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Schachtverschluß für gleichzeitig als Wetterschächte dienende Förderschächte.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Verschluß, der vorwiegend für solche Schächte
bestimmt ist, die gleichzeitig als Wetter- und Förderschächte dienen, und bei denen
das Einströmen von Luft in den Schacht zu verhindern ist, wenn der Förderkorb ein-
oder ausf ährt.
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Für diesen Zweck kommen jetzt allgemein Doppeltüren in Anwendung,
welche in dem über Tage vorhandenen Schachtgebäude oder Treibhaus .den Zugang zum
Schacht abschließen und von der ein- und ausfahrenden Mannschaft derart zu handhaben
sind, daß immer die erste Tür wieder geschlossen sein muß, bevor die zweite Tür
geöffnet werden darf. Abgesehen davon, daß in. diesem Falle die Betätigung der Türen
nicht selbsttätig vor sich geht, besteht der Übelstand, daß der Ab- und Zugang zur
Einfahrt bedeutend erschwert wird, ferner daß Personen und Gegenstände in den Schacht
hineinfallen können, und daß beim Öffnen der Türen in die Räume des Schachtgebäudes
Wasserdämpfe aus der Fördergrube eindringen, die zu starker Rostbildung und nach
verhältnismäßig kurzer Zeit zur fast völligen Zerstörung der Eisenkonstruktion des
Schachtgebäudes führen.
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Es ist auch zur Behebung der genannten Übelstände vorgeschlagen worden,
Führungskästen für den Fahrkorb in den oberen Teil des Schachtes einzubauen und
diese oben und unten durch drehbare Klappen abzuschließen, wobei zum Zwecke des
selbsttätigen Öffnens und Schließens der Klappen ein dieselben verbindendes Gestänge
vorgesehen worden -ist. Hierbei bildet der dicht in den Kästen geführte Fahrkorb
selbst einen Luftabschluß, wenn die am oberen und unteren Ende vorgesehenen Klappen
teilweise geöffnet sind. Diese Einrichtung ist aber nicht für den praktischen
Gebrauch
geeignet, weil es häufig vorkommen kann, daß die eingebauten Kästen durch den Gesteinsdruck
der Schachtwandungen zusarninengedrückt werden und dann das Hindurchgleiten des
Förderkorbes unmöglich machen.
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Die Erfindung bezweckt nun die Verwendung in den Schacht eingebauter
Klappen oder Türen unter Vermeidung von Kästen sowie unter Fortfall einer gegenseitigen
Verbindung (Gestänge) der beiden Schachtverschlüsse. -Zu diesem Zweck sind die von
dem Fahrkorb gesteuerten Klappen in solchem Abstand übereinander angeordnet, daß
die eine Klappe sich schon schließen kann, bevor die andere geöffnet wird. Auf diese
Weise wird, wie beabsichtigt, das Nachströmen von Luft beim Hindurchlaufen des Förderkorbes
durch den abgeschlossenen - Teil des Schachtes ausreichend verhütet, wobei zur weiteren
Vervollkommnung eine Abdichtung der Klappen vorgenommen werden kann.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung durch ein Ausführungsbeispiel verdeutlicht.
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Abb. i zeigt den Schacht im Längsschnitt und mit geschlossenen zweiteiligen
Klappen. Abb. 2 verdeutlicht den oberen Teil von Abb. i, jedoch mit geöffneten Klappen.
Abb. 3 stellt eine zweiteilige Klappe in Oberansicht dar. A:bb. d. ist eine Oberansicht
zu Abb. 2.
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Der Förderkorb a bewegt sich bei der Einfahrt abwärts und bei der
Ausfahrt aufwärts. Hierbei gelangt er in den Bereich von Zwischenböden b und c.
Die letzteren ,bestehen aus zwei gleichgroßen, in der Mitte aneinanderstoßenden
drehbaren Türen oder Klappen, «-elche mittels Zugstangen d mit Hebeln e,
f
verbunden sind, die fest auf einer Achse g sitzen und mit dieser eine Schwingbewegung
ausführen können. Wenn der Förderstuhl a sich aus der in Abb. i dargestellten Anfangslage
abwärts bewegt, setzt er sich auf die Hebel f auf, drückt sie herunter und bewirkt
dadurch, daß die Klappen b angehoben und in die aus Abb. z ersichtliche aufrechte
Lage gebracht werden, wodurch der Schachtverschluß an dieser Stelle geöffnet ist
und der Förderstuhl ungehindert hindurchlaufen kann. Während dieses Vorganges bleibt
der Barunterliegende Schachtverschluß c geschlossen, so tlaß keine Luft in den Schacht
von oben eindringen kann.
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Bei der weiteren Abwärtsbewegung des Fc3rclersttihls a aus der Stellung
-von Abb. 2 in die punktiert gezeichnete Stellung von Abb. i schließen sich die
Klappen b von selbst wieder infolge ihres Eigengewichts, wobei sie zur sicheren
Einleitung dieser Bewegung durch Federn h unterstützt werden können, welche sich
gegen die aufrecht stehenden Klappen hgen. Durch Vorsprünge i auf dem Förderkorb
a werden die Hebel f und die Klappen b derart geleitet, daß das Schließen der Klappen
allmählich und stoßfrei vor sich geht. Die Lagesicherung der Klappen im geschlossenen
Zustande erfolgt durch Leisten 1.
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Auf seinem weiteren abwärts gerichteten Weg wiederholt der Förderkorb
den gleichen Arbeitsvorgang, indem er durch Bewegung der Hebelwerke d, e, f
die tiefer liegenden Klappen c öffnet und sich somit den Durchgang nach unten freimacht.
Da während dieses Vorganges die oberen Klappen b geschlossen sind, so wird ebenfalls
wieder das Einströmen der Luft in den Schacht verhindert. Der Förderstuhl bewegt
sich nun weiter abwärts, wobei wieder das selbsttätige Schließen der tiefer liegenden
Klappen c vor sich geht, wenn der Förderkorb den Bereich derselben verläßt.
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Bewegt sich der Förderkorb in entgegengesetzter Richtung, d. h. von
unten nach oben, so stößt er mit den Vorsprüngen i von unten gegen die Klappen,
hebt dieselben hoch und hält den Durchgang offen, indem er die abwärts gerichteten
Hebel f (Abb.2) so lange niederhält, bis er deren Bereich wieder verläßt und das
bereits beschriebene selbsttätige Schließen der Klappen wieder vor sich gehen kann.
Zwecks stoßfreier Bewegung der Klappen bei der Aufwärtsbewegung des Förderkorbes
sind die Klappen mit Federn k versehen, welche im Bereiche der Vorsprünge i angeordnet
sind.
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Die beschriebene Einrichtung ist auch bei Schachtreparaturen von Vorteil,
wenn an der Schachtwandung einfache Mittel zum Anhängen der geöffneten Klappen angebracht
werden, weil dann immer wieder die Möglichkeit besteht, nach Belieben die eine oder
andere V erschlußvorrichtung geöffnet oder geschlossen zu halten.