DE3536046A1 - Verfahren, anlage und walzstrasse zum herstellen nahtloser rohre - Google Patents
Verfahren, anlage und walzstrasse zum herstellen nahtloser rohreInfo
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Description
Zum Herstellen nahtloser Rohre werden je nach vorhandenem Vormaterial,
gewünschten Fertigabmessungen, Herstellungsmengen pro Zeiteinheit,
Qualitätsansprüchen und ähnlichen Kriterien unterschiedliche Herstellungs
verfahren angewandt, die sich wesentlich voneinander unterscheiden. Ge
meinsam haben diese Verfahren jedoch drei Hauptverfahrensstufen, nämlich
erstens das Lochen und damit Herstellen eines Hohlblockes, zweitens das
Strecken des Hohlblockes zu einer Rohrluppe sowie drittens das Fertig
walzen der Rohrluppe zum fertigen Rohr, welches dann nur noch auf die
gewünschte Länge unterteilt zu werden braucht. Zum Herstellen des Hohl
blockes wendet man neben dem Lochpressen besonders häufig das Schrägwalz
verfahren an. Das Fertigwalzen der Rohrluppe zum fertigen Rohr geschieht
fast immer durch Streckreduzierwalzen oder Maßwalzen, also kontinuierlich
arbeitende Verfahren. Infolgedessen unterscheiden sich die einzelnen Ver
fahren zum Herstellen nahtloser Rohre vor allem und besonders deutlich
durch ihre zweite Verfahrensstufe, also durch das Strecken des Hohlblockes
zur Rohrluppe. Deshalb sind auch die verschiedenen Verfahren nach der
zweiten Verfahrensstufe benannt.
Beim Stopfenwalzen wird der Hohlblock nach dem Lochen meist in einem
zweiten Schrägwalzwerk gestreckt, weil in dem nachfolgenden Stopfenwalz
werk nur eine begrenzte Querschnittsabnahme möglich ist. Nach dem
Schrägwalzen und Stopfenwalzen wird in zwei hintereinandergeschalteten
Glättwalzwerken die Wanddickentoleranz so weit verringert, daß die Rohr
luppe fertiggewalzt werden kann. Bei diesem Verfahren benötigt man also
für den Streckvorgang nach dem Lochen ein Schrägwalzwerk, ein Stopfenwalz
werk und zwei Glättwalzwerke, was mit hohen Investitionskosten und einem
großen Platzbedarf verbunden ist. Wegen der relativ geringen Querschnitts
abnahme und vor allem aufgrund der hohen thermischen Belastung des
Stopfens sind die erreichbaren Fertiglängen beim Stopfenwalzen relativ
kurz, was zu einer großen Zahl unbrauchbarer Endstücke und damit einem
hohen Schrottanteil führt.
Beim Stoßbankverfahren wird nach dem Lochen, das häufig mittels einer
Lochpresse geschieht, zum Strecken des Hohlblockes meist ein Schräg
walzwerk verwendet, dann die eigentliche Stoßbank eingesetzt und an
schließend ein Lösewalzwerk sowie eine Ausziehvorrichtung, um die beim
Stoßen benutzte Dornstange aus der Rohrluppe zu entfernen. Auch bei
diesem Verfahren benötigt man insgesamt vier relativ teure Aggregate
und wegen der sehr langen Stoßbank viel Platz. Der Schrottanteil ist
auch hier relativ groß, weil nach dem Stoßen der Rohrluppenboden ab
getrennt und verschrottet werden muß. Die Rohrluppenlängen bleiben
wegen der begrenzten Dornstangenlängen im allgemeinen unter 20 Meter,
so daß nur Fertigrohrlängen bis maximal etwa 200 Meter erreicht werden
können.
