DE3542198A1 - Doppelplattenband zur kontinuierlichen herstellung von kaschierten schaumstoffbloecken - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelplattenband nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bei derartigen z.B. in der Zeitschrift "Kunststoffe" 1968, Heft 2, S. 120, Abb. 4 beschriebenen Plattenbändern, deren Bauprinzip sich durch stabile Formhaltung und universelle Anwendbarkeit bewährt hat, wird die Antriebs- und Abstützfunktion gleichzeitig durch gemeinsame Ketten über­ nommen, deren Teilung der Breite der einzelnen Platten entspricht. Eine derartige große Teilung wirkt sich im Zusammenhang mit der notwendigen, relativ kleinen Zähnezahl der Umlenkkettenräder als bekannter "Polygon­ effekt" aus, d.h. in zu- und abnehmenden Geschwindigkeitsänderungen wäh­ rend der Plattenumlenkung auf den Umlenkrädern. Die Geschwindigkeits­ änderungen übertragen sich auf die in der kontinuierlichen Herstellung vor- und nachgeschalteten Anlagenteile und führen zu nachteiligen Schwin­ gungen, die die Qualität der Schaumstoffblöcke herabsetzen.

Weiterhin ist aus der DE-AS 20 18 199 ein Doppelplattenband bekannt, bei dem die Förderbänder durch aneinander anliegende Platten und mit diesen verbundene Ketten gebildet sind. Zur Verminderung der Auf- und Abbewe­ gung, die auch als Polygoneffekt bezeichnet ist, sind die Ketten auf Lauf­ schienen geführt. Die Laufschienen stehen über dem Drehpunkt der Umlenk­ kettenräder über und sind in dem überstehenden Abschnitt abgerundet. Eine Herabsetzung der entsprechenden, in Längsrichtung wirkenden Geschwindig­ keitsänderungen erfolgt dadurch indes nur bedingt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Doppelplattenband der ein­ gangs genannten Art so auszugestalten, daß eine möglichst gleichmäßige Bandgeschwindigkeit auch bei großer Plattenbreite erreichbar ist, wobei die dazu eingesetzten Mittel möglichst einfach sein sollen.

Zur Lösung dieser Aufgabe werden die Merkmale nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.

Erfindungsgemäß läuft der Kettenbolzen nicht tangential auf den Teilkreis des Umlenkkettenrades, sondern unter einem Versatz von 1%, insbesondere 2-10% des Teilkreisdurchmessers auf. Der Abstand zwischen Drehpunkt des Umlenkkettenrades und Kettenbolzen ist somit vergrößert und wird erst durch die Drehbewegung des Umlenkkettenrades entsprechend einer Teilung um den genannten Betrag verkleinert, wobei die Kette auf einer in diesem Bereich abgerundeten Laufschiene geführt ist. Erst nach dieser Drehbewe­ gung gelangt der Kettenbolzen mit dem Umlenkrad vollständig in Eingriff. Dabei ist die Krümmung der Laufschiene in ihren Endabschnitten so ausge­ bildet, daß, wenn ein Kettenbolzen durch die Drehbewegung des Umlenkket­ tenrades um einen bestimmten Winkel gedreht wird, der nachfolgende Ketten­ bolzen eine entsprechende translatorische Bewegung ausführt. Auf diese Weise wird die durch die Umlenkung der Platten entstehende Geschwindig­ keitsänderung infolge des Polygoneffektes vermieden, d.h. die Ketten­ bolzen werden jeweils mit gleichgroßer und konstanter Winkelgeschwindig­ keit und Bahngeschwindigkeit bewegt. Es können somit Förderbänder mit wesentlich größerer Teilung bzw. Plattenbreite eingesetzt werden, wodurch Doppelplattenbänder insgesamt preisgünstiger herstellbar sind.

Die in ihren Endabschnitten abgerundeten Laufschienen können sowohl zwi­ schen den Drehpunkten der Umlenkkettenräder angeordnet sein als auch über den Drehpunkt überstehen. Demzufolge wird die Ausgleichsbewegung der Ket­ te vor oder nach dem Drehpunkt durchgeführt.

Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnungen anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.

Das Einlauf- und das Abförderende des Doppelplattenbandes sind grundsätz­ lich gleich ausgebildet, so daß die Darstellung nach der Zeichnung sowohl zur Beschreibung des Einlaufendes als auch des Abförderendes herangezogen werden kann.

