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Bauspiel. Die Erfindung erstreckt sich auf Bauspiele derjenigen Art,
bei welcher Möbelstücke, Häuser und andere Gegenstände aus Papier, Pappe oder ähnlichem
flachen Material zusammengesetzt werden und besteht in einer für diesen Zweck neuen
Verbindung der Flachteile, indem durch sich deckende Öffnungen aufeinanderliegender
Teile etwas starre, aber doch leicht biegsame Streifen schlangenförmig hindurchgezogen
werden.
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Gemäß der Erfindung können unter gleichzeitiger Verwendung anderer
Verbindungsmittel,
z. B. der bekannten Zungen und Schlitze, die
verschiedensten und lehrreichsten Bauten, wie Häuser in allen Stilarten, Museen,
Kirchen, Denkmäler, Tiergärten usw., und zwar auch mit ihren inneren Einrichtungen
leicht aufgebaut und auch ohne Beschädigung wieder zerlegt werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine beispielsweise Ausführung des Bauspiels
in Form eines einfachen Wohnhauses. Abb. z bis sind die Giebel und Längsseiten des
Hauses, Abb. 5 ist die Decke sowie der Fußboden und Abb. 6 das Dach desselben. Abb.
7 zeigt die Teile einer Treppe und Abb. 8 die Anordnung der Fenster. Abb.9 veranschaulicht
zwei beispielsweise Arten der Verbindungszungen sowie ihre Verbindung mit ,den zugehörigen
Schlitzen; Abb. io ist eine schaubildliche Darstellung des fertig zusammengesetzten
Hauses.
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In den Abb. i bis 9 geben die vollen Linien die Umgrenzungslinien
der Teile bzw. die auszuführenden Schnitte an, während die punktierten Linien die
Stellen bezeichnen, wo eine Umbiegung vorzunehmen ist.
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a, b sind die Längswände, c, d die Giebelwände, f die
Decke und der Fußboden, g das Dach und 1a die Treppe des Hauses.
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Die beiden Längswände a und b tragen Randstreifen i, die mit
je einer Reihe vorzugsweise rechteckigerLöcher 4. versehen sind. Die Giebelwände
c, d haben an beiden Seiten ebensolche Löcher 4, die sich mit den Löchern 4 der
seitlichen Randstreifen der Seitenwände genau decken. Die Verbindung der Wände erfolgt
in der Weise, daß man die Randstreifen i der Seitenwände gemäß den punktierten Linien
nach innen umbiegt, die Giebelwände dagegenlegt und nunmehr durch die sich deckenden
Löcher 4 der seitlichen Randstreifen i und Giebelwände einen aus Pap;er, Karton,
Zelluloid, Blech oder einem anderen einigermaßen biegsamen Material bestehenden
Streifen 5 (Abb. io) schlängelnd hindurchfuhrt, d. h. man führt einen derartigen
Streifen z. B. zunächst durch ein Paar sich deckender Löcher 4 von außen nach innen,
hierauf durch das benachbarte Paar derLöcher 4 von innen nach außen und so fort.
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Die Decke oder der Fußboden f ist an den Rändern mit aus demselben
Stück Material geschnittenen oder auch besonders angebrachten Zungen :2 versehen,
die in entsprechende, in den Wänden a, b, c, d an geeigneter Stelle vorgesehene
Schlitze 3 eingeführt werden. Das Dach g wird mit den zwei Seitenwänden a und
b zweckmäßig in derselben Weise wie diese mit den Giebelwänden rhittels biegsamer
Streifen 5 verbunden, die hierbei durch die Löcher 4. der oberen Randstreifen i
der Seitenwände sowie des Daches geführt werden, während die Verbindung des Daches
mit den Giebelwänden durch Zungen 2 bewirkt wird, die in Schlitze 3 eingreifen.
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Die Teile der Treppe h (Abb. 7) sowie die fertige Treppe selbst werden
am zweckmäßigsten ebenfalls mit Hilfe von Zungen und Schlitzen 2 bzw. 3 montiert.
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Abb. 8 zeigt die Anordnung eines Fensterrahmens 1, der unabhängig
von der Wand des Bauwerks ausgeführt ist. Die das Fenster aufnehmende Wand besitzt
hier nur eine Öffnung 7n von. einer dem Fenster entsprechenden Größe, die am Rande
mit mehreren Schlitzen 3 versehen ist, in die die Zungen z ,d'es Fensterrahmens
eingeführt werden. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß einerseits die Messer,
die zum Stanzen der Teile verwendet werden, einfacher werden und anderseits Fenster-
und Türrahmen sowie andere ähnliche Teile, .die eine andere Farbe wie die Wände
haben müssen, aus anders gefärbtem Material hergestellt werden können.
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Abb.9 zeigt einerseits eine einfache, vorzugsweise rechteckige Zunge
.2 der beschriebenen Art und daneben eine Abart, bei der eine punktierte Linie die
Stelle angibt, wo nach Einführung der Zunge in den entsprechenden Schlitz der eine
an der Wurzel unterschnittene Teil der Zunge 6 aus zier Ebene herausgebogen wird.
Diese Abart der Zunge verwendet man vorteilhaft in dem Falle, wo die zu verbindenden
Teile einer gewissen Zugbeanspruchung zu widerstehen haben, wie dies z. B. für die
angebaute Treppe h der Fall wäre. Dieselbe Wirkung kann bei der gewöhnlichen Zunge
.erreicht wenden, wenn man dieselbe nach ihrer Einführung mit einer Nadel oder einem
Draht durchsticht.