Beim Rohrkontiverfahren geschieht das Lochen des Blockes in einem Schräg
walzwerk und das Strecken auf einer in den Hohlblock eingeschobenen
Dornstange in hintereinander angeordneten Walzgerüsten mit Kaliberöff
nungen, die einen weitgehend geschlossenen Umfang besitzen. Die ge
schlossene Form der Kaliberöffnungen und die großflächige Berührung
des Walzgutes mit der relativ kalten Dornstange bringt einen erheb
lichen Wärmeverlust beim Walzgut und eine starke Aufheizung der Dorn
stange. Um beides durch eine kurze Kontaktzeit zu begrenzen, wird mit
großer Durchlaufgeschwindigkeit gewalzt. Dies erfordert hohe Antriebs
leistungen. Die dadurch bedingten großen Motoren erschweren eine genaue
Drehzahlabstimmung, so daß es zu Leistungsverlusten kommt. Bei diesem
Verfahren benötigt man außerdem hinter der Rohrkontistraße zusätzliche
Einrichtungen zum Entfernen der Dornstangen aus den Rohrluppen. Ferner
ist eine Kontistraße mit ihren sechs bis acht wegen der großen Walzdrücke
schwer gebauten Walzgerüsten, ihrem starken Antrieb und einem zusätz
lichen Ausziehwalzwerk nebst Dornstangenumlauf eine besonders teure An
lage und für kleinere und mittlere Produktionsmengen unwirtschaftlich.
Beim Diescherwalzverfahren, bei dem die Streckung des Hohlblockes in
einem Schrägwalzwerk mit rotierenden Führungsscheiben erfolgt, ist die
maximal erreichbare Querschnittsabnahme relativ klein und die Anstich
wanddicke verhältnismäßig gering, so daß es notwendig sein kann, ein
zweites Schrägwalzwerk dem Diescherwalzwerk vorzuschalten. Wegen der
geringen Streckung läßt sich auch nur eine relativ kurze Rohrluppenlänge
erzielen mit den oben beim Stopfenwalzen bereits beschriebenen Nachteilen.
Außerdem muß die Dornstange über das Walzgut von den Walzen beim Walzbe
ginn beschleunigt werden. Deshalb darf sie bestimmte Abmessungen nicht
überschreiten, was ebenfalls die Rohrluppenlängen begrenzt. Vor allem aber
wird beim Diescherwalzverfahren die Walzgutoberfläche durch die rotierenden
Führungsscheiben stark beansprucht, was nicht alle Werkstoffe schadlos
vertragen. Ferner verursachen die Führungsscheiben einen erhöhten Leistungs
bedarf und damit erhöhte Betriebskosten, die noch durch den Verschleiß
der Führungsscheiben gesteigert werden.
Das Planetenschrägwalzverfahren strebt eine möglichst große Querschnitts
abnahme in nur einem Stich an. Dies führt zu hohen Walzdrücken, schwerer
Bauweise und großen umlaufenden Massen. Um die Fliehkräfte beherrschbar
zu halten, muß die Drehzahl niedrig bleiben und damit zwangsläufig die
Auslaufgeschwindigkeit. Insbesondere bei kleinen Rohrluppendurchmessern
ergibt sich so ein geringer Walzgutdurchsatz. Außerdem ergeben sich wegen
der starken Umformung Probleme bei der Erzeugung dünner Rohrluppenwände.
Ferner treten Greifprobleme beim Einführen des Hohlblockes in die Kaliber
öffnung auf. Darüberhinaus ist es schwierig, einen bestimmten Außendurch
messer der Rohrluppe zu erzielen. Schließlich ergeben sich Schwierigkeiten
aus der großen Querschnittsabnahme an nur einer Stelle, weil sich dabei die
Walzguttemperatur stark erhöht, was dem Werkstoff sehr schaden kann.
Mit Ausnahme des Planetenschrägwalzverfahrens erfordern die anderen Her
stellungsverfahren nach dem Strecken und vor dem Fertigwalzen, z. B. in
einem Streckreduzierwalzwerk eine Zwischenerwärmung und damit einen zusätzli
chen Wärmofen, der erhebliche Investitions- und Betriebskosten verursacht.
