DE3537153A1 - Verfahren zur steuerung der walzkraft-verteilung an mehrwalzen-walzgeruesten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Anstellung der einzelnen mit ihren Achsen in über Exzenter verdrehbaren Stützsätteln gelagerten Stützlagern, in die bei Mehrwalzen-Walzgerüsten die zur Abstützung der Ar­ beitswalzen über deren gesamte Breite dienenden im Walzge­ rüst gelagerten Stützwalzen unterteilt sind.

Um bei einem Mehrwalzen-Walzgerüst mit seitlicher Abstüt­ zung der Arbeitswalzen, wie es z.B. ein Sendzimir-Walzwerk darstellt, die Durchbiegung der relativ dünnen Arbeitswal­ zen zu verringern, sind diese aus der Ebene der Achsen der relativ dicken Stützwalzen um ein beträchtliches Maß ver­ setzt und - ggfs. über Zwischenwalzen - durch aus mehreren Stützlagern gebildete Stützwalzen so abgestützt, daß auch bei wechselnder Walzrichtung und wechselnder Größe der Bandzüge, falls diese vorliegen, immer eine entsprechende resultierende Kraft die Arbeitswalze an die Stützlager der Stützwalze drückt. Über die Stützlager ist eine Korrektur der Balligkeit der Arbeitswalzen zur Beeinflußung des Profils des Walzgutes möglich. Die Abstützung der Arbeits­ walzen wird je nach Bedarf durch die Stützwalzen oder durch ein Arbeitswalzen-Abstützsystem, das aus Zwischen­ walzen und Stützwalzen bestehen kann, erreicht. Die Stütz­ walzen können in Stützsätteln gelagert sein, die in den Ständerwangen des Walzgerüstes angeordnet sein und die auf das Abstützsystem wirkenden Kräfte aufnehmen können. Bei einem 20-Walzen-Kaltwalzgerüst wird beispielsweise jede der vergleichsweise dünnen Arbeitswalzen von zwei inneren und diese von drei äußeren Zwischenwalzen abgestützt. Zum Abstützen von je drei äußeren Zwischenwalzen dienen vier Stützwalzen, deren Achsen in Stützsätteln innerhalb des Walzgerüstes gelagert sind. Da die Stützwalzen durch das Walzgerüst auf der gesamten Walzbreite abgestützt sind, ist die Durchbiegung der Arbeitswalzen gering. Um die obe­ re Arbeitswalze auf die Dicke des zu walzenden Walzprofils einstellen zu können, werden die Stützwalzen näher anein­ ander oder auseinander gerückt. Das geschieht beispiels­ weise mit Hilfe von Zahnstangen, durch deren Verschiebung exzentrisch verdrehbare Lager verstellt werden, die auf den Achsen der Stützwalzen sitzen. Zum Verschieben der Zahnstangen dienen elektrische oder hydraulische Antriebe. Die Fernanzeige erfolgt über Ferngeber und Anzeigeinstru­ mente in den Steuerpulten. Durch den Aufbau der Stützwal­ zen aus mehreren Stützlagern läßt sich das Walzspaltprofil flexibel einstellen.

Trotz der mit vorstehend beschriebenen Mehrwalzen-Walzge­ rüsten erzielten Vorteile ist es derzeit noch immer schwierig, die relativ dünnen Arbeitswalzen in der Weise abzustützen und anzutreiben, daß sich ein gleichmäßiges, welligkeitsfreies Walzprofil erzeugen läßt.

Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, zur Vermeidung von Walzprofilwelligkeit sowie zur Verbesserung der Dickentoleranzen und der Planheit des Walzprofils über dessen gesamte Breite eine verbesserte Anpassung des Walz­ spalts an das Walzprofil zu erreichen.

Gelöst ist diese Aufgabe dadurch, daß die Walzkraftvertei­ lung über die Breite der Stützwalzen gemessen, mit dem Sollwert der Walzkraftverteilung verglichen und im Falle von Abweichungen, die Anstellung der einzelnen Stützlager unabhängig voneinander automatisch geändert wird.

Im Rahmen der vorzugsweisen Ausgestaltung des Verfahrens wird die Walzkraftverteilung an einer Stützwalze gemessen und durch Aufsummierung der Teilwalzkräfte der Stützlager die Gesamtwalzkraft bestimmt.

Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, die elastische Verformung der Stützsättel für die Messung der Teilwalzkräfte zu benutzen, wobei zweckmäßigerweise die Messung der elastischen Verformung auf beiden Seiten des Stegs eines jeden Stützsattels erfolgt, um die Durchbie­ gung der Stützsättel in Axialrichtung der Stützwalze zu kompensieren.

Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft darge­ stellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung eines aus zwei Arbeitswalzen und vier Stützwalzen gebil­ deten Sendzimir-Kaltzwalzgerüstes.

Fig. 2 die Seitenansicht eines Stützsattels mit angebrach­ tem Dehnungsmeßstreifen.

Jede Arbeitswalze 1,2 ist durch jeweils zwei Stützwal­ zen 3, 4, 5, 6 abgestützt, deren Achsen in aus Sattelsteg 7 und Sattelschuh 8 gebildeten Stützsätteln 9 innerhalb des Kaltwalzgerüstes gelagert sind. In halbkreisförmigen Aus­ sparungen des Kaltwalzgerüstes sind die Stützsättel 9 der aus den Stützlagern 10 aufgebauten Stützwalzen 3, 4, 5, 6 an­ geordnet. Im Nahbereich des Sattelschuhs 8 eines jeden Stützsattels 9 sind auf beiden Seiten des Sattelstegs 7 Dehnungsmeßstreifen 11 befestigt, mit deren Hilfe die elastische Verformung der Stützsättel 9 gemessen und durch Umrechnung die in senkrechter Richtung wirkende Teilwalz­ kraft pro Stützsattel 9 ermittelt und auf dem Meßgerät 12 angezeigt. Unter der Voraussetzung, daß die Walzkräfte symmetrisch vorliegen, können die Teilwalzkräfte nur an den Stützsätteln 9 einer Stützwalze 4 gemessen werden. Durch entsprechende Umrechnung ergibt sich die Verteilung der Gesamtwalzkraft, deren Wert über den Prozeßrechner 13 zur Steuerung der Anstellung der Stützlager der einen oben liegenden Stützwalze 4 benutzt wird. Ergänzend dazu kann noch die Dicke des hergestellten Bandprofils 14 mit einer üblichen Vorrichtung 15 kontinuierlich gemessen und dem Prozeßrechner 13 aufgegeben werden.

Der mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesonde­ re darin, daß eine gleiche, wenigstens jedoch nahezu glei­ che Dicke des Walzprofils erzielt und seine Welligkeit weitgehend vermieden wird.

Claims (4)

1. Verfahren zur Steuerung der Anstellung der einzelnen mit ihren Achsen in über Exzenter verdrehbaren Stütz­ sätteln gelagerten Stützlagern, in die bei Mehrwalzen- Walzgerüsten die zur Abstützung der Arbeitswalzen über deren gesamte Breite dienenden im Walzgerüst gelagerten Stützwalzen unterteilt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzkraftverteilung über die Breite der Stütz­ walzen (3, 4, 5, 6) gemessen und mit dem Sollwert Walz­ kraftverteilung verglichen und im Falle von Abweichun­ gen die Anstellung der einzelnen Stützwalzen unabhängig voneinander automatisch geändert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzkraftverteilung an einer Stützwalze (4) gemes­ sen und durch Aufsummierung der Teilwalzkräfte die Ge­ samtwalzkraft bestimmt wird.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die elastische Verformung der Stützsättel (9) für die Bestimmung der Teilwalzkräfte gemessen wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die elastische Verformung der Stützsättel (9) auf bei­ den Seiten des Sattelstegs (7) eines jeden Stützsattel gemessen wird.