DE3545948C2 - Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen, Grundier- und Spritzfüllern sowie Verfahren zur Herstellung von Überzügen - Google Patents
Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen, Grundier- und Spritzfüllern sowie Verfahren zur Herstellung von ÜberzügenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen,
Grundierungen, Grundier- und Spritzfüllern sowie ein Verfahren
zur Herstellung von Überzügen gemäß den Ansprüchen 1 bis 3.
Aufgabe der Erfindung ist es, solche Reaktionslacke der vorstehenden
Art zur Verfügung zu stellen, die folgende Eigenschaften
aufweisen sollen und damit in mehreren Richtungen vorteilhafte
überraschende Effekte liefern.
- 1. Die Überzugsmittel zeichnen sich durch ein ausgezeichnetes Haftvermögen in Form von Grundierungen auf Stahl, Aluminium und Zink aus und sie weisen auch ein verbessertes Haftvermögen gegenüber dem aufzubringenden Decklack auf.
- 2. Die Überzugsmittel der vorstehend genannten Art sind füllstarke Grundier- und Spritzfüller, die frei von Chromaten sein können, die nach dem Aufbringen schnelle Trocknung und Schleifbarkeit besitzen.
- 3. Die Überzugsmittel der vorstehend genannten Art liefern nach dem Auftragen eine Korrosionsschutzgrundierung, die gute Korrosionsschutzeigenschaften aufweist und bei der das Haftungsvermögen zum metallischen Untergrund durch Wassereinwirkung nicht beeinträchtigt wird.
- 4. Die Überzugsmittel der vorstehend genannten Art liefern nach relativ kurzer Zeit trockene Überzüge.
- 5. Die in Form von Grundierungen aufgebrachten Überzugsmittel sollen nach einer 25 Minuten betragenden Trocknungszeit bei 25°C den Trockengrad bei einer Trockenschichtdicke von cirka 50 µm erreichen.
- 6. Die in Form von Grundierungen aufgebrachten Überzugsmittel sollen nach einer Trocknungszeit von 5 Tagen bei 25°C und dem darauffolgenden Salzsprühtest nach ASTM 117-64 nach 240 stündiger Belastung keine Blasenbildung oder Unterrostungen aufweisen. Auch bei mechanischer Freilegung der Grundierung durch ein Messer sollen keine Bläschen oder Unterrostungen sichtbar sein.
- 7. Bei den in Form von Grundierungen aufgebrachten Überzugsmitteln sollen beim Schwitzwassertest nach DIN 50 017, konstantem Klima bei 40°C und 100% relativer Luftfeuchtigkeit auf Stahl-, Aluminium- und Zinkblechen nach 25 Tagen Prüfzeit (600 Stunden Belastung) keine Blasenbildung vorhanden sein.
- 8. Das Bindemittelgemisch soll in Kombination mit Polyisocyanaten lufttrocknende Grundierfüller liefern, die die bei der Automobillackierung übliche Grundierung und nach anschließendem Trocknen das Aufbringen des üblichen Lackierfüllers ersetzen sollen. Dies bedeutet, daß der mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel hergestellte neue Grundierfüller in einem Spritzgang auf die Metallfläche aufgetragen wird und den bisherigen zweimaligen Auftrag von Grundierung, (Trocknen) und Lackierfüller wegfallen läßt.
- 9. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das gleiche Polyvisocyanat für den Grundierfüller und den anschließend aufgebrachten Zweikomponenten-Reaktionslack auf der Basis Acrylharz- Polyvisocyanat Verwendung finden kann, wodurch eine hervorragende Haftung und Korrosionsbeständigkeit erzielt wird.
- 10. Der Grundierfüller gemäß Ziffer 8 ist bereits nach 30 Minuten schleifbar.
- 11. Das Bindemittelgemisch soll in Kombination mit Polyisocyanaten als Dickschichtfüller mit Schichtdicken bis 200 µm bei 60°C in 30 Minuten trocken vorliegen, so daß ein schnellerer Betriebsablauf in Lackierwerkstätten erzielt wird.
