DE3538762A1 - Drucker, insbes. matrixdrucker der nadelbauart - Google Patents
Drucker, insbes. matrixdrucker der nadelbauartInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Drucker, insbesondere einen Matrixdrucker
der Nadelbauart, mit einem Druckerwiderlager aus einem
metallischen Druckbalken, der Luft- und körperschallgedämpft in
einem Druckbalkenträger eines Druckerrahmens gelagert ist.
Derartige Drucker dienen als sogenannte Arbeitsplatzdrucker und
dürfen während des Betriebes vorgeschriebene Geräuschpegel nicht
überschreiten. Die Betriebsgeräusche sind bei auf hoher Lebensdauer
und auf einen hohen Zeichendurchsatz abgestellten Geräten auf einen
harten Anschlag zurückzuführen, um z. B. nicht nur ein Original,
sondern ca. fünf Durchschriften zu drucken. Hierbei entsteht ein
von dem metallischen Druckbalken ausgehender Körperschall. Die sich
innerhalb des Druckbalkens fortpflanzenden Schwingungen können sich
bis in den Druckerrahmen und das Druckergehäuse fortsetzen und zu
weiteren Schwingungen anregen.
Der eingangs bezeichnete Drucker ist aus der DE-PS 29 28 233
bekannt. Die bekannte Lösung sieht vor, den Druckbalken, der zur
Verminderung der Körperschallabgabe beidendig in Dämpfungsblöcken
aus Gummi gelagert ist, mit mindestens einem Dämpfungsgewicht zu
versehen. Das Dämpfungsgewicht ist mittels Schrauben auf Ober- und
Unterseite des Druckerbalkens unter Zwischenfügen einer Dämpfungsfolie
aus Gummi befestigt. Der Effekt solcher Zusatzgewichte ist
jedoch gering, weil die in den Druckbalken eingeleiteten Stoßwellen
sich nahezu horizontal fortpflanzen und daher bei der bekannten
Anordnung der Dämpfungsgewichte und Dämpfungsfolien geringe
hemmende Wirkungen eintreten.
Der Erfindung ist die Aufgabe zugrundegelegt, eine verbesserte Luft
und Körperschalldämpfung des Druckbalkens eines Druckers zu
erzielen.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
Druckwiderlager im senkrecht zur Längserstreckung verlaufenden
Querschnitt aus einem Schichtaufbau besteht, wobei zwischen dem
metallischen Druckbalken und einer metallischen Druckbalkenunterlage,
die über den Druckbalkenträger mit dem Druckerrahmen zu einer
großen Masse verbunden ist, zumindest eine Schwingungen mindernde
Dämpfungsschicht und zumindest eine Frequenzen abkoppelnde Dämmschicht
vorgesehen sind. Diese Gestaltung weist den Vorteil auf,
daß die Stoßwellen in ihrer Entstehungsrichtung gehemmt werden. Da
die Krafterregung durch das Drucken der Drucknadeln impulsartig
abläuft, kann davon ausgegangen werden, daß die Krafterregung ein
breitbandiges Frequenzspektrum darstellt, aus dem sich die Druckfrequenz
heraushebt. Die Wirkungsweise der Erfindung beruht auf der
Reflexion der Wellen an Hindernissen, die aus Unstetigkeiten in den
Übertragungswegen gebildet werden. Die Erfindung erreicht, daß die
erzielte Resonanzfrequenz weit unter der Druckfrequenz liegt. Der
sandwichartige Aufbau macht sich hierbei die Körperschalldämpfung
eingezwängter Beläge zunutze. Prinzipiell kann die Dämpfungsschicht
aus beliebigen Stoffen mit jeweils hohen Verlustfaktoren bestehen.
Vorteilhaft ist jedoch nach einer Ausgestaltungsform der Erfindung,
daß die die Schwingungen mindernde Dämpfungsschicht aus einer
Kunststoffklebeschicht besteht, die zwischen dem Druckbalken und
einer metallischen Zwischenschicht angebracht ist. Eine solche
Kunststoffklebeschicht formt Schwingungsenergie besonders vorteilhaft
um, indem ein Walken der Kunststoffklebeschicht als Zwischenschicht
stattfindet, d. h. eine gleichzeitige Beanspruchung auf
Biegung und Schub. Dadurch wird die Relaxation von Kunststoffen,
bei der die Platzänderung der Moleküle verzögert auf die Krafteinleitung
erfolgt, gleich doppelt genutzt. Somit kann durch
verhältnismäßig dünne Kunststoffzwischenschichten ein erheblicher
Anteil an Körperschallenergie umgewandelt werden.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die die
Frequenzen abkoppelnde Dämmschicht aus einer federnden Kunststoffschicht
besteht. hiermit kann die Federkonstante in einem zu
betrachtenden Ersatzsystem beeinflußt werden.
Eine praktische Ausführungsform der Erfindung ist nunmehr dahingehend
gestaltet, daß der metallische Druckbalken mittels der
Schwingungen mindernden Dämpfungsschicht mit der metallischen
Zwischenschicht verklebt ist, die ihrerseits an der Frequenzen
abkuppelnden Dämmschicht anliegt, wobei die Dämmschicht auf der
Druckbalkenunterlagen aufgestützt ist. Hierdurch kann im Einzelfall
eine optimale Abstimmung aller zu beachtenden Parameter angewendet
werden.
