DE3546354A1 - Ventil und dessen montage - Google Patents
Ventil und dessen montageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ventil und dessen Montage,
das der Entnahme von Proben in der Getränke-, Lebensmittel-
und Pharmaindustrie, insbesondere bei aseptischen Anlagen
dient und an eine Leitung oder an ein Behältnis für das je
weilige Produkt anschließbar ist und das ferner im wesent
lichen aus einem Ventilgehäuse und einer darin gelagerten,
in Öffnungs- und Schließrichtung betätigbaren Ventilspindel
besteht.
In der Getränke-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie werden,
insbesondere bei aseptischen Anlagen, außerordentlich hohe
hygienische Ansprüche gestellt, d.h., es müssen Probe
entnahmen möglich sein. Dazu sind Probeentnahmeventile
bekannt geworden, die an Gewindemuffen eines Leitungs
systems, an Gewindenippel, an Verschraubungen o. dgl.,
die an die jeweiligen Leitungen oder an die Behältnisse angesetzt sind,
angeschraubt werden. Dadurch entstehen aber zwischen dem
jeweiligen Probeentnahmeventil und dem zu überprüfenden
Produkt sogenannte produktgefüllte Toträume, in denen
sich Infektionen festsetzen können, was bei den erwähnten
hohen Anforderungen für untragbar angesehen wird.
Andererseits sind Probeentnahmeventile im Inneren der
Leitungen und/oder Behältnisse bekannt geworden, bei denen
z.B. mit Spindeldurchführungen in der Produktleitung gear
beitet wird, was aber bei den heutigen Anforderungen für
untragbar angesehen wird; letzteres vor allem deshalb, weil
bei einer automatischen Durchlaufreinigung und Sterilisie
rung diese Einbauten insofern problematisch sind, als sie
den Durchfluß des Reinigungsmittels stören und außerdem
ungereinigte Reste und Stellen verbleiben, die unangenehme
Folgen haben können.
Ziel der Erfindung ist es, einmal Toträume zwischen Produkt
und Entnahmeventil oder Einbauten im Inneren zu vermeiden,
also ein Ventil zu schaffen, das den hohen hygienischen
Ansprüchen entspricht, ohne daß dazu ins Gewicht fallende
Unkosten in Kauf genommen werden müssen. Ebenso wird ge
fordert, daß die zu entwickelnden Ventile eine lange Lebens
dauer haben und einfach zu bedienen, zu reinigen und vor
allem zu montieren sind.
Dieses Ziel wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß
die Wandung der das zu entnehmende Produkt enthaltenden
Leitung oder des Behältnisses eine gegebenenfalls auch
nachträglich erstellte Anbohrung aufweist, mit der und
einem außen aufgesetzten Dichtkörper die Ventilspindel
zusammenwirkt, wobei letztere im Endbereich kegelig aus
geführt ist und in einem kurzen zylindrischen Ansatz endet,
der bei geschlossenem Ventil die Anbohrung ausfüllt, wäh
rend der kegelige Teil den zähelastischen und entsprechend
eingespannten und ausgesparten Dichtkörper verformt und
dabei zumindest teilweise an dem kegeligen Teil, an dem
zylindrischen Endansatz und an der durchbohrten Wandung
abdichtend zur Anlage kommt. Mit dieser neuen Bauart sind
die eingangs erwähnten Nachteile alle beseitigt, was auf
die völlig neue Bauart zurückzuführen ist. Für das An
bringen des Ventils z.B. an einer Produktleitung ist kein
angeschweißter Anschlußteil mehr erforderlich, da das Probe
entnahmeventil an jeder beliebigen Stelle der Produktions
leitung mittels einer Rohrschelle angeschraubt werden kann.
Hierzu ist lediglich ein kleines Loch in die Leitung zu
bohren. Der Dichtkörper befindet sich unmittelbar am Außen
durchmesser der Leitung, wodurch zwischen Produktleitung
und geschlossenem Ventil kein produktgefüllter Totraum
entstehen kann. Da sich ferner keinerlei Einbauten in der
Produktionsleitung befinden, ist ein störungsfreier Produkt-
und Reinigungsmitteldurchlauf gewährleistet. Die erfindungs
gemäße Bauart entspricht demnach den gestellten hohen hygie
nischen Anforderungen.
