DE3538411A1 - Verfahren zur herstellung eines mehrnaehrstoffduengers - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines mehrnaehrstoffduengersInfo
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C05—FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
- C05B—PHOSPHATIC FERTILISERS
- C05B19/00—Granulation or pelletisation of phosphatic fertilisers, other than slag
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Fertilizers (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines Mehrnährstoffdüngers aus chemisch aufgeschlossenen
Phosphaten oder Phosphatträgern und wenigstens
einem reaktionsfähigen feingemahlenen basischen
Zusatzmittel in Form von Schlacken und/oder natürlichen
Mineralstoffen, bei dem die Phosphate oder Phosphatträger
mit Wasser und dem basischen Zusatzmittel oder den
basischen Zusatzmitteln vermischt werden.
Ein bekanntes Verfahren dieser Art ist in der DE-OS
35 04 788 beschrieben worden. Bei dem bekannten Verfahren
werden die Phosphate oder Phosphatträger zunächst mit
einem Teil der für das Endprodukt erforderlichen Menge
des basischen Zusatzmittels oder der basischen Zusatzmittel
und mit Wasser vermischt und angeteigt. Es wird dann
diese Vormischung anschließend feucht oder getrocknet mit
dem Rest der für das Endprodukt erforderlichen Menge der
basischen Zusatzmittel vermischt und gemeinsam mit diesen
Zusatzmitteln zu einem mehlförmigen Düngemittel vermahlen.
Dieses mehlförmige Düngemittel stellt das Endprodukt des
Verfahrens dar, das in einem weiteren Verfahrensschritt
auch granuliert werden kann. Dies bedeutet die Durchführung
mehrerer aufeinander folgender Verfahrensschritte
zur Einbringung des basischen Zusatzmittels bzw. der
basischen Zusatzmittel und die Erzeugung eines zunächst
mehlförmigen Düngemittels, aus dem dann ein Granulat gebildet
werden kann.
Wenn auch dieses bekannte Verfahren bereits zu einem
granulierten Düngemittel führt, das auch bei feuchter
Lagerung nicht zusammenbackt und eine geringe Verfestigungsneigung
besitzt und schließlich ein phosphathaltiges Düngemittel
guter Qualität darstellt, wobei auch eine hohe
Löslichkeit im Boden erreicht wird, so ist dieses Verfahren
doch noch verhältnismäßig aufwendig in seiner Durchführung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das gegenüber
dem bekannten Verfahren wesentlich vereinfacht und verkürzt
ist und somit den Verfahrensaufwand und die mit der
Herstellung des Düngemittels verbundenen Kosten wesentlich
herabsetzt und bei dem schließlich ein Düngemittel herstellbar
ist, bei dem die schädlichen Neigungen zum Zusammenbacken
und zum Verfestigen auf ein Minimum verringert
oder ganz beseitigt werden können und das eine hohe
Ausnutzung der Nährstoffe infolge hoher Löslichkeit im
Boden ermöglicht.
Dies wird nach der Erfindung ausgehend von dem Verfahren
der eingangs angegebenen Art vor allem dadurch erreicht,
daß die Mischung von Phosphaten oder Phosphatträgern,
Wasser und dem basischen Zusatzmittel bzw. den basischen
Zusatzmitteln so lange durchgeführt wird, daß dabei ein
Teil der Reaktion zwischen den Phosphaten oder Phosphatträgern
und dem Zusatzmittel bzw. den Zusatzmitteln abläuft,
und daß anschließend diese Mischung, erforderlichenfalls
unter weiterer Wasserzugabe, während des Ablaufs
des restlichen Teils der Reaktion zwischen den
Phosphaten oder Phosphatträgern und dem Zusatzmittel bzw.
den Zusatzmitteln granuliert wird. Die so entstandenen
Granalien können, falls erforderlich, getrocknet werden.
Das fertige Düngemittel entsteht daher innerhalb des
letzten Mischvorgangs und des Granuliervorgangs als fertiges
Granulat, so daß der Verfahrensvorgang erheblich vereinfacht
und verbilligt wird. Das erfindungsgemäß erzeugte
Granulat ist dem mit dem bekannten Verfahren erzeugten
mehlförmigen Düngemittel in seiner Lagerfähigkeit auch
bei Feuchtigkeit überlegen und besitzt eine höchst geringe
Verfestigungsneigung und ist ein phosphathaltiges Düngemittel
guter Qualität. Silierungen oder Lagerung im
Freilager auch in Gegenwart von Wasser oder hoher Luftfeuchtigkeit
sind möglich. Das erzeugte Granulat kann
staubfrei auf den Boden aufgebracht werden.
Wesentlich ist die Erfindung, daß bei der Vermischung mit
der Gesamtmenge an Zusatzmittel oder Zusatzmitteln zunächst
nur ein Teil der Reaktion zwischen den Phosphaten oder
Phosphatträgern und dem basischen Zusatzmittel bzw. den
basischen Zusatzmitteln vorweggenommen wird und der restliche
Teil dieser Reaktion beim Granulatvorgang abläuft.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung
besteht darin, daß vor Vermischung der Vormischung mit
dem Zusatzmittel oder den Zusatzmitteln die körnigen
Phosphate oder die Phosphatträger mit Wasser in einer
Mühle, insbesondere in einer Planscheibenmühle derart
zerkleinert und vermischt werden, daß ein sämiger homogener
Schlamm entsteht. Dieser Schlamm wird dann erfindungsgemäß
mit der gesamten restlichen Menge an basischem Zusatzmittel
oder basischen Zusatzmitteln vermischt, wobei
zweckmäßig ein Mischer mit hochtourig rotierenden Schlagmessern
eingesetzt wird. Unmittelbar anschließend wird
dann unter weiterer Zugabe von Wasser granuliert, wobei der
restliche Teil der geschilderten Reaktion abläuft. Anschließend
können die entstandenen Granalien getrocknet
werden. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
hat sich als Phosphatträger besonders körniges
Triplesuperphosphat als zweckmäßig erwiesen.
In überraschender Weise entsteht bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren bereits beim Granuliervorgang ein granuliertes
verkaufsfähiges Endprodukt in Gestalt des gewünschten
Mehrnährstoffdüngers.
Weitere besondere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen und sind im folgenden
erläutert:
Als chemisch aufgeschlossene Phosphate können erfindungsgemäß
Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumphosphate einzeln
oder zu mehreren verwendet werden. Zweckmäßig werden nach
einer anderen Ausführungsform der Erfindng als chemisch
aufgeschlossene Phosphate TSP (Triplesuperphosphat) oder
DCP (Dicalciumphosphat) verwendet.
Als basische Zusatzmittel können Calciumsilikate und/oder
Calciumsilikathydrate verwendet werden. Dabei haben sich
als vorteilhaft Calcium- bzw. Calcium- Silikathydrat-
Träger wie Zemente, Gasbeton oder Zementstein erwiesen,
wobei Gasbeton oder Zementstein feingemahlen eingesetzt
werden. Als basische Zusatzmittel haben sich
Stahlwerksschlacken, insbesondere LD-Schlacke, Hochofenschlacke
oder Flugasche als vorteilhaft erwiesen. Als
basische Zusatzmittel können vorteilhaft in anderen Anwendungsfällen
Branntkalk, Kalkhydrat, Kalkstein oder Dolomit
eingesetzt werden.
Die chemisch aufgeschlossenen Phosphate werden zweckmäßig
im Anlieferungszustand eingesetzt, z. B. in Körnungen in
einer Korngröße kleiner oder gleich 4mm.
Als natürliche Mineralstoffe kommen z. B. Kalksteinmehl,
Kalksteingries und/oder Dolomitsteinmehl zum Einsatz.
Im folgenden wird eine vorteilhafte Ausführungsform des
Verfahrens nach der Erfindung in Form eines Beispiels
beschrieben:
11,2 Gew.-% TSP mit ungefähr 48 Gew.-% zitronensäurelöslichem
P2O5 wird in 6,7 Gew.-% Wasser eingerührt, wobei
das körnige TSP mit Hilfe des verwendeten Vermischungsaggregats,
zweckmäßig einer Planscheibenmühle, zerkleinert
und ein sämiger homogener Schlamm erzeugt wird.
Dieser Schlamm wird mit 72,5 Gew.-% LD-Schlackenmehl einem
geeigneten Mischer, vorzugsweise einem Mischer mit hochtourig
rotierenden Schlagmessern, aufgegeben, vermischt
und unmittelbar anschließend unter Zusatz von 9,6 Gew.-%
Wasser granuliert.