- 12. Das Bindemittelgemisch soll lagerstabil sein trotz des Vorhandenseins von Carboxylgruppen im Copolymerisatharz und Epoxidgruppen im Epoxidharz. Das bedeutet, daß bei der Lagerung des Bindemittelgemisches nur ein vernachlässigbarer Viskositätsanstieg erfolgt.
Bekanntlich haben Auto- und Autoreparatur-Reaktionslacke auf der
Basis von Acrylharzen und Polyisocyanaten, wie diese z. B. in den
DE-PS 28 58 096, 28 58 097 und 28 58 105 beschrieben sind, sehr
vorteilhafte Eigenschaften bezüglich der guten Glanzhaltung und
in den Beständigkeiten gegenüber Superbenzin, Reinigungsmitteln
und Oberflächenhärte des Decklacksystems.
Verbesserungsbedürftig sind jedoch die Grundiermittel, die bei
der Autoreparaturlackierung auf den Stahl
blechuntergrund aufgebracht
werden. Die bisherigen Grundierungen basieren auf schnell
trocknenden Polyestern, jedoch haben die damit hergestellten
Überzüge ungenügende Korrosionseigenschaften. Außerdem ist das
Haftungsvermögen zwischen Polyestergrundierungen und den Reaktionslacküberzügen
verbesserungsbedürftig.
Die Komponente A, die als Copolymerisat vorliegt, wird in an sich
bekannter Weise durch Polymerisation in Anwesenheit von Polymerisationsinitiatoren
(einzeln oder im Gemisch) der Vinylverbindungen
in organischen inerten Lösungsmitteln hergestellt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform zum Herstellen der Copolymerisate
werden inerte organische Lösungsmittel mit einem Siedebereich
von etwa 120 bis etwa 180°C unter inertem Schutzgas
zum Sieden erhitzt und unter allmählicher Zugabe des Monomerengemisches
der Vinylverbindungen im Verlaufe von 2 bis 8 Stunden,
bevorzugt 4 bis 6 Stunden, in Anwesenheit mindestens eines Polymerisationsinitiators,
bevorzugt zweier Polymerisationsinitiatoren
copolymerisiert, wobei Reaktionswasser aus dem siedenden
Reaktionssatz durch azeotrope Destillation unter Rückführung
des wasserfreien Destillates laufend entfernt wird. Nach beendeter
Zugabe der Vinylmonomeren wird noch so lange nachpolymerisiert,
bis diese einpolymerisiert vorliegen, wozu etwa 2 bis
etwa 8 Stunden, bevorzugt 3,5 bis 5 Stunden, erforderlich sind.
Als Polymerisationsinitiatoren sind beispielsweise einzeln oder
im Gemisch brauchbar: Diacylperoxide, Ketonperoxide, Alkylhydroperoxide,
Alkylperester, z. B. Benzoylperoxid, Hydroxyheptylperoxid,
1-Hydroxycyclohexylperoxid, t-Butylperbenzoat, tert.-
Butylperoxidoctat, di-tert.-Butylperoxid sowie alle Peroxide,
deren Halbwertszeiten in einem Temperaturbereich von 50 bis 150°C
liegen.
Zur bevorzugten Ausführungsform gehören folgende Peroxidkombinationen:
Dibenzoylperoxid-Cumolhydroperoxid;
Dibenzoylperoxid-Di-tert.-Butylperoxid;
tert.-Butylperoctoat-Cumolhydroperoxid;
tert.-Butylperoctoat-Di-tert.-Butylperoxid;
tert.-Butylperbenzoat-Cumolhydroperoxid und
tert.-Butylperbenzoat-Di-tert.-Butylperoxid.
Dibenzoylperoxid-Di-tert.-Butylperoxid;
tert.-Butylperoctoat-Cumolhydroperoxid;
tert.-Butylperoctoat-Di-tert.-Butylperoxid;
tert.-Butylperbenzoat-Cumolhydroperoxid und
tert.-Butylperbenzoat-Di-tert.-Butylperoxid.
