DE3540531C1 - Wechselventil fuer hydraulischen Schreitausbau - Google Patents
Wechselventil fuer hydraulischen SchreitausbauInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wechselventil für hydrau
lichen Schreitausbau gemäß dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Wechselventile leiten wechselweise aus verschiedenen Richtungen
über Druckmittelleitungen zugeführte Druckflüssigkeit in eine
bestimmte Richtung weiter. Bei der Steuerung von hydraulischem
Schreitausbau wird damit beispielsweise eine Kolbenseite eines
Arbeitszylinders über zwei verschiedene Steuerventile wechsel
weise mit Druckflüssigkeit beaufschlagt. Bekannte Wechselven
tile (DE-PS 33 04 982) besitzen demzufolge ein Ventilgehäuse mit
2 Anschlußstellen für die zugeführte Druckflüssigkeit und eine
Anschlußstelle für den Druckmittelabgang. Im Ventilgehäuse ist
zwischen den Anschlußstellen für die zugeführte Druckflüssigkeit
bzw. zwischen zwei diesen Anschlußstellen zugeordneten Dicht
sitzen ein Schließkörper angeordnet, der von der einströmenden
Druckflüssigkeit auf jeweils den der Einströmseite gegenüber
liegenden Dichtsitz angepreßt wird. Der Schließkörper verschließt
die drucklose Anschlußstelle und verhindert den Überlauf von
einströmender Druckflüssigkeit zu dem zweiten Steuerventil, das
in dieser Betriebsstellung zumeist mit der an den Tank ange
schlossenen Rücklaufleitung verbunden ist. Die Schaltbewegung
und der Anpreßdruck resultieren aus dem Flüssigkeitsstrom der
zu dem Ventil zugeführten Druckflüssigkeit. Ist der Zulauf nur
gering, dann wird der Schließkörper nicht mehr auf den Dichtsitz
angedrückt und die zugeführte Druckflüssigkeit fließt im Kurz
schluß zur drucklosen Anschlußstelle ab. Dieser Zustand kann
beispielsweise bei der Steuerung der hydraulischen Rückzylinder
von Schreitausbaugestellen eintreten, die an einem Förderer an
geschlagen sind. Die Rückzylinder drücken einerseits den För
derer während der Gewinnung in den freigelegten Raum zum Abbau
stoß vor und ziehen andererseits den Schreitausbau nach dem Ge
winnungsvorgang nach.
Für die Rückzylinder von hydraulischem Schreitausbau stellt sich
auch das folgende Problem:
Das Andrücken des Förderers erfolgt insbesondere bei schälender
Gewinnung langsam, d. h. bei geringer Druckmittelzufuhr. Dagegen
soll das Nachziehen des Ausbaus rasch erfolgen, wobei die zuvor
beim Andrücken des Förderers in den Rückzylinder eingeleitete
Druckflüssigkeit möglichst ungehindert über einen großen Quer
schnitt wieder abströmen soll. Beim Schieben des Förderers sind
alle Rückzylinder des Schreitausbaus gleichzeitig mit Druckflüs
sigkeit beaufschlagt, so daß die jedem Rückzylinder in der Zeit
einheit zugeführte Flüssigkeitsmenge nur gering ist und nicht
ausreicht, ein angeschlossenes Wechselventil dicht zu schalten.
Umgekehrt sollte die zugeführte Druckflüssigkeit über einen mög
lichst großen Querschnitt abströmen. Hierzu sind die herkömm
lichen Wechselventile wenig geeignet, da der Schließkörper beim
Zurückströmen keine definierte Schaltstellung einnimmt.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Wech
selventil so auszubilden, daß der Schließkörper auch bei gerin
gem Zustrom von Druckflüssigkeit eine stabile und definierte
Schaltstellung einnimmt und daß für die abströmende Druckflüs
sigkeit ein großer Durchflußquerschnitt zur Verfügung steht.
Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches
angegebenen Mitteln gelöst. Die vorteilhafte Ausgestaltung der
Erfindung ist Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Wechselventil besitzt einen an der Außen
mantelfläche abgedichteten Schaltkolben mit einem inneren, auf
einer Feder abgestützten Ventilkörper auf der Einströmseite.
Bei geringem Flüssigkeitszulauf verschiebt sich zunächst der
Schaltkolben und verschließt den großen Durchflußquerschnitt an
der gegenüberliegenden Anschlußstelle mit einem Dichtsitz.
Die Druckflüssigkeit staut sich vor dem Ventilkörper an, bis
der durch die Feder vorgegebene Staudruck erreicht ist, öff
net den Ventilkörper und strömt in den Druckraum des angeschlosse
nen Arbeitszylinders. In umgekehrter Richtung drückt die aus dem
Arbeitszylinder abströmende Druckflüssigkeit den Schaltkolben in
die andere Öffnungsstellung, die einen großen Durchflußquerschnitt
aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein im
Längsschnitt dargestelltes Wechselventil, das zur Beaufschla
gung einer Kolbenseite eines Rückzylinders mit Druckflüssig
keit zweiseitig beaufschlagbar ist.
