DE2416792C2 - Schleudergußverfahren zum Ausgießen von Lagerringen mit Weißmetallen - Google Patents
Schleudergußverfahren zum Ausgießen von Lagerringen mit WeißmetallenInfo
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Description
einem Flußmittel nachbehandelt werden, wodurch eine gleichmäßigt, hochglänzende Verzinnung erreicht werden
soll. Flußmittelreste werden mit klarem Wasser abgespült,
was zwangläufig zu einer Abkühlung des Lagerringes führt
Mit den bekannten Verfahren ausgekleidete Lagerringe zeigen in der Praxis häufig partiell ungenügende
Bindefestigkeiten zwischen dem Stahlring und der aufgegossenen Weißmetallschicht, geminderte Belastbarkeit
oder gar Zerstörung des Lagers sind die Folgen
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Vorbehandlung
der Lagerringe vor der Auskleidung mit Weißmetall im Schleudergußverfahren zu verbessern,
um höhere Bindefestigkeit gleichmäßig zwischen dem Grundmetall und dem Lagermetall eines Lagerringes
zu erreichen.
Ausgehend von einem Schleudergußverfahren zum Ausgießen von Lagerringen der eingangs genannten
Art ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ausguß mit Weißmetall in den mindestens auf die
Verzinnungstemperatur erwärmten Ring Flußmittel gesprüht werden, derart, daß der abgedichtete Ringinnenraum
mit Flußmittelaerosolen gefüllt ist. Es zeigt sich, daß eine solche Flußmittelatmosphäre in dem heißen
verzinnten Ring zu einer äußerst wirksamen Reduktion sämtlicher Oxyde führt und damit eine ausgezeichnete
Voraussetzung für die Anbindung des aufzubringenden Weißmetalles darstellt.
Es hat sich außerdem als günstig erwiesen, bei Tauchverzinnungsverfahren den mit Flußmittellösung
benetzten Ring vor dem Eintauchen in das schmelzflüssige Zinnbad bis auf die Temperatur des Zinnbades aufzuwärmen
und dann erst in das Zinnbad einzutauchen.
In der Praxis zeigt sich bei dem bekannten
Schleudergußverfahren, daß bereits auf Grund geringer Zentrierfehler eine ungleichmäßige Verteilung des
Zinnfilmes während der Rotation des über den Zinnschmelzpunkt erwärmten Lagerringes eintritt. Das
schmelzflüssige Zinn sammelt sich an den von der Drehachse weiter entfernten Stellen. Es kommt daher
zu verarmten, sehr dünnen Zinnfilmschichten, die für die Bindung mit dem Weißmetall nachteilig sind. In
weiterer Ausbildung der Erfindung wird daher ein Verfahren vorgeschlagen, bei dem die Verzinnung durch
Aufschmelzen von aufgepinselten, aufgespritzten, aufgerollten oder aufgepuderten Flußmittel-Zinnpulvergemischen
erfolgt, wobei das Zinnpulver feine Metallpartikel enthält, die spezifisch schwerer sind als das Zinn
und die im schmelzflüssigen Zinn nicht aufgelöst werden. Dabei ist es vorteilhaft, die dispers eingelagerten
Metallpartikel in einem festen Zustand mit großer Oberfläche bei kleinem Volumengewicht einzubringen,
also beispielsweise in dendritischer, schwammiger oder . spratziger Form. Carbonylnickel, vorzugsweise bis
etwa 3 Gewichtsprozent, eignet sich besonders zur Einlagerung im Zinn. Die schwer löslichen Fremdmetallpulverteile
binden das flüssige Zinn an sich und hindern es weitgehend, an der Stahloberfläche abzufließen in
Bereiche hoher Zentrifugalkräfte. Es erweist sich als günstig, das Carbonylnickel, welches ein spezifisches
Raumgewicht von 0,6 bis 0,8 g/cm3 besitzt, gleichmäßig auf der Stahloberfläche zu verteilen, wobei zweckmäßigerweise
das pulverförmige Carbonylnickel mit Zinnpulver gemeinsam auf der Stahloberfläche aufgetragen
wird. Vorher kann zunächst eine Flußmittelschicht aufgebracht werden mit Konzentrationen von etwa 1,8 bis
l,9g/cmJ. Insbesondere thixotrope Flußmittel erweisen
sich als günstig zur Ausbildung von gleichmäßig dicken Flußmittelfilmen, in die dann das Zinnpulver bzw. das
Zinnpulver-Carbonylnickel-Gemisch eindosieri wird
Das Eindosieren des Zinnpulvers in die Flußmittelschicht hat den Vorteil, daß die Palverschicht durch das
Flußmittel an der Stahloberfläche relativ fest angeklebt wird. Das Flußmittel reagiert während des Aufheizprozesses auf die Stahloberfläche und auch auf die Zinnpulveroberfläche
reduzierend und es entsteht vor dem eigentlichen Schmelzbeginn des Zinns auf der chemisch
aktivierten Stahloberfläche eine dünne primäre Zinnschicht, auf der sich das geschmolzene Zinn schnell ausbreitet
Es bleibt während des Aufheizens und auch im geschmolzenen Zustand an der aufdosierten Stelle haften.