Auch ist ein direktes Einlaufen in die nachfolgende Fertigwalzstraße bei
den anderen Verfahren nicht möglich. Allen bekannten Herstellungsverfahren
ist jedoch gemeinsam, daß sie Rohrluppen erzeugen, die unbefriedigende
Wanddickentoleranzen, gemessen an verschiedenen Stellen des Rohrluppenum
fanges, besitzen. Solche Unregelmäßigkeiten stören beim Fertigwalzen und
sind noch am fertigen Rohr feststellbar.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre,
bei dem ein auf Walztemperatur erwärmter, in Längsrichtung durchgehend
gelochter Hohlblock bei innenliegender Dornstange ohne Eigendrehung zu
einer Rohrluppe gestreckt und diese anschließend ohne Zwischenerwärmung
zu einem fertigen Rohr ausgewalzt wird. Ein solches Verfahren ist durch
die DE-OS 26 57 823 bekannt geworden, bei dem der Hohlblock mit Hilfe eines
Planetenschrägwalzwerkes zur Rohrluppe gestreckt wird. Bei diesem Ver
fahren wird zwar der ansonsten stets benötigte Ofen für die Zwischener
wärmung eingespart und es ist ein unmittelbarer Einlauf der Rohrluppe
in die Fertigwalzstraße möglich, aber diesem Planetenschrägwalzverfahren
haften die oben erwähnten Nachteile an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren, eine Walzwerks
anlage und eine Walzstraße zum Herstellen nahtloser Rohre zu schaffen,
mit denen die zweite Hauptverfahrensstufe, also das Strecken des Hohl
blockes zur Rohrluppe verbessert werden kann, und zwar sowohl hinsicht
lich der Rohrluppenqualität als auch im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Strecken des
Hohlblockes nur mittels eines in mehrere Schritte unterteilten, im sta
tionären Betriebszustand gleichzeitig am selben Hohlblock durchgeführten
Querwalzverfahren erfolgt. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird also
die Querschnittsabnahme nicht in einem Schritt und an einer Stelle des
Walzgutes durchgeführt, wie bei allen bekannten Schrägwalzverfahren,
sondern in mehrere Schritte mit relativ kleinen Abnahmen unterteilt.
Das Besondere dieser Unterteilung besteht darin, daß die einzelnen
Schritte an demselben Hohlblock gleichzeitig, wenn auch an verschiedenen
Stellen desselben, durchgeführt werden. Dies kann vollständig nur für
den stationären Betriebszustand gelten, also dann, wenn der Walzgutanfang
bereits fertig ist und das Walzgutende noch nicht umgeformt wird. Ferner
soll die Unterteilung des Streckvorganges in mehrere kleinere Schritte
und das gleichzeitige Durchführen dieser Schritte am selben Hohlblock
auch noch bei einem Querwalzverfahren durchgeführt werden. Damit besteht
das erfindungsgemäße Verfahren aus einer Kombination von drei Merkmalen,
die gemeinsam die gestellte Aufgabe lösen.
Durch die Unterteilung des Streckens in mehrere und damit kleinere
Schritte ergibt sich eine geringere Querschnittsabnahme pro Kaliber
öffnung und damit eine das Walzgut schonende schrittweise Umformung.
Außerdem ermöglichen mehrere aufeinander folgende Schritte trotzdem
eine große Querschnittsabnahme insgesamt, so daß Blöcke mit großem
Gewicht eingesetzt werden können, aus denen sich extrem lange Rohre
herstellen lassen. Wegen der Gefahr des Ausknickens der Dornstange
und wegen der thermischen Belastung des Stopfens ist es nämlich beim
Lochwalzen mit einem Schrägwalzwerk nicht möglich, einen Hohlblock her
zustellen, der länger als etwa 12 Meter ist. Größere Blockgewichte lassen
sich deshalb nur durch eine größere Wanddicke des Hohlblockes erreichen.
Diese setzt aber voraus, daß beim Strecken des Hohlblockes zur Rohrluppe eine
entsprechend größere Querschnittsabnahme erzielt werden kann, was bei
den bekannten Verfahren, selbst durch Hintereinanderschalten mehrerer
Walzwerke aus den verschiedensten Gründen nicht erreicht werden konnte.