Nach einer weiteren Besonderheit der Erfindung ist vorge
sehen, daß der aus zähelastischem Material, z.B. aus PTFE
"Teflon" (warenzeichenrechtlich geschützter Name) bestehende
Dichtkörper in einer gegebenenfalls abgesetzten und von
einer Abflachung ausgehenden Aussparung der einen Hälfte
einer Rohrschelle oder in einer Anschweißplatte unterge
bracht ist und die Abflachung oder die Anschweißplatte als
Anschraubwiderlager für das Ventilgehäuse dienen und dabei
den zwischen der Anbohrwandung und dem Ventilgehäuse lie
genden und der Spindel angepaßten Dichtkörper, sowohl axial
als auch radial, nach innen und außen unter Vorspannung
setzen. Durch diese Bauart ergibt sich eine vollkommen
dichte Ausführung, ohne daß dazu hohe Unkosten erforder
lich sind. Der in der Aussparung zu liegen kommende Dicht
körper liegt geschützt und er wird daher eine lange Lebens
dauer bei ausreichender Dichtsicherheit haben. Insbesondere
bei der Schellenbefestigung ergibt sich auch noch der Vor
teil, daß man das Entnahmeventil nicht unbedingt an der
Produktleitung belassen muß, vielmehr ist es denkbar, das
gebohrte Loch ganz einfach wieder zu verschweißen.
Um die bereits erwähnte hohe Dichtfähigkeit noch zu erhöhen,
wird ferner vorgeschlagen, daß die Vorspannung des Dicht
körpers und damit seine lichte Weite und die Abmessungen
des vorderen Bereiches der Ventilspindel derart aufeinan
der abgestimmt sind, daß bei geöffnetem Ventil die Ab
messungen der Spindel die lichten Weiten des Dichtkörpers
übersteigen. Eine weitere Steigerung der Dichtsicherheit
ergibt sich, wenn der kegelige Teil im Endbereich der
Spindel gegenüber der kegeligen Aussparung im Dichtkörper
- bezogen auf die Spindelachse - eine in Schließrichtung
betrachtet größere Steigung aufweist. Auf diese Weise kommt
es an den wichtigen Stellen zu hohen spezifischen Anpreß
drücken, welche die bereits erwähnte hohe Dichtsicherheit
noch weiter steigern. Hier sei auch noch erwähnt, daß der
zylindrische Ansatz der Spindel die Anbohrung - innen bündig -
völlig ausfüllt, so daß selbst kleinste Toträume bzw. Spalte
ausgeschlossen sind.
Damit die Anbohrung einer Produktleitung oder eines Behält
nisses und der zylindrische Endansatz der Spindel genau
miteinander fluchten, empfiehlt es sich, daß in die Aus
sparung der Halbschelle oder der Anschweißplatte für den
Dichtkörper eine Bohrschablone für die Anbohrung der Wand
einsetzbar ist. Mit dieser Bohrschablone, die selbstver
ständlich festgelegt wird, z.B. mit den Schrauben für das
Anschrauben des Ventilgehäuses, ist es auf einfachste Weise
möglich, die Anbohrung so anzubringen, daß das Schließen
des Ventils keinerlei Schwierigkeiten bereitet.
Um keine Fehlbeurteilungen der entnommenen Proben oder Leck
verluste heraufzubeschwören, ist es nach der Erfindung fer
ner vorgesehen, daß die Ventilspindel unmittelbar am Pro
duktraum des Ventilgehäuses mit einer nachstellbaren koni
schen Dichtung aus einem teilweise elastischen Material,
vorzugsweise aus PTFE, abgedichtet ist. Aus den gleichen
Gründen empfiehlt es sich, so vorzugehen, daß an dem Ventil
gehäuse ein beliebig gestalteter Anschlußstutzen für die
Abnahme der Probe vorgesehen ist und zusätzlich winkelver
setzt, vorzugsweise gegenüberliegend ein Spülanschluß für
das Entnahmeventil vorgesehen sein kann. Für die Praxis
bedeutet dies, daß das Probeentnahmeventil von sich aus
bestens gereinigt werden kann und Fehlbeurteilungen des
entnommenen Produktes ausgeschlossen sind.
Anhand einer Schnittdarstellung ist das erfindungsgemäße
Ventil beispielsweise erläutert, das mit Hilfe einer Rohr
schelle an einer Produktleitung befestigt ist.
Das geschlossene Ventil wird von der einen Hälfte einer
zweiteiligen Rohrschelle 1, 1 a getragen, die an beliebiger
Stelle einer Produktionsleitung 2, die zweckmäßigerweise
aus Edelstahl besteht, mit zwei Schrauben 3 festgelegt ist.