Das Wechselventil besitzt ein Ventilgehäuse 1 mit einer zen
tralen, in sich abgestuften Bohrung 2, in der ein zylinderför
miger Schaltkolben 3 axial verschiebbar geführt ist. Auf der
Mantelfläche des Schaltkolbens 3 ist in eine nicht bezeichne
te Ringnut ein Dichtring 4 eingesetzt, der den Spalt zwischen
dem Schaltkolben 3 und der Wandung der Bohrung 2 abdichtet.
Die Bohrung 2 geht an den beiden Stirnseiten des Ventilgehäu
ses 1 in die beiden Anschlußstellen 5 und 6 über, wobei die
Anschlußstelle 5 in einen in die Bohrung 2 eingesetzten Ventil
einsatz 7 eingearbeitet ist, der einen Dichtsitz 8 für den
Schaltkolben 3 aufweist. Die mit A 2 bezeichnete Dichtungsflä
che vom Dichtsitz 8 ist kleiner als die vom Dichtring 4 abge
dichtete Querschnittsfläche A 1 am Schaltkolben 3. Auf dem
Dichtsitz 8 kommt der Schaltkolben 3 mit einem stirnseitig
angeordneten Dichtkegel 9 zur Anlage. An einer Längsseite
des Ventilgehäuses 1 befindet sich eine weitere Anschlußstel
le 10, die im Bereich des Dichtkegels 9 in die zentrale Boh
rung 2 des Wechselventils einmündet.
In den Schaltkolben 3 ist auf der dem Dichtkegel 9 gegenüber
liegenden, der Anschlußstelle 6 zugewandten Stirnseite eine
sacklochförmige, in sich stufenförmig abgesetzte Längsbohrung 11
eingebracht, von der sternförmig angeordnete Radialbohrungen 12
anzweigen. Die Radialbohrungen 12 sind in der einen Schalt
stellung des Schaltkolbens 3 von der Wandung der Bohrung 2 ab
gedeckt. In der anderen Schaltstellung münden sie in die An
schlußstelle 10 ein. Im Bohrlochtiefsten der Längsbohrung 11
ist eine Feder 13 abgestützt, die einen Ventilkörper 14 bela
stet und auf eine stirnseitig in die Längsbohrung 11 einge
setzte, hohlzylindrische Büchse 15 abdichtend andrückt. Der
Ventilkörper 14 ist in einem Durchlaßbohrungen 16 aufweisenden
Käfig 17 geführt. Auf der Außenmantelfläche der Büchse 15 be
findet sich ein Dichtring 18. Mit 19 ist eine Entlüftungsboh
rung bezeichnet.
Das dargestellte Wechselventil ist zur Steuerung eines Arbeits
zylinders 20 vorgesehen, der einen auf einer Kolbenstange 21
verschiebbaren Kolben 22 aufweist, der am Ende der Kolbenstange
21 an einem Bundring 23 zur Anlage kommt. Der Arbeitszylinder
20 ist unterhalb des Kolbens 22 und der Kolbenstange 21 durch
die Leitung 24 mit der Anschlußstelle 10 des Wechselventils
verbunden. Der Ringraum des Arbeitszylinders 20 ist mit der
Leitung 25 an ein 3/2-Wegeventil 26 angeschlossen, das wechsel
weise auf eine Hochdruckleitung P und auf T, eine zum Tank füh
rende Rücklaufleitung geschaltet ist.
Die Anschlußstellen 5 und 6 des Wechselventils sind wechsel
weise an 3/2-Wegeventile 27 und 28 anschließbar und mit Hoch
druckflüssigkeit aus der Hochdruckleitung P beaufschlagbar.
Die Verbindung erfolgt über die Leitung 29 vom Wegeventil 27
zur Anschlußstelle 5 und über die Leitung 30 vom Wegeventil
28 zur Anschlußstelle 6. Eine Drossel 31 zeigt eine geringe
Durchflußmenge an. Das Wechselventil ist in der dargestell
ten Schaltstellung drucklos, da alle 3/2-Wegeventile 26, 27
und 28 über die Rücklaufleitung zu T geöffnet sind.
