aus einem
Vinylidenfluoridpolymeren vorzugsweise einen absoluten Gehalt an
beta-(Phase) Kristall von 0.30 oder höher, wobei der Absolutge
halt an beta-Kristallphase als der Anteil an beta-Kristall
des gesamten Vinylidenfluoridpolymeren einschließlich seines
Kristallanteils und des amorphen Anteils zu verstehen ist.
Der Entwickler mit einem Gehalt eines Vinylidenfluoridpo
lymeren mit einem absoluten Gehalt an beta-Kristallphase
von 0.30 oder höher, hat eine Kombination von hoher
Schmierfähigkeit und geeigneter Abriebeigenschaft, so daß
die Haftung des Toners oder von Papierstaub auf dem pho
toempfindlichen Material umgangen werden kann, so daß
makellose, klare Bilder selbst unter Bedingungen hoher
Temperatur (32.5°C) und hoher Feuchtigkeit (95% relative
Feuchtigkeit) erhalten werden.
Bisher ist zur Erhöhung der mechanischen Eigenschaften
vorgeschlagen worden, die Kristallinität eines Vinyliden
fluoridpolymeren zu erhöhen. Die Erhöhung der Kristallini
tät bedeutet in diesem Sinne eine Erhöhung in der Regel
mäßigkeit des Vinylidenfluoridpolymeraufbaus. Im Gegensatz
dazu können beta-Kristalle als Merkmal der Erfindung eher
leicht in dem Fall gebildet werden, wo das Vinyliden
fluoridpolymer unregelmäßige Bindungen enthält, die durch
eine zufällige Verteilung von Kopf-zu-Schwanz-Ver
knüpfungen von Vinylidenfluorideinheiten verursacht wer
den. Somit ist das der Erfindung zugrundeliegende Konzept
vollkommen von dem herkömmlichen Konzept verschieden.
Ferner kann bei dem erfindungsgemäßen Entwickler eine
gleichförmige Toneraufladung erhalten werden, wodurch
stabile Tonerbilder mit einer hohen Bilddichte während
einer langen Zeitspanne im aufeinanderfolgenden Kopierbe
trieb erhalten werden können. Diese Eigenschaft kann der
hohen dielektrischen Eigenschaft des Vinylidenfluoridpolymeren
zugeschrieben werden, in dem CF₂-Einheiten örtlich
in der gleichen Richtung in einer Gittereinheit ausge
richtet sind, so daß leicht eine Konformation geliefert
wird, die ein großes Dipolmoment ergibt.
Der absolute Gehalt an beta-
Kristallphase sollte vorzugsweise bei 0.35 oder höher
liegen. Unter 0.30 kann der gemäß der Erfindung angestrebte
Effekt nicht vollständig erreicht werden, da der beta-
Kristallphasenanteil zu niedrig ist.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Vinylidenfluoridpolymer
kann in Form von Pulver vorliegen, wie es durch Polymeri
sation erhalten wird, oder es kann nach einer Glühbe
handlung durch eine Wärmebehandlung verwendet werden. Der
erfindungsgemäße Effekt kann auch unter Verwendung eines
Feinproduktes erhalten werden, das durch Pulverisierung
von gereckten Filmen oder Einzelfäden des Vinylidenfluorid
polymeren erhalten wird.
Zur Bestimmung des absoluten Gehaltes an beta-
Kristallphase eines Vinylidenfluoridpolymeren ist es not
wendig, den kristallinen Anteil (Kristallinität) ein
schließlich alpha-Kristallphase oder beta-Kristallphase
des Polymeren zu messen. Es gibt verschiedene Verfahren
zur Bestimmung der Kristallinität und die entsprechenden
Verfahren geben etwas unterschiedliche Ergebnisse. Die
Kristallinität des im Rahmen der Erfindung verwendeten
Vinylidenfluoridpolymeren basiert auf Werten, die durch
die folgende Methode gemessen werden, wobei die Kristalli
nität aus der Schmelzwärme bestimmt wird, die durch ein
Schmelzpunktabsorptionsmaximum in einer Kurve gegeben ist,
welche mittels eines Differentialabtastkalorimeters (DSC)
erhalten wird. Hierbei werden etwa 20 mg einer Probe von
50 auf 200°C bei einer Temperaturanstiegrate von 10 C/min
erhitzt und die Schmelzwärme Δ H (cal/g) der Probe wird
aus einem Verhältnis der Flächen des zu diesem Zeitpunkt
gemessenen Schmelzmaximums und demjenigen von Indium als
Referenzsubstanz berechnet. Die Kristallinität berechnet
sich als Δ H/Δ Hc × 100 (%) unter der Annahme, daß die
Schmelzwärme für einen vollständigen Kristall Δ Hc 15 cal/g
beträgt. Das im Rahmen der Erfindung verwendete Vinyliden
fluoridpolymer sollte vorzugsweise eine Kristallinität von
73% oder höher, insbesondere 76% oder höher aufweisen.