Im wesentlichen besteht das Doppelplattenband aus zwei Förderbändern 1 und 2, die im Bereich des Formhohlraumes 3, d.h. in dem Bereich, in dem sie sich unmittelbar gegenüberliegen, synchrom und in die gleiche Rich­ tung bewegt werden. Für die kontinuierliche Herstellung von Schaumstoff­ blöcken werden in den Formhohlraum nicht gezeigte Deckschichten, bei­ spielsweise Folien, eingeführt. Seitlich ist der Formhohlraum durch Lei­ sten oder mitlaufende Bänder begrenzt.

Die Förderbänder 1 und 2 sind durch aneinander anliegende Platten und mit diesen verbundenen Ketten gebildet und werden in Form eines Endlosbandes über Umlenkkettenräder 8 geführt. Ein Plattenglied besteht aus einer För­ derplatte 4 mit versteifenden Stegen 5 auf der Unterseite und aus Ketten­ bolzen 6, die jeweils benachbarte Glieder miteinander verbinden. Der Ket­ tenbolzen steht an einer Seite über das entsprechende Plattenglied über und ist dort mit einer Laufrolle 7 versehen. Diese Laufrolle ist mit Hilfe einer Mutter, eines Federringes und einer Scheibe auf dem Ketten­ bolzen befestigt.

Die Wellen 9 der Umlenkkettenränder 8 stehen mit einem elektromotorischen Antrieb in Verbindung. Bei einem gleichförmigen Antrieb der Umlenkketten­ räder würden die Förderbänder 1 und 2 bei der Umlenkung periodisch be­ schleunigt und verzögert, so daß sich für diese sowie für die Schaumstoff­ blöcke ein schwankender Geschwindigkeitsverlauf ergäbe. Entsprechend der Erfindung sind zwecks Kompensation der Geschwindigkeitsänderung die Lauf­ rollen 7 auf Laufschienen 10 abgestützt, welche derart in Bezug auf die Umlenkkettenräder 8 angeordnet sind, daß die Kettenbolzen 6 unter einem Versatz von 1% des Teilkreisdurchmessers dem Umlenkkettenrad zuführbar sind. Am Einlauf- und am Abförderende stehen hierfür die Laufschienen über den Drehpunkt der Wellen 9 der Umlenkkettenräder 8 über und sind in den überstehenden Abschnitten 11 abgerundet. Die Laufschienenkrümmung in den abgerundeten Abschnitten ist auf den Polygon des Umlenkkettenrades und die Lage der Laufschiene zum Teilkreisdurchmesser abgestimmt. Der momentane Krümmungsradius RS ergibt sich durch die in Fig. 2 dargestellte Beziehung, wobei ϕ der jeweilige Drehwinkel, T die Teilung, Z die Zähnezahl und R der Teilkreisradius des Umlenkkettenrades sind und RV sich aus dem Teilkreis­ radius und dem Versatz (V), unter dem der Kettenbolzen dem Umlenkkettenrad zugeführt wird, ergibt.

Für den Fall, daß die Laufschienen zwischen den Drehpunkten der Umlenk­ kettenräder angeordnet sind läßt sich die Laufschienenkrümmung am Einlauf- und/oder Abförderende der Förderbänder, mit Hilfe der Koordi­ naten XE und YE bestimmen. Für XE und YE gelten die gemäß Fig. 3 darge­ stellten Beziehungen, wobei ϕ, T, Z, R und V die obengenannten Bedeutun­ gen haben.

Claims (3)

1. Doppelplattenband zur kontinuierlichen Herstellung von kaschierten Schaumstoffblöcken, insbesondere auf Polyurethanbasis, mit einen Form­ hohlraum zwischen sich einschließenden Förderbändern, die durch an­ einander anliegende Platten und mit diesen verbundene Ketten gebildet sind, welche aus Laufrollen, Gliedern und gelenkig mit diesen verbun­ denen Kettenbolzen bestehen und mit synchron angetriebenen Umlenkket­ tenrädern in Eingriff gelangen, wobei die Laufrollen im Bereich des Formhohlraumes auf Laufschienen abgestützt sind und die Laufschienen am Einlauf- und/oder Abförderende der Förderbänder abgerundet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschienen (10) derart in Bezug auf die Umlenkkettenräder (8) angeordnet sind, daß die Kettenbolzen (6) unter einem Versatz von 1% des Teilkreisdurchmessers dem Umlenkket­ tenrad zuführbar sind und nach dessen Drehbewegung entsprechend einer Teilung vollständig mit dem Umlenkkettenrad in Eingriff gelangen.

2. Doppelplattenband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschienen (10) zwischen den Drehpunkten der Umlenkkettenräder (8) angeordnet sind.

3. Doppelplattenband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufschienen (10) über den Drehpunkt der Umlenkkettenräder (8) über­ stehen.