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Rachenmandehnesser. Die Erfindung bezieht sich auf ein Messer zur
Entfernung von Wucherungen im Nasenrachenraum, ein sogenanntes Rachenmandelinesser.
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Die bisherigen Messer dieser Art, bei denen das eigentliche Schneidmesser
die eine Kante eines vierecldgen, rahmenartigen Teiles bildete, wirkten in der Weise,
daß sich zwei mit Handgriffen versehene Gestellteile parallel zueinander verschoben,
wobei der eine den Rahmen bewegte. Dieser die Messerschneide enthaltende Rahmen
lief dabei in einer gekrümmten
Führung, welche das Gegenlager für
die Schneide enthielt, und es zeigte sich der Nachteil, daß der aus dünnem Bandstahl
ausgearbeitete Rahmen häufig brach. Der Ersatz des Rahmenmessers durch ein anderes
verursacht erhebliche Kosten. Vor allen Dingen ist aber auch der Nachteil vorhanden,
daß dies Brechen während einer Operation stattfinden kann, was eine Gefährdung des
Kranken mit sich bringt.
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Man hat auch Rachenmandelmesser anderer Art anzuwenden versucht, bei
denen sich eine oval geformte Schneidkante in ein entsprechend oval geformtes Loch
hineinbewegte, und bei denen die Handgriffe nach Art einer Schere bewegt wurden.
Diese gestatten aber nicht die Vornahme so guter Operationen wie solche Instrumente,
bei denen die Wucherung möglichst als ganzer Teil in einem Messerrahmen gefaßt und
mit einem Schnitt entfernt werden kann.
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Das Wesen der Erfindung besteht darin, daß eine mit Drehhebeln versehene
Zange vorhanden ist, wobei das eine H3belende das Messerfenster bzw. den Messerrahmen
besitzt, während sich der Gegenteil für dies Messer in der Krümmung dieses im übrigen
starren Messerrahmens bewegt, welcher nach dem Radius des Drehpunktes der Zange
geformt ist.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsforin der Erfindung zur Darstellung
gebracht, und zwar zeigt: Abb. i das Rachenmandelmesser in schaubildlicher Ansicht,
Abb. 2 ist eine Ansicht des Messerrahmens, Abb. 3 ein Schnitt nach A-B der
Abb. :z, Abb. 4 ist eine Ansicht des an dem Rahmenmesser gleitenden Gegenteiles,
und Abb. 5 zeigt eine Seitenansicht der Schenkel der Zange mit dem Rahmenmesser.
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Die beiden Griffe a, b gestatten, daß die Schenkel c,
d um den Drehpunkt e scherenartig bewegt werden können. Diese Schenkel
c, d sind winklig geknickt. jenseits des Drehpunktes e besitzt der
Schenkel c' eine Anlagefläche f für den Rahmen g, welcher aus starrem
Material besteht und in an sich bekannter Weise ausgewechselt werden kann, indein
man ihn um einen Knopf k des Schenkels f
verdreht, wobei der Rahmen einen
länglichen Schlitz i besitzt. Die oberste Kante dieses Rahmens g ist nach
innen zu als scharfkantige Schneide ausgebildet. Die zweite Schenkelverlängerung
d' (Doppelschenkel) trägt an ihrem Ende die Rahmenführung in, welche das
Fenster bzw, den Rahmen g schlitzartig umfaßt. Das starre Messer
g ist (s. Abb. 5) nach einem Kreise gekrümmt, der um e als Mittelpunkt
geschlagen ist.
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Bewegt man die Schenkel c, d, indem man den Daumen durch
b und einen andem Finger durch a steckt, so bewegen sich das Fenster bzw.
der Rahmen g und die Rahmenführung m zueinander, und die Schneidwirkung erfolgt
an der scharfen Kante k des Fensters. je nachdem man beim Fassen der Wucherung
entweder den Rahmen g gegen das Fleisch drückt, so daß er unbeweglich stehenbleibt,
wird dann auch der Schenkel o stehenbleiben, und die Rahmenführung m wird
durch die Bewegung des Zangenschenkels d vorwärts bewegt, so daß das Abschneiden
erfolgt; oder die Rahmenführung m wird angedrückt, so daß sie stehenbleibt;
dann bewegt sich der Schenkel c mit dem Messer g und nimmt eine gute Schneidwirkung
vor.
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Die Vorteile der neuen Vorrichtung bestehen in folgendem: Das verwendete
Messer g welches in der fachärztlichen Praxis auch als Ringmesser bezeichnet
wird, ist starr, kann also nicht brechen. Die beschriebene Auswechselbarkeit ist
erwünscht, falls ein Nachschleifen des Messers stattfinden soll. Die schlanke Form
des Messers und der Messerführung läßt Würgeerscheinungen beim Einführen in den
Nasenrachenraum nicht aufkommen, was bei den breiten, mit großen Kästen versehenen
älteren Formen immer der Fall war. Während bei diesen die bewegliche Klinge in einem
Gehäuse laufen müßte, welches im Nasenrachenraum einen größeren Platz beanspruchte,
ist hier ein starres Messer ohne irgendwelche Umrahmung vorhanden, welches sich
besser und zweckmäßiger der Form der Rachenwand anlegt. Die Schneidwirkung bei dem
neuen Messer ist auch besser, da die Hebelwirkung eine bessere Kraftäußerung zuläßt
als die alten Modelle, bei denen eine Zugwirkung in der Längsrichtung vorhanden
war.