Beim Mischen in dem Mehl- und Granulieraggregat wird
somit aus dem Schlamm und der gesamten für das Endprodukt
erforderlichen Menge an LD-Schlackenmehl ein Granulat
hergestellt, das nach einem Trocknungsvorgang, nämlich einer
Lagerungszeit in loser Schüttung oder einer maschinellen
Trocknung in einer Trockentrommel, ein granuliertes verkaufsfähiges
Produkt darstellt und fest und silierfähig
ist mit den eingangs geschilderten vorteilhaften Eigenschaften
hinsichtlich der mangelnden Backneigung und
hoher Löslichkeit im Boden.
Claims (11)
1. Verfahren zur Herstellung eines Mehrnährstoffdüngers
aus chemisch aufgeschlossenen Phosphaten oder Phosphatträgern
und wenigstens einem reaktionsfähigen
feingemahlenen basischen Zusatzmittel in Form von
Schlacken und/oder natürlichen Mineralstoffen, bei
dem die Phosphate oder Phosphatträger mit Wasser und
dem basischen Zusatzmittel oder den basischen Zusatzmitteln
vermischt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß diese Mischung nur so lange durchgeführt wird,
daß dabei ein Teil der Reaktion zwischen den Phosphaten
oder Phosphatträgern und dem Zusatzmittel bzw.
den Zusatzmitteln abläuft, und daß anschließend diese
Mischung während des Ablaufs des restlichen Teils
der Reaktion zwischen den Phosphaten oder Phosphatträgern
und dem Zusatzmittel bzw. den Zusatzmitteln
granuliert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Phosphatträger körniges Phosphat verwendet
wird, das schematisch und/oder durch Auflösen in
Wasser zerkleinert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß vor Vermischung mit dem Zusatzmittel
oder den Zusatzmitteln die körnigen Phosphate oder
Phosphatträger mit Wasser in einer Mühle zerkleinert
und vermischt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als chemisch aufgeschlossene
Phosphate Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumphosphate
einzeln oder zu mehreren verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als chemisch aufgeschlossene
Phosphate Triplesuperphosphat (TSP) oder Dicalciumphosphat
(DCP) verwendet werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als basische Zusatzmittel Calciumsilikate
und/oder Calciumsilikathydrate verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspuch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Calciumsilikat- bzw. Calciumsilikathydrat-
Träger Zemente, Gasbeton oder Zementstein verwendet
werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als basische Zusatzmittel Stahlwerksschlacken,
Hochofenschlacke oder Flugasche verwendet
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als basische Zusatzmittel Branntkalk,
Kalkhydrat, Kalkstein oder Dolomit verwendet
werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schlacke LD-Schlacke verwendet
wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und einem
der Ansprüche 5, 8, 9 und 10, dadurch gekennzeichnet,
daß 11,2 Gew.-% TSP mit ungefähr 48 Gew.-% zitronensäurelöslichem
P2O5 in 6,7 Gew.-% Wasser eingerührt
wird, wobei das körnige TSP mit Hilfe des Vermischungsaggregats,
vorzugsweise einer Planscheibenmühle,
zerkleinert und ein sämiger homogener Schlamm
erzeugt wird, daß danach dieser Schlamm mit 72,5 Gew.-%
LD-Schlackenmehl einem geeigneten Mischer, vorzugsweise
einem Mischer mit hochtourig rotierenden Schlagmessern,
aufgegeben, vermischt und unmittelbar anschließend
unter Zusatz von 9,6 Gew.-% Wasser auf
einem Granulierteller granuliert wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853538411 DE3538411A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Verfahren zur herstellung eines mehrnaehrstoffduengers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853538411 DE3538411A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Verfahren zur herstellung eines mehrnaehrstoffduengers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3538411A1 true DE3538411A1 (de) | 1987-04-30 |
Family
ID=6284715
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853538411 Withdrawn DE3538411A1 (de) | 1985-10-29 | 1985-10-29 | Verfahren zur herstellung eines mehrnaehrstoffduengers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3538411A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1770079A1 (de) * | 2005-10-03 | 2007-04-04 | Zaklady Chemiczne "POLICE" S.A. | Verfahren zur Herstellung von NPK- und PK-Düngemitteln |
-
1985
- 1985-10-29 DE DE19853538411 patent/DE3538411A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1770079A1 (de) * | 2005-10-03 | 2007-04-04 | Zaklady Chemiczne "POLICE" S.A. | Verfahren zur Herstellung von NPK- und PK-Düngemitteln |
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Legal Events
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