DE3590355C2 - Hülse, die beim Aufsetzen umgestülpt wird - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hülse gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Eine solche Hülse ist aus der US-PS 39 92 570 bekannt. Die Hülse besteht aus einem biegsamen, elastischen Material, wie Silicongummi oder dergleichen, und die Hülseninnenseite ist nach außen stülpbar, um die Hülse auf einen schlanken, länglichen Kern aufzusetzen, beispielsweise ein Endstück auf ein Ende eines Hochspannungskabels. Beim Aufsetzen der Hülse wird diese aufgeblasen, um so die Reibung zwischen den aneinandergleitenden Flächen zu reduzieren.

Aus der DE-OS 14 00 967 ist eine Lagerbuchse aus gummielastischen Werkstoffen bekannt, bei der die der Reibung durch eine in der Lagerbuchse laufende Welle ausgesetzten Flächen mit dicht gestaffelt entlang der Reibungsfläche angeordneten Aushöhlungen versehen sind, die zur Aufnahme eines Schmiermittelvorrats dienen, so daß für die normale Lebensdauer der Lagerbuchse eine Wartung überflüssig ist.

Des weiteren ist aus der DE 32 26 124 A1 eine auf elektrische Kabel und dergleichen aufschiebbare gummielastische Hülse bekannt, wobei die Innenseite der Hülse mit Noppen besetzt ist, die zum einen dazu dienen die Anlageflächen zwischen der Hülse und dem Kabel beim Aufschieben der Hülse möglichst gering zu halten und dabei die Dehnbarkeit der Hülse nicht zu beeinträchtigen und zum anderen, um im aufgeschobenen Zustand der Hülse eine sich im wesentlichen auf die Noppen konzentrierende Anpreßkraft zu erhalten. Die Hülse kann mit einem noppenfreien Endabschnitt versehen sein, der beim Aufschieben der Hülse auf den angrenzenden genoppten Abschnitt umgeschlagen ist, um den Aufschiebevorgang zu erleichtern. Wenn sich die gesamte Hülse in ihrer aufgeschobenen Endposition befindet, wird der noppenfreie Abschnitt wieder zurückgeschlagen. Des weiteren kann ein Gleithilfsmittel vorgesehen werden, das die Noppenauflage beim Aufschieben schmiert.

Hülsen aus einem biegsamen, elastischen Material, die auf einen schlanken, länglichen Kern, wie Endstücke von Hochspannungskabeln, aufgesetzt werden sollen, sind unter anderem auch aus der SE-PS 405 904 (7611450-3) bekannt. Es ist häufig schwierig, eine derartige Hülse in Position zu bringen, sogar wenn hierfür ein Schmiermittel verwendet wird, da das Schmiermittel dazu neigt, durch die voreilende Kante der Hülse weggetragen zu werden, wenn diese aufge­ setzt wird, so daß das Schmiermittel nicht zwischen Hülse und Kern verbleibt.

Ein Verfahren zum Halten der Hülse, die während ihrer Anbringen gereckt wird, so daß das Schmiermittel innerhalb der Hülse verbleibt, ist in der SE-PS 424 386 (7908252-5) beschrieben.

Die Tatsache, daß beim Aufsetzen einer Hülse auf einen schlanken, länglichen Kern das aufgebrachte Schmier­ mittel aufgenommen und von der voreilenden Kante der Hülse verschoben wird, ohne daß eine Reduzierung der Reibung bewirkt wird, ist ein häufig auftretendes Problem.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine einfache und effektive Hülse der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die leicht und ohne Verlust der reibungsreduzierenden Wirkung eines verwendeten Schmierhilfsmittels auf einen länglichen Kern aufgesetzt werden kann.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine erfindungsgemäße Hülse mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Aufgrund der erfindungsgemäß dicht gestaffelt entlang der Hülse, deren Außenfläche vor dem Aufsetzen auf einen länglichen Kern nach innen weist, angeordneten und zur Aufnahme eines Schmiermittels bestimmten Aushöhlungen verbleibt das Schmiermittel beim Aufsetzen der Hülse auf den Kern auf den aneinandergleitenden Flächen und wird beim Aufsetzvorgang nicht verdrängt, so daß die Hülse besonders leicht auf den Kern aufgebracht werden kann.

Ein weiteres vorteilhaftes Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung ist Gegenstand des Unteranspruchs 2.

Eine Ausführungsform einer Hülse entsprechend der Er­ findung wird nun unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, in der

Fig. 1 eine Schnittansicht der Hülse ist, und

Fig. 2 bis 4 verschiedene Verfahrensschritte beim Aufsetzen der Hülse dar­ stellen.

Bei der dargestellten Ausführungsform weist die Hülse ein Endstück auf und der schlanke längliche Kern ist das Ende eines Hochspannungskabels, an dem das End­ stück angesetzt wird. Das Endstück besteht aus einem biegsamen, elastischen Material, beispielsweise Sili­ congummi, mit einer Härte von ungefähr 35 Shore A.

