DE3539498A1 - Implantierbare prothese zum verschluss eines koerperausganges - Google Patents
Implantierbare prothese zum verschluss eines koerperausgangesInfo
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- A61F2/00—Filters implantable into blood vessels; Prostheses, i.e. artificial substitutes or replacements for parts of the body; Appliances for connecting them with the body; Devices providing patency to, or preventing collapsing of, tubular structures of the body, e.g. stents
- A61F2/0004—Closure means for urethra or rectum, i.e. anti-incontinence devices or support slings against pelvic prolapse
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine implantierbare
Prothese zum Verschluß eines Körperausganges,
insbesondere eines künstlichen Darmstomas gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Es gibt eine Vielzahl von Vorschlägen für künstliche
Dick- oder Dünndarmstomata. Ein interessanter Vor
schlag wurde von Heiblum und Cordoba in der Zeit
schrift "Diseases of the Colon and Rectum, Phila
delphia, USA", November/Dezember 1978, Seiten 562ff
gemacht. Der dort beschriebene Verschluß bzw. künst
liche Sphinkter besteht aus einem längsgefalteten
Streifen aus Silicon, dessen beiden verschlossenen
Enden zusammengebracht werden, so daß ein Ring ge
formt wird. Dieser Ring ist mit einem Luftschlauch
verbunden. Der Ring wird um das in die Bauchdecke
zwischen Bauchfell und Oberhaut implantierte Dick
darmende gelegt und fixiert. Der Schlauch wird durch
die Bauchdecke nach außen geführt und ist an seinem
Ende mit einem Absperrhahn versehen. Mit diesem Ab
sperrhahn kann eine kleine Pumpe verbunden werden.
Ein Nachteil dieses künstlichen Verschlusses ist zum
einen die Möglichkeit einer zu engen Anlage des zu einem
Ring zu formenden Streifens durch den Operateur, zum
anderen die im Bereich des gesamten Umfanges gleiche
Wandstärke des Materials. Da nämlich diese Prothese
vom Patienten von außen mit Luft aufgefüllt wird,
kommt es zu einer radialen Dehnung der gesamten
Prothese und damit zu einer erheblichen Unruhe im
Bereich des subcutanen Fettgewebes. Diese Unruhe
führt zu Hohlraum- und Serombildungen, die dann nach
kurzer Liegedauer der Prothese superinfizieren.
Ein weiterer Nachteil des bekannten Systems ist, daß
die Prothese vom Patienten durch den durch das Haut
niveau hindurchgeführten Schlauch mit Luft gefüllt
wird. Problematisch sind in diesem Zusammenhang zwei
Dinge, zum ersten, daß der Patient in dem Bemühen,
einen möglichst kontinenten Darmverschluß zu errei
chen, in der Regel die Prothese zu stark aufbläst und
damit eine Kompression der versorgenden Gefäße des
Darmstomas hervorruft. Folge dieser Kompression sind
langdauernde Ischämien mit Stomanekrosen, die dann
wieder über den Weg der Infektion zu einem Verlust
des Stomaverschlusses bis hin zur Darmnekrose gehen
können.
Ebenfalls problematisch ist die durch die Haut zur
Prothese laufende Schlauchleitung, die als trans
cutane Bakterienschiene wirken kann, so daß auch hier
das Risiko von Infektionen gegeben ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Prothese der in Rede stehenden Art mit einer solchen
Konstruktion anzugeben, daß ein sicherer Verschluß
des Körperausganges ohne Risiko von Gewebe- oder
Blutgefäßschädigungen sowie Infektionen möglich ist.
Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung durch die im
kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angege
benen Merkmale gelöst.
Demgemäß sind sämtliche Teile der Prothese, das heißt
Ringschlauch und Pumpe sowie ein mit der Pumpe ver
bundenes Reservoir für ein flüssiges Füllmedium im
plantiert. Der Ring, vorzugsweise nach Art eines
Torus, hat eine relativ steife, auch beim Füllen im
wesentlichen nicht veränderbare Außenkontur, sowie
eine elastische, sich beim Füllen im wesentlich
medial, d. h. in Richtung der Ringmitte dehnende
Innenkontur. Die Pumpe ist eine kleine doppelläu
fige, vorzugsweise handbetätigte Pumpe. Derartige
Pumpen sind bereits handelsüblich. Die Umstellung der
Transportrichtung erfolgt bei diesen Pumpen durch ein
direkt mit der Pumpe verbundenes umstellbares Mehrwege
ventil.
Für die Prothese wird ein flüssiges Füllmedium, vor
zugsweise Silicongel, verwendet, das in dem Reservoir
in bestimmter Menge gespeichert ist. Diese Menge ist
so bemessen, daß bei leerem Reservoir der Ring den
Körperausgang sicher verschließt, ohne daß die zur
Versorgung notwendigen Blutgefäße zu stark zusammen
gedrückt werden.
Durch die relativ steife Außenkontur des Ringes ver
ändert dieser seine äußere Form während des Füllens
praktisch nicht, wird demnach auch nicht gedehnt, so
daß die erwähnten Hohlraum- und Serombildungen sowie
Infektionen vermieden werden.
Da ferner sämtliche Teile der Prothese implantiert
sind, wird auch die lnfektion von außen ausge
schaltet.
Der Ring ist vorzugsweise ein vorgefertigter ein
stückiger Torus aus Silicon, der von dem Chirurgen
problemlos angelegt werden kann, ohne daß die Gefahr
einer zu engen Anlage besteht.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor.
Die Erfindung ist an einem Ausführungsbeispiel an
hand der Zeichnung näher erläutert. ln der Zeichnung
stellen dar:
Fig. 1 eine schematische, teilweise per
spektivische Ansicht einer aus einem
Ring, einer Pumpe und einem Reservoir
bestehenden Prothese gemäß der Erfin
dung zum Verschluß eines Darmstomas;
Fig. 2 eine Aufsicht auf den Ring der
Prothese mit einer schematischen Dar
stellung der Pumpe und des
Reservoirs;
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Ring
längs III-III in Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein künstlicher Körperausgang 1 für den
Dickdarm 2 dargestellt, der durch die Bauchdecke 3
eines Patienten geführt ist, die aus Oberhaut und
Zellschicht 3-1 und Bauchfell 3-2 besteht. Um das Dick
darmende ist im Bereich zwischen Oberhaut und Bauch
fell ein Ring 4 aus Silicon gelegt, der sowohl in der
Bauchdecke als auch mit dem Dickdarmende in herkömm
licher Weise verbunden ist.
Wie aus den Fig. 2 und 3 hervorgeht, hat der torus
förmige Siliconring 4 eine verstärkte Außenkontur A,
die sich C-förmig über dessen Querschnitt erstreckt,
wie aus Fig. 3 hervorgeht. Diese verstärkte Außenkon
tur geht allmählich in eine elastische Innenkontur B
über. In die Außenwand des Ringes mündet im Bereich
der verstärkten Außenkontur A ein Schlauch 5, der zu
einer doppelläufigen Pumpe 6 führt. Mit der Pumpe 6
ist ein Reservoir 7 für ein Silicongel G verbunden.
Die Pumpe 6 ist eine kleine handbetätigte doppelläu
fige Pumpe, die ebenso wie der Schlauch und das
Reservoir in der Bauchdecke, z. B. im Bereich des
Hüftknochens implantiert ist. Mit der Pumpe 6 kann
Silicongel G aus dem Reservoir 7 in den Innenraum des
Ringes 4 und aus diesem wieder zurück in das Reservoir
transportiert werden. Dies ist in Fig. 2 durch den
Doppelpfeil in der Pumpe 6 angedeutet. Wenn der Kör
perausgang 1 nicht verschlossen ist, bildet der Ring,
wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt, einen einstücki
gen Torus. Für ein Dickdarmstoma wird der Außendurch
messer zu etwa 7 cm gewählt, der freie lnnendurch
messer bei geöffnetem Körperausgang beträgt ca. 3 cm.
Die Höhe des Ringes entspricht etwa dem Außendurch
messer.
Soll der Körperausgang verschlossen werden, so wird
über die Pumpe Silicongel in den Ring transportiert,
wobei sich dessen Innenkontur in Richtung auf das
Ringzentrum verformt, wie dies in Fig. 2 durch die
Pfeile angedeutet ist. Der Verlauf der Innenkontur bei
verschlossenem Körperausgang ist in Fig. 3 strich
punktiert mit B 1 dargestellt.
Die beschriebene Prothese kann zum Verschluß eines
künstlichen Körperausganges oder auch als Ersatz für
einen nicht mehr funktionsfähigen Verschluß eines
normalen Körperausganges dienen, z. B. zum Ersatz des
Afterschließmuskels.
Claims (7)
1. Implantierbare Prothese zum Verschluß eines Körper
ausganges, insbesondere eines künstlichen Darmstomas,
aus einem um den Körperausgang herumzulegenden
elastischen Ring, dessen Innenraum über einen
Schlauch mit einer Pumpe verbunden ist, mit der in
den Innenraum des Ringes zum Verschluß des Körper
ausganges ein Medium zu füllen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß Ring (4), Schlauch (5)
und Pumpe (6) implantiert sind, daß der Ring (4) eine
relativ steife, auch beim Füllen im wesentlichen
nicht veränderbare Außenkontur (A) sowie eine elasti
sche, sich beim Füllen im wesentlichen in medialer
Richtung dehnende Innenkontur (B) aufweist, daß die
Pumpe (6) mit einem ebenfalls implantierten Reservoir
(7) für eine vorgegebene Menge eines flüssigen Füll
mediums (G) verbunden ist und daß die Pumpe (6) in
beiden Richtungen, das heißt vom Reservoir (7) zum
Ring (4) und umgekehrt, Füllmedium transportiert.
2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Menge des flüssigen Füllmediums (G) so gemessen
ist, daß bei leerem Reservoir (7) der Körperausgang
(1) verschlossen ist.
3. Prothese nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß der Ring (4) ein einstückiger Torus ist.
4. Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur (A) des
Ringes (4) im Querschnitt die Form eines C aufweist,
dessen Wandstärke sich im Bereich der C-Enden im
Querschnitt verjüngt und glatt in das elastische
Material der Innenkontur (B) übergeht.
5. Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpe eine handbe
tätigte Pumpe ist.
6. Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Material für den Ring
Siliconkautschuk ist.
7. Prothese nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Füllmedium ein
Silicongel (G) ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539498 DE3539498A1 (de) | 1985-11-07 | 1985-11-07 | Implantierbare prothese zum verschluss eines koerperausganges |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853539498 DE3539498A1 (de) | 1985-11-07 | 1985-11-07 | Implantierbare prothese zum verschluss eines koerperausganges |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3539498A1 true DE3539498A1 (de) | 1987-05-21 |
Family
ID=6285388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853539498 Ceased DE3539498A1 (de) | 1985-11-07 | 1985-11-07 | Implantierbare prothese zum verschluss eines koerperausganges |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3539498A1 (de) |
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