DE357308C

DE357308C - Vorrichtung zur Erzeugung eines Formaldehydgasstromes fuer aerztliche, insbesondere zahnaerztliche Zwecke

Info

Publication number: DE357308C
Application number: DEP41436D
Authority: DE
Original assignee: DR ALBERT PERRONNE
Current assignee: DR ALBERT PERRONNE
Priority date: 1921-02-12
Filing date: 1921-02-12
Publication date: 1922-08-22

Description

Vorrichtung zur Erzeugung eines Formaldehydgasstromes für ärztliche, insbesondere zahnärztliche Zwecke. Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Formaldehydgasstromes, die besonders bei der ärztlichen Behandlung von Zähnen, Wunden us-w. geeignet ist.
Sie besteht aus einem kleinen handlichen Formaldehydgaserzeuger in Verbindung mit einer Einrichtung, durch welche der erzeugte Formaldehydgasstrom für sich allein oder mit Luft gemischt in dünnem Strahl auf die zu behandelnde Wunde aufgeblasen werden kann.
Zur Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel in schematischer Weise dargestellt.
In einem Behälter a, welcher nach dem Ausführungsbeispiel aus einem Glasrohr & und zwei mehrfach durchbohrten Stopfen a2 besteht, befindet sich eine Platinspirale a@. Diese ist durch die Drähte a4 mit einer elektrischen Stromquelle verbunden. Ein Gefäß b dient zur Aufnahme von Methylalkohol bl-. Dieser Behälter steht durch eine Leitung b4 mit dem Reaktionsraum a in Verbindung. In ihm befindet sich ein Heizkörper b2, nach der dargestellten Ausführungsforen eine Glühlampe, welche durch die Drähte b3 ebenfalls mit einer elektrischen Stromquelle verbunden ist. An dem Boden des Gefäßes b mündet eine Rohr-Leitung cl, welche mit einer Luftpumpe c in Verbindung steht. Diese Luftpumpe wird durch einen Elektromotor d betrieben. An den Reaktionsraum a ist ein Leitungsrohr e1 angeschlossen, welches zu einem Kühler e führt. Dieser Kühler besteht aus einem gewöhnlichen Schlangenkühler mit Wasserkühlung. Das Gasleitungsrohr e1 führt durch den Kühler weiter an das obere Ende eines Kondenstopfes f. Mit g ist ein längerer Kautschukschlauch angedeutet, welcher die aus dem Kühler e kommende Gasleitung e2 mit einem kleinen zugespitzten Gefäß lt verbindet. Dieses hat an seinem zugespitzten Ende hl eine kleine Öffnung, durch welche der Gasstrom strahlenförmig austreten kann. Ferner befindet sich in lt eine Drahtspirale h2, welche wiederum durch Drähte h3 mit einer elektrischen Stromquelle in Verbindung steht.
In dem Reaktionsraum a- sowie in dem Behälter b und dem röhrenförmigen Gefäß h können erfindungsgemäß selbstätige Temperaturregler, «-elche auf der Zeichnung nicht dargestellt sind, angebracht werden. Diese Regler bestehen in bekannter Weise aus einem temperaturempfindlichen Körper und einer Vorrichtung, welcher bei dessen Ausdehnung die Zuführung des elektrischen Stromes regelt.
Vor und hinter dem Reaktionsraum a sind in der Gasleitung Drahtnetze eingeschaltet, um bei einer etwa entstehenden Flammenbildung in diesem Raum das Überschlagen der Flamme in die Gasleitung zu verhindern.
Zur Benutzung bringt man in das Gefäß b eine gewisse Menge Methylalkohol. Hierauf setzt man den Elektromotor d, den Heizkörper b2, die Drahtspirale a3 und die Draht spirale h.' unter Strom. Der aus der Pumpe c kommende Luftstrom wird hierdurch durch den mit Methylalkohol gefüllten Behälter b geführt. Durch die Leitung b4 tritt der mit Methylalkoholdämpfen beladene Luftstrom in den Reaktionsraum a. Hier werden die Methylalkoholdämpfe bei Anwesenheit des Luftsauerstoffs unter der katalytischen Wirkung der Platinspirale & in Aldehyd und Wasser umgewandelt. Die dabei gebildete Ameisensäure und Essigsäure tritt mit dem Luftstrom, den Wasserdämpfen und den sonstigen entstandenen Nebenprodukten in die Kühlschlange des Kühlers e. Hier wird das Wasser und die schädlichen Nebenprodukte kondensiert, und diese sammeln sich in dem Topf f an. Das Formaldehydgas tritt weiter durch den Kautschukschlauch g in den Apparat h, aus welchem es nach Erwärmung durch die Platinspirale h2 bei hl austritt.
Wie ersichtlich ist, eignet sich die Vorrichtung nach der Erfindung zur Benutzung der Ärzte bei der Ausübung ihres Berufs. Der ganze Apparat nimmt wenig Raum ein, erfordert nur geringen Arbeitsaufwand zur Inbetriebsetzung und kann jederzeit sofort in Benutzung genommen werden. Die einzelnen Gefäße der Vorrichtung können je nach Verwendungszweck aus Glas oder Metall hergestellt werden. Am vorteilhaftesten ist die Beheizung und Inbetriebsetzung ges Apparates durch elektrischen Strom. In diesem Fall kann der Motor d, der Heizkörper b2 und die Platinspule a-3 und h2 durch denselben elektrischen Strom gespeist werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Erzeugung eines Formaldehydgasstromes für ärztliche insbesondere zahnärztliche Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem kleinen, auf einem Tisch aufstellbaren Formaldehydgasentwickler besteht, der mit einer Einrichtung zur Zuleitung des Gasstromes an die zu behandelnde Stelle verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine Luftzuführung, welche dem Formaldehydgasstrom Luft beimengt.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und, 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Erzeugung eines Formaldehydgasstromes durch Katalysation eines Luft-Methylalkohol-Gemisches geeignet ist. q..
Vorrichtung nach Anspruch i bis d., gekennzeichnet durch eine Kammer mit einer elektrisch heizbaren Platinspirale, welche einerseits mit einer Luftpumpe und einem Sättigungsbehälter zur Sättigung ,des Luftstromes mit Methylalkohol und anderseits mit einem Kühler und einem an diesen anschließenden Gasausbläser in Verbindung steht.
5. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß der Methylalkoholbehälter und die Kontaktkammer mit selbsttätigen Temperaturreglern versehen sind:
6. Vorrichtung nach Anspruch q., dadurch gekennzeichnet, daß vor und hinter der Kontaktkammer Metalldrahtnetze eingeschaltet sind; um Entzündungen des Gases: zu verhüten.