Querschnittsabnahmen und damit Streckungen des Walzgutes zu Rohrluppen
von etwa 20 Meter beim Stoßbankverfahren und von etwa 42 Meter beim
Kontiverfahren bilden die obere Grenze. Demgegenüber läßt sich mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren eine sehr viel größere Gesamtabnahme und
damit Gesamtstreckung des Walzgutes erreichen, die beim Zwölffachen
und mehr liegen kann, so daß Rohrluppenlängen von 120 Meter und mehr
möglich werden. Aus einer solchen Rohrluppe lassen sich mit den be
kannten Fertigwalzverfahren Rohrlängen von 1200 Meter und mehr erzielen.
Wegen der erfindungsgemäßen Unterteilung der Querschnittsabnahme in
mehrere Schritte und der dadurch erzielten großen Gesamtabnahme beim
Strecken braucht beim Lochen im Schrägwalzwerk keine besonders dünne
Wand angestrebt zu werden und man vermeidet die damit verbundenen Schwie
rigkeiten. Weil die große Querschnittsabnahme beim Strecken außerdem
gleichzeitig am selben Hohlblock, also in nur einer Walzstraße, durchge
führt wird, bleibt die Bearbeitungszeit kurz und vor allem der Wärme
verlust gering. Bei den meisten bekannten Verfahren erfolgt die Quer
schnittsabnahme demgegenüber nicht gleichzeitig, sondern in mehreren
verschiedenen Walzwerken nacheinander, wobei durch Transport, Dorn
stangenwechsel und dergleichen viel Wärme verloren geht. Da es sich bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren im Bereich des Streckens um ein Quer
walzverfahren handelt, ermöglicht dies ferner eine wesentliche Verbesserung
der Wanddickentoleranz, insbesondere über den Rohrluppenumfang, die
beim Längswalzen nicht erreicht werden kann.
Zweckmäßig ist es, wenn das Querwalzverfahren in beiden möglichen Dreh
richtungen, vorzugsweise von Schritt zu Schritt wechselnd, durchgeführt
wird. Hierbei hebt sich die auf das Walzgut ausgeübte Torsionsbean
spruchung weitgehend auf. Die Umformung erfolgt dann schonender. Außer
dem kommt es zu einem kreuzweisen Überwalzen der einzelnen Abschnitte
des Walzgutes, was enge Toleranzen ermöglicht.
Vorzugsweise wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren das Strecken des
Hohlblockes einlaufseitig mit größeren Schritten als auslaufseitig durch
geführt. Hierdurch erhält man engere Walztoleranzen und vermeidet
Schwierigkeiten, die bei großer Querschnittsabnahme an dünnen Rohrluppen
wänden auftreten. Durch die zur Auslaufseite hin ständig kleiner werdende
Querschnittsabnahme geht das Querwalzverfahren allmählich in ein Glätt
walzverfahren mit kaum nennenswerter Querschnittsabnahme über. Dabei
kommt es zu einer weitgehend gleichmäßigen Verteilung der Gesamtantriebs
leistung auf alle Gerüste und auch die Drehmomente werden ungefähr gleich
groß gehalten.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Walzwerksanlage zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese kennzeichnet sich dadurch, daß
unmittelbar hinter einem an sich bekannten Schrägwalzgerüst zum Lochen
und unmittelbar vor einer ebenfalls bekannten Fertigwalzstraße eine
Querwalzstraße in Blockbauweise angeordnet ist. Man benötigt also hinter
dem einen Schrägwalzgerüst zum Lochen nur eine einzige Einrichtung zum
Strecken und nicht mehrere Walzwerke und Einrichtungen, wie bei den meisten
bekannten Anlagen. Auch auf Hilfseinrichtungen, wie z. B. Dornstangen
umlaufvorrichtungen, Lösewalzwerke und dergleichen kann man verzichten.