Die eingelagerten feinen Carbonylnickelteilchen halten das flüssige Zinn örtlich fest und verhindern das
freie Fließen des Zinr.filmes. Durch diese Einlagerung von Fremdmetallteilchen ist es möglich, Zinnfilme in
mehrfacher Dicke vor dem Abfließen zu schützen. Die Kapillar- und Adhäsionskräfte des CarbonyJnickels binden
das Zinn auf der Stahloberfläche während des Schleuderprozesses, auch dann, wenn eine ungenaue
Zentrierung des Lagerringes zum Eingießen des Weißmetalles vorliegt
Es hat sich gezeigt, daß sich durch diese Maßnahmen die Bindefestigkeiten zwischen dem Lagermetall und
der Stahloberfläche erheblich verbessern lassen, wobei die Verbundfestigkeit bis nahe an die Zerreißfestigkeitswerte
des Lagermetalles herangeführt wird.
Ein weiterer Vorteil des Carbonylnickels ist die Tatsache, daß die Teilchen infolge ihres größeren spezifischen
Gewichtes gegenüber dem Zinn und dem hochzinnhaltigen Lagermetall während des Schleudervorganges
durch die zentrifugalen Kräfte auf die Stahloberfläche gedrückt werden und nicht selbst aufschwimmen.
Da die aufgebrachten Pulver das Flußmittel aufsaugen,
komm· es zu einer relativ trockenen Oberfläche. Der nachträglich aufgesprühte Flußmittelfilm verbessert
daher die Reduktion der Metalloxyde, ohne daß jedoch die Flußmittel zu fließen beginnen und eventuell
die eingelagerten Metallpulverteile fortschwimmen.
Zur Erhöhung der Bindefestigkeit zwischen dem Grundmetall und den aufgebrachten Metallteilen führt
auch der erfindungsgemäße Vorschlag, zusammen mit einem Granulat aus schütt- und rollfähigen Kleinteilen
Flußmittel und Zinnpulver in den rotierenden Lagerring zur Verzinnung zu dosieren. Als Granulat können
dabei Eisenkleinteile in der Größe von etwa 2 bis 10 mm verwendet werden, beispielsweise in der Form
von Stahlstücken, wie Muttern, Schrauben oder Nieten, die während langsamer Drehung des Ringes innen abrollen.
Während dieser Behandlung ist der Lagerring wiederum von beiden Seiten geschlossen. Ein solches
Hilfsgranulat mit einer definierten Oberfläche, die etwa 3 bis lOmal größer ist als die zu verzinnende Fläche des
Lagerringes macht eine definierte Einstellung der Konzentrationen sowohl an Flußmittel aus auch an Zinnpulver
möglich. Die langsame Rollbewegung dieses Granulates mitsamt den Zuschlagstoffen ermöglicht
eine gleichmäßige Verteilung aller Komponenten, auch auf der zu verzinnenden Lagerringoberfläche. Ein solches
Granulat ersetzt die bekannte Drahtbürstenbehandlung.
