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Verfahren zur Vorbereitung von Oberleder und Fersenkappe für das Zwicken.
Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage Vom 2. Juni t9 c t die Priorität
auf Grund der Anmeldung in den Vereinigten Staaten von Amerika vom 17. August tgLS
beansprucht. Es ist bekannt, das Oberleder vor dem Zwicken zu formen, ehe es auf
den Leisten gebracht wird, damit die Durchführung der Zwickarbeit erleichtert wird.
Man hat auch schon vorgeschlagen, bei Schuhwerk mit auswärts gewendeter Oberlederkante,
wie es in Form von Sandalen und ähnlichem, leichtem Schuhwerk gebräuchlich ist,
den vorgeformten Schaft, ehe er auf den Leisten aufgebracht wird, mit einer Futtersohle
o. dgl. zu verbinden. damit der Schaft schon annähernd die Form bekommt, die er
endgültig haben scll, ehe der Leisten eingebracht wird. Ein solches Verfahren würde
den großen Vorzug aufweisen, daß die Zeit, während deren das Schuhwerk auf dem Leisten
bleibt, verringert wird, so daß man mit einer geringeren Menge von Leisten auskommt
und die Kosten der Schuhherstellung erheblich vermindert werden. Es ist aber mittels
des bekannten Verfahrens nicht möglich, Schuhwerk herzustellen, das der Leistenform
so vollkommen entspricht, wie es bei der Herstellung von besserem Schuhwerk mit
einwärts gerichtetem Oberledereinschlag notwendig ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird der Schaft von Schuhwerk solcher Art am Fersenende, gegebenenfalls auch an
der Spitze vorgeformt und, während es sich in einer Form befindet, an der Ferse
mit der Brandsohle vereinigt. Das in dieser Weise vorbehandelte Werkstück wird dann
wie üblich aufgezwickt, so daß cs überall der Leistenform entspricht und der fertige
Schuh sich von dem nach üblichen Verfahren hergestellten nicht unterscheidet.
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In der Zeichnung sind die Stufen des Verfahrens und die zur Durchführung
benutzten Hilfsmittel dargestellt, und zwar in einer-Ausführungsform. bei welcher
auch der vordere Teil des Schuhes vorgeformt wird.
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Der Schaft 4 kann so knapp zugeschnitten sein,, daß nur die für den
fertigen Schuh erforderliche Oberlederbreite vorhanden ist und der Schaftrand später
nicht mehr beschnitten zu werden braucht. Der vordere Teil des Schaftes 2 wird mit
einer Formvorrichtung nach Abb. i behandelt, die etwa dem Patent 27945o entsprechen
kann. Er wird zwischen eine innere Preßform io und eine äußere Preßform 12 eingelegt
und mit dem Rande zwischen einem Tisch 14 und einem U-förmigen hlemtnglied 16 eingespannt.
Die Preßformen werden erhitzt, so daß die am vorderen Teil des Schaftes vorhandene
Steifkappe erweicht wird. Nachdem die Kappe die gewünschte Form angenommen hat,
wird ein den Tisch 14 stützendes Keilstück r8 etwas zurückgezogen, so daß die Einspannung
gelockert wird, und dann werden die Prcßformen
io, i2 aufwärts
bewegt, so daß sie den Schaftrand unter dem Klemmglied 16 hervorziehen. Dadurch
erhält das Oberleder die in Abb. 2 ersichtliche Form, bei welcher die Vorderkappe
4 mit einem aufwärts stehenden Flansch 8 versehen ist. Der Schafft ist mit dem Futter
5 und am hinteren Ende mit einer - zwischen Futter und Oberleder eingeschobenen
Fersenkappe 6 versehen.
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Der so vorgeformte Schaft kommt dann in die Fersenformv orrichtung
(Abb. 3), die eine innere, mit elektrischer Heizung 22 versehene Form 2o und eine
außen liegende Preßform 26 besitzt. Die Außenform besteht aus mehreren mit einem
glatten Lederstreifen 28 überzogenen, gelenkig verbundenen Gliedern. An der unteren
Seite der Preßform ist noch ein Drücker 32 angeordnet, der den Schaft in der Nähe
der Kante der Fersenkappe 6 gegen die Form 2o preßt und dadurch die Enden dieser
Kappe gegen das Schuhgelenk hin anhebt. Nachdem der Schaft auf die Innenform 20
aufgesteckt ist, bewegt sich diese rückwärts gegen die Außenform 26 in die in Abb.
4 gezeichnete Stellung. Nach dem Vorschieben des Drückers 32 wird dann die äußere
Preßform 26 um die Ferse herumgeschlossen. Nachdem dies geschehen ist (s. Abb. 5),
bewegen sich Überschieber 30, die an der oberen Kante der Preßform 26 beweglich
angeordnet sind, vorwärts, um den Schaftrand über die Form 2o zu biegen. Diese Bewegung
wird (s. Diagramm D Abb. 6) einige Male wiederholt, wobei ein einwärts gerichteter
Flansch 38 entsteht, der sich der inneren Preßform 2o gründlich anpaßt und eine
scharf ausgeprägte Biegekante aufweist. Sobald der Schaft diese Gestalt angenommen
hat und das Bestreben der Rückbewegung überwunden ist, werden die Preßformen auseinanderbewegt,
und die innere Form 2o wird etwas gesenkt (s. Abb. 7.) Dadurch entsteht über der
Preßform 2o unter dem Flansch 38 ein freier Raum, und in diesen kann nun eine mit
einer Nählippe versehene Brandsohle 4o eingeschoben «erden. Diese ist am hinteren
Rande mit einer Schicht 42 eines schnell trocknenden Klebstoffes versehen. Nunmehr
wird die äußere Preßform 26 wieder geschlossen und die innere Form 2o wieder angehoben.
Dadurch wird die Brandsohle an den durch die Überschieber gestützten Flansch 38
angepreßt und mit dem Schaft dauernd verbunden (s. Abb. 8).
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Statt der Anwendung von Klebstoff zur Verbindung von Brandsohle und
Schaftrand ist es auch möglich, Zwecken 44 zu benutzen, die (s. Abb. g) nach einer
Rückwärtsbem egung der Überschieber 30 mittels eines Handnagelapparates 46
in Schaftrand und Sohle eingetrieben werden und sich an der Oberfläche der inneren
Preßform 2o umnieten.
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In das auf diese Weise vorbereitete Werkstück wird nun in der aus
Abb. io ersichtlichen Weise ein Leisten 48 von unten her eingesetzt, v-obei die
Brandsohle sich entsprechend aufbiegt. Nunmehr gelangt das Werkstück zu der in Abb.
ii angedeuteten Überhol- und Aufzwickmaschine. In dieser wird der Rand des Schaftes
durch Greifer 56 angezogen, während die Sohle von Drückern-52 gestützt wird und
der Schuh hinten durch eine Fersenstelze 50 gehalten wird, und an den Seiten
durch an Nagelführungsblöcken 58 angeordnete Überschieber 54 über die Brandsohle
gelegt. Finger 62, die mit Schultern 66 auf den Rand der Sohle drücken und mit den
Enden 64 über die Sohlenkante Weggreifen, verhindern das Aufbiegen des Sohlenrandes.
An der Spitze des Schuhes wirken Überschieber 61, die den Flansch B. einwärts drücken,
nachdem der Finger 62 zurückgezogen ist. Der vorgeformte Schaft braucht nur wenig
von den Greifern angezogen zu werden, um sich der Leistenform völlig anzuschmiegen.
Nachdem der Schaftrand über die Sohle gelegt wird, wird er an den Seiten durch von
Nageltreibern 6o eingetriebenen Zwecken 68 und vorn durch einen Einbindedraht 70
in üblicher Weise befestigt, so daß das fertige @Verl:stück die aus Abb. 12 ersichtliche
Form hat.