Außerdem wird ein Ofen zum Wiedererwärmen nach dem Streckvorgang einge
spart. Ferner kann die so hergestellte Rohrluppe unmittelbar in die aus
einem Maß- oder Streckreduzierwalzwerk bestehende Fertigwalzstraße ein
laufen, die mit nur sehr kurzem Abstand direkt der Querwalzstraße nach
geschaltet ist. Ein freier Auslauf des Walzgutes nach dem Strecken ist
nicht erforderlich. Diese Vorteile sind zwar bereits bei einer mit einem
Planetenschrägwalzwerk ausgerüsteten Anlage erreicht worden, bei der aber
die eingangs erwähnten Nachteile auftreten, insbesondere Probleme bei
der Erzeugung dünner Rohrluppenwände. Die erfindungsgemäße Anlage, ins
besondere ihre Querwalzstraße, ist demgegenüber in der Lage, beim
Strecken eine große Querschnittsabnahme bei engen Toleranzen zu erreichen,
so daß in einer Hitze große Blockgewichte zu sehr langen und dünnwandigen
Rohren ausgewalzt werden können. Dabei empfiehlt es sich, alle drei
Aggregate der Anlage mit Dreiwalzenkalibern auszurüsten, obwohl auch
andere Ausführungen denkbar sind.
Ein besonders wesentlicher Bestandteil vorliegender Erfindung ist die
das Strecken des Walzgutes durchführende Querwalzstraße, die sich kenn
zeichnet durch eine walzblockartige Anordnung mehrerer auswechselbarer
Querwalzgerüste, welche jeweils mindestens einen motorisch angetriebenen,
um die Walzachse umlaufenden Lagerkorb besitzen, in dem mehrere, vorzugs
weise drei, geneigt zur Walzachse ausgerichtete, ein Kaliber bildende
Schrägwalzen drehbar gelagert sind und durch eine vorzugsweise innenge
kühlte Dornstange, welche einlaufseitig in axialer Richtung zurückge
halten ist und von dort aus in die Kaliberöffnungen der Gerüste der
Querwalzstraße hineinragt. Die walzblockartige Anordnung mehrerer Quer
walzgerüste ermöglicht das schrittweise, jedoch gleichzeitige Strecken
eines Hohlblockes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Die Querschnitts
abnahmen in den einzelnen Querwalzgerüsten bleiben durch die Aufteilung
der gesamten Querschnittsabnahme in mehrere Schritte gering, so daß man
auch mit niedrigen Walzdrücken auskommt. Die vorteilhafte Folge sind
kleine Walzen, leichte Walzgerüste, geringe Antriebsleistungen und ein
besonders guter Umformwirkungsgrad. Die umlaufenden Massen sind gering,
so daß die auftretenden Fliehkräfte problemlos zu beherrschen sind.
Trotz der größeren Anzahl von Walzgerüsten ergibt sich ein erheblich
kleinerer Platzbedarf im Vergleich zu den bekannten Bauarten, weil die
erfindungsgemäßen Querwalzgerüste nur geringe Abmessungen besitzen und
sehr eng hintereinander angeordnet werden können. Außerdem erlaubt die
walzblockartige Anordnung mehrerer auswechselbarer Querwalzgerüste in
einfacher Weise eine Änderung der Rohrluppenwanddicke, in dem mehr oder
weniger Querwalzgerüste eingesetzt werden. Wegen der größeren Anzahl von
Querwalzgerüsten ergibt sich so eine Wanddickenabstufung der Rohrluppen,
die in der Regel völlig ausreichend ist, so daß man auf eine stufenlose
radiale Verstellung der Walzen in den meisten Fällen verzichten kann. Die
feinstufige Unterteilung, die bei den Fertigrohren erwünscht ist, läßt
sich mit der nachgeschalteten Fertigwalzstraße erreichen. Verändert man
die Wanddicke der Rohrluppen durch Verwendung einer Dornstange mit anderem
Außendurchmesser, so ist dies bei der Erfindung auch mit wenig Aufwand