Weitere Merkmale der Erfindung bestehen darin, daß die metallische
Zwischenschicht als dünne Leiste ausgebildet ist und aus dem Werkstoff
Messing besteht. Messing, so wurde in Versuchen festgestellt,
wirkt besonders günstig, um vorteilhafterweise eine dreischichtige
Einheit für die Dämpfungsschicht zu bilden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Matrixdrucker mit Nadeldruckkopf
und Druckwiderlager,
Fig. 2 einen Teilquerschnitt durch das Druckwiderlager gemäß
Fig. 1,
Fig. 3 eine gekürzte Vorderansicht des Druckwiderlagers gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 ein Kraft-Zeit-Schwingungsdiagramm für auftretende
Druckimpulse,
Fig. 5 eine Geräuschpegel-Frequenz-Kurve für unterschiedliche
Druckwiderlager-Gestaltungen und
Fig. 6 eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
Druckwiderlagers in Form eines schwingungstechnischen
Ersatzbildes.
Der Matrixdrucker gemäß Fig. 1 weist einen Druckerrahmen 1 auf, in
dem das Druckwiderlager 2 befestigt ist. Vor dem Druckwiderlager 2
wird ein Nadeldruckkopf 3 hin- und herbewegt, dessen Drucknadeln
mit großer Geschwindigkeit gegen das Druckwiderlager 2 schlagen und
daher Schwingungen der unterschiedlichsten Art verursachen, die zu
Geräuschen führen. Das Druckwiderlager 2 besteht im wesentlichen
aus einem Druckbalkenträger 4, einem Druckbalken 5 und einer
Druckbalkenunterlage 6. Die Druckbalkenunterlage 6 ist meist
mittels Schrauben 7 mit dem Druckbalkenträger 4 fest verbunden. Die
Schwingungserregung des Druckbalkens 5 erfolgt durch die
Drucknadeln in Richtung des Pfeiles 8, also in der Ebene (Zeichenebene)
der Fig. 2 des senkrecht zur Längserstreckung (Fig. 3)
verlaufenden Querschnitts 9. innerhalb dieses Querschnitts 9 ist das
Druckwiderlager 2 in einem Schichtaufbau 10 dargestellt. Die
Schichten erstrecken sich in gleichbleibender Dicke über die Länge
der Druckbalkenunterlage 6 bis vor die Schrauben 7 (Fig. 3). Die
Druckbalkenunterlage 6, der Druckbalkenträger 4 und der Druckerrahmen
1 bilden vorteilhafterweise eine möglichst große Masse (M).
Die Masse (m) des Druckbalkens 5 hingegen soll möglichst klein
gehalten werden. Hierbei ist der Schichtaufbau 10 wie folgt aufgegliedert:
Eine Schwingungen mindernde Dämpfungsschicht 11 besteht
aus einem Zweikomponentenkleber, z. B. auf der Basis von
Polyurethan. Für diese Dämpfungsschicht 11 ist von Bedeutung, daß
sie im Hinblick auf ihre Klebstoffeigenschaft weich ist, daß ihre
Temperaturbeständigkeit wegen der Erwärmung des Matrixdruckers nach
mehreren Betriebsstunden und wegen eines geforderten Dauerbetriebes
in großen EDV-Anlagen, berücksichtigt wird. Die Dämpfungsschicht 11
kann generell als Kunststoffklebeschicht 11 a ausgeführt sein.
Ferner ist eine "Frequenzen abkoppelnde" Dämmschicht 12 vorgesehen,
die aus Kunststoffen, wie z. B. der Polymer-Gruppe besteht. Außerdem
ist eine metallische Zwischenschicht 13 in Form einer Leiste 13 a
vorgesehen.
Innerhalb des Schichtaufbaus 10 bildet, wie vorstehend ausgeführt
ist, der Druckbalken 5 eine Masse (m), die durch die Dämpfungsschicht
11 und durch die metallische Zwischenschicht 13 (vorzugsweise
aus dem Werkstoff Messing) wesentlich erhöht wird. Der
Druckbalken 5, die Dämpfungsschicht 11 und die metallische
Zwischenschicht 13 stellen daher eine möglichst große Masse (m) als
Schichtgruppe 5, 11, 13 dar. Von dieser Schichtgruppe 5, 11, 13
getrennt ist die federnde Dämmschicht 12 in Form einer Kunststoffschicht
12 a. Als Kunststoffschicht 12 a sind hier Kunststoffe aus
aus der Polymer-Gruppe vorzuziehen. Die Dämmschicht 12 bildet
schwingungstechnisch eine Feder, um die Übertragung der
Schwingungen auf den Druckbalkenträger 4 zu unterbrechen. Hierbei
ist bei möglichst großer Masse (m) - bestehend aus den Schichten 5,
11, 13 - die Federwirkung der Dämmschicht 12 im Interesse einer
möglichst niedrigen Resonanzfrequenz weich gehalten.
Die Wirkungsweise eines durch ein Druckwiderlager gebildetes
Schwingungssystem wird anhand der Fig. 4 und 5 aufgezeigt: Die
Krafterregung des Druckwiderlagers 2 erfolgt durch die Arbeitsweise
des Nadeldruckkopfes 3, der in Druckpässen von links nach rechts
bzw. von rechts nach links arbeitet, impulsartig, so daß davon
auszugehen ist, daß die Krafterregung ein breitbandiges Frequenzspektrum
dargestellt, aus dem sich die Druckfrequenzen 14 herausheben
(Fig. 4). Die Folge davon ist, daß ein Druckbalken selbst Luftschall
abstrahlt und Körperschall in die Bauteile des Druckers
einleitet, andere Geräteteile zur Schwingung anregt, die ihrerseits
Luftschall abstrahlen. Diese Erscheinungen ergeben zusammen das
Geräusch eines schreibenden Matrixdruckers, das an einem Arbeitsplatz
für zu hoch und daher störend empfunden werden kann. Fig. 5
zeigt hierzu mehrere Körperschallpegelkurven in Abhängigkeit einer
Resonanzfrequenz (f-res) bzw. einer Druckfrequenz (f-print). Die
Kurve 15 wurde aufgrund eines Massivdruckbalkens aufgenommen. Sie
zeigt eine relativ niedrige Resonanzfrequenz, jedoch eine äußerst
nachteilige Druckfrequenz mit ansteigender Tendenz des Körperschallpegels.
Bei einem Druckwiderlageraufbau
Stahl/Kunststoff/Stahl, wie der Kurve 16 zugrundeliegt, ergibt,
sich eine relativ hohe Resonanzfrequenz-Überhöhung mit allen
beschriebenen Nachteilen. Demgegenüber liegt der Kurve 17 die
erfindungsgemäße Schichtung Stahl/Kunststoff/Messing zugrunde. Hier
wird deutlich, daß das Dreischichtsystem Stahl/Kunststoff/Messing
den Verlustfaktor erheblich steigert. Die Resonanzfrequenz liegt
relativ niedrig und die Druckfrequenz erheblich höher. Es ist sehr
wichtig, daß die Druckfrequenz möglichst weit über der
Resonanzfrequenz liegt.
Die Erfindung ist noch anhand eines Ersatzbildes (Fig. 6) vereinfacht
dargestellt. Es wird angenommen, die Schichtgruppe, bestehend
aus dem Druckbalken 5, der Dämpfungsschicht 11 und der metallischen
Zwischenschicht 13 stelle die Masse (m) eines einheitliches
Druckbalkens dar. Die Dämmschicht 12 entspricht der Dämpfung (k)
und der Feder (c). Der Druckerrahmen 1 und der Druckbalkenträger 4
entsprechen zusammen der große Masse (M). Mit den für ein solches
Schwingungssystem bekannten Gesetztmäßigkeiten läßt sich die
Resonanzfrequenz (f-res) berechnen, oberhalb deren der Druckbalken 5
Körperschall wirkungsvoll dämmt. Messungen mit dem Beschleunigungsaufnehmer
(a) haben die Kurven gemäß Fig. 5 bestätigt. Der
Geräuschpegel des mit der Erfindung ausgestatteten Matrixdruckers
ergab sich hierbei in Bereichen von ca. 50 dB (A).
Claims (5)
1. Drucker, insbesondere Matrixdrucker der Nadelbauart, mit
einem Druckwiderlager aus einem metallischen Druckbalken, der
luft- und körperschallgedämpft in einem Druckbalkenträger
eines Druckerrahmens gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckwiderlager (2) im senkrecht zur Längserstreckung
verlaufenden Querschnitt (9) aus einem Schichtaufbau (10)
besteht, wobei zwischen dem metallischen Druckbalken (5) und
einer metallischen Druckbalkenunterlage (6), die über den
Druckbalkenträger (4) mit dem Druckerrahmen (1) zu einer
großen Masse verbunden ist, zumindest eine Schwingungen
mindernde Dämpfungsschicht (11) und zumindest eine Frequenzen
abkoppelnde Dämmschicht (12) vorgesehen sind.
2. Drucker nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Schwingungen mindernde Dämpfungsschicht (11) aus
einer Kunststoffklebeschicht (11 a) besteht, die zwischen dem
Druckbalken (5) und einer metallischen Zwischenschicht (13)
angebracht ist.
3. Drucker nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die die Frequenzen abkoppelnde Dämmschicht (12) aus einer
federnden Kunststoffschicht (12 a) besteht.
4. Drucker nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der metallische Druckbalken (5) mittels der Schwingungen
mindernden Dämpfungsschicht (11) mit der metallischen
Zwischenschicht (13) verklebt ist, die ihrerseits an der
Frequenzen abkoppelnden Dämmschicht (12) anliegt, wobei die
Dämmschicht (12) auf der Druckbalkenunterlage (6) aufgestützt
ist.
5. Drucker nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die metallische Zwischenschicht (13) als dünne Leiste (13 a)
ausgebildet ist und aus dem Werkstoff Messing besteht.
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