DE3536058A1 - Verfahren und vorrichtung zum trennkerben von buchruecken - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum trennkerben von buchrueckenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum gleichzeitigen Trennen und Kerben des
Buchrückens bei nocht nicht verklebten oder bereits verklebten
Buchblöcken.
Beim Binden von Büchern, Zeitschriften, Broschüren oder
dergl. werden die zu einem Stapel gerichteten Buchblätter am
Buchrücken geschnitten und anschließend die einzelnen
Buchblätter am Rücken miteinander verklebt, z. B. mittels
beidseitiger Fächerverklebung. Zur Erzielung einer besseren
Klebehaftung und größeren Klebefläche wird der Buchrücken vor
dem Auftragen des Klebers in manchen Fällen aufgerauht, in
der Regel jedoch gekerbt. Das Zuschneiden des Buchrückens
wird in der Weise durchgeführt, daß der Buchblock in der Nähe
des Buchrückens fest eingespannt wird und daß ein Schneidmesser
mit einem ziehenden Schnitt schräg von einem Ende des
Buchrückens zum anderen geführt wird. Durch einen derartigen
ziehenden Schnitt wird der für das Durchtrennen des Buchblockes
erforderliche Kraftaufwand relativ gring gehalten.
Anschließend daran wird mit einer getrennten maschinellen
Einrichtung, z. B. mit einem Kerbwerkzeug, der Buchrücken
gekerbt, wobei die Kerbrillen von der Vorderseite des
Buchrückens zur Rückseite vertikal zur Blattebene gesägt oder
gefräst werden. Der Nachteil dieser üblicherweise angewendeten
Methode besteht darin, daß durch das zeitlich und
maschinell getrennte Durchführen des Ziehschnittes und des
Kerbens der Aufwand für die Behandlung des Buchblockes
verhältnismäßig hoch ist. Mit einem ziehenden Schnitt ist es
jedoch nicht möglich, die für das Verkleben des Buchblockes
am Rücken benötigten bzw. gewünschten Kerben zu erreichen.
In begrenztem Umfang wird bei einem anderen Verfahren, bei
dem der Buchrücken ebenfalls mit ziehendem Schnitt geschnitten
wird, anstelle der Ausbildung von Kerben der geschnittene
Buchrücken für das Verkleben lediglich aufgerauht, z. B. mit
Hilfe von auf dem Umfang einer rotierenden Walze angebrachten
Stiften, die die Oberfläche des Buchrückens leicht aufreißen.
Diese Methode ist vom Aufwand her ebenfalls erheblich, sie
hat ferner den Nachteil, daß Papierstaub entsteht, daß die
einzelnen Blätter des Buchblockes einreißen können und daß an
der Aufrauhstelle des Buchrückens eine hohe Temperatur
auftritt, die dadurch bedingt ist, daß die Reißnadeln mit
hoher Geschwindigkeit in die Buchrückenoberfläche eingreifen.
Dies führt häufig dazu, daß das Papier an der Eingriffsstelle
verkohlt. Eine derartige Methode hat ferner bei einem
Neubinden von Buchblöcken, die bereits am Buchrücken verklebt
sind, den Nachteil, daß die die Aufrauhung bewirkenden Stifte
den im Buchrücken vorhandenen Kleber verschmieren und die
Stifte selbst mit Kleber besetzt werden.
Insgesamt gesehen sind die herkömmlichen Methoden des
Schneidens und getrennten Kerbens von Buchrücken, die in der
Buchbinderei derzeit in Einsatz stehen, unzufriedenstellend,
da die Kosten für diese beiden getrennten Arbeitsvorgänge
relativ hoch sind.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Trennkerben in einem
Arbeitsgang über den gesamten Buchrücken mit einem Minimum an
Kraft- und Zeitaufwand bei hoher Genauigkeit durchzuführen,
ohne daß an der Schneidstelle Hitze erzeugt wird, die den
Buchrücken bildenden Blätter eingerissen werden oder der am
Buchrücken vorhandene Klebstoff die Trennstelle und das
Werkzeug verschmiert.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit dem Kennzeichen
des Verfahrensanspruches 1 bzw. den kennzeichnenden Merkmalen
des Vorrichtungsanspruches 2 erreicht. Weitere Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Vorrichtung nach der Erfindung geht von einer rechteckförmigen
Platte aus, deren Vorderseite geradlinig und
vertikal zur Ebene der Blätter des Buchblockes und dem zu
kerbenden Buchrücken zugewandt ist, während die Rückseite dem
abzutrennenden Teil des Buchblockes zugewandt schräg im
spitzen Winkel zur Vorderseite geneigt ausgebildet ist. Der
Neigungswinkel der Schrägfläche des Werkzeuges beträgt
beispielsweise 22°. Der schräge Abschnitt des Werkzeuges
weist in seinem unteren Abschnitt an den Stellen der Kerben
Kerbschneiden auf, die eine rinnenartige Vertiefung bilden,
deren Boden zur Vertikalen einen Winkel von z. B. 28° einschließt.
