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Verfahren zum Ausgießen von Bronzelagern mit Babbitmetall. Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zurr Ausgießen von Lagern, insbesondere von Bronzelagern,
mit Babbitmetall. Bisher wurde ein derartiges Ausgießen in der Weise bewirkt, daß
die Lagerfläche nach Reinigung mit Salzsäure mit einer dünnen Schicht von Zinn,
dem man bisweilen bis zu 5o Prozent Blei zusetzte, überzogen und darauf das Lager
mit einer Form umKqben und mit dem Babbitmetall ausgegossen wurde. Das Babbitmetall
wurde dabei auf die bereits erstarrte Zinnschicht aufgegossen. Die Zwischenschicht
sollte dabei eine innige Verbindung des Babbitmetalls mit dem Bronzelager herstellen.
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Nach der Erfindung wird eine sehr gute Verbindung des Babbitmetalls
mit dem Bronzelager mit FIilfe einer Zwischenschicht aus reinem Blei oder einer
Legierung von Blei mit etwa ro Prozent Zinn, Kadmium oder Wismut erreicht, wenn
man das Babbitmetall auf die Zwischenschicht aufgießt, während diese noch flüssig
ist. Das Verfahren wird in der Weise vorgenommen, daß man in bekannter Weise das
Lager nach Behandlung mit einer konzentrierten Lösung von Zinn-oder Zinkchlorid
in das geschmolzene Blei bzw. die Bleilegierung eintaucht. Das Lager überzieht sich
darin mit dem Metall und nimmt eine Temperatur an, die die Metallschicht noch einige
Zeit flüssig erhält. Auf die noch flüssige Zwischenschicht wird dann das Babbitmetall
aufgegossen. Die Zusätze von anderen Metallen zu dem Bleibad erniedrigen dessen
Schmelzpunkt etwas und bewirken dadurch eine Temperatur des .aus dem Bade kommenden
Lagers., die einerseits hoch genug ist, um. eine gleichmäßige und feste Verbindung
des Babbitmetalls mit der Zwischenschicht zu veranlassen, anderseits aber nicht
so hoch ist, daß das Babbitmetall unnötig lange in seiner Form flüssig gehalten
wird. Für das Verbleien von Eisen sind
solche Zusätze zum Bleibad
schon vorgeschlagen worden, um ein besseres Haften des Bleies am Eisen zu erzielen.
Iin vorliegenden Falle ist die Verbindung des Bleies mit der Bronze auch ohne Zusätze
eine genügend feste; die Zusätze dienen also vorzugsweise zur Regelung des Schmelzpunktes.
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In der Zeichnung ist ein Lager nach der Erfindung dargestellt. Abb.
i ist eine Ansicht des Lagers und Abb. 2 ein Schnitt nach Linie 2-2 der Abb. i.
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Die Erfindung ist nicht auf die Herstellung von: Lagern von Achsbüchsen
beschränkt, sondern kann bei allen Lagern Verwendun,-finden, die aus Messing, Bronze
o. dgl. bestehen und mit Babbitmetall ausgegossen -,verden sollen.
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Die Herstellung des Lagers geschieht in der Weise, daß man die messingene
oder bronzene Lagerfläche zunächst reinigt, um sie frei von Oxyd zu erhalten, und
sie darauf finit einem Flußmittel bestreicht, das -aus einer etwa 7o Prozent enthaltenden,
konzentrierten Lösung von Zinkchlorid besteht. Das Flußmittel wird auf die Lagerfläche
mit einer harten Borstenbürste aufgetragen. Der Gegenstand wird darauf, noch ehe
das Flußmittel getrocknet ist, in ein Bad des geschmolzenen L`berzugsmetalls getaucht,
das tief genug ist, um darin die ganze mit dem Flußmittel bestrichene Oberfläche
unterzutauchen. Hierbei überzieht sich das Metall mit einer dünnen Schicht des Überzugsmetalls,
die sehr gleichmäßig ausfällt und fest an dein Lagerteil haftet. Hierauf wird, solange
sich das GTberzugsmetall noch in flüssigem Zustande befindet, das B.abbitinetall
in gewöhnlicher Weise eingegossen. Wird der Überzug in dieser Weise ausgeführt,
so bildet er eine feste Verbindung zwischen dem Babbitmetall und dem Messing oder
der Bronze des Lagerteils, die ebenso wirksam ist als das bisher verwendete teure
Zinn.
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In der Zeichnung ist A die Lagerschale und B die Schicht des Babbitinetalls.
Mit C ist der Bleiüberzug bezeichnet und mit D die zum Ausgießen verwendete Form.
Manchmal ist es zweckmäßig, eine geringe Menge von Zinn zuzusetzen, nämlich dann,
wenn die Gußforin nicht ficht abschließt und ein Auslaufen des Metalls gestattet,
falls es nicht sehr schnell erstarrt. Kadmium und Wismut sind, abgesehen von ihrem
hohen Preis, ebenfalls als Zusatz geeignet. Ein Zusatz von etwas Zinn zri dem Blei
erniedrigt dessen Schmelzpunkt, so daß man das Überzugsmetall nicht so hoch zu erwärmen
braucht wie Blei allein. Je geringer die Temperatur des Bades ist, in dem @d'ie
Bronze mit dein Bleiüberzug versehen wird, desto geringer ist auch die Temperatur,
auf die sich der Bronzekörper dabei erhitzt und desto schneller erfolgt das Erstarren
des Babbitmetalls. Schließt die Form sich nicht ganz dicht an den Bronzekörper an,
was z. B. der Fall ist, wenn dessen Oberfläche Unebenheiten zeigt, so wird das Babbitinetall
dann, wenn der Bronzekörper durch Eintauchen in reines Blei eine hohe Temperatur
angenommen hat, lange genug flüssig gehalten, um in erheblichen Mengen an den undichten
Stellen auszutreten. Die Menge des Zinns oder des sonst mit dem Blei zu legierenden
Metalls hängt auch von der Zusammensetzung des Lagerkörpers ab. Die Lagerschalen
bestehen größtenteils aus I@upfer, enthalten aber gewöhnlich noch eine gewisse Menge
Blei und etwas Zinn. Ist der Prozentgehalt der Lagerschale an Blei erheblich, z.
B. 25 Prozent, so wird ein gutes Anhaften des Überzugs durch Verwendung eines Lots
erzielt, das nur 2 Prozent bis 4 Prozent Zinn enthält. Unter gewöhnlichen Verhältnissen
gebraucht man unter .Berücksichtigung sowohl der Zusammensetzung der Lagerschale,
wie auch der Undichtigkeiten der anschließenden Gußform nicht mehr als io Prozent
Zinn oder gleichwertige andere Metalle. Ein wesentlicher Fortschritt der Erfindung
besteht in der Verwendung einer gesättigten Zinkchloridlösung als Flußrnittel. Wahrscheinlich
zerfällt das Zinkchlorid unter der Hitze des geschmolzenen Babbitmetalls und schlägt
Zink auf die Fläche der Lagerschale nieder. Hierdurch wird einerseits die Verbindung
des Lagers mit dein Babbitmetall eine festere und anderseits eine Ersparnis an Zinn
erzielt.