Der absolute Gehalt an beta-Kristallphase eines Vinylidenfluorid
polymeren wird erhalten, indem man zunächst die
Kristallinität des Polymeren mit dem vorstehend beschrie
benen Verfahren mißt und den Kristallinitätsgrad mit einem
Anteil der beta-Kristallphase multipliziert, der unter dem
kristallinen Anteil (alpha-Kristall + beta-Kristall) vor
handen ist. Der Anteil an beta-Kristallphase kann aus
einem Intensitätsverhältnis zwischen den Beugungslinien
für den alpha-Kristall und den beta-Kristall, die in einem
üblichen Röntgenbeugungsverfahren bestimmt werden, oder
aus dem Maximumverhältnis zwischen den Maximas in der Nähe
von 530 cm-1 und 510 cm-1, die charakteristische Ab
sorptionen für den alpha-Kristall bzw. beta-Kristall in
einem Infrarot-Absorptionsspektrum darstellen, erhalten
werden.
Die Zahlenmittel-Teilchengröße und das Gewichtsmittel-
Molekulargewicht (Mw) des Vinylidenfluoridpolymeren mit
einem Gehalt an beta-Kristallphase gemäß der Erfindung
kann entsprechend dem vorstehend beschriebenen Verfahren
bestimmt werden.
Das erfindungsgemäß zu verwendende Vinylidenfluoridpolymer,
das den vorstehend beschriebenen Parametern genügt,
kann durch Emulsionspolymerisation erhalten werden, die
bei relativ niedriger Temperatur, beispielsweise 5 bis 10°C
unter der üblicherweise verwendeten Polymerisations
temperatur liegt und durch geeignete Auswahl von Emulgier
mittel und Polymerisationsinitiatoren durchgeführt wird.
Geeignete Bindemittelharze für den im Rahmen der Erfindung
verwendeten Toner sind folgende: Homopolymere von Styrol
und substituierten Styrol, etwa Polystyrol, Poly-p-chlor
styrol und Polyvinyltoluol; Styrol-Copolymere etwa Styrol-
p-Chlorstyrol-Copolymer, Styrol-Propylen-Copolymer,
Styrol-Vinyltoluol-Copolymer, Styrol-Vinylnaphthalin-Co
polymer, Styrol-Methylacrylat-Copolymer, Styrol-Ethylacry
lat-Copolymer, Styrol-Butylacrylat-Copolymer, Styrol-Oc
tylacrylat-Copolymer, Styrol-Methylmethacrylat-Copolymer,
Styrol-Ethylmethacrylat-Copolymer, Styrol-Butylmeth
acrylat-Copolymer, Styrol-Butylmethacrylat-Dimethylamino
ethylmethacrylat-Copolymer, Styrol-Methyl-alpha-chlor
methacrylat-Copolymer, Styrol-Acrylnitril-Copolymer, Sty
rol-Vinylmethylether-Copolymer, Styrol-Vinylethylether-
Copolymer, Styrol-Vinylmethylketon-Copolymer, Styrol-Buta
dien-Copolymer, Styrol-Isopren-Copolymer, Styrol-Acrylni
tril-Inden-Copolymer, Styrol-Maleinsäure-Copolymer, Sty
rol-Maleinsäureester-Copolymer und Styrol-Dimethylamino
ethylmethacrylat-Copolymer; Polymethylmethacrylat, Poly
butylmethacrylat, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat,
Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyurethane, Poly
amide, Epoxyharze, Polyvinylbutyral, Polyacrylsäure-Harz,
Kolophonium, modifiziertes Kolophonium, Terpenharz,
Phenolharze, aliphatische oder alicyclische Kohlenwasser
stoffharze, aromatisches Erdölharz, chloriertes Paraffin,
Paraffinwachs, Carnaubawachs, etc. Diese Bindemittelharze
können entweder alleine oder als Mischung verwendet werden.