Es werden als Komponente A′ Epoxidharze auf der Grundlage
von Umsetzungsprodukten von Epichlorhydrin mit Bisphenol A mit
Epoxidäquivalenten von etwa 400 bis etwa 600 verwendet.
Die Herstellung des Bindemittelgemisches erfolgt, indem Lösungen
der Komponente A und Lösungen der Komponente A′ in inerten organischen
Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Erwärmen auf 80 bis
90°C, vermischt werden.
Für die Härtung der Bindemittelmischung werden Polyisocyanate
verwendet. Beispiele hierfür sind: 3,5,5-Trimethyl-1-
cyanat-3-isocyanatmethylcyclohexan, Di(2-Isocyanatäthyl)bicyclo-
(2,2,1)hept-5-en-2,3-dicarboxylat, 2,4-Toluylendiisocyanat, 2,6-
Toluylendiisocyanat, 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat, Dianisidindiisocyanat,
Toluidindiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
Dicyclohexyl-4,4′-methandiisocyanat, Cyclohexan-1,4-diisocyanat,
1,5-Naphthylendiisocyanat, 4,4′-Diisocyanatdiphenyläther, 2,4,6-
Toluentriisocyanat, Triphenylmethan-4,4′,4′′-triisocyanat, Äthylendiisocyanat,
Propylendiisocyanat, Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat,
1,3-dimethylbenzoldiisocyanat, 1,4-Dimethylcyclohexandiisocyanat,
1-Methylcyclohexan-2,4-diisocyanat, 4,4′-
Methylen-bis(cyclohexyldiisocyanat), Phenylendiisocyanat,
Naphthylendiisocyanat, 3-Isocyanatomethyl-3,5,5-Trimethylcyclohexylisocyanat,
Lysindiisocyanat, Triphenylmethantriisocyanat,
Trimethylbenzol-2,4,6-triisocyanat, 1-Methylbenzol-2,4,6-triisocyanat
und Diphenyl-2,4,4′triisocyanat; Di- oder Triisocyanate
hergestellt durch Umsetzung von einem Polyisocyanat mit einem
niedrigmolekularen Diol oder Triol (beispielsweise Äthylenglykol,
Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol, Neopentylglykol, 2,2,4-Trimethyl-
1,3-pentadiol, Hexandiol, Trimethylolpropan oder Trimethyloläthan);
Cyanuraten, die durch Umsetzung der genannten
Diisocyanate unter Ringbildung erhalten wurden.
Besonders wertvolle Polyisocyanate sind Biuretgruppen enthaltende
Triisocyanate, welche durch Umsetzung aus 3 Molen Diisocyanat und
einem Mol Wasser erhalten werden, z. B. das Biuret vom Hexamethylendiisocyanat
oder 4,4′-Methylen-bis(cyclohexylisocyanat)
oder 3-Isocyanatmethyl-3,5,5-trimethylcyclohexylisocyanat. Geeignet
sind auch Polyisocyanate, die durch heterocyclischen Ringschluß
aus 3 Molen Diisocyanaten, z. B. Hexamethylendiisocyanat
erhalten werden.
Anstelle der Polyisocyanate können auch Polyisocyanate abspaltende
Verbindungen Verwendung finden, ferner Isocyanatgruppen enthaltende
Umsetzungsprodukte mehrwertiger Alkohole, z. B. Äthylenglykol,
Propylenglykol, Hexandiol, Trimethylolpropan oder Trimethyloläthan,
mit Polyisocyanaten, beispielsweise das Umsetzungsprodukt
von 1 Mol Trimethylolpropan mit 3 Mol Toluylen-diisocyanat, ferner
trimerisierte oder polymerisierte Isocyanate, wie sie etwa in der
DE-PS 9 51 168 beschrieben werden.
Falls gewünscht, kann die Aushärtung der Bindemittelmischung mit
den Polyisocyanaten als Härtern durch die Zugabe von Aushärtungskatalysatoren
beschleunigt werden. Hierfür sind als Aushärtungskatalysatoren
Stannoacylate oder Stannoalkoxide geeignet, die mit
Hydroxyl-, Halogen-, Keto- oder anderen Gruppen substituiert
sein können, die die Aushärtungsreaktion nicht nachteilig beeinflussen.
Unter den Stannoacylaten die als Aushärterkatalysatorkomponente
Verwendung finden können, werden die zweiwertigen
Zinnsalze von Mono- und Dicarbonsäuren mit 1 bis 54 Kohlenstoffatomen
genannt; diese Carbonsäuren können gesättigte Säuren, wie
Essigsäure, 2-Äthylhexansäure, Äthylphthalsäure und ungesättigt
sein, wie Ölsäure, Linolsäure, Oleostearinsäure, Ricinolsäure
und dgl. Zur Verdeutlichung seien als geeignete Stannoacylate
Stannoacetat, Stannopropionat, Stannooxalat, Stannobutyrat,
Stannotartrat, Stannovalerat, Stannooctanat, Stannostearat,
Stannooleat, Dibutylzinndilaurat und dgl. genannt. Unter den
Stannoalkoxiden, die als Aushärtungskatalysatoren Verwendung
finden können, sind die zweiwertigen Zinnsalze von gesättigten
oder ungesättigten, geradkettigen oder verzweigtkettigen Alkoholen
mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen zu nennen. Beispiele hierfür
von geeigneten Stannoalkoxiden sind Stannomethoxid, Stannoisopropoxid,
Stannobutoxid, Stanno-t-butoxid, Stanno-2-äthyl-hexoxid,
Stannotridecanoxid, Stannoheptadecanoxid, Stannophenoxid sowie
o-, m- und p-Stannocresoxide.
Die Überzugsmittel, die das Bindemittelgemisch der Komponenten A,
A′ und die Polyisocyanate als Härter enthalten, werden
durch gründliches Vermischen der verschiedenen benötigten Komponenten
in den erforderlichen Mengen nach den für reaktive Komponenten
enthaltende Zubereitungen bekannten Regeln hergestellt
und verwendet.
Die Gesamtmenge an Isocyanatgruppen in den Überzugsmitteln muß
ausreichend sein, damit die Isocyanatgruppen mit den reaktiven
Wasserstoffatomen, die bei Beginn der Aushärtung vorliegen oder
im Verlaufe der Aushärtungsreaktion gebildet werden, reagieren
können.
Es werden 0,5 bis 1,10 Äquivalente, vorzugsweise 0,8 bis 1,05
Äquivalente Isocyanat pro reaktives Wasserstoffatom verwendet.
Die Konzentration an Stannosalz in dem Überzugsmittel kann zwischen
0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 2 Gew.-% bezogen
auf das Gewicht des Bindemittelgemisches und der Polyisocyanate,
betragen.
Bei der Herstellung der Copolymerisate A werden inerte organische
Lösungsmittel, einzeln oder im Gemisch, verwendet, die es gestatten,
den gewünschten Siedebereich von etwa 120 bis etwa 180°C einzustellen
und geeignet sind, das Copolymerisat A in Lösung zu
halten und auch bei der Herstellung der Bindemittelmischung durch
Zugabe der Epoxidverbindungen als Komponente A′ trübungsfreie
Lösungen ergeben. Beispiele hierfür sind aromatische Lösungsmittel
sowie Ester mit Siedepunkten von 120 bis etwa 180°C.
Bei der Herstellung der Reaktionslacküberzugsmittel durch Vermischen
des Bindemittelgemisches mit Polyisocyanaten sowie den üblichen
Bestandteilen, wie diese für die Herstellung von Grundierungen,
Grundier- und Spritzfüllern üblich sind, werden ebenfalls
in der Lackindustrie übliche inerte organische Lösungsmittel
mitverwendet, deren Siedepunkte wesentlich niedriger liegen können,
um eine schnelle Trocknung durch Abdunsten der Lösungsmittel im
aushärtenden Reaktionslacküberzugsmittel zu erzielen.