möglich, weil nur eine Dornstange im Einsatz ist und nur diese ausgewechselt
werden muß. Ferner erlaubt die walzblockartige Anordnung auswechselbarer
Querwalzgerüste ein Auswechseln der Walzen und Einrichten der gesamten
Querwalzstraße in einer dafür eingerichteten Werkstatt, während andere
Querwalzgerüste im Einsatz sind. Die Anlage ermöglicht somit eine besonders
lange ununterbrochene Walzzzeit, was zu einer erheblichen Leistungsverbesse
rung durch hohe Ausnutzung der Anlage führt. Die Wirtschaftlichkeit der
Anlage ist außerdem auch durch das hohe Ausbringen gegeben, weil die
Möglichkeit große Blockgewichte einzusetzen, zu langen Rohrluppen und
großen Rohrlängen führt, so daß nur wenige unbrauchbare Endabschnitte
entstehen und der Schrottanteil gering ist. Darüberhinaus sind neben nie
drigen Betriebskosten, insbesondere durch die Einsparung des Nachwärme
ofens auch die Investitionskosten niedriger als bei den bekannten Anlagen
mit ihren zahlreichen, jeweils großen und schweren Aggregaten sowie Hilfs-
und Zusatzeinrichtungen.
Es ist zweckmäßig die Dornstange in axialer Richtung verschiebbar und um
ihre Längsachse drehbar zu halten. Durch Verschieben der Dornstange lassen
sich die Längenabschnitte, welche im Bereich der Schrägwalzen verschlissen
sind, gegen andere noch nicht verschlissene Längenabschnitte der Dorn
stange schnell und in sparsamer Weise ersetzen. Durch die drehbare Lagerung
der Dornstange läßt sich das Maß der Walzgutaufweitung beeinflussen, wobei
sowohl an einen motorischen Antrieb als auch an eine Abbremsung gedacht
wird.
Empfehlenswert ist es, die Drehrichtungen der Lagerkörbe benachbarter Quer
walzgerüste entgegengesetzt zu wählen. Andererseits ist es aber auch mög
lich, die Drehrichtungen aller Lagerkörbe aller Querwalzgerüste gleich zu
wählen. Außerdem besteht die Möglichkeit, daß die Querwalzgerüste jeweils
zwei in Walzrichtung hintereinander angeordnete Lagerkörbe besitzen,
deren Drehrichtungen entgegengesetzt gerichtet sind. Bei allen diesen Aus
führungsformen läßt sich eine schonende Umformung des Walzgutes erreichen,
insbesondere ein mehrfaches Überwalzen jeder Stelle des Walzgutes, so daß
die unerwünschte Wulstbildung zuverlässig unterdrückt wird und sehr enge
Wanddickentoleranzen erzielt werden. Vorschub, Walzenbreite und Walzenab
stand können so aufeinander abgestimmt werden, daß eine betrachtete Stelle
des Walzgutes mehrfach von immer anderen Stellen der Walzenarbeitsflächen
überwalzt werden und nicht immer zum Beispiel von den Randabschnitten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist bei fehlendem
motorischem Antrieb der Schrägwalzen vor und zwischen benachbarten Quer
walzgerüsten mindestens ein Treibgerüst mit mehreren, vorzugsweise drei,
in Walzrichtung angetriebenen Treibrollen mit quer zur Walzachse sich
erstreckenden Treibrollenachsen angeordnet, wobei die Treibrollenan
ordnung und -ausbildung einen ringförmigen Spaltraum zwischen Walzgut
und Dornstange freiläßt. Durch den Verzicht auf einen motorischen An
trieb der Schrägwalzen vereinfacht sich die konstruktive Ausbildung der
Querwalzgerüste erheblich. Durch den auch dann motorisch angetriebenen
Lagerkorb rollen die Schrägwalzen bei eingeschobenem Walzgut trotzdem
auf dessen Oberfläche ab, so daß die Umformung des Werkstoffes gewähr
leistet ist. Die Treibgerüste sind bei dieser Ausführungsform der Er