Der Innendurchmesser der Rohrschelle 1, 1 a entspricht dem
jeweiligen Außendurchmesser der Produktleitung 2, d.h.,
die Rohrschelle 1, 1 a wird in Abhängigkeit von der jeweili
gen Nennweite der Produktleitung 2 hergestellt.
An einer Rohrschellenhälfte, vorzugsweise an der unteren
Hälfte 1 a, befindet sich eine Fläche 4 mit mindestens zwei
versetzt angedeuteten Gewindebohrungen 5 und einer abge
setzten Aussparung 6 zur Aufnahme eines Dichtkörpers 7.
Im Dichtkörper 7 und der Produktionsleitung 2 befindet
sich eine zur Leitung 2 radial durchgehende Bohrung 8,
durch die bei geöffnetem Ventil die Probe- bzw. Entnahme
flüssigkeit abfließt. Der Dichtkörper 7 ist bevorzugt aus
einem zähelastischen Material, z.B. aus PTFE gefertigt.
In den Gewindebohrungen 5 wird mittels Schrauben 8 ein
Ventilgehäuse 10 befestigt. Im Ventilgehäuse 10 ist eine
in Öffnungs- und Schließrichtung bewegbare Ventilspindel 11
gelagert, die einen in die Bohrung 8 einführbaren zylindri
schen Endansatz 12 und einen vorgelagerten kegeligen Teil
13 aufweist, der etwas steiler ausgeführt ist als die ent
sprechende Aussparung des Dichtkörpers 7.
Durch das Anpressen mit Hilfe der Schrauben 8, die auf das
Ventilgehäuse 10 einwirken, wird der Dichtkörper 7 radial
nach innen verformt, so daß beim Einschrauben der sonst
üblichen Spindel 11 in den Dichtkörper 7 und in die An
bohrung 8 der Dichtkörper 7 gewissermaßen verdichtet wird,
wodurch die angestrebte Flüssigkeitsdichtheit eintritt,
d.h., im Bereich des Dichtkörpers 7 und in unmittelbarer
Nähe der Leitung 2 können sich keine Toträume und keine
unzulässigen Spalten bilden. Für die Abdichtung der Ventil
spindel 11 an der gegenüberliegenden Ventilgehäusedurch
führung ist unmittelbar am Produktraum, also betätigungs
seitig eine konische und nachziehbare Dichtung 14, vorzugs
weise ebenfalls aus PTFE vorgesehen.
Für den Ablauf der Probe- bzw. Entnahmeflüssigkeit bei ge
öffnetem Ventil ist am Ventilgehäuse 10 ein beliebig ge
stalteter Auslauf 15 vorgesehen, d.h., es kann ein Gewinde
stutzen 16 vorgesehen sein; statt dessen kann auch ein
Schlauchstutzen oder ein Auslaufbogen angeordnet werden.
Zum Reinigen bzw. zum Durchspülen oder zum Sterilisieren
des Innenraumes des Ventils bzw. des Gehäuses 10 kann zu
sätzlich ein strichliert angedeuteter Spülanschluß 17
vorgesehen sein. Ventilgehäuse 10 und Dichtkörper 7 haben
für alle Nennweiten der Rohre 2 die gleichen Größen. Ge
ändert werden lediglich die Schellen 1, 1 a.
Die erfindungsgemäßen Ventile können auch ohne geteilte
Rohrschellen 1, 1 a angesetzt werden, z.B. mit einem An
schweißpaßstück. Ein solcher Anschweißteil ist aber in der
Hauptsache für Wandungen an Behältnissen, die auch ebene
Wandungen haben können, gedacht. Ansonsten ergeben sich
kaum Änderungen, d.h., an einen Tank wird z.B. ein recht
eckiger Teil mit einer zentralen Aussparung 6 passend für
einen Dichtkörper 7 und mit Gewindebohrungen 5 angeschweißt,
um dann in die Tankwand o. dgl. eine Bohrung 8 für das Ein
führen des Endansatzes 12 der Ventilspindel 11 zu bohren.
Für die Fertigung der Anbohrung 8 in eine Produktleitung 2
ist eine nicht veranschaulichte Bohrschablone vorzusehen,
die deshalb nicht mehr veranschaulicht ist, weil sie zu
mindest teilweise den Außenmaßen des Dichtkörpers 7 ent
spricht und mit dem leeren und angeschraubten Ventilge
häuse 10 festgelegt wird, damit die Bohrung 8 in der Pro
duktleitung 2 genau bzw. achsgerecht zur Spindel 11 gebohrt
werden kann. Bei einer sogenannten Stufenkontrolle zur
Lokalisierung einer Infektion in einem Leitungssystem ist
es mit der neuen Bauart des Ventils ohne weiteres denkbar,
das gebohrte Loch 8 nach der Entnahme wieder zuzuschweißen.
Die Zeichnung zeigt auch deutlich, daß es sich hier um eine
denkbar einfache, aber um so wirksamere Ausführung handelt,
die voll und ganz den gestellten Anforderungen, auch be
züglich der Lebensdauer und der Kosten entspricht. Im
übrigen kann das neue Ventil als Ablaßventil Verwendung
finden.
Claims (7)
1. Ventil und dessen Montage, das der Entnahme von Proben
in der Getränke-, Lebensmittel- und Pharmaindustrie,
insbesondere bei aseptischen Anlagen dient und an eine
Leitung oder an ein Behältnis für das jeweilige Produkt
anschließbar ist und das ferner im wesentlichen aus einem
Ventilgehäuse und einer darin gelagerten, in Öffnungs-
und Schließrichtung betätigbaren Ventilspindel besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung der das zu ent
nehmende Produkt enthaltenden Leitung (2) oder des Be
hältnisses eine gegebenenfalls auch nachträglich er
stellte Anbohrung (8) aufweist, mit der und einem außen
aufgesetzten Dichtkörper (7) die Ventilspindel (11)
zusammenwirkt, wobei letztere im Endbereich kegelig
(vgl. 13) ausgeführt ist und in einem kurzen zylindri
schen Ansatz (12) endet, der bei geschlossenem Ventil
die Anbohrung (8) ausfüllt, während der kegelige Teil
(13) den zähelastischen und entsprechend eingespannten
und ausgesparten Dichtkörper (7) verformt und dabei
zumindest teilweise an dem kegeligen Teil (13), an dem
zylindrischen Endansatz (12) und an der durchbohrten
Wandung (bei 8) abdichtend zur Anlage kommt.
2. Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der aus zähelastischem Material, z.B. aus PTFE "Teflon"
(warenzeichenrechtlich geschützter Name) bestehende
Dichtkörper (7) in einer gegebenenfalls abgesetzten
und von einer Abflachung (4) ausgehenden Aussparung (6)
der einen Hälfte (1 a) einer Rohrschelle (1, 1 a) oder in
einer Anschweißplatte untergebracht ist und die Ab
flachung (4) oder die Anschweißplatte als Anschraub
widerlager für das Ventilgehäuse (10) dienen und dabei
den zwischen der Anbohrwandung (vgl. 2) und dem Ventil
gehäuse (10) liegenden und der Spindel (11) angepaßten
Dichtkörper (7), sowohl axial als auch radial nach innen
und außen unter Vorspannung setzen.
3. Ventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Vorspannung des Dichtkörpers (7) und damit
seine lichte Weite und die Abmessungen des vorderen Be
reiches (vgl. 13) der Ventilspindel (11) derart auf
einander abgestimmt sind, daß bei geöffnetem Ventil die
Abmessungen der Spindel (11) die lichten Weiten des
Dichtkörpers (7) übersteigen.
4. Ventil nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der kegelige Teil (13) im Endbereich der Spin
del (11) gegenüber der kegeligen Aussparung im Dicht
körper (7) bezogen auf die Spindelachse eine in Schließ
richtung betrachtet größere Steigung aufweist.
5. Ventil nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der
folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in die
Aussparung (6) der Halbschelle (1 a) oder der Anschweiß
platte für den Dichtkörper (7) eine Bohrschablone für
die Anbohrung (8) der Wand (vgl. 2) einsetzbar ist.
6. Ventil nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der
folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ventilspindel (11) unmittelbar am Produktraum des Ventil
gehäuses (10) mit einer nachstellbaren konischen Dich
tung (14) aus einem teilweise elastischen Material,
vorzugsweise aus PTFE abgedichtet ist.
7. Ventil nach Anspruch 1 und/oder einem oder mehreren der
folgenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Ventilgehäuse (10) ein beliebig gestalteter Anschluß
stutzen (15, vgl. auch 16) für die Abnahme der Probe
vorgesehen ist und zusätzlich winkelversetzt, vorzugs
weise gegenüberliegend ein Spülanschluß (17) für das
Ventil vorgesehen sein kann.
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