Zu den üblichen Bestandteilen für die Herstellung von Grundierungen,
Grundier- und Spritzfüllern gehören auch in der Lackindustrie
übliche Nitrocelluloselösungen in inerten organischen Lösungsmitteln.
940 g eines aromatischen Lösungsmittelgemisches mit den Siedepunkten
von 140-160°C (Shellsol® A), welches zu 80%
m-C₉-Aromaten enthält, werden mit
450 g Äthylglykolazetat in einem Reaktionsgefäß, das mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler mit Wasserabscheider und Inertgaseinleitung ausgerüstet ist, auf 160°C erhitzt. Es wird ein Gemisch, bestehend aus:
610 g Methylmethacrylat,
997 g Hydroxyäthylmethacrylat,
990 g Styrol,
43 g Acrylsäure,
674 g n-Butylacrylat,
70 g di-tert.-Butylperoxid und
70 g Dibenzoylperoxid, 75%ig in Wasser dispergiert bzw. gelöst, gleichmäßig in 7 Stunden hinzugefügt. Während des Zulaufs der Monomerenmischung fällt die Destillationstemperatur auf 150°C ab. Danach wird noch 5 Stunden nachpolymerisiert und ein Feststoffgehalt von 70 Gew.-% im Lösungsmittelgemisch erreicht. Zur Viskositätsmessung wird die Copolymerisatlösung auf 60 Gew.-% mit einem handelsüblichen aromatischen Lösungsmittel Shellsol® A (beschrieben in der Firmendruckschrift Shellsol® A der Shell AG) und Äthylglykolazetat im Volumenverhältnis 2 : 1 verdünnt. Die Viskosität beträgt 1500-1800 mPa s bei 20°C. Die Säurezahl des Copolymerisates als Festharz hat den Wert 11-13 und die Hydroxylzahl des Festharzes beträgt 120.
450 g Äthylglykolazetat in einem Reaktionsgefäß, das mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler mit Wasserabscheider und Inertgaseinleitung ausgerüstet ist, auf 160°C erhitzt. Es wird ein Gemisch, bestehend aus:
610 g Methylmethacrylat,
997 g Hydroxyäthylmethacrylat,
990 g Styrol,
43 g Acrylsäure,
674 g n-Butylacrylat,
70 g di-tert.-Butylperoxid und
70 g Dibenzoylperoxid, 75%ig in Wasser dispergiert bzw. gelöst, gleichmäßig in 7 Stunden hinzugefügt. Während des Zulaufs der Monomerenmischung fällt die Destillationstemperatur auf 150°C ab. Danach wird noch 5 Stunden nachpolymerisiert und ein Feststoffgehalt von 70 Gew.-% im Lösungsmittelgemisch erreicht. Zur Viskositätsmessung wird die Copolymerisatlösung auf 60 Gew.-% mit einem handelsüblichen aromatischen Lösungsmittel Shellsol® A (beschrieben in der Firmendruckschrift Shellsol® A der Shell AG) und Äthylglykolazetat im Volumenverhältnis 2 : 1 verdünnt. Die Viskosität beträgt 1500-1800 mPa s bei 20°C. Die Säurezahl des Copolymerisates als Festharz hat den Wert 11-13 und die Hydroxylzahl des Festharzes beträgt 120.
2500 g des Copolymerisats 1 werden bei 90°C mit
2320 g eines Epoxidharzes auf der Basis eines Umsetzungsproduktes aus Epichlorhydrin und Bisphenol A, welches ein Epoxidäquivalent von 450-530 besitzt und 70%ig in Xylol gelöst ist, bei 90°C 1-2 Stunden gehalten. Es werden folgende Kennzahlen für die Bindemittelmischung-Lösung erhalten:
2320 g eines Epoxidharzes auf der Basis eines Umsetzungsproduktes aus Epichlorhydrin und Bisphenol A, welches ein Epoxidäquivalent von 450-530 besitzt und 70%ig in Xylol gelöst ist, bei 90°C 1-2 Stunden gehalten. Es werden folgende Kennzahlen für die Bindemittelmischung-Lösung erhalten:
72 gew.-%ig Feststoff, Säurezahl des Bindemittelmischungs-Festharzes
7, Hydroxylzahl des Bindemittelmischungs-Festharzes 200-230.