Ein Färbemittel, etwa Ruß, Kupferphthalocyanin oder Eisen
schwarz kann ggf. in dem Entwickler gemäß der Erfindung enthal
ten sein. Ferner kann ein Mittel zur Steuerung der positi
ven oder negativen Ladung ggf. im Rahmen der Erfindung
verwendet werden. Ein Toner mit einer Zahlenmittel-Teil
chengröße von 5 bis 20 µm, insbesondere 7 bis 15 µm wird
vorzugsweise im Hinblick auf die Teilchengröße des
Vinylidenfluorid-Homopolymeren oder -Copolymeren verwendet.
Der Toner sollte vorzugsweise einen
spezifischen Volumenwiderstand von 10¹⁰ Ω×cm oder höher,
insbesondere 10¹² Ω×cm oder höher aufweisen, so daß er
triboelektrisch aufgeladen werden kann. Der spezifische
Volumenwiderstand ist als ein berechneter Wert definiert
und er wird wie folgt erhalten: Hierzu wird ein einfacher
Toner unter einem Druck von 100 kg/cm² geformt, an den
Toner wird ein elektrisches Feld von 100 V/cm angelegt,
der Strom nach einminütigem Anlegen des elektrischen Fel
des bestimmt und der spezifische Volumenwiderstand auf
Basis des Stromwertes errechnet.
Der Toner kann mit Trägerteilchen etwa
Eisenpulver, Glasperlen, Nickelpulver oder Ferritteilchen
vermischt werden, um einem Zweikomponentenentwickler für
die Entwicklung von Ladungsbildern zu bilden. In diesem
Falle können die Trägerteilchen in einem Anteil von 1 bis
100 Gewichtsteilen pro 1 Gewichtsteil des Toners vermischt
werden.
Der Toner kann als magnetischer Toner zusammengesetzt
sein, indem in den Toner ein Magnetpulver eingearbeitet
wird. In diesem Falle wirkt das Magnetpulver auch als
Färbemittel. Das für diesen Zweck verwendete Magnetpulver
kann ein Pulver eines magnetischen Materials, etwa aus
ferromagnetischen Metallen, einschließlich Eisen, Kobalt
und Nickel, Legierungen dieser Metalle und Verbindungen
etwa Magnetit, γ-Fe₂O₃ und Ferrit sein. Damit die vor
stehend erwähnten Effekte vollständig gezeigt werden,
sollte das Magnetpulver vorzugsweise eine spezifische
Oberfläche, bestimmt nach der BET-Methode durch Stick
stoffadsorption, von 2 bis 20 m²/g, vorzugsweise 2.5 bis
12 m²/g und Mohs-Härte von 5 bis 7 aufweisen. Das Magnet
pulver kann vorzugsweise in einer Menge von 10 bis 70 Gew.-%,
bezogen auf den Toner, verwendet werden.
Wenn ein solches Magnetpulver in dem erfindungsgemäßen
Entwickler enthalten ist, weist der Entwickler einen Ab
riebeffekt auf, so daß ein ungewolltes Ankleben von Toner
auf einem photoempfindlichen Material und eine Beschä
digung des photoempfindlichen Materials unterdrückt wird,
so daß Bilder mit einer hohen Dichte und frei von Flecken
erhalten werden.
Der Toner kann durch ein ausreichendes Verkneten der Be
standteile mit Hilfe von Heißknetvorrichtungen, etwa Heiz
walzen, Knetern und Extrudern, Abkühlen und mechanische
Zerkleinerung der Mischung und Klassierung des zerkleiner
ten Produktes erzeugt werden. Alternativ kann der Toner
nach einem anderen Verfahren erhalten werden, indem die
vorstehend beschriebenen Bestandteile in eine Lösung des
Bindemittelharzes dispergiert und die Dispersion sprühge
trocknet wird. Ferner kann der Toner durch ein Suspen
sionspolymerisationsverfahren erhalten werden, indem die
vorstehend beschriebenen Bestandteile mit dem das Binde
mittelharz liefernden Monomeren zur Bildung einer Suspen
sion vermischt werden, und die Suspension unter Bildung
eines Toners polymerisiert wird.