Durch das zur Hochdruckleitung P offengeschalte 3/2-Wege
ventil 28 fließt Druckflüssigkeit über die Leitung 30 zum
Schaltkolben 3. Da die zugeführte Flüssigkeitsmenge nur ge
ring ist, wird der abgedichtete Schaltkolben 3 zum Dichtsitz 8
verschoben, ohne daß sich vor dem Ventilkörper 14 ein Druck
aufbaut. Nachdem der Schaltkolben 3 mit dem Dichtkegel 9 auf
dem Dichtsitz 8 zur Anlage gekommen ist, staut sich die
Druckflüssigkeit vor dem Ventilkörper 14, wodurch sich ein
Druck aufbaut. Ist der durch die Feder 13 vorgegebene Stau
druck erreicht, öffnet der Ventilkörper 14 und die Druckflüs
sigkeit strömt über die Bohrungen 16 und 12 zur Anschlußstel
le 10 und weiter über die Leitung 24 unter den Kolben 22 bzw.
den Bundring 23 der Kolbenstange 21, die ausgefahren wird.
Andererseits kann die Kolbenstange 21 von dem 3/2-Wegeventil 27
über die Leitung 29 durch die Anschlußstelle 6 mit Druckflüs
sigkeit beaufschlagt werden. Die auf den Dichtkegel 9 auftref
fende Druckflüssigkeit hebt den Schaltkolben 3 von dem Dicht
sitz 8 ab und verschiebt ihn zur Anschlußstelle 6, wodurch der
Durchflußquerschnitt zur Anschlußstelle 10 für den Flüssig
keitsdurchgang zur Leitung 24 freigegeben wird.
Die Kolbenstange 21 des Arbeitszylinders 20 wird wieder einge
fahren, wenn der Kolben 22 von dem Wegeventil 26 über die Lei
tung 25 mit Druckflüssigkeit beaufschlagt wird. Die im Druck
raum unter dem Kolben 22 anstehende Druckflüssigkeit wird dann
über die Leitung 24 zur Anschlußstelle 10 ausgeschoben. Sie
drückt auf die Ringfläche A 1-A 2 am Schaltkolben 3, die aus
der Differenz der Querschnittsfläche A 1 des Schaltkolbens und
der Dichtfläche A 2 am Dichtkegel resultiert und verschiebt den
Schaltkolben 3 in Richtung zur Anschlußstelle 6, so daß die
Druckflüssigkeit über den großen Durchflußquerschnitt an der
Anschlußstelle 5 durch die Leitung 29 zu dem geöffneten
3/2-Wegeventil 27 nach T in die Rücklaufleitung abfließt.
Claims (3)
1. Wechselventil für hydraulischen Schreitausbau mit drei
über Druckmittelleitungen an hydraulische Steuerventile,
Arbeitszylinder od. dgl. anschließbaren Anschlußstellen, von
denen eine an einer Längsseite und die beiden anderen an
je einer Stirnseite eines Ventilgehäuses angeordnet sind,
und mit einem in einer zentralen Bohrung des Ventilgehäu
ses axial verschiebbaren Schließkörper, der zur wechselsei
tigen Verbindung von jeweils zwei Anschlußstellen auf je
einer Stirnseite mit dem zugeführten Druckmittel
beaufschlagbar ist, wobei die dritte Anschlußstelle mit
dem auf einem Dichtsitz andrückbaren Schließkörper ver
schließbar ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- a) der Schließkörper ist als zylinderförmiger Schaltkol ben (3) ausgebildet und mit einem Dichtring (4) in der Gehäusebohrung (2) abgedichtet;
- b) an einer Stirnseite weist der Schaltkolben (3) einen Dichtkegel (9) auf;
- c) an der anderen Stirnseite des Schaltkolbens (3) ist eine sacklochförmige Längsbohrung (11) vorgesehen, von der Radialbohrungen (12) abzweigen;
- d) in der Längsbohrung (11) ist ein Ventilkörper (14) auf einer Feder (13) axial verstellbar abgestützt, der un ter dem Andruck der Feder (13) die Öffnung einer stirn seitig eingesetzten, hohlzylindrischen Büchse (15) gegenüber den Radialbohrungen (12) bzw. der Anschluß stelle (10) an der Längsseite des Ventilgehäuses (1) abdichtend verschließt.
2. Wechselventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der dem Dichtkegel (9) des Schaltkolbens (3) zugeordnete
Dichtsitz (8) einen kleineren Dichtungsquerschnitt auf
weist als der von dem Dichtring (4) abgedichtete Quer
schnitt am Schaltkolben (3).
3. Wechselventil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ventilkörper (16) in einem zu den Radial
bohrungen (12) offenen Käfig (17) geführt ist, wobei die
Radialbohrungen (12) in der Schaltstellung, die der Schalt
kolben (3) bei geschlossenem Ventilkörper (16) einnimmt,
von der Gehäusebohrung (2 ) verdeckt und in der Schaltstel
lung bei geöffnetem Ventilkörper (16) zu der längsseitigen
Anschlußstelle (10) geöffnet sind.
Priority Applications (6)
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Owner name: DBT DEUTSCHE BERGBAU-TECHNIK GMBH, 42109 WUPPERTAL |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DBT GMBH, 44534 LUENEN, DE |
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