DE3546396C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Beschlag für eine lösbare Verbindung von zwei im Winkel zueinander stehenden Platten od. dgl., insbesondere Möbelplatten, mit einer in der einen Platte festgelegten, etwa zylinderförmigen Halterung, in welche quer zu ihrer Längsachse durch eine Ausnehmung ein an der anderen Platte befestigter Bolzen mit Vertiefung an seinem Einsteckende einführbar ist und in welcher drehbar ein in die Bolzenvertiefung eingreifendes, mindestens einen etwa radial zu seiner Drehachse angeordneten Ansatz aufweisendes Riegelglied gelagert ist.

Bei einer durch das DE-Gbm 78 37 813 bekanntgewordenen Ausführungsform eines solchen Beschlages sind an dem Riegelglied zwei radial nach außen vorstehende, um 180° versetzte Ansätze zueinander angeordnet, die ähnlich wie bei einem Bajonettverschluß in Gegennuten der zylindrischen Halterung eingreifen und beim Verdrehen des Riegelgliedes dieses gegen ein Herausfallen aus der Halterung sichern. Die Gegennuten weisen keine Schrägführung auf, sondern der an der anderen Platte befindliche Bolzen liegt an einer exzentrischen Spannfläche des Riegelgliedes an und wird beim Verdrehen desselben in die Halterung eingezogen. Das Riegelglied selbst jedoch verändert seine Lage in Achsrichtung nicht. Diese Art der Verbindung von Möbelplatten ist für leichte, keiner besonderen Belastung ausgesetzte Teile zwar durchaus ausreichend, jedoch bei schweren Möbeln ist ein solcher Beschlag den Beanspruchungen nicht gewachsen. Aufgrund des Konstruktionsprinzips muß nämlich das Riegelglied als relativ dünne Hülse gestaltet sein und auch die Anzugskante für den Riegelbolzen hält sehr hohen Anzugskräften nicht stand.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Beschlag zu schaffen, welcher einerseits hohen Beanspruchungen standhält und andererseits bei glattem Abschluß der Unterfläche der Möbelplatte die Halterung beliebig tief in das Holz eingesetzt werden kann. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das eine Ende des Riegelgliedes zum formschlüssigen Eingriff in die Bolzenvertiefung ausgebildet ist und der oder die Ansätze auf einer Schrägfläche der Halterung aufliegen. Durch die Möglichkeit, das Riegelglied als massiven Zapfen auszubilden, welcher der Bolzenvertiefung weitgehend angepaßt ist, ergibt sich eine außerordentlich belastbare Verbindung der Teile miteinander. Des weiteren kann der Beschlag beliebig tief in das Holz eingesetzt werden, denn durch ein entsprechend lang bemessenes Riegelglied kann man jederzeit einen glatten Abschluß nach unten erreichen.

Aus der AT-PS 3 52 332 ist es zwar bereits bekannt, zum Anziehen und Festlegen des Bolzens eine schräg zu dessen Längsrichtung geführte Schraube zu verwenden, welche an eine Schrägfläche der Vertiefung des Bolzens anliegt, jedoch erfolgt hierbei kein formschlüssiger Eingriff in die entsprechende Vertiefung, so daß auch ein solcher Beschlag größeren Beanspruchungen ebenfalls nicht gewachsen ist.

Vorzugsweise weist die als Ringnut ausgebildete Bolzenvertiefung einen flachen Nutgrund mit beiderseits schräg verlaufenden An­ schlußflächen auf und ist das Riegelglied an seinem eingreifenden Ende annähernd kegelstumpfförmig ausgebildet. Dabei ist die Stumpfoberfläche als in ihrer Länge dem flachen Nutgrund ange­ paßte Ellipse gestaltet und entsprechen die Kegelflächen an den Längsenden etwa der Schräge der Nutanschlußflächen. Hierdurch er­ hält man in der entsprechenden Lage des Riegelgliedes eine ein­ wandfreie Zentrierung und Festlegung des Bolzens. Vorzugsweise sind dabei die Ansätze quer zur Längsachse der Ellipse ausgerich­ tet. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Ansätze am Riegelglied in einem Winkel zur Drehachse angeordnet oder wei­ sen entsprechende Schrägflächen auf, welche der Steigung der Schrägflächen der Halterung entsprechen, um die Reibung möglichst zu verringern.

Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Halterung eine Sackbohrung für das bolzenförmige Riegelglied aufweist, wobei die Innenwand mit der Zahl der Ansätze des Riegelglieds entsprechenden Längsnu­ ten versehen ist und in Höhe der Ansätze eine die Schrägflächen mitbildende annähernde Ringnut aufweist. Die Längsnuten ermögli­ chen dabei ein einfaches Hereinsetzen bzw. Herausnehmen des Rie­ gelgliedes, während innerhalb der Ringnut genügend Raum für die Drehung der Ansätze vorgesehen ist. Zweckmäßig ist die Ausnehmung für den Spannbolzen bis zum freien offenen Ende der Sackbohrung durchgeführt und durch eine abnehmbare Abdeckung verschlossen.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es stellen dar:

Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Wandverbindung mit dem erfindungsgemäßen Beschlag,

Fig. 2 einen Querschnitt der Halterung,

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Riegelglied.

Die in Fig. 1 dargestellten Platten 1 und 2 sind rechtwinklig zu­ einander angeordnet und durch den Beschlag 3 miteinander verbun­ den. Dabei besteht der Beschlag 3 aus einer zylinderförmigen Hal­ terung 4, welche in eine Bohrung 5 der Platte 2 eingelassen ist. In die andere Platte 1 ist mittels seines Gewindeendes 6 ein Bol­ zen 7 eingeschraubt. Dieser weist zwischen dem Bolzenkopf 8 und einem Ringansatz 9 eine als Ringnut ausgebildete Vertiefung 10 auf. Der Nutgrund 11 verläuft flach und am Übergang zum Kopf 8 und zum Ringansatz 9 sind kegelförmige Anschlußflächen 12 und 13 vorgesehen.

Die Halterung 4 ist topfförmig ausgebildet, wobei die zum Ein­ tritt des Bolzens 7 erforderliche Öffnung als bis zum freien Ende der Halterung 4 hin sich erstreckende Längsnut 14 gestaltet ist. Die Innenwand der Halterung 4 weist eine annähernde Ringnut 15 auf, wobei die untere Fläche als Schrägfläche 16 ausgebildet ist. Außerdem ist noch eine Längsnut 17 vorgesehen, welche der Längsnut 14 gegenüberliegt.

In der Halterung 4 ist drehbar ein Riegelglied 18 gelagert, wel­ ches im wesentlichen aus einem Bolzen besteht, der an seinem un­ teren Ende mit einem Ansatz 19 zum Abdecken der unteren Öffnung der Halterung 4 und zum Ansetzen eines Werkzeuges, insbesondere eines Schraubenziehers, versehen ist. In der Höhe der Ringnut 15 der Halterung 4 weist das Riegelglied zwei Ansätze 20 und 21 auf, welche mit der bzw. den Schrägflächen 16 der Halterung 4 zusam­ menwirken. Dabei entspricht der Winkel, in welchem die Ansätze 20 und 21 zur Drehachse 22 des Riegelgliedes 18 angeordnet sind, der Steigung der Schrägflächen 16, so daß sich eine Flächenberührung ergibt. Das obere Ende 23 des Riegelgliedes 18 ist kegelstumpf­ förmig ausgebildet, wobei die Stumpfoberfläche als Ellipse 24 gestaltet ist. Dabei entspricht die Längserstreckung der Ellipse 24 etwa der Länge des Nutgrundes 11. Die sich an die Ellipse 24 an­ schließenden Kegelflächen 25 sind in ihrem Winkel demjenigen der kegelförmigen Anschlußflächen 12 und 13 des Bolzens 7 angepaßt.

Zum Herstellen der Verbindung zwischen den Platten 1 und 2 wird die Platte 2 zunächst oberhalb des Bolzens 7 rechtwinklig an die Platte 1 angesetzt und dann in Richtung zum Bolzen 7 verschoben, wobei dieser durch die Längsnut 14 in die Halterung 4 ein­ tritt, bis er seine in der Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt. An­ schließend wird das Riegelglied 18 so in die Halterung 4 einge­ setzt, daß die Ansätze 20, 21 in die Längsnut 17 bzw. 14 zu liegen kommen. Sobald sich die Ansätze oberhalb der Schrägflächen 16 der Halterung 4 befinden, wird bei 19 ein Schraubenzieher angesetzt und das Riegelglied 18 im Uhrzeigersinn verdreht. Durch das Zusammenwirken der Ansätze 20, 21 mit den Schrägflächen 16 ergibt sich eine Hubbewegung, wobei der Kegel­ stumpf 23 des Riegelgliedes 18 in die Ringnut 10 des Bolzens 7 eingepreßt wird. Da die Längserstreckung der Ellipse 24 des Ke­ gelstumpfes 25 in der Ausgangsstellung etwa quer zum Nutgrund 11 liegt und dann in eine zu ihm parallele Lage verdreht wird, er­ gibt sich einerseits ein gewisses Spannen der Verbindung und an­ dererseits eine genaue Zentrierung. Besonders vorteilhaft ist bei dieser Art der Verbindung, daß die Platte 2 in einen durch mehre­ re Platten 1 beispielsweise gebildeten Kasten ohne weiteres ein­ geschoben werden kann, da zur Herstellung der Verbindung keine seitliche Verschiebung der Platte 2 gegenüber der Platte 1 erfor­ derlich ist, sondern der Bolzen 7 so in die Halterung 4 von unten eingeschoben werden kann, daß jegliche Seitenverschiebung unter­ bleibt.

Claims (8)

1. Beschlag für eine lösbare Verbindung von zwei im Winkel zu­ einander stehenden Platten (1, 2) od. dgl., insbesondere Möbel­ platten mit einer in der einen Platte (2) festgelegten, etwa zylin­ derförmigen Halterung (4), in welche quer zu ihrer Längsachse (22) durch eine Ausnehmung (14) ein an der anderen Platte (1) be­ festigter Bolzen (7) mit Vertiefung (10) an seinem Einsteckende einführbar ist und in welcher drehbar ein in die Bolzenvertiefung (10) eingreifendes, mindestens einen etwa radial zu seiner Drehachse (22) angeordneten Ansatz (20, 21) aufweisendes Riegelglied (18) gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende (23) des Riegelgliedes (18) zum formschlüssigen Eingriff in die Bolzenvertiefung (10) ausgebildet ist und der oder die Ansätze (20, 21) auf einer Schrägfläche (16) der Halterung aufliegen.

2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die als Ringnut (10) ausgebildete Bolzenvertiefung einen flachen Nut­ grund (11) mit beiderseits schräg verlaufenden Anschlußflächen (12, 13) aufweist und das Riegelglied (18) an seinem eingreifen­ den Ende (23) annähernd kegelstumpfförmig ausgebildet ist, wobei die Stumpfoberfläche als in ihrer Länge dem flachen Nutgrund (11) angepaßte Ellipse (24) gestaltet ist und die Kegelflächen (12) an den Längsenden etwa der Schräge der Nutanschlußflächen (12, 13) entsprechen.

3. Beschlag nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze (20, 21) quer zur Längsachse der Ellipse (24) ausgerich­ tet sind.

4. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Ansätze (20, 21) in einem Winkel zur Drehachse (22) des Riegelgliedes (18) an­ geordnet sind oder entsprechende Stützflächen aufweisen, welche der Steigung der Schrägflächen (16) der Halterung (4) entspre­ chen.

5. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als Ansätze zwei sich gegen­ überliegende Zapfen (20, 21) am Riegelglied (18) vorgesehen sind.

6. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Halterung (4) eine Sackbohrung für das bolzenförmige Riegelglied (18) aufweist, wo­ bei die Innenwand mit der Zahl der Ansätze (20, 21) entsprechen­ den Längsnuten (14, 17) versehen ist und in Höhe der Ansätze (20, 21) eine die Schrägflächen (16) mitbildende annäherende Ringnut (15) aufweist.

7. Beschlag nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) für den Bolzen (7) bis zum freien offenen Ende der Sackbohrung der Halterung (4) durchgeführt und durch eine ab­ nehmbare Abdeckung verschlossen ist.

8. Beschlag nach einem oder mehreren der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Riegelglied (18) an sei­ nem dem Bolzen (7) entgegengesetzten Ende einen die Öffnung der Halterung (4) abdeckenden Ansatz (19) aufweist.