Ferner ist es erwünscht, zu dem Toner ein anorganisches
Pulver mit einer spezifischen Oberfläche, gemessen nach
der BET-Methode durch Stickstoffadsorption von 0.5 bis 500 m²/g,
inbesondere 50 bis 400 m²/g hinzuzusetzen. Die
vorstehend erwähnte Störung der Ladungsbilder kann durch
die Zugabe eines solchen anorganischen Pulvers überwunden
werden. Insbesondere können die vorstehend erwähnten
Substanzen mit niedrigem spezifischem Widerstand, die an
dem photoempfindlichen Material anhaften durch Adsorption
oder Haftung auf dem anorganischen Pulver infolge der
großen spezifischen Oberfläche des anorganischen Pulvers
entfernt werden. Die anorganischen Feinpulver sollten
vorzugsweise Pulver oder feine Teilchen eines nichtmagne
tischen, anorganischen Materials sein, etwa Aluminiumoxid,
Titaniumoxid, Bariumtitanat, Magnesiumtitanat, Cal
ciumtitanat, Strontiumtitanat, Zinkoxid, Kieselsand, Ton,
Glimmer, Wollastonit, Diatomeenerde, Siliciumcarbid, anor
ganische Oxidpigmente, Chromoxid, Ceroxid, Englisch Rot,
Antimontrioxid, Magnesiumoxid, Zirkoniumoxid, Ba
riumsulfat, Bariumcarbonat, Calciumcarbonat oder Sili
ciumdioxid. Unter diesen sind Feinpulver aus Metalltitana
ten, Siliciumcarbid und Siliciumoxid besonders bevorzugt.
Unter Siliciumoxidfeinpulver ist ein Feinpulver zu ver
stehen, das Si-O-Si-Bindungen aufweist und es umfaßt sol
che, die durch das Trockenverfahren oder das Naßverfahren
erzeugt werden. Das Siliciumoxidfeinpulver kann Feinpulver
aus wasserfreiem Siliciumdioxid (Silica) und auch Sili
cate, etwa Aluminiumsilicat, Natriumsilicat, Caliumsili
cat, Magnesiumsilicat und Zinksilicat umfassen. Die Teil
chengröße des Siliciumoxidfeinpulvers sollte gewünschter
maßen im Bereich von 0.01 bis 2 µm, ausgedrückt als
durchschnittliche Primärteilchengröße, liegen. Das Sili
ciumoxidfeinpulver sollte vorzugsweise Siliciumdioxid oder
ein Silicat mit einem Anteil von 85% oder mehr an SiO₂
sein.
Der Entwickler gemäß der Erfindung zeigt ferner bemer
kenswerte Effekte, wenn er mit hydrophobem, kolloidalem
Siliciumdioxid kombiniert wird. Wenn gewöhnliches Poly
vinylidenfluorid zusammen mit Siliciumdioxidfeinpulver ver
wendet wird, zeigt das Siliciumdioxidfeinpulver nicht immer
in ausreichendem Maße seinen Effekt, da wahrscheinlich das
Siliciumdioxidfeinpulver mit dem Polyvinylidenfluorid eine
Einheit bildet. Wird hingegen Siliciumdioxidfeinpulver gemäß
der erfindungsgemäßen Lehre in angemessener Weise unter
Teilchen eines spezifischen Vinylidenfluoridpolymeren dis
pergiert, ist die Fließfähigkeit dieser Teilchen unter
einander nicht beeinträchtigt, sondern sie wird unter
einander erhöht, so daß ein Toner mit einer ausgezeichne
ten Schmierfähigkeit und Dispergierbarkeit erhalten werden
kann und ferner werden die elektrischen Eigenschaften
dieser Teilchen gegenseitig verbessert. Diese Faktoren führen
zu dem Effekt, daß eine kleinere Menge eines Vi
nylidenfluoridpolymeren noch den erfindungsgemäß ange
strebten Effekt erreicht.