findung jedoch notwendig, um den Vorschub des Walzgutes bei fehlendem
Walzenantrieb sicherzustellen. Eine abwechselnde Reihenfolge zwischen
Querwalzgerüsten und Treibgerüsten ist dabei empfehlenswert, wenn auch
andere Reihenfolgen denkbar sind. Ein oder zwei Treibgerüste vor dem
ersten Querwalzgerüst sichern ein zuverlässiges Einlaufen des Hohl
blockes in die Querwalzstraße. Ein auslaufseitig letztes Treibgerüst
benötigt man im allgemeinen nur dann, wenn kein unmittelbarer Einlauf
in eine kurz hinter der Querwalzstraße angeordnete Fertigwalzstraße
vorhanden ist. Ferner ist die Verwendung von jeweils zwei Treibgerüsten
hintereinander in manchen Fällen vorteilhaft, weil die Treibrollen in
radialer Richtung nur begrenzt gegen das Walzgut angedrückt werden
dürfen und infolgedessen nur eine begrenzte Vorschubkraft erzeugen,
so daß mehrere hintereinander geschaltete Treibgerüste sinnvoll sein
können. Bei mehreren, z. B. zwei Treibgerüsten, läßt sich auch eine
Folge von verschiedenen Kaliberöffnungen verwenden. Eine erste ovale
Kaliberöffnung vermeidet ein Hineinquetschen des Walzgutes in die
Rollenspalte und eine zweite runde Kaliberöffnung gibt dem Walzgut im
zweiten Treibgerüst seine runde Querschnittsform zurück, wobei auch ein
Eindringen in die Rollenspalte verhindert wird. Durch begrenzte radiale
Andrückkraft bleibt zwischen der Walzgutinnenfläche und der Außenfläche
der Dornstange ein freier Spaltraum, der jegliche Reibung zwischen Dorn
stange und Walzgut verhindert. Diese tritt nur noch im Bereich der
Schrägwalzen auf, hinter denen sich das Walzgut aber wie bei den bekannten
Schrägwalzwerken in radialer Richtung von der Dornstange ablöst. Hierin
unterscheidet sich die erfindungsgemäße Querwalzstraße auch von der be
kannten Kontistraße, bei der das Walzgut sehr fest gegen die Dorn
stangenoberfläche gedrückt wird, was eine der Ursachen für die hohen
Walzdrücke und den großen Leistungsbedarf ist. Bei der erfindungsgemäßen
Querwalzstraße werden demgegenüber die Walzdrücke und Antriebsleistungen
niedrig gehalten, was kleine und leichte Querwalzgerüste ermöglicht
und deren walzblockartige Anordnung. Darüberhinaus wirkt der Spaltraum
zwischen dem Walzgut und der in aller Regel innen gekühlten Dornstange
isolierend, so daß der Wärmeverlust des Walzgutes niedrig bleibt. Dabei
bleibt auch die Aufheizung der Dornstange relativ gering, so daß sie
immer wieder verwendet werden kann und ein aufwendiger Dornstangenumlauf
mit einer großen Anzahl der teueren Dornstangen eingespart wird.
Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung können die Schrägwalzen
über ihre Lagerwellen angetrieben sein. Hierbei benötigt man keine Treib
gerüste, so daß eine besonders kurze Querwalzstraße entsteht. Bei dieser
Ausführungsform können die Schrägwalzen über Zahnräder angetrieben sein,
die drehfest auf den Lagerwellen der Schrägwalzen angeordnet sind und
auf einem Zahnkranz im Gehäuse des Querwalzgerüstes, angetrieben durch
ihren umlaufenden Lagerkorb, abrollen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann der Vorschubwinkel der Schräg
walzen verstellbar sein. Dies ist z. B. bei einem Wechsel des Außendurch
messers der Rohrluppe oder bei einem Wechsel des Gerüstplatzes erforderlich.
Der Vorschub kann so auf jedem Gerüstplatz gesondert optimal eingestellt
werden. Auch lassen sich die Schrägwalzen radial zur Walzