DE359080C - Verfahren und Vorrichtung zum Messen der Dichte eines Gases - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zum messen der Dichte eines Gases. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Messen der Dichte eines Gases und besteht im wesentlichen darin, daß die Messung nicht mehr wie bisher eine Zeitmessung ist, sondern eine Volumenmessung, woraus sich verschiedene bedeutende Vorteile ergeben, die nachfolgend erläutert werden sollen.
• Das physikalische Prinzip des neuen Dichtemessers beruht ebenso wie der bekannte Apparat von Bunsen-Schilling auf dem von Bunsen ermittelten Gesetz, welches das Verhältnis von Gasen beim Durchströmen einer Öffnung in dünner Wand, also einer Düse, nach folgenden Gleichungen definiert. Wird die Dichte der atmosphärischen Luft gleich z gesetzt, so kann die Dichte des unbekannten Gases nach Gleichung I oder nach Gleichung II gemessen werden. Es bedeuten in der Gleichung I d die jeweiligen Gasdichten und t die jeweiligen Zeiten, welche zum Ausströmen gleicher Gasvolumina bei gleichen Druckverhältnissen erforderlich sind. Nach der Gleichung I kann also die Gasdichte durch Zeitmessung bestimmt werden, In Gleichung II bedeuten v die Volumina Luft und Gas, die aus einer Düse austreten, und zwar in gleichen Zeiten und bei gleichen Drucken. Nach Gleichung II kann also die Gasdichte durch Volumenmessung bestimmt werden.
• Alle auf dem Bunsen-Gesetz aufgebauten Gasdichtemesser benutzen die Gleichung I, welche also das Vorhandensein einer Sekundenuhr voraussetzt. Bei der Bestimmung nach Gleichung II, welcher der neue Gasdichtemesser zugrunde gelegt ist, fällt die Benutzung einer heute kaum noch zu beschaffenden Sekundenuhr fort, da als Indikator zur Messung gleicher Zeiten eine Sanduhr verwendet werden kann und verwendet wird, die gemäß der Erfindung mit einem Hahn zwangläufig verbunden ist. Der neue Dichtemesser wird daher um ein Vielfaches billiger als die bisherigen Instrumente ähnlichen Zweckes.
• Der neue Apparat hat noch den weiteren Vorzug, daß mit ihm viel rascher gearbeitet werden kann als mit den bisher bekannten Apparaten, weil die Vorrichtung vor Beginn des Versuches nicht mehr ausgespült zu werden braucht, da das Gas in der Düse immer frisch ist. Ferner kommt das Gas in dem neuen Apparat nicht mehr vor der Messung mit dem Wasser in Berührung, wie es bei dem Apparat von Bunsen-Schilling der Fall ist. Es wird dadurch gemäß der Erfindung der Nachteil vermieden, daß das Wasser die im Leuchtgas vorhandenen schweren Kohlenwasserstoffe auflöst und infolgedessen die genaue Charakterisierung des ursprünglichen Gases verhindern kann.
• Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer neuen Vorrichtung veranschaulicht, die gestattet, nach dem neuen Verfahren zu arbeiten. Abb. i zeigt die Vorrichtung im Aufriß. Abb. 2 ist eine Oberansicht zu Abb i.
• Der eigentliche Meßbehälter A besteht aus einer flachen Dose, die durch den Verschluß B mit Wasser gefüllt werden kann. Die knebelartige Stopfbüchse C besitzt je eine Öffnung für den Gaseinlaß und für den Gasauslaß und drückt gegen eine dort befindliche Düse D. Unter dem Meßbehälter A ist ein Auslaßhahn E angebracht, an dessen Griff eine Sanduhr F befestigt ist. Beim Öffnen des Hahnes E tritt die Sanduhr F in Tätigkeit. Nach ihrem Ablaufen ist der Hahn E sofort zu schließen. Die aus dem Meßbehälter A ausgeflossene Wassermenge ist hinsichtlich ihres Volumens durch Ablesung an einer Skala des darunterstehenden Gefäßes G feststellbar.
• Man bedient sich der neuen Vorrichtung folgendermaßen Nachdem der Meßbehälter A durch den Stutzen B mit Wasser gefüllt und wieder verschlossen worden ist, öffnet man den Hahn E und mißt die nach Beendigung des Ablaufes der Sanduhr in das Gefäß G gelangte Wassermenge als Äquivalent für die in den Meßbebehälter A als Ersatz eingeströmte atmosphärische Luft. Diese Menge möge beispielsweise 2o ccm betragen.
• Nun schließt man an den linken Stutzen des Knebels C die Schlauchleitung für das zu untersuchende Gas an, beispielsweise für Leuchtgas. An den rechten Stutzen des Knebels C kommt ein kurzes Schlauchstück mit Brennerrohr ohne Brennerdüse. Auf diesem Rohr bringt man das Gas zur Entzündung. Jetzt wird die Sanduhr in Tätigkeit gesetzt und die durch den Hahn E ausgeflossene Wassermenge genau bis zum Ablauf der Sanduhr an der Skala des Gefäßes G gemessen. Diese Wassermenge möge beispielsweise 28,2 ccm betragen.
• Die Dichte des Leuchtgases ergibt sich nun gemäß Gleichung II als

Claims (7)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Messen der Dichte eines Gases; dadurch gekennzeichnet, daß das in einer bestimmten Zeit in. einen Meßbehälter (A) eingeströmte Gasvolumen mit dem in der gleichen Zeit bei einem anderenVersuch eingeströmtenLuftvolumen verglichen wird.
2. 2) Verfahren nach Anspruch z dadurch gekennzeichnet, daß die Volumina durch die in einer bestimmten Zeit aus dem Meßbehälter (A) ausgeströmten Wassermengen gemessen werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasdichtigkeitsmessung während des Vorüberströmens des Gases zu einer im Betrieb befindlichen Verbrauchsstelle gemessen wird. q..
4. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in an sich bekannter Weise zur Feststellung dergleichen Zeitmasse benutzte Sanduhr (F) mit dem Wasserablaßhahn (E) des Meßbehälters (A) zwangläufig verbunden ist.
5. 5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß die Sanduhr (F) am Hahnküken befestigt ist.
6. 6. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßbehälter (A) windkesselartig mit einer Gasverbrauchsleitung in Verbindung steht, in welcher an der Abzweigungsstelle des Meßbehälters (A) Düsen (D) angeordnet sind.
7. 7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzweigungsstelle des Meßbehälters (A) an der Gasverbrauchsleitung als Knebel ausgebildet ist, an dem Schläuche zur Gasquelle bzw. zur Gasverbrauchsstelle angeschlossen sind.