Die Behandlung des Lagerringes mit dem Granulat kann sowohl bei Raumtemperatur als auch während
der Erwärmung auf Verzinnungstemperatur des Lagerringes erfolgen. Das Granulat reibt die Stahlflächen vor
und während der Erschmelzung des Zinnes, wodurch
diese aktiviert werden. Gleichzeitig dient das Granulat
auci. dem Temperaturausgleich innerhalb des Ringes, da örtliche Oberhitzungen abgenommen und andere
weniger erwärmte Stellen von innen her zusätzlich erwärmt werdea Ist die Verzinnung erreid t, so muß das
Granulat herausgenommen und kann zur Wiederverwendung in Wasser abgeschreckt werden. Das Granulat
läßt sich rückstandsfrei aus dem Lagerring entfer nen.
Erfindungsgeniäß wird außerdem vorgeschlagen,
zum Verzinnen dem Zinn andere, die Bindung fördernde Metalle, insbesondere Cadmium, beizumischen.
Von entscheidender Bedeutung für die rationelle Durchführung des erfindungsgemäßen Schleudergußverfahrens
ist das Merkmal, daß sowohl die Verzinnung als auch der Ausguß mit Weißmetall in »einer Hitze«
erfolgen können. Nach dem Verzinnen entweder in einem Tauchverfahren oder durch Aufbringer der Pulverkomponenten
durch Aufstreuen oder Aufstreichen wird Flußmittel in den allseits geschlossenen Lagerring
eingesprüht Nach kurzer Zeit kann ohne nochmalige Aufwärmung des Ringes das Ausschleudern mit dem
Weißmetall erfolgen. Die bis etwa 280 bis 3000C erwärmten
Stahlringe werden also in gleicher Wärme in bekannte Schleudereinrichtungen eingebracht und dort
beidseitig mit Zentrierkonen hydraulisch verschlossen und auf entsprechende Drehzahlen zum Ausschleudern
mit Weißmetall gebracht. Die zwischenzeitlich möglicherweise entstandenen Metalloxyde werden dabei sofort
durch das fein verteilte Flußmittel reduziert, die außerdem die noch vorhandenen Flußmittelreste wieder
aktivieren und flüssig machen. Flußmitteleinschlüsse während des Ausgießens sind nicht zu befürchten, da
das Flußmittel während des Schleudervorganges zum Rotationszentrum hin verdrängt wird. Nach der Abkühlung
des ausgegossenen Lagers kann es leicht von der Oberfläche abgewaschen werden.
Um ein Anlöten des Weißmetalles auf den Verschlußkonen der Schleudereinrichtung zu verhindern,
ist es zweckmäßig, auf diesen Konen Plasma-Beschichtungen mit AI2O3 oder mit Titan oder mit anderen, die
Verzinnung abweisenden Stoffen aufzubringen.
N. chfolgend werden die Verfahren an einigen Ausführungsbeispielen
beschrieben. Ein Lagerring aus Stahl mit etwa 700 mm Außendurchmesser und 640 mm
Innendurchmesser und 500 mm Länge wird innen zur Vorbereitung des Ausgießens mit einer bleifreien Zinnlagerlegierung
vorbereitet. Der gereinigte Lagerring wird in horizontaler Achslage auf einem Drehgestell
langsam um seine Achse gedreht Eine Flußmittelschicht wird durch Einpinseln oder Einsprühen aufgebracht
Als Flußmittel kommt beispielsweise Zinkchlorid in Betracht das entweder flüchtige Stoffe in wässriger
Bindung wie Alkohole, Aceton usw. enthält oder auch thixotrop eingestellt sein kann.
Auf die völlig mit Flußmittel benetzte, zur Verzinnung vorgesehene Oberfläche wird mit einer Dosiereinrichtung
trockenes feines Zinnpulver mit Körnungsgrößen kleiner 50 μπι dosiert, dem gegen das Weglaufen
im Schmelzfluß bis etwa 3 Gewichtsprozent feinstes Carbonylnickel beigemischt ist In der Regel reichen
Carbonylnickelbeigaben von 1,5 bis 2 Gewichtsprozent
Eine Beschichtungsmenge von 1,5 g/dm2 Sn entspricht
etwa 20 μπι Auflagedichte.
Nach dem Eindosieren des Zinnpulvers in die Flußmittelschicht wird noch Flußmittel nachgesprüht um
das Zinnpulver auch von der Oberseite ausreichend zu benetzen.