Durch diese rinnenförmigen Abschnitte an den
Kerbstellen wird das entfernte Material abgeführt. Die
Schneide des Werkzeuges ist in Aufsicht nicht in Form einer
geraden Linie, sondern wellenförmig, mäanderförmig, trapezförmig
oder dergl., entsprechend der gewünschten Form der
Kerbe, die mit der Schneide am Buchrücken erzielt werden
soll, ausgebildet. Die Schneidlinie des Trenn-Kerb-Werkzeuges
liegt über ihren gesamten Verlauf in der Blattebene, so daß
jeder Punkt der gesamten Schneidlinie beim Trennkerben
gleichzeitig in Eingriff mit dem Buchblock kommt.
Das Trenn-Kerb-Werkzeug nach der Erfindung besteht vorzugsweise
aus zwei oder drei nebeneinander angeordneten, starr
miteinander verbundenen Teilwerkzeugen, deren Gesamtbreite
der Gesamtlänge des Buchrückens entspricht, um einerseits die
Herstellung des Werkzeuges zu erleichtern und andererseits
den gesamten Buchrücken in einem Arbeitsgang trennkerben zu
können.
Mit dem Werkzeug nach vorliegender Erfindung wird erreicht,
daß das Trennen und Kerben des Buchblockes am Buchrücken in
einem einzigen Arbeitsgang und mit einem einzigen Arbeitsschritt
durchgeführt werden kann, so daß die Bearbeitung des
Buchblockes dadurch einfacher und kostengünstiger vorgenommen
werden kann.
Nachstehend wird die Erfindung in Verbindung mit der Zeichnung
anhand eines Ausführungsbeispieles erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Vorderansicht eines Trenn-Kerb-Werkzeuges nach der
Erfindung,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Darstellung nach Fig. 1,
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab den Trenn-Kerb-Bereich des
Werkzeuges nach der Erfindung in der Ansicht nach Fig. 2,
Fig. 4 im gleichen vergrößerten Maßstab wie Fig. 3 den
Verlauf der Trenn-Kerb-Linie mit Blickrichtung in
Pfeilrichtung nach Fig. 1 von unten,
Fig. 5 eine perspektivische Ansicht einiger einzelner
Trenn-Kerb-Schneiden nach der Erfindung,
Fig. 6 eine Frontansicht der Darstellung nach Fig. 5 schräg
von unten, und
Fig. 7 den Einbau des Trenn-Kerb-Werkzeuges in eine Buchbearbeitungsmaschine.
Die Platte 1 nach Fig. 1, die Bohrungen 2 zur Befestigung an
einer Kerbmaschine aufweist, ist eine quaderförmige Platte,
die in ihrem unteren Bereich 3 von der Rückseite 4 zur
Vorderseite 5 bei 6 abgeschrägt ausgebildet ist. Der Winkel
beträgt bei einer speziellen Ausführungsform 22°. Das gesamte
Trenn-Kerb-Werkzeug besteht vorzugsweise aus zwei oder drei
nebeneinander angeordneten Platten, die in ihrer Gesamtbreite
mindestens der Länge des Buchrückens entsprechen. Die
Schneide 7, deren Verlauf über die Breite der Platte 1 in
Fi.g 4 im Ausschnitt dargestellt ist, hat einen mäanderartigen
Verlauf, wobei die beim Mäandern senkrechten Linien
trapezförmig ausgebildet sind, so daß die Schneide 7 des
Werkzeuges aus einer Vielzahl von Linien 8, parallel dazu
verlaufenden Linien 9 und die Linien 8 und 9 miteinander
verbindenden schrägen Linien 10 bestehen. Die Schneidlinie 7,
die sich aus den Einzellinien 8-10 zusammensetzt, liegt in
einer Ebene senkrecht zur Zeichenebene (nach Fig. 3).
Ausgehend von der Schneide 7 im Bereich der Schneidlinien 9
und 10 führt ein rinnenförmiger, mit von der Schneide 7 bis
zur Stelle 12 mit abnehmender Tiefe ausgebildeter Kanal 11,
der durch die Fläche 6, den Boden 13 des Kanales 11 und die
Seitenbegrenzungsflächen 14, 15 des Kanales 11 (entsprechend
den Schneiden 10) begrenzt ist.
In Fig. 7 ist der in Zusammenhang mit vorliegender Erfindung
wesentliche Teil der Buchbearbeitungsmaschine dargestellt.
