DE3538030C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von
Aminoethylethanolamin durch die Kondensation von Monoethanolamin mit
sich selbst in Gegenwart eines seltenen Erdmetallhydrogenphosphates
oder Strontiumhydrogenphosphates als Katalysator, entsprechend den
voranstehenden Patentansprüchen.
Die Aminsynthese durch Kondensationsreaktionen zwischen Hydroxyaminen
und Ammoniak oder einem Amin unter Abspaltung eines Wassermoleküls ist
bekannt. Einige dieser Reaktionen werden üblicherweise in Gegenwart von
Säurekatalysatoren durchgeführt.
Die US-PS 44 05 784 beschreibt die Herstellung von Diazabicyclo
[2.2.2.]octan (Triethylendiamin) aus Hydroxyethylpiperazin und
aus Diethanolamin, wobei man die Kondensationsreaktion über einem
Strontiumhydrogenphosphat durchführt.
Die US-PS 33 83 417 beschreibt die intermolekulare Kondensation
von Monoethanolamin zu Aminoethylethanolamin bei einem Druck von
137,8-275,6 bar in Gegenwart eines reduktiven
Aminierungskatalysators.
Das Verfahren ist wenig selektiv, die Umsetzungsgrade sind gering.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Herstellung eines Aminoethanolamin durch Selbstkondensation von
Monoethanol in Gegenwart eines sauren Phosphates des Scandiums,
Yttriums, Lanthans, eines Lanthanoids der Ordnungszahl 58-71 oder
des Strontiums bei einem Druck von etwa 3,44-27,56 bar (50-400 psig)
und einer Temperatur von 175-275°C.
Es ergeben sich entscheidende Vorteile durch die Verwendung eines
Hydrogenphosphates, eines seltenen Erdmetalls, oder Strontium-Hydrogenphosphats
als Katalysator im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Einige dieser Vorteile sind:
- Anwendung von relativ niedrigen Temperaturen und niedrigem Druck;
die Möglichkeit, eine gezielte intermolekulare Kondensation eines Aminwasserstoffes mit einer Hydroxygruppe zu bewirken und nicht eine intermolekulare Kondensation, wie sie üblicherweise mit Hydroxyaminen eintritt;
die Möglichkeit, eine gute Katalysatorhaltbarkeit zu erzielen, und
die Möglichkeit, Aminoethylethanolamin mit hoher Ausbeute herzustellen.
Bei der Kondensation einer organischen Hydroxyverbindung mit einer
Aminoverbindung können sowohl intermolekulare als auch intramolekulare
Kondensationen (wobei die letztere Reaktion zwischen der Aminogruppe
und einer Hydroxygruppe, die im selben Molekül vorhanden ist, erfolgt)
zur Bildung einer Vielzahl von aliphatischen und cyclischen Aminen
führen. Bei intramolekularen Kondensationen neigen die Verbindungen,
die eine Hydroxyl- und eine Aminowasserstoffunktion enthalten, zur
Bildung von cyclischen Verbindungen. Da Monoethanolamin sowohl zu einer
intermolekularen als auch intramolekularen Kondensation geeignet ist
und da die intramolekulare Reaktion bevorzugt wird, werden sonst meist
cyclische Aminoprodukte gebildet. Es wurde nun gefunden, daß man die
Reaktion auf die intermolekulare Kondensation selektiv begrenzen kann,
wenn man geeignete Katalysatoren einsetzt. Die Katalysatoren, die für
die selektive saure intermolekulare Kondensation gemäß der Erfindung
geeignet sind, sind saure Phosphate der Metalle der Gruppe III B und
saure Strontiumphosphate, einschließlich solcher Metalle Scandium,
Yttrium, Lanthan und der Lanthanoide mit der Ordnungszahl 58-71
und Strontiummono-hydrogenphosphate, -dihydrogenphosphate und Mischungen
davon (im folgenden auch als "-säurephosphat" bezeichnet). Diese
werden auf herkömmliche Weise durch Reaktion einer Hydrogenphosphatvorstufe
mit einem Salz eines seltenen Erdmetalls oder einem Strontiumsalz
hergestellt. Typischerweise setzt man ein Alkalimetall oder Ammoniummonohydrogen-
oder -dihydrogenphosphat mit einem wasserlöslichen Strontiumsalz
oder dem Salz eines seltenen Erdmetalls um, wobei die seltene Erde
Scandium, Yttrium, Lanthan und jene aus der Lanthanoiden-Reihe, die die
Ordnungszahl 58-71 aufweisen, ist. Typischerweise setzt man ein Alkalimetall
oder Ammoniummonohydrogen- oder dihydrogenphosphat mit einem
Strontiumsalz oder dem Salz eines seltenen Erdmetalls um. Phosphorsäure
kann gleichfalls als Hydrogenphosphatvorstufe verwendet werden. Weiterhin
kann man den pH der Lösung durch Zugabe von Ammoniak oder Säure
einstellen, um einen aktiven Katalysator darzustellen. Die US-PS 37 52 878
ist dafür typisch und wird daher als Referenz genannt.
Während das hier beschriebene Ziel der Katalysatorherstellung die spezifische
Herstellung eines bestimmten Monohydrogen- oder dihydrogenphosphates
der Gruppe III B ist, können Mischungen von Metallphosphaten der
Gruppe III B des vorhin genannten Typs aufgrund der komplizierten Abhängigkeit
der Katalysatorverbindung von den Herstellungsbedingungen erhalten
werden. Obwohl die Säurephosphat-Katalysatoren der Gruppe III B
Metalle gemäß der Erfindung die Metallphosphate, Monohydrogenphosphate,
Dihydrogenphosphate oder Mischungen davon umfassen, sind die Monohydrogen-
und Dihydrogenphosphate der Gruppe-III-B-Metalle in ralativ reiner
Form einzeln oder in Kombination bevorzugt. Im Rahmen dieser Erfindung
bedeutet der Ausdruck "seltenes Erdmetallsäurephosphat" oder "Strontium-Hydrogenphosphat" ein Einzelprodukt oder eine Mischung von Produkten, die
man durch In-Kontakt-bringen eines seltenen Erdmetallsalzes mit einem
Alkalimetall oder Ammoniummonohydrogen- oder dihydrogenphosphat oder
anderen Hydrogenphosphatvorstufen erhält, um im wesentlichen das gesamte
seltene Erdmetall oder Strontiumsalz in das Monohydrogen- oder Dihydrogenphosphat umzusetzen. Üblicherweise liegt dieser Wert bei 0,5-3 Mol
Phosphatsalz pro Mol des seltenen Erdmetalls oder des Strontiumsalzes.
Vorzugsweise beträgt das molare Verhältnis mindestens 1 : 1, Phosphatsalz
pro Mol Metallsalz.
Die bevorzugten Katalysatoren zur Herstellung von Aminoethylethanolamin
umfassen die Säurephosphate und vorzugsweise das Monohydrogen- und dihydrogenphosphat von Lanthan, Cer, Praseodymium, Neodymium, Yttrium,
Samarium, Thulium, Erbium, Ytterbium, Lutetium und Dysprosium sowie
Mischungen davon. Lanthansäurephosphate umfassen jene Katalysatoren,
in denen mindestens 80 Gew.-% des Metalls Lanthan ist.
Die Menge des seltenen Erdmetallsäurephosphatsalzes, das in der Kodensationsreaktion
verwendet wird, kann in breitem Umfang variieren, in Abhängigkeit
von der Aktivität des im einzelnen verwendeten Katalysators.
Bei Einzelansätzen reicht dieser Wert von etwa 0,1-25 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Hydroxyaminoverbindung. Innerhalb dieses Bereichs
ist die Menge des verwendeten Katalysators empirisch, abhängig von
Reaktivität und den verwendeten Bedingungen. Die Bedingungen und die
Katalysatormenge werden so eingestellt, daß eine optimale Produktumwandlung
und Selektivität erhalten wird. Im allgemeinen ist mindestens 90%
und vorzugsweise 100 Gew.-% des in der Reaktion verwendeten Katalysators
(ausschließlich Trägerstoffe) ein seltenes Erdmetallsäurephosphat. Die
Reaktion kann in etwa 1-3 Stunden durchgeführt werden.
Die Reaktion kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt
werden, z. B. in einem kontinuierlich gerührten Tankreaktor oder
einem Festbett-Reaktor. Wenn man die Reaktion in einem Festbett-Reaktor
durchführt, beträgt die Zuführrate (LHSV) 0,05 bis 5h-1, bezogen auf
Monoethanolamin. Die Berechnung des LHSV-Wertes bezieht sich auf die Zuführrate
zum Reaktor. Die genaue Beschaffenheit der Gas- oder flüssigen
Phase innerhalb des Reaktors ist nicht bekannt und muß zur Ausführung der
Reaktion auch nicht bestimmt werden.
Die intermolekulare Kondensation zwischen Aminwasserstoff und Hydroxygruppe
von 2 Molekülen Monoethanolamin, wobei ein Verlust von einem Molekül
Wasser eintritt, wird erfindungsgemäß bei gemäßigten Temperaturen,
d. h. bei 175°C und bis zu 275°C bei einem Druck im Bereich von
3,44-27,56 bar (50-400 psig) durchgeführt. Besonders vorteilhaft wird bei einem Druck von 13,78-2067 bar (200-300 psig) und
bei einer Temperatur von 175 bis 235°C gearbeitet. Ein höherer Druck
als 27,56 bar (400 psig) ergibt keinen Vorteil.