Entsprechend der Darstellung in Fig. 1 ist das Endstück 1 zylindrisch und weist eine Vielzahl von Teilen ver­ schiedenen Durchmessers auf, die mit dem Endstück ko­ härent sind. Das Endstück hat ein Teil 2 kleinsten Durchmessers, das sich an einem Ende desselben befin­ det, so daß das genannte Endteil über das Ende 3 des Kabels gesetzt wird, welches von seiner Isolierung be­ freit worden ist, siehe ebenso Fig. 2 bis 4.

Ausgehend von einer Stelle neben dem schmalsten End­ teil 2 weist das Endstück entlang dem Hauptteil seiner Länge einen Teil 4 größeren Durchmessers auf, so daß dieser Teil über die Kabelisolierung 5 geschoben werden kann, die von äußerer Kabelverstärkung an dieser Stel­ le frei ist.

Ein Teil 6 des Endes des Endstückes entfernt dem schmalsten Endteil 2 hat den größten Durchmesser, da­ mit dieser Teil über die äußere Verstärkung 7 des Kabels geschoben werden kann.

Die Außenfläche der Hülse ist im wesentlichen über die gesamte Länge der Hülse mit dicht gestaffelten Aus­ höhlungen versehen.

Im Fall des beispielsweise dargestellten Endstückes haben die Aushöhlungen 8 die Form dicht gestaffelter Nuten, die rund um das Endstück verlaufen. Die Nuten haben bei dieser Ausführungsform eine Tiefe von 0,5 mm und einen Zwischenabstand oder eine Teilung von 0,75 mm, siehe auch die vergrößerte Ansicht 8a.

Entsprechend einer anderen Ausführungsform können die Aushöhlungen 8 eine andere Form haben, beispielsweise die Form von dicht verteilten becherförmigen Kratern oder dergleichen. Die Abmessungen der Aushöhlungen sind angepaßt an den Zweck dieser Aushöhlungen, was aus der nachfolgenden Beschreibung deutlich wird.

Die Innenfläche 9 des Endstückes ist vollständig glatt.

Das Endstück 1 ist dazu bestimmt, mit seiner Innenseite nach außen gebracht zu werden, wenn dasselbe auf das Ende des Kabels aufgesetzt wird. Entsprechend der Dar­ stellung in Fig. 2 beginnt folglich das Anbringen des Endstückes 1 mit dem Umkehren der Innenseite des End­ stückes nach außen, so daß die Fläche mit den Aushöh­ lungen 8 nach innen gerichtet ist und die glatte Ober­ fläche 9 nach außen.

Eine kleine Menge Schmiermittel 12 wird innerhalb des schmalen Endes 2 aufgebracht, und dieses Ende wird dann über das freigelegte Ende 3 des Kabels geschraubt.

Entsprechend der Darstellung in Fig. 3 gleiten beim fortschreitenden Aufschrauben des Endstückes auf das Kabel die einander gegenüberliegenden Teile der die Aushöhlungen 8 aufweisenden Fläche gegeneinander. Bei bisher bekannten Hülsen ergibt sich bei dieser Gleit­ wirkung eine beträchtliche Reibung, die das Aufschrau­ ben der Hülse extrem schwierig macht. Das Schmiermit­ tel wird normalerweise durch die dazwischen vorherr­ schenden Druckkräfte von den Flächen weggedrückt und verbleibt an der Stelle, an der die Flächen voneinan­ der getrennt sind.

Jede der Aushöhlungen 8 entsprechend der Erfindung nimmt eine kleine Menge des Schmiermittels auf und bringt es zu solchen Teilen der Fläche, die aufeinander zu gerichtet sind. Hieraus wird deutlich, daß die be­ absichtigte Funktion der Aushöhlungen 8 darin besteht, Schmiermittel aufzunehmen, um dadurch die Reibung zu reduzieren und das Aufschrauben der Endstücke auf das Kabel zu erleichtern.

Das Aufschrauben des Endstückes auf das Kabel wird fortgesetzt, bis das gesamte Endstück 1 in den beab­ sichtigten Ursprungszustand zurückgestülpt worden ist, in welchem die die Aushöhlungen 8 aufweisende Fläche nach außen gerichtet ist und der weiteste Teil 6 des Endstückes einen Teil der Kabelverstärkung 7 um­ gibt.

Bei alternativen Ausführungsformen der Hülse gemäß der Erfindung wird die Hülse aus unterschiedlichem Material hergestellt und hat einen anderen Verwendungszweck als dies hier beschrieben worden ist.

Claims (2)

1. Hülse aus einem biegsamen, elastischen Material, wie Silicongummi oder dergleichen, bei der die Innenseite nach außen stülpbar ist, um die Hülse auf einen schlanken länglichen Kern aufzusetzen, beispielsweise ein Endstück (1) auf ein Ende (3) eines Hochspannungskabels, gekennzeichnet durch Aushöhlungen (8), die dicht gestaffelt entlang der Außenfläche der Hülse (1) angeordnet sind, welche Außenfläche vor dem Aufsetzen der Hülse nach innen weist, wobei die Aushöhlungen dazu bestimmt sind, ein Schmiermittel (12) aufzunehmen.

2. Hülse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aushöhlungen (8) die Form dicht benachbarter Nuten haben, die um die Hülse (1) verlaufen.