DE35890C

DE35890C - Neuerungen an einem Kolonnen-Wascher-Skrubber

Info

Publication number: DE35890C
Application number: DENDAT35890D
Authority: DE
Original assignee: A. KLÖNNE in Dortmund

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 26: Gas-Bereitung und -Beleuchtung.

Patentirt im Deutschen ' Reiche vom 18. August 1885 ab.

Der vorliegende, aus mehreren Colonnen bestehende Apparat dient dazu, Gas von Theer, Ammoniak und Naphtalin entweder mit ganz geringem oder auch gröfserem Druck zu befreien.

Zu diesem Zwecke wird das Gas in jeder Colonne durch eine Anzahl (in der Zeichnung drei) concentrische, verticale Siebe abc geleitet. Diese Siebe sind an einem Teller d befestigt und tauchen theilweise in Wasser. Der Teller d ist auf einer von aufsen auf- und niederzuschraubenden verticalen Achse s befestigt, so dafs es möglich ist, die perforirten Blechringe abc mehr oder weniger eintauchen zu lassen. Durch diese Manipulation ist der Druckverlust im Apparat regulirbar.

Der Teller d besitzt eine curvenförmige und derart gebogene Form, dafs der Durchströmungsquerschnitt bei allen drei Sieben α b und c derselbe bleibt und wird durch diese eigenthümliche Form des Tellers d das Gas gezwungen, sich sehr fein vertheilt in einer sich immer mehr verdünnenden Schicht durch die Siebe zu drängen und dicht über dem Wasser hinzustreichen, wodurch immer verschiedene Gasschichten mit dem Wasser in Berührung kommen.

Das in die obere Colonne bei I eingeführte und innerhalb des Apparates von Colonne zu Colonne dem Gasstrom entgegenfliefsende Klarwasser überzieht beim Herabfliefsen das äufsere Sieb c mit einer dünnen Wasserschicht; das Gas mufs beim Durchstreichen des Siebes c diese Wasserschichten verdrängen und auf diese Weise innig mit dem Wasser in Berührung kommen.

Der Teller d ist oben mit den drei concentrischen Rändern efg versehen, über welche das Wasser langsam und fein vertheilt dem Gase entgegenfliefst. Zwischen je zwei Tellern d ist das Wasserbecken h angeordnet, welches ähnlich wie die Teller selber gebogen ist. Das Gas, welches sich beim Passiren des Siebes c an der Wandung der Colonne stöfst, wird hierdurch durch einander gewirbelt und durch die Form des Wasserbeckens h gezwungen, mit dem von den Rändern efg herabfliefsenden und auf dem Teller stehenden Wasser in innige Berührung zu treten.

Die Anordnung von mehreren Colonnen über einander geschieht, um das Gas möglichst lange mit dem Wasser bei Gegenstrom in Berührung zu bringen und dadurch das ganze Ammoniak aus dem Gas zu entfernen und das Wasser möglichst concentrirt zu machen.

Der sich auf dem Boden eines jeden Beckens h sammelnde Theer wird durch den Hahn i intermittirend abgelassen und fliefst durch das gemeinschaftliche Abflufsrohr k fort, durch welches gleichzeitig auch das aus dem untersten Becken abgeführte Ammoniakwasser abfliefst.

Claims

Patent-Anspruch:

An einem Colonnen-Wascher-Skrubber die gleichzeitige Anordnung:
i. eines in seiner verticalen Richtung verstellbaren und gebogenen oder geraden Tellers d;
2. der an der unteren Seite des Tellers d angebrachten, vertical stehenden, concentrischen ' Ringe abc, welche theilweise in Wasser tauchen, und der- auf der oberen Seite des Tellers d angebrachten und Wasserbecken bildenden Ränder efg;
3. eines dem Teller d ähnlich gebogenen Wasserbeckens h, an dessen unterster Stelle der Theer abgezogen, während das Ammoniakwasser, die Colonne herunterfliefsend, aus dem untersten Wasserbecken abgeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.