Sowohl Temperatur als auch Druck sind wichtige Verfahrensvariable für
eine hohe Selektivität. Zum Beispiel, wenn die Temperatur an der Grenze
des oberen Bereichs liegt, besteht eine Neigung des Produktes zur
Cyclisierung, insbesondere bei niedrigem Druck. Die Cyclisierung kann
ebenso überwiegen, wenn der Druck erhöht wird, d. h. auf mehr als etwa
27,56 bar (400 psig) bei einer bestimmten Temperatur. Es ist deshalb
vorzuziehen, sowohl Druck als auch Temperatur bei ralativ niedrigen Werten
zu halten.
Zur Herstellung von Lanthansäurephosphat wird eine bestimmte Menge in
Gramm (g) Lanthannitrat in 500 cm³ destilliertem Wasser gelöst. Anschließend
wird eine bestimmte Menge in Gramm (g) Ammoniumdihydrogenphosphat
(NH₄)H₂PO₄ in einem zweiten Kessel, der 500 cm³ destilliertes
Wasser enthält, gelöst. Die beiden Salzlösungen werden dann vereinigt und
bei Raumtemperatur etwa 10 Minuten bis zur Bildung einer dicken, cremigen
Suspension gerührt. Anschließend wird die Suspension vakuumfiltriert, das
entstandene Präzipitat mit destilliertem Wasser gewaschen und über Nacht
in einem Ofen bei etwa 90°C luftgetrocknet. Der Filterkuchen wird dann in
kleine, 1,6-2,4 mm (12-18 mesh) große, unregelmäßige Kügelchen für
die Auswertung zerkleinert.
Die Lösung vor der Fällung wurde zur Bestimmung des pH-Wertes der Lösung
mittels Säurebasenindikatoren verwendet. Falls der pH größer als 4 war,
wurde davon ausgegangen, daß zu wenig Hydrogenphosphat-Ausgangsmaterial
reagiert hatte, um den erwünschten Katalysator zu ergeben. Ein Lösungs-pH
von 1-3 wurde vorzugsweise angestrebt. Säure oder Base wurde verwendet,
um den Lösungs-pH einzustellen. Das Ammoniumdihydrogenphosphat ergab das
Lanthansäurephosphat.
Die Reaktion von Monoethanolamin (MELA) wurde in einem herkömmlichen
Festbettkatalysator-Reaktor durchgeführt. Monoethanolamin als eine 1 : 1
(V/V) Mischung mit "Tetraglyme" wurde in einem röhrenförmigen Reaktor aus
rostfreiem Stahl mit 1,27 cm (½ inch) Durchmesser eingeführt, der etwa
6 g Lanthandihydrogenphosphat enthielt. Die Reaktion wurde bei einem
LHS-Wert von 0,5 oder 1,0 (bezogen auf das Ausgangsmaterial MELA) durchgeführt.
Das Reaktionsprodukt wurde abgekühlt und durch Gaschromatographie
analysiert. Die Tabellen 1 und 2 zeigen im einzelnen die Versuchsbedingungen
einschließlich der Verfahrensbedingungen und der verwendeten
Katalysatoren, sowie die analytischen Ergebnisse.
Die Umwandlung von Monoethanolamin ist temperaturabhängig und erhöht sich
bei Erhöhung der Reaktionstemperatur. Jedoch nimmt die Selektivität bezüglich
des Aminoethylethanolamins bei höheren Temperaturen ab und gemischte
cyclische Polyamine werden als Nebenprodukte gebildet (vgl. Tabelle
1). Weiterhin erhöht die Durchführung des Verfahrens bei 20,67 bar
(300 psig) im Vergleich zu 10,33 bar (150 psig) gleichfalls die Umwandlung
von Monoethanolamin und vermindert die Selektivität bezüglich des
Aminoethylethanolamins (vgl. Beispiele 7 und 10, 8 und 11, 9 und 12). Aus
diesen Daten ist ersichtlich, daß die bevorzugte Temperatur 205-255°C
bei einem Druck von 6,89-15,78 bar (100 bis 200 psig) ist und eine
Temperatur von 175-235°C bei einem Druck von 13,78-20,67 bar (200 bis
300 psig) bevorzugt ist.
Die Vergleichsbeispiele zeigen eindeutig die Neigung von Monoethanolamin
zu cyclisieren, falls die Umsetzung bei hohen Temperaturen und niedrigem
Druck durchgeführt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Aminoethylethanolamin durch Selbstkondensation
von Ethanolamin in Gegenwart eines Katalysators bei erhöhten
Temperaturen und erhöhtem Druck, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Umsetzung in Gegenwart eines sauren
Phosphates des Scandiums, Yttriums, Lanthans, eines Lanthanoids der
Ordnungszahl 58 bis 71 oder des Strontiums bei einer Temperatur von
175 bis 275°C und einem Druck von 3,44-27,56 bar
durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das saure Phosphat Lanthansäurephosphat ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktion bei einem Druck von 13,78-20,67 bar
und einer Temperatur von 175-235°C durchgeführt wird.
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