Als photoempfindliches Material, daß in Verbindung mit dem
erfindungsgemäßen Entwickler verwendet wird, können bei
spielsweise Cadmiumsulfid, Selen, Zinkoxid, organische
Photoleiter (OPC) und amorphes Silicium (alpha-Si) verwen
det werden. Unter diesen ist ein photoempfindliches Mate
rial aus einem organischen Photoleiter (OPC) oder amorphem
Silicium (alpha-Si) besonders zur Verwendung in Verbindung
mit dem erfindungsgemäßen Entwickler bevorzugt.
Das im Rahmen der vorliegenden Erfindung angewandte Reini
gungsverfahren umfaßt das Klingenreinigungsverfahren, das
Pelzbürstenreinigungsverfahren oder das Magnetbürstenrei
nigungsverfahren, wobei das Klingenreinigungsverfahren
bevorzugt ist, wenn eine geeignete Kombination eines hier
mit zu verwendenden, geeignetem photoempfindlichem Mate
rials zusammen mit dem erfindungsgemäßen Entwickler be
rücksichtigt wird. Es kann auch eine Ladungsentfer
nungsstufe, sofern gewünscht, unmittelbar vor der Reini
gungsstufe vorgesehen sein, um die Tonerreinigung zu er
leichtern.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen
näher erläutert, wobei der Ausdruck "Teile" und "%" auf
das Gewicht bezogen sind, sofern nicht anderes angegeben
ist.
100 Teile Styrol-Butylmethacrylat-Dimethylaminoethylmeth
acrylat-Copolymer (Monomergewichtsverhältnis = 7 : 2.5 : 0.5)
und 40 Teile Magnetit mit einer spezifischen Oberfläche
von 5 m²/g (nach BET bestimmt) wurden vermischt und auf
einem Walzenmischer bei 160°C schmelzgeknetet. Nach dem
Abkühlen wurde das geknetete Produkt in einer Hammermühle
grob zerkleinert und durch ein Düsenpulverisiergerät
pulverisiert. Das pulverisierte Produkt wurde mit Hilfe
eines Windsichters klassifiziert, wobei ein schwarzes
Pulver mit einer Volumenmittel-Teilchengröße von annähernd
13 µm erhalten wurde.
Zu 100 Teilen des schwarzen Pulvers wurden 0.5% (etwa 0.5
Teile) hydrophobes, kolloidales Siliciumdioxid und 0.5%
(etwa 0.5 Teile) eines Polyvinylidenfluorids
mit einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht von
300 000, einer Zahlenmittel-Teilchengröße von 0.40 µm und
einem Ruhewinkel von 28 zur Herstellung eines Entwicklers
hinzugesetzt. Das Vinylidenfluorid ergab ein NMR-Diagramm,
wie es im wesentlichen nachstehend beschrieben ist.
Der so erhaltene Entwickler wurde zu (CD₃)₂CO hinzugesetzt
und damit vermischt. Nach der Entfernung von unlöslichem
Magnetit und anderen unlöslichen Bestandteilen durch Fil
tration wurde das Filtrat mit einer Polymerkonzentration
von etwa 120 mg/ml in einem hochauflösenden F¹⁹-NMR unter
sucht, wobei das in Fig. 1 in der Zeichnung gezeigte
Spektrum erhalten wurde, wobei 4 Maximas infolge der che
mischen Verschiebungen bei -23.5, -27.5, -45.8 und -48.1 ppm
vorhanden waren, wobei ein Verhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa
von 0.214 erhalten wurde.
Wenn der Entwickler in einer handelsüblichen Kopierma
schine unter Verwendung eines OPC-Photoleiters und unter
Einführung eines Klingenreinigungssystems zur Durchführung
von 10 000 Kopierblättern in einem fortlaufenden Test
verwendet wurde, wurden klare und stabile Bilder erhalten.
Eine Aufnahme eines Teils des so erhaltenen Bildes auf der
letzten Kopie nach einem Kopiervorgang von 10 000 Blättern
ist in Fig. 2 gezeigt.
