DE354383C - Tragbare Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf oder Rauch oder zur Vortaeuschung von Feuererscheinungen auf Buehnen - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 8. JUNI 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 77g GRUPPE 1

(Sch 60924 IX/77 g-J

Schwabe & Co. in Berlin.

Tragbare Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf oder RauGh oder zur Vortäuschung

von Feuererscheinungen auf Bühnen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 3. März 1921 ab.

Es sind Vorrichtungen für Bühnenzwecke bekannt, bei welchen geeignete Stoffe, wie z. B. die Ammonsalze flüchtiger Säuren, mittels eines elektrischen Heizkörpers verdampft werden, der während der ganzen Dauer der

Verdampfung an das Leitungisnetz der Bühne angeschlossen ist, wobei der erzeugte Dampf gegebenenfalls mittels" entsprechend gefärbtei und optisch verstärkter Glühlampen beleuchtet wird zwecks Vortäuschung einei

Feuererscheinung·. Diese Vorrichtungen können nur ortsfest benutzt werden, oder sie müssen während ihrer Bewegung dauernd durch ein biegsames Kabel mit dem Netz verbunden sein. Es liegt nahe, die Behinderung durch das Kabel während der Bewegung dadurch zu vermeiden, daß man die Vorrichtung· mit einer tragbaren, den Heizkörper speisenden Stromquelle vereinigt, jedoch ist ίο dieser Weg ungangbar, da sowohl Primärwie Sekundärelemente viel zu schwer und umfangreich werden, wenn sie die für die Heizung nötige Energie während der erforderlichen Zeit liefern sollen. Die Vorrichtung nach der Erfindung vermeidet diese Übelstände dadurch, daß sie einen zur Verdampfung der Stoffe während der erforderlichen Zeit genügenden Vorrat von Wärme alfa solche aufgespeichert enthält. Sie besteht aus einem Gefäß entsprechender Wärmekapazität, z. B. aus dickwandigem Eisen. Das Gefäß wird vor dem Gebrauch auf die erforderliche Temperatur gebracht, zu welchem Behuf es zweckmäßig mit einem elektrischen Heizkörper versehen ist, welcher in einfacher Weise, z. B. mittels Steckkontakte an das : Leitungsnetz angeschlossen werden kann. Um ; Wärmeverluste zu vermeiden, ist das Gefäß mit einer Schicht eines (die Wärme schlecht leitenden Stoffes, wie z. B. Asbest, umgeben. Kurz bevor der Dampf oder Rauch erzeugt werden soll, wird die Verbindung der Heizvorrichtung mit dem Netz gelöst und das Gefäß mit dem zu verdampfenden Stoff gefüllt, dessen Verdampfung dann durch die in den ^: Gefäßwänden aufgespeicherte Wärme, also . ohne Zufuhr neuer Wärmemengen, geschieht. ^! Wenn ein fester Stoff verdampft werden soll, i ist es zweckmäßig, ihn in Form von Stücken ; gleichmäßiger Größe, z. B. Pastillen, zu be- ; nutzen, um seine Menge bequem der beab- ■ sichtigten Dauer der Dampfentwicklung anzupassen. Soll die Vorrichtung nach der Er- ; findung dazu dienen, durch Beleuchtung des von ihr entwickelten Rauches in an sich bekannter Weise Flammen vorzutäuschen, so | wird sie mit entsprechend gefärbten, zweck- I mäßig optisch verstärkten Glühlampen versehen, welche von tragbaren Primär- oder Sekundärelementen gespeist werden. Die Zeich- 5" nung zeigt beispielsweise eine solche als Fackel dienende Vorrichtung, α ist ein dickwandigies, eisernes Gefäß, in welchem sich der zu verdampfende Stoff b befindet, c ist eine das Gefäß umgebende Heizspirale, die mit den Steckkontakten e verbunden ist. Das Gefäß und die Spirale sind umgeben' von der Schicht d aus einem die Wärme schlecht leitenden Stoff. Der Dampf wird durch die gelb oder rot gefärbtem Glühlampen i beleuchtet, denen je eine Sammellinse k vorgeschaltet ist. Zur Speisung der Glühlampen dient die Batterie g, in ihrem Stromkreis liegt der Schalter h. Das fackeiförmige Gehäuse f umgibt die genannten Teile.

Claims (3)

Patent-Ansprüche:

1. Tragbare Vorrichtung zur Erzeuigung von Daimpf oder Rauch oder zur Vortäuschung von Feuererscheinungeri auf Bühnen, gekennzeichnet durch ein vor dem Gebrauch anzuwärmendes und den zu verdampfenden Stoff aufnehmendes Gefäß von genügender Wärmekapazität.

2. Ausführungsform der tragbaren Vorrichtung zur Erzeugung von Dampf oder Rauch oder zur Vortäuschung von Feuererscheinungen auf Bühnen nach Anspruch i, gekennzeichnet durch ein dickwandiges Eisengefäß·, einen dasselbe umgabenden elektrischen Heizkörper, der mittels Steckkontakte an das Netz angeschlossen werden kann, und eine das Gefäß und! die Heizvorrichtung umgebende, thermisch isolierende Hülle.

3. Ausführungsform der tragbaren Vorrichtung zur Vortäuschung von Feuererscheinungen' auf Bühnen nach den Ansprüchen ι und 2, gekennzeichnet durch mehrere, aus einer tragbaren Stromquelle gespeiste, entsprechend gefärbte und zweckmäßig optisch verstärkte Glühlampen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.