DE3537016A1 - Halter fuer eine kuenstliche klappe fuer das blutkreislaufsystem eines patienten - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf chirurgi­ sche Instrumente, insbesondere auf einen Halter für eine künstliche Klappe.

Die Erfindung kann für die Implantation einer künstli­ chen Klappe in das Blutkreislaufsystem des Patienten, d. h. in der Brustchirurgie, bei den Herzoperationen, beispiels­ weise bei der Herzklappenprothetik, ihre Anwendung finden.

Es sind die Halter für die künstliche Herzklappe bekannt, die in der Herzchirurgie angewandt werden und in Form eines geraden Stabes mit einem Schraubentrieb und mit den haltenden Backen ausgeführt sind (s. beispielsweise Ka­ talog "MERA", S. 11, LB 1085, LB 1086).

Diese bekannten Halter sind dadurch nachteilig, daß bei ihrem Gebrauch der Assistent das Operationsfeld mit seiner Hand teilweise abdecken muß, und der Schraubentrieb einer verlängerten Zeitdauer zur Festlegung und Abnahme der Klappe bedarf.

Bekannt ist weiter ein Halter, der zwei Branchen umfaßt, die gelenkig verbunden sind und an einem Ende Handgriffe mit einem Zahnstangenschloß sowie an dem anderen Ende zwei Arbeitsbacken zur Festlegung an diesen der Klappe haben (s. beispielsweise Katalog "MERA", S. 11, LB 1005).

Dieser bekannte Halter kann jedoch keine zuverlässige Zurückhaltung der Klappe während der Operation gewährlei­ sten, da die Festhaltung der Klappe nur durch zwei Branchen, d. h. tatsächlich nur in zwei Punkten, zustandegebracht wird; er sichert ebenfalls keine starre Festlegung der Klappe im Halter selbst, was gewisse Unbequemlichkeiten beim Heran­ nähen der Klappe mit sich bringt.

Darüber hinaus wird durch den bekannten Halter eine schnellere vollständige Berührung der künstlichen Klappe am artrioventrikulären, bindegewebigen Ring bei dessen Hinein­ legung nicht erreicht, und es bedarf der zusätzlichen Hand­ habung.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Halter für künstliche Klappen zu entwickeln, der bei der Opera­ tion eine genaue und schnellere Gegenüberstellung und Ver­ einigung der Ebene der künstlichen Klappe mit der Ebene des artrioventrikularen, bindegewebigen Ringes erreichen läßt, wodurch eine Abkürzung der Zeitdauer der Operations­ führung ermöglicht wird.

Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Halter für die in das Blutkreislaufsystem des Patienten zu implantierende künstliche Klappe, der zwei aneinander an­ gelenkte Branchen enthält, von denen jede an ihrem einen Ende eine Öse trägt, während an den anderen Enden zwei Ar­ beitsbacken zur Festhaltung an diesen der künstlichen Klap­ pe angeordnet sind, erfindungsgemäß mit noch zumindest einer Zusatzarbeitsbacke versehen ist, die an derselben Branche wie die anderen Arbeitsbacken befestigt und derart ange­ ordnet ist, daß die Enden aller Arbeitsbacken auseinander­ gestellt auf einer Kreisumfangslinie liegen.

Zweckmäßigerweise werden alle Arbeitsbacken unter einem Rechtwinkel von 90° zur Längsachse des Halters ange­ ordnet und an dem Ende der Branche angelenkt.

An dem Ende der anderen Branche kann eine Lamelle mit Ausschnitten befestigt werden, die mit den Arbeitsbacken übereinstimmen und durch die die Arbeitsbacken unter deren freier Verstellung während ihrer Auseinander- bzw. Zusammen­ führung hindurchgeführt sind.

Es empfiehlt sich, daß jede Arbeitsbacke gekrümmt ausge­ führt ist und zum Auseinander- bzw. Zusammenführen der Ar­ beitsbacken der Rand jedes Ausschnitts über den Krümmungs­ teil der jeweiligen Arbeitsbacke gleitet.

Nicht weniger zweckmäßig ist es, einen Vorsprung zur Fest­ legung des Ligaturhalters an der Branche vorzusehen, an der die Arbeitsbacken befestigt sind, und an diesem Vor­ sprung eine Raste anzuordnen.

Der erfindungsgemäße Halter für künstliche Klappen ermöglicht eine zuverlässigere Festhaltung der künstlichen Herzklappe im Halter, eine schnellere und genauere Zusam­ menstellung der Ebenen der künstlichen Herzklappe und des artioventrikularen, bindegewebigen Ringes, eine Verkür­ zung der Zeitdauer der Operationsführung durch eine schnelle­ re Festlegung und Abnahme der Klappe vom Halter und eine Ver­ meidung der Abddeckung, Abschirmung des Operationsfeldes.