Der Entwickler wurde ferner in ähnlich fortlaufenden
Testen unter Bedingungen von 30°C - 90% relative Feuch
tigkeit und 15°C - 10% relative Feuchtigkeit untersucht,
wodurch auf den Bildern keine Flecken infolge von Störung
der Ladungsbilder oder Streifen infolge einer unzureichen
den Reinigung beobachtet wurden, sondern es wurden gute
Bilder in ähnlicher Weise wie in Fig. 2 unter den beiden
Anwendungsbedingungen erhalten. Nach den fortlaufenden
Testen wurden keine Risse auf dem photoempfindlichen Mate
rial beobachtet, die bei der Entwicklung stören könnten.
Zu einem schwarzen Pulver (Toner) und dem hydrophoben,
kolloidalen Siliciumdioxid von Beispiel 1 wurden 0.3%
eines Polyvinylidenfluorids mit einem Verhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa
von 0.22, einer Zahlenmittel-Teilchengröße von
0.25 µm, einem Gewichtsmittel-Molekulargewicht von 450 000
und einem Ruhewinkel von 27°, hinzugesetzt, wobei ein
Entwickler erhalten wurde. Der Entwickler wurde einem
fortlaufenden Testbetrieb in ähnlicher Weise wie in Bei
spiel 1 unterzogen, wodurch gute Bilder bei den jeweiligen
Anwendungsbedingungen (hohe Temperatur - hohe Feuchtigkeit
und niedrige Temperatur - niedrige Feuchtigkeit, ähnlich
wie in Beispiel 1) erhalten wurden.
Zu einem schwarzen Pulver (Toner) und dem hydrophoben
kollidalen Siliciumdioxid von Beispiel 1 wurden 0.3%
eines Copolymeren von Vinylidenfluorid mit Trifluorethylen
mit einem Verhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa von 0.43, einer
Zahlenmittel-Teilchengröße von 0.30 µm und einem Ge
wichtsmittel-Molekulargewicht von 280 000 hinzugesetzt,
wodurch ein Entwickler erhalten wurde. Der Entwickler
wurde einem fortlaufenden Testbetrieb in ähnlicher Weise
wie in Beispiel 1 unterzogen, wobei gute Bilder bei dem
jeweiligen Satz von Bedingungen (hohe Temperatur - hohe
Feuchtigkeit und niedrige Temperatur - niedrige Feuchtig
keit, ähnlich wie in Beispiel 1) erhalten wurden.
Das Beispiel 1 wurde wiederholt, außer das 0.5% Poly
vinylidenfluorid mit einem Verhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa
von 0.18, gemessen mittels NMR, einer Zahlenmittel-Teil
chengröße von 0.5 µm, einem Gewichtsmittel-Molekularge
wicht (Mw) von 550 000, und einem Ruhewinkel von 40° ver
wendet wurde. Als Ergebnis wurden schlechte Bilder infolge
der Störung der Ladungsbilder erhalten, die durch eine
unzureichende Reinigung des photoempfindlichen OPC-Mate
rials unter den Bedingungen von 30°C und 90% relativer
Feuchtigkeit verursacht wurden. Eine Aufnahme eines Teiles
des so erhaltenen schlechten Bildes als Ergebnis der
unzureichenden Reinigung ist bei der Endkopie nach einem
Kopiervorgang von 10 000 Blättern in Fig. 3 gezeigt.
Beispiel 1 wurde wiederholt, außer das 0.4% Polyvinyli
denfluorid mit einem Verhältnis (Sb+Sc+Sd)/Sa von 0.07
(bestimmt gemäß NMR), einer Durchschnittsteilchengröße von
0.4 µm und einem Mw von 550 000 verwendet wurde. Als
Ergebnis eines fortlaufenden Testbetriebes wurde die
Bilddichte erniedrigt und schlechte Bilder wurden unter
den Bedingungen von 30°C und 90% relativer Feuchtigkeit
erzeugt.
100 Teile Styrol-Butylmethacrylat-Dimethylaminoethylmeth
acrylat-Copolymer (Monomergewichtsverhältnis = 7 : 2.5 : 0.5)
und 40 Teile Magnetit mit einer spezifischen Oberfläche
von 5 m²/g (gemessen nach der BET-Methode) wurden ver
mischt und auf einem Walzenmischer bei 160°C schmelzgekne
tet. Nach dem Abkühlen wurde das geknetete Produkt in
einer Hammermühle grob zerkleinert und in einer Zerstäu
bungspulverisierungsmühle pulverisiert. Das pulverisierte
Produkt wurde mit Hilfe eines Windsichters klassiert,
wobei ein schwarzes Pulver (Tonerteilchen) mit einer Vo
lumenmittel-Teilchengröße von annähernd 13 µm erhalten
wurde.