Viskosität der Bindemittelmischung 1 beträgt 13000-15000 mPa s bei
20°C.
Viskositätsanstieg nach Herstellung der Bindemittelmischung 1 gemäß
Referenzbeispiel 1 in Abhängigkeit der Zeit bei
50°C in Abwesenheit von Katalysatoren (Viskositätsmessung bei 20°C).
Die vorstehenden Viskositätsmessungen zeigen sehr deutlich, daß
bei der Lagerung bei 50°C nach 20 Tagen nur ein geringer Viskositätsanstieg
erfolgt ist. Dies bedeutet, daß das Bindemittelgemisch
trotz des Vorhandenseins von Carboxylgruppen im Copolymerisatharz
und Epoxidgruppen im Epoxidharz bei der Lagerung bei
Außentemperaturen lagerstabil ist und nur ein vernachlässigbarer
Viskositätsanstieg erfolgt.
Das Copolymerisat 2 wird in der gleichen Weise, wie vorstehend bei der Herstellung des
Copolymerisates 1 beschrieben, hergestellt. Die in der folgenden Tabelle II angegebenen Zahlenangaben
beziehen sich auf Gewichtsprozente. Abweichend von dem bei der Herstellung des Copolymerisates
1 verwendeten Lösungsmittelgemisch wird bei der Herstellung des Copolymerisats 2 gemäß
den Angaben in der Tabelle III gearbeitet.
Monomere | |
Copolymerisat 2 | |
Styrol | |
30 | |
Hydroxyäthylmethacrylat | 30 |
Acrylsäure | 1,3 |
Methylmethacrylat | 18,4 |
n-Butylacrylat | 20,3 |
Feststoffgehalt in Gew.-% | 70 |
Viskosität bei 20°C der 60gew.-%igen Lösung in Solvesso® | 1430 mPa s |
100/Butoxyl® @ | Butoxyl® ist 3-Methoxy-n-butylacetat |
Die vorstehenden Untersuchungen zeigen, daß das Bindemittelgemisch auch bei erhöhten Temperaturen
in der Abwesenheit oder in Anwesenheit von Katalysatoren recht lagerungsstabil ist. Dies bedeutet,
daß bei der üblichen Lagerung des Bindemittelgemisches bei Außentemperaturen nur ein vernachlässigbarer
Viskositätsanstieg erfolgt.
Herstellung eines Stammlackes als Grundierfüller | |
Anw.-Beisp. 1 | |
Bindemittel aus A | |
Acrylharz und A′Epikote 1001 | Cop. 2: 18,5 |
Titandioxid A59 (Anatas) | 10,0 |
Aluminiumsilikat ASP 600 | 23,0 |
Eisenoxid gelb | 1,5 |
Zinkphosphat | 10,0 |
Talkum AT extra | 8,0 |
Zinkoxid S-NT | 3,0 |
Äthylglycolacetat | 7,0 |
Butylacetat | 3,5 |
Siliconöl L 050 | 1,0 |
Xylol | 4,5 |
Butylacetat | 1,0 |
Bentone® 38 +Bykumen® | 1,0 |
Nitrocellulose E 400 20gew.-%ig in Butylacetat gelöst | 8,0 |
A′Epikote® 1001 als Festkörper in % im Bindemittel A+A′ | 50 |
Festkörper der Bindemittelmischung | 72,0-73,0 |
Viskosität mPa s des Bindemittels | 13 000-15 000 |
Säurezahl des Bindemittels | 6-8 |
Hydroxylzahl des Bindemittels | 210-230 |
Alle Angaben in der vorstehenden Tabelle V bedeuten Gew.-%.
Das Anwendungsbeispiel 1 verdeutlicht die Herstellung eines
Stammlacks als Grundierfüller. Der Stammlack wird mit
Härterlösung auf der Basis von Polyisocyanat vermischt
und mit einem inerten organischen
Lösungsmittelgemisch auf die für die angewendete Auftragetechnik
erforderliche Verarbeitungsviskosität eingestellt und als
Grundierfüller auf die Metallfläche aufgetragen.