Nachstehend wird die Erfindung anhand der Beschrei­ bung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigt

Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Halter für die künstliche Klappe;

Fig. 2 denselben Halter, Ansicht in Pfeilrichtung A der Fig. 1;

Fig. 3 den erfindungsgemäßen Halter der künstlichen Klap­ pe mit zusammengestellten Arbeitsbacken;

Fig. 4 denselben Halter im Schnitt längs der Linie IV- IV der Fig. 3.

Der Halter für die künstliche Klappe, beispielsweise für die künstliche Herzklappe, enthält zwei Branchen 1, 2 (Fig. 1), die aneinander angelenkt sind und einen Zahnstangenschloß 4 aufweisen. Jede Branche 1 und 2 trägt an ihrem einen Ende je eine Öse 5 bzw. 6. An dem anderen Ende der Branche 2 sind drei Arbeitsbacken 7, 8, 9 (Fig. 2) befestigt. Die En­ den der Arbeitsbacken 7 bis 9 liegen auseinandergestellt auf einer Kreisumfangslinie und sind auf dieser gleichmä­ ßig verteilt, d. h. die Arbeitsbacken 7 bis 9 sind in der Kreisebene deren Arbeitsenden gegeneinander unter einem Winkel von 120° angeordnet.

Die Anzahl der Arbeitsbacken 7 bis 9 kann vergrößert werden, wobei die Verteilung deren Arbeitsenden auf der Kreisumfangslinie immer noch gleichmäßig bleiben muß. Durch Anwendung von drei oder noch mehreren Arbeitsbacken 7 bis 9 wird eine zuverlässigere Festlegung der künstlichen Klappe 10 (Fig. 1) an diesen erreicht, da dabei die Klappe zumin­ dest drei Abstützungspunkte erhält.

Die Arbeitsbacken 7 bis 9 sind an der Branche 2 ge­ lenkig mit Hilfe von Achsen 11 befestigt und verlaufen un­ ter einem Rechtwinkel von 90° zur geometrischen Längsachse des Halters, wodurch eine Abdeckung des Operationsfeldes bei Hineinlegen der Klappe ausgeschlossen ist. Die Ach­ sen 11 sind in einer Platte 13 eingebaut, die an der Branche 2 angeordnet ist.

Als bequemste in der Handhabung und in der Herstellung beste ist die Ausführungsvariante des Halters anzuerkennen, bei der an der Branche 1 eine Lamelle 14 mit Ausschnitten 15 befestigt ist, deren Anzahl mit der der Arbeitsbacken 7 bis 9 entspricht. Jede Arbeitsbacke 7 (8, 9) wird dabei durch den entsprechenden Ausschnitt 15 hindurchgezogen, der derart ausgeführt ist, daß jede Arbeitsbacke 7 (8 oder 9) die Möglichkeit hat, sich bei dem Auseinander- bzw. Zusam­ menstellen der Arbeitsbacken 7 bis 9 in dem jeweiligen Aus­ schnitt 15 frei zu bewegen. Die Lamelle kann eine Form aufweisen, wie sie aus der Fig. 2 zu ersehen ist.

Darüber hinaus kann die Lamelle 14 mit den Ausschnit­ ten 15 (Fig. 1) die Rolle eines Triebes zum Zusammen- bzw. Auseinanderstellen der Arbeitsbacken 7 bis 9 spielen, wozu die Arbeitsbacken 7 bis 9 unter einem gewissen Winkel zu der Lamelle 14 gekrümmt ausgeführt werden; in diesem Falle gleitet der Rand jedes Ausschnittes 15 über den Krümmungs­ teil 16 der Arbeitsbacke 7 bzw. 8 bzw. 9.

Die gegenüberliegenden Enden 17 der Arbeitsbacken 7 bis 9 sind ebenfalls in Übereinstimmung mit dem Durchmesser des Querschnitts der Manschette 18 der künstlichen Klappe 10 mit einer Krümmung zwecks deren dichterer Zurückhaltung aus­ geführt.

Die betreffende Anordnung des Halters ermöglicht des­ sen Ausstattung mit einem Mittel zur Befestigung eines Li­ gaturhalters, was von äußerster Bequemlichkeit für die Opera­ tionsführung und deren Beschleunigung ist. Zu diesem Zweck wird an der Branche 2, an der die Arbeitsbacken 7 bis 9 be­ festigt sind, an der von diesen abgewandten Seite ein Vorsprung 19 vorgesehen, an dem eine Raste 20 in Form eines Stiftes montiert ist.

Der erfindungsgemäße Halter der künstlichen Klappe ar­ beitet wie folgt.

Um eine künstliche Klappe 10 auf den Arbeitsbacken 7 bis 9 aufzusetzen, werden die kürzeren Enden der Bran­ chen 1, 2 mittels der Ösen 5, 6 zusammengestellt. Dabei wird jede der Arbeitsbacken 7 bis 9 um ihre Achse 11 verschwenkt und gleitet über den Rand des jeweiligen Ausschnitts 15 mit ihren Krümmungsende 16, während die gegenüberliegenden En­ den 17 der Arbeitsbacken zu der Mitte des durch sie ge­ bildeten Kreises zusammengestellt werden.

Jetzt werden die Enden 17 der Arbeitsbacken 7 bis 9 innerhalb der Manschette 18 der Klappe 10 hineingesteckt, und die Arbeitsbacken werden bis auf die den Abmessungen der Klappe 10 entsprechende Größe auseinandergeschwenkt, wobei die Manschette 18 der Klappe 10 an den Arbeitsbacken­ enden 17 mit Sicherheit festgenommen wird, deren Krümmung mit dem Querschnittsdurchmesser der Manschette 18 über­ einstimmt.

Zu diesem Zweck werden die Enden der Branchen 1, 2 zu­ sammengestellt, an denen die Ösen 5, 6 angebracht sind. Bei diesem Zusammenstellen werden die gegenüberliegenden Enden der Branchen 1, 2 ebenfalls zusammengeschwenkt, während die Arbeitsbacken 7 bis 9 unter Verschwenkung jeder Backe um ihre eigene Achse 11 und Entlanggleiten am Rande des jewei­ ligen Ausschnitts 15 der Lamelle 14 mit ihrem Krümmungsteil 6 ebenfalls auseinandergestellt werden, wobei ihre Enden 17 in der Ebene des Kreises der Manschette 18 der Klappe 10 zu­ rückgehalten werden.

Der erfindungsgemäße Halter für die künstliche Klappe ermöglicht ein schnelleres und genaueres Hineinlegen der künstlichen Klappe, da er die Möglichkeit bietet, die Ebe­ nen der Manschette der künstlichen Klappe und des artrio­ ventrikularen, bindegewebigen Ringes genau gegenüberzustel­ len. Dies wird durch eine zuverlässigere Festlegung der Klappe am Halter, die Möglichkeit, die Klappe am Halter schnell festzulegen und abzunehmen, durch Vermeiden jeder Gelegenheit der Ab- bzw. Überdeckung des Operations­ feldes und somit Sicherung einer guten Übersicht des Opera­ tionsfeldes und Bequemlichkeit des Herannähens der künstli­ chen Klappe an den artrioventrikularen, bindegewebigen Ring erreicht. Dies alles bewirkt eine wesentliche Abkürzung der Zeitdauer der Operationsführung, Steigerung der Genauig­ keit bei der Durchführung der Operationen anläßlich der Korrektion der Klappenfehler und gute Ergebnisse in der Nachoperationszeit.

Claims (6)

1. Halter für eine künstliche, in das Blutkreislauf­ system des Patienten zu implantierende Klappe, der zwei aneinander angelenkte Branchen (1, 2) ein­ schließt, von denen jede an ihrem einen Ende je eine Öse (5 bzw. 6) trägt, während an den anderen Enden zwei Arbeitsbacken (7, 8) zur Festhaltung an diesen der künstlichen Klappe (10) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Halter an der Branche (2), an der die Arbeitsbacken (7, 8) befestigt sind, mit mindestens einer Zusatzarbeits­ backe (9) versehen ist, die derart angeordnet ist, daß die Enden (17) aller drei Arbeitsbacken (7 bis 9) auseinandergestellt auf einer Kreisumfangslinie liegen.

2. Halter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß alle Arbeitsbacken (7 bis 9) unter einem Rechtwinkel von 90° zur Längsachse (12) angeordnet sind.

3. Halter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß alle drei Arbeitsbacken (7 bis 9) an dem Ende der Branche (2) angelenkt sind.

4. Halter nach Anspruch 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an dem Ende der anderen Bran­ che (1) eine Lamelle (14) mit Ausschnitten (15) be­ festigt ist, die mit den Arbeitsbacken (7 bis 9) über­ einstimmen und durch die die genannten Arbeitsbacken (7 bis 9) unter deren freier Verstellung bei ihrem Auseinander- bzw. Zusammenführen hindurchgeführt sind.

5. Halter nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß jede Arbeitsbacke (7 bis 9) gekrümmt ausgeführt ist und zwecks Auseinanderstel­ lung und Zusammenführung der Arbeitsbacken (7 bis 9) der Rand jedes Ausschnitts (15) über den gekrümmten Teil (16) der entsprechenden Arbeitsbacke (7 bis 9) gleitet.

6. Halter nach Anspruch 2 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an der gegenüberliegenden Seite der Branche (2), an der die Arbeitsbacken (7 bis 9) befestigt sind, ein Vorsprung (19) zur Be­ festigung eines Ligaturhalters vorgesehen und an diesem Vorsprung (19) eine Raste (20) eingebaut ist.