Zu 100 Teilen des schwarzen Pulvers wurden 0.5% hydro
phobes, kolloidales Siliciumdioxid und 0.5% eines Polyvinyliden
fluorids mit einer Kristallinität von 79%, einem
Gewichtsmittel-Molekulargewicht von 300 000, einer
Durchschnittsteilchengröße von 0.25 µm, einem Ruhewinkel
von 28 und einem absoluten Gehalt an beta-Kristall von
0.40 hinzugegeben, wodurch ein Entwickler erhalten wurde.
Der absolute Gehalt an beta-Kristallphase wurde durch
Bestimmung des beta-Kristallgehaltes aus dem Verhältnis
zwischen den Infrarotabsorptionsmaximas gemäß der KBr-
Methode unter Verwendung eines IR-Absorptionsspektrometers
Model IR-810, hergestellt von Nihon Bunko K. K. erhalten.
Wenn der Entwickler in einer handelsüblichen Kopierma
schine unter Verwendung eines OPC-Photoleiters und An
wendung eines Klingenreinigungssystems unter Durchführung
von 10 000 Blättern in einem fortlaufenden Testbetrieb
verwendet wurde, wurden klare Bilder in stabiler Weise
erhalten. Der Entwickler wurde ferner ähnlichen fortlau
fenden Testen unter den Bedingungen von 30°C-90% rela
tive Feuchtigkeit und 15°C - 10% relative Feuchtigkeit
unterzogen, wodurch keine Fleckenbildung auf den Bildern
infolge der Störung von Ladungsbildern oder Streifen in
folge einer unzureichenden Reinigung beobachtet wurden,
sondern es wurden gute Bilder - in ähnlicher Weise wie in
Fig. 2 gezeigt ist - unter dem jeweiligen Satz von Bedin
gungen erzielt. Nach dem fortlaufenden Testbetrieb wurden
keine Risse auf dem photoempfindlichen Material beob
achtet.
Zu dem schwarzen Pulver (Toner) und einem positiv auflad
baren hydrophobem, kolloidalen Siliciumdioxid, wie sie im
Beispiel 4 verwendet wurden, wurden entsprechend Vinyli
denfluoridpolymere mit den in der nachfolgenden Tabelle
gezeigten Parametern in den angegebenen Anteilen hinzuge
setzt, wobei 4 Entwickler erhalten wurden. Die Entwickler
wurden entsprechend dem in Beispiel 4 beschriebenen Ko
piertest unterzogen, wodurch gute Ergebnisse unter beiden
Sätzen von Bedingungen erhalten wurden.
Tonerteilchen (schwarzes Pulver) wurden in gleicher Weise
wie in Beispiel 4 hergestellt, außer das ein Styrol-
Butylmethacrylat-Copolymer anstelle des Styrol-Butylmeth
acrylat-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymer verwendet
wurde, daß das Magnetit durch 3 Teile Nigrosin und 5 Teile
Ruß ersetzt wurde.
Die Tonerteilchen wurden in einer Menge von 100 Teilen mit
900 Teilen Eisenpulver und 0.9% (bezogen auf den Toner)
eines Vinylidenfluoridpolymeren mit einer Kristallinität
von 80%, einem Mw von 320 000, einer Durchschnittsteil
chengröße von 0.4 µm und einem absoluten Gehalt an beta-
Kristall von 0.50 vermischt, wodurch ein Entwickler erhal
ten wurde.
Wenn der Entwickler in einer handelsüblichen Kopierma
schine unter Anwendung eines Zweikomponentenmagnet
bürstenentwicklungssystems verwendet wurde, wurden klare
Bilder erhalten. Ferner wurden gute Ergebnisse auch unter
den entsprechenden Sätzen von Bedingungen, nämlich 30°C -
90% relative Feuchtigkeit und 15°C - 10% relative
Feuchtigkeit erhalten.
Zu dem in Beispiel 4 erhaltenen schwarzen Pulver wurde ein
Copolymer von Vinylidenfluorid und Trifluorethylen mit
einem absoluten Gehalt an beta-Kristall von 0.43, einer
Zahlenmittel-Teilchengröße von 0.32 µm, einem Mw von
280 000 hinzugesetzt, wodurch ein Entwickler erhalten
wurde.
Der Entwickler wurde einem fortlaufenden Testbetrieb un
terzogen, wobei gute Bilder in stabiler Weise unter den
verschiedenen Sätzen von Bedingungen einschließlich hoher
Temperatur - hoher Feuchtigkeit und niedriger Temperatur -
niedriger Feuchtigkeit erhalten wurden.
Das Beispiel 4 wurde wiederholt, außer das 0.5% eines
handelsüblichen Polyvinylidenfluorids mit einem absoluten
Gehalt an beta-Kristall von 0.18, einer durchschnittlichen
Teilchengröße von 0.5 µm, einem Mw von 560 000, und einem
Ruhewinkel von 43° verwendet wurde, wodurch auf den re
sultierenden Bildern streifenähnliche Verunreinigungen
infolge einer unzureichenden Reinigung beobachtet wurden.
Eine Aufnahme eines Teils des zu erhaltenen schlechten
Bildes der Endkopie nach einem Kopiervorgang von 10 000
Blättern ist in Fig. 4 gezeigt.
Claims (10)
1. Entwickler für die Entwicklung elektrostatischer Ladungs
bilder mit Tonerteilchen und Teilchen eines fluorhaltigen
Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß das fluorhaltige
Polymere ein Vinylidenfluoridpolymer aus der Gruppe Homo
polymere von Vinylidenfluorid und Copolymere von Vinyliden
fluorid mit Ethylen, Vinylfluorid, Trifluorethylen oder
Tetrafluorethylen mit unregelmäßig angeordneten CF₂-CH₂
Einheiten ist, das folgender Beziehung seines ¹⁹-F-NMR-Spek
trums in Aceton genügt:
(Sb+Sc+Sd)/Sa ≧ 0,20worin Sa, Sb, Sc und Sd die Flächen der Absorptionsmaxima
bei etwa -23,5±1 ppm, etwa -27,5±1 ppm, etwa -45,8±1 ppm
bzw. etwa -48,1±1 ppm mit 1,1,2-Trichlor-1,2,2-
trifluorethan als Vergleichssubstanz bzw. innerem Standard
sind.
2. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vinylidenfluoridpolymer in einer Menge von 0,01
bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf die Tonerteilchen, enthalten
ist.
3. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vinylidenfluoridpolymer ein Durchschnittsmolekular
gewicht (Gewichtsmittel) von 100 000 bis 800 000 hat.
4. Entwickler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vinylidenfluoridpolymer eine durchschnittliche
Teilchengröße von 0,05 bis 1 µm hat.
5. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er ferner ein anorganisches Feinpulver mit einer
spezifischen Oberfläche, gemessen nach der BET-Methode
durch Stickstoffadsorption, von 0,5 bis 500 m²/g enthält.
6. Entwickler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das anorganische Feinpulver hydrophobes, kolloidales
Siliciumdioxidpulver ist.
7. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Tonerteilchen ein magnetisches Pulver mit einer
spezifischen Oberfläche, gemessen nach der BET-Methode
durch Stickstoffadsorption von 2 bis 20 m²/g, und mit
einer Mohs-Härte von 5 bis 7 enthalten und daß zusammen
mit der fluorhaltigen Substanz hydrophobes, kolloidales
Siliciumdioxidpulver vorhanden ist.
8. Entwickler nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das magnetische Pulver in einer Menge von 10 bis
70 Gew.-%, bezogen auf die Tonerteilchen, enthalten ist.
9. Entwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß er ferner Trägerteilchen enthält.
10. Entwickler für die Entwicklung elektrostatischer
Ladungsbilder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Vinylidenfluoridpolymer
einen Absolutgehalt an beta-Kristallen von mindestens
0.30 hat, wobei der Absolutgehalt an beta-Kristallphase
als der Anteil an beta-Kristall des gesamten Vinylidenfluorid
polymeren einschließlich seines Kristallanteils
und des amorphen Anteils zu verstehen ist.
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