Der Lagerring ist nun fertig vorbereitet zum Aufheizen auf Verzinnungstemperatur. Die Aufheizung kann
innerhalb einer besonderen Rollvorrichtung bis zum Erreichen des Zinnschmelzpunktes erfolgen oder auch
in einer Schleudervorrichtung, die beispielsweise mittels Gasbrennern aufgeheizt wird.
Vor dem Eingießen des Lagermetalles wird in den allseitig geschlossenen Lagerring Flußmittel eingesprüht
welches sich auf Grund der plötzlichen Dampfbildung im gesamten Lagerinnenraum sehr fein verteilt.
Danach wird das flüssige Weißmetall in den mit relativ hoher Drehzahl rotierenden Lagerring eingegeben.
Nach einem anderen Verfahren gemäß der Erfindung wird in den an den Stirnseiten geschlossenen
Lagerring eine bestimmte Menge an rollfähigen kleinen Stahlstücken eingebracht, die zusammen mit den
Flußmitteln, dem Zinnpulver und gegebenenfalls einem Carbonylnickelpulver während langsamer Drehung des
Stahlringes auf der Innenfläche abrollen und dabei das Flußmittel und die Metallpulver auf der Innenfläche in
gleichmäßiger Mischung verteilen. Diese Behandlung kann entweder bei Raumtemperatur oder auch während
der Aufwärmung des Lagerringes auf Verzinnungstemperatur erfolgen. Bei Erreichung dieser Temperatur
wird das Hilfsgranulat herausgenommen. Danach erfolgt wiederum das Einsprühen von Flußmittel
in den aufgeheizten Lagerring und das Ausgießen mit Weißmetall in der Schleudervorrichtung.
Claims (11)
1. Schleudergußverfahren zum Ausgießen von Lagerringen, insbesondere aus Stahl, mit Lager-Weißmetallen,
bei dem die Oberfläche eines Ringes nach dem Reinigen mit Flußmittellösung bedeckt
wird, anschließend verzinnt und in den auf Verzinnungstemperatur erwärmten, in einer Schleudervorrichtung
abgedichtet rotierenden Ring das flüssige Weißmetall eingegossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Ausguß mit Weißmetall in den mindestens auf die Verzinnungstemperatur
erwärmten Ring Flußmittel gesprüht werden, derart, daß der abgedichtete Ringinnenraum
mit Flußmittelaerosolen gefüllt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verzinnung dadurch erfolgt, daß
der mit Flußmittellösung bedeckte Ring vor dem Eintauchen des Ringes in ein schmelzflüssiges Zinnbad
mindestens bis auf die Temperatur des schmelzflüssigen Zinnbades erwärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Verzinnung durch Aufschmelzen von aufgepinselten,
aufgespritzten, aufgerollten oder aufgepuderten Flußmittel-Zinnpulver-Gemischen erfolgt, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zinnpulver feine Metallpartikel enthält, die spezifisch schwerer sind als
Zinn und im schmelzflüssigen Zinn nicht aufgelöst werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dispers eingelagerten Metallpartikel
in einen festen Zustand mit großer Oberfläche bei kleinem Volumengewicht gebracht sind.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Carbonylnickel, vorzugsweise bis
etwa 3 Gewichtsprozent, im Zinn eingelagert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit einem Granulat aus
schütt- und rollfähigen Metallteilen Flußmittel und Zinnpulver in den rotierenden Lagerring zur Verzinnung
dosiert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Granulat aus Eisenkleinteilen in der Größe von etwa 2 bis 10 mm besteht.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Granulat während der Dosierung
des Flußmittel-Zinnpulver-Gemisches bei Raumtemperatur in dem sich drehenden Lagerring eingesetzt
ist und vor der Erwärmung auf Verzinnungstemperatur herausgenommen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Granulat mit dem Lagerring auf tine höhere Temperatur unterhalb der Verzinnungstemperatur
erwärmt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ring gemeinsam mit dem Granulat bis über den Schmelzpunkt des Zinns aufgewärmt
wird, wobei während des Aufwärmens des rotierenden Ringes das Granulat sich ständig im unteren
Bereich des Lagerringes abwälzt und das Granulat vor dem Ausgießen mit Weißmetall herausgenommen
wird.
11. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß zum Verzinnen dem Zinn andere die Bindung fördernde Metalle, insbesondere Cadmium,
beigemischt werden.
Die Erfindung betrifft ein Schleudergußverfahren zum Ausgießen von Lagerringen, insbesondere aus
Stahl, mit Lagerweißmetallen, bei dem die Oberfläche eines Ringes nach dem Reinigen mit Flußmittellösung
bedeckt wird, anschließend verzinnt und in den auf Verzinnungstemperatur erwärmten, in einer Schleudervorrichtung
abgedichtet rotierenden Ring das flüssige Weißmetall eingegossen wird.
Lagerringe für Gleitlager, insbesondere mit großen Dimensionen, werden in der Regel in einem Schleudergußverfahren
mit Weißmetallen auf Zinnbasis ausgegossen. Dabei wird der Ring zwischen hohlen Konen
einer Schleudergußmaschine horizontal eingespannt. Der zentrierende Sitz des Lagerringes wird durch konische
Spannscheiben erreicht
Das durch eine Hohlwelle eingeführte flüssige Weißmetall wird bei der Rotation des abgedichteten Ringes
gegen die Innenwandung gedruckt und ergibt einen feinkörnigen, dichten und stauchfesten Ausguß. Lufteinschlüs&e
werden an die innere Oberfläche der Schmelze abgedrängt.
Nach einem bekannten Verfahren werden die Lagerringe, deren Innenwandung mit dem Lagerweißmetall
zu beschichten ist, im gereinigten Zustand zuvor mit Reinzinn verzinnt um eine für die Weißmetallbeschichtung
erforderliche Bindeschicht auf der Stahloberfläche vorzubereiten. Die Reinigung erfolgt beispielsweise
durch Entfetten, Beizen und Spülen. Danach werden Flußmittel aufgebracht.
Bei einem bekannten Verfahren werden die gereinigten und mit Flußmitteln benetzten Stahlbuchsen in ein
flüssiges Zinnbad getaucht, in dem sich die zuvor gereinigten Oberflächen mit Zinn benetzen. Man beläßt die
Stahlringe einige Zeit im Bad, um die Verzinnung aurch metallurgische Reaktion und durch vollständigen Temperaturausgleich
zu verbessern. Der Ring wird danach wieder aus dem Zinnbad genommen. Nach dem Ab
tropfen ergibt sich eine verhältnismäßig dünne Zinnbindeschicht auf der Oberfläche des Ringes. Ein in dieser
Weise vorbehandelter Ring wird dann in der genannten Schleudervorrichtung mit dem Weißmetall
ausgekleidet.
Es zeigt sich, daß auf der verzinnten Stahloberfläche während des Abtropfens überflüssigen Zinns sich bis
zum Ausgießen bereits Zinnoxyde auf dem Zinnfilm bilden, die zur Verschlechterung der Bindung mit dem
nachfolgend aufgebrachten Weißmetall führen. In der Praxis wird daher häufig noch einmal die schmelzflüssige
Zinnschicht an der Oberfläche mit Asbest oder einem anderen hitzefesten Material abgewischt. Diese
Behandlung ist aber bei aufgerauhten oder mit Gravuren versehenen Innenflächen nur schwer möglich.
Es ist auch bekannt, den Stahlring vor dem Eintauchen in ein Zinnbad mit einem Flußmittel zu benetzen.
Dabei hat es sich jedoch gezeigt, daß während des Eintauchens
das Flußmittel durch das Zinn von der Stahloberfläche weitgehend weggedrückt wird, so daß die
gewünschten chemischen Aktivierungsreaktionen an der Stahloberfläche nicht erreicht werden, wenn die
Stahloberfläche die zur Reaktion notwendige Temperatur erreicht hat.
Nach einem anderen bekannten Verfahren wird die gereinigte Oberfläche mit Flußmittel bestrichen und
anschließend eine Suspension aus Flußmitteln und Lötzinnpulver mit einem Pinsel aufgetragen, bis eine grau
aussehende Bedeckung der Oberfläche entstanden ist. Das so vorbehandelte Lager wird dann erhitzt, bis der
Anstrich schmilzt. Die Oberfläche kann dann noch mit
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