Spezielle Prüfungen an dem gemäß dem Anwendungsbeispiel 1
hergestellten Grundierfüller bzw. den Grundierfüller-Überzügen
haben ergeben, daß die am Anfang der Patentbeschreibung angegebene
Aufgabe der Erfindung durch das Anwendungsbeispiel eine praktische,
leicht ausführbare Verwirklichung gefunden hat.
Claims (4)
1. Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen,
Grundier- und Spritzfüllern, hergestellt durch Mischen von
- (A) hydroxylgruppentragenden Copolymerisaten,
- (A′) Epoxidharzen,
- (B) Polyisocyanaten als Härter,
- (C) inerten organischen Lösungsmitteln und gegebenenfalls
- (D) weiteren, in Reaktionslacken üblichen Zusätzen,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Bindemittelkomponenten A und A′ als
Festharze berechnet aus
- A. 50-52 Gew.-% Copolymerisate auf der Basis von
- a) 29,00-31,00 Gew.-% Styrol,
- b) 1,00-2,00 Gew.-% Acrylsäure,
- c) 32,00-14,00 Gew.-% Hydroxyalkylmethacrylat,
- d) 20,00-18,00 Gew.-% Methylmethacrylat und
- e) 21,00-18,00 Gew.-% Butylacrylat,
- wobei die Komponenten a), b), c), d) und e) so ausgewählt vorliegen, daß sich diese zu 100 Gew.-% ergänzen und die Copolymerisate Säurezahlen 11 bis 13 und die Hydroxylzahl 120 haben, und
- A′ 50-48 Gew.-% Epoxidharzen auf Basis Bisphenol A und Epichlorhydrin mit Epoxidäquivalenten von etwa 400 bis 600, bestehen, wobei die Komponenten A und A′ so ausgewählt vorliegen, daß diese sich zu 100 Gew.-% ergänzen, wobei das Bindemittel aus A und A′ einen Festkörper von 72 bis 73 Gew.-% hat, eine Viskosität bei 20°C von etwa 13 000 bis etwa 15 000 mPa s aufweist, die Säurezahl des Bindemittel-Festharzes 6 bis 8 und die Hydroxylzahl des Bindemittel-Festharzes 200 bis 230 beträgt.
2. Reaktionslacke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als üblicher
Zusatz bis 10 Gew.-% Nitrocellulose mitverwendet wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen, Grundier-
und Spritzfüllern durch Auftragen eines Lackes auf Basis
von hydroxylgruppentragenden Verbindungen, Polyisocyanaten,
Lösungsmitteln sowie gegebenenfalls üblichen Zusätzen auf einen
Träger und Aushärten bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur
bis 80°C, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Lack gemäß
einem der Ansprüche 1 bis 2 verwendet.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853545948 DE3545948C2 (de) | 1985-12-23 | 1985-12-23 | Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen, Grundier- und Spritzfüllern sowie Verfahren zur Herstellung von Überzügen |
JP61305622A JP2536855B2 (ja) | 1985-12-23 | 1986-12-23 | 被覆剤、下塗剤、下塗目止剤および吹付目止剤を製造するための反応性ラツカ−、ならびに被覆、下塗、下塗目止および吹付目止を得る方法 |
GB8630804A GB2186281B (en) | 1985-12-23 | 1986-12-23 | Reactive paints for the preparation of coatings, primers, primer surfacers and spray surfacers, and process for the preparation of coatings |
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DE19853545948 DE3545948C2 (de) | 1985-12-23 | 1985-12-23 | Reaktionslacke zur Herstellung von Überzügen, Grundierungen, Grundier- und Spritzfüllern sowie Verfahren zur Herstellung von Überzügen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3545948C1 DE3545948C1 (de) | 1987-07-16 |
DE3545948C2 true DE3545948C2 (de) | 1995-05-04 |
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