Der Buchblock 16 ist auf einer Gegenplatte 17 in vertikaler
Richtung angeordnet. Die Gegenplatte 17 ist mit dem Rahmen 18
der Maschine im Bereich der Trenn-Kerbstelle verbunden, und
der Buchblock 16 wird durch einen im Takt beweglichen
Preßbalken 19 gegen die Gegenplatte 17 gepreßt. Das Trenn-
Kerb-Werkzeug 20, das aus den Platten 1 nach den vorausgehenden
Figuren besteht, wird durch eine nicht näher beschriebene
Einrichtung hydraulisch gegen den Buchblock 16 vorgeschoben
und trennt den Teil 21 von dem Buchblock 16, wobei gleichzeitig
und im gleichen Arbeitsgang der mit 22 bezeichnete
verbleibende Buchrücken gekerbt wird. In der Gegenplatte 17
ist eine Vertiefung 23 ausgebildet, die mit einer Gummi- oder
Kunststoffleiste 24 ausgelegt ist, in die das Werkzeug 20 zur
Ausführung des vollständigen Trenn-Kerb-Hubes eindringen
kann. Die Endstellung des Werkzeuges 20 ist gestrichelt
dargestellt. Die Bewegungen des Preßbalkens 19 und des
Werkzeuges 20 werden so gesteuert, daß der Bewegungsablauf
beider Teile im Takt der Arbeitsweise durchgeführt wird. Der
zurückgedrückte Preßbalken 19 ist ebenfalls gestrichelt
dargestellt. Für einen einwandfreien Betrieb ist es entscheidend,
daß das Werkzeug 20 durch den Preßbalken 19, der in
Anlage mit dem Buchrücken 16 steht, bevor das Werkzeug den
Trennvorgang einleitet, nicht in Kontakt kommt und von dem
Preßbalken 19 nicht behindert wird.
Claims (4)
1. Verfahren zum Trennen und Kerben von Buchrücken, dadurch
gekennzeichnet, daß an der vorgesehenen Trennfläche in
veritikaler Richtung zur Blattebene in einem Schnitt durch
den ganzen Buchblock in dessen Länge und Tiefe geschnitten
wird, und daß gleichzeitig mit dem Schneidvorgang ein
Kerbvorgang ausgeführt wird.
2. Vorrichtung zum gleichzeitigen Trennen und Kerben von
Buchrücken, dadurch gekennzeichnet, daß
a) das Trenn-Kerb-Werkzeug aus mindestens einer in vertikaler Richtung zur Blattebene (E) angeordneten Trenn-Kerb-Platte (1) besteht, deren unterer Abschnitt (6) durch Vorderseite (5) und Rückseite (4) schneidenförmig ausgebildet ist,
b) die sich über die Länge des Buchrückens (B) erstreckende, durchgehende Schneidkante (7, 8, 9, 10) des unteren Abschnittes (6) in einer Ebene parallel zur Blattebene (E) angeordnet ist,
c) die Schneidkante (7, 8, 9, 10) im Querschnitt mäanderförmig, teilwellenförmig, trapezförmig oder dergl. ausgebildet ist, wobei die Erhebungen (9, 10) die Kerben im Buchrücken ausbilden,
d) die Trenn-Kerb-Flächen des Werkzeuges auf der dem Buchblock (B) zugewandten Vorderseite (5) eine vertikale Begrenzungsfläche und auf der abgewandten Rückseite (4) eine in einem spitzen Winkel verlaufende Begrenzungsfläche (6; 13) aufweisen, und
e) die einzelnen Trenn-Kerb-Flächen des Werkzeuges von der Schneidkante (7, 8) weg verlaufend rinnenförmig (9, 10, 11) ausgebildet sind.
a) das Trenn-Kerb-Werkzeug aus mindestens einer in vertikaler Richtung zur Blattebene (E) angeordneten Trenn-Kerb-Platte (1) besteht, deren unterer Abschnitt (6) durch Vorderseite (5) und Rückseite (4) schneidenförmig ausgebildet ist,
b) die sich über die Länge des Buchrückens (B) erstreckende, durchgehende Schneidkante (7, 8, 9, 10) des unteren Abschnittes (6) in einer Ebene parallel zur Blattebene (E) angeordnet ist,
c) die Schneidkante (7, 8, 9, 10) im Querschnitt mäanderförmig, teilwellenförmig, trapezförmig oder dergl. ausgebildet ist, wobei die Erhebungen (9, 10) die Kerben im Buchrücken ausbilden,
d) die Trenn-Kerb-Flächen des Werkzeuges auf der dem Buchblock (B) zugewandten Vorderseite (5) eine vertikale Begrenzungsfläche und auf der abgewandten Rückseite (4) eine in einem spitzen Winkel verlaufende Begrenzungsfläche (6; 13) aufweisen, und
e) die einzelnen Trenn-Kerb-Flächen des Werkzeuges von der Schneidkante (7, 8) weg verlaufend rinnenförmig (9, 10, 11) ausgebildet sind.
3. Vorichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Tiefe der rinnenförmigen Ausbildung (9, 10) an der
Schneide (8) ein Maximum und am Übergang (12) von der
Rinne (11) in den oberen schrägen Bereich (6) Null ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere schräge Bereich (6) einen Winkel von
ca. 22° zur Vertikalen und der Boden (13) der Kerbrinne
(11) einen Winkel von ca. 28° zur Vertikalen hat.
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DE3536058A1 true DE3536058A1 (de) | 1987-04-09 |
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DE (1) | DE3536058C2 (de) |
Cited By (1)
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---|---|---|---|---|
DE102009041881A1 (de) | 2009-09-08 | 2011-03-10 | Ribler Gmbh | Verfahrenstechnik für die Rückenbearbeitung bei der Buchherstellung (Faserfreilegung) |
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- 1985-10-09 DE DE19853536058 patent/DE3536058C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE3536058C2 (de) | 1995-07-20 |
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