DE355886C

DE355886C - Verfahren zur Reindarstellung von Edelmetallen, insbesondere Gold und Platin, durch Chlorierung

Info

Publication number: DE355886C
Application number: DEB97766D
Authority: DE
Original assignee: CHARLES BENNEJEANT
Current assignee: CHARLES BENNEJEANT
Priority date: 1920-12-08
Filing date: 1921-01-14
Publication date: 1922-07-08

Description

Verfahren zur Reindarstellung von Edelmetallen, insbesondere Gold und Platin, durch Chlorierung. Die Trennung der Edelmetalle, insbesondere des Goldes und Platins, von den mit ihnen gleichzeitig anwesenden gewöhnlichen Metallen, wie Kupfer, Eisen, Blei, Zinn, Zink, wird in der Regel entweder nach dem sogenannten Kupellierverfahren :ausgeführt, gemäß welchem man bei hoher Temperatur und in Gegenwart eines Bleiüberflusses die gewöhnlichen Metalle oxydiert, die dabei durch die Bleiglätte mitgerissen, sich in poröse Mulden verteilen, oder man wendet die Reindarstellung mittels Chlorgases an.
Das erstere Verfahren ist langwierig und kostspielig, während die zweite Arbeitsweise sich zwar dlurch Einfachheit und Schnelligkeit auszeichnet, aber zu ihrer Durchführung eine große Apparatur oder unbequem zu handhabende und gefährliche Stahlbomben mit flüssigem Chlor erfordert.
Man hat auch schon vorgeschlagen, die Edelmetalle mit Verbindungen oder Gemischen zu behandeln, welche Chlor bei niederer Temperatur zu entwickeln vermögen. Bei diesem Verfahren wirkt das Chlor auf die Edelmetalle :ein, welche als Chloride abgetrennt werden, während die gewöhnlichen Metalle uangegriffen bleiben.
Den, Gegenstand der Erfindung bildet nun ein Verfahren. zur Reindarstellung von Edelmetallen, bei dem, das Gemisch der edlen und der gewöhnlichen Metalle mittels Verbindungen oder Gemischen behandelt wird, welche Chlor in der Hitze zu liefern vermögen. Diese Chlorverbindungen oder Gemische von Chlorverbin,d'ungen, welche bei gewöhnlicher Temperatur fest sind, geben, ihr Chlor bei einer erhöhten Temperatur, ungefähr von 85o° ab, frei.
Der Vorgang bei dem Verfahren nach der Erfindung ist der Erscheinung, die auftritt, wenn das Chlor in der Kälte wirkt, gerade entgegengesetzt, indem die Chloride des Goldes, Platins u. a. Edelmetalle bei dieser hohen Temperatur infolge ihres Dissotiationsbestrebens nicht bestehen können und die Edelmetalle umangegriffen bleiben, während die gewöhnlichen Metalle als Chloride weggehen, welche mehr oder weniger flüchtig sind, ohne sich jedoch zu zersetzen, und infolgedessen von den Edelmetallen: sich scheiden.
Erfindungsgemäß wird demnach die Reindarstellung von Edelmetallen mittels Chlorierung in der Weise ausgeführt, d-aß die Chlorierung bei hoher Temperatur stattfindet und dabei die Edelmetalle unangegriffen, bleiben, die gewöhnlichen Metalle dagegen, als: flüchtige Chloride abgeschieden werden. Man kann auch die zu,' behandelnden Legierungen. oder Erze mit Chlorverbindungen oder Gemischen von Chlorverbindungen mischen, welche ihr Chlor nur bei hoher Temperatur entwickeln. Beispiel I. Ein Behälter wird mit gemahlenem und darauf getrocknetem Magnesiumoxychlorid gefüllt. Im Innern des Behälters ist ein Hohlraum imi Form einer Mulde für riie Aufnahme der rein darzustellenden Verbindung vorgesehen. Durch Erhitzen auf die Schmelztemperatur des Goldes im oxydierenden Feuer wird das Oxychlorid zersetzt. Dabei wird Chlor in statu nascend'i--fr-ei, das auf die gewöhnlichen Metalle der Mischung einwirkt und sich verflüchtigende Chloride entstehen läßt, so daß die Edelmetalle zurückbleiben, die manchmal mit einer leicht zu entfernenden Schlacke von Chloriden umgeben, sind. Je nachdem man die Dauer dieser Chlorierung ändert, erhält man entweder eine au Edelmetall gegenüber dem Ausgangsmaterial angereicherte Verbindung oder reines Edelmetall. BeispielII. Man bildet unter den gleichen Bedingungen wie beim Beispiel I eine innige Mischung von Natrium,bisulfat oder Kaliumbis:ulfat, Mangand.ioxyd und Kochsalz, in welcher man einen Hohlraum vorsieht, und verfährt wie bei Beispiel I.
Diese Beispiele lassen erkennen, wie mannigfaltig die Stoffe sind, welche man zur Chlorierung bei erhöhter Temperatur für die Ausführurng des neuen Verfahrens benutzen kann, das insbesondere für den Metallguß, die Geschmeideferti,gung, die Goldarbeitertechnik und die Zahntechnik zur Anwendung gelangen kann.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Renndarstellung von Edelmetallen, insbesondere von Gold und Platin, durch Chlorierung, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zu behandelnden Legierungen oder Erze Chlorverbindungen oder Gemische von Chlorverbindungen bei, hoher Temperatur zur Einwirkung gebracht werden, so daß die anwesenden gewöhnlichen Metalle als Chloride verflüchtigt werden, während die Edelmetalle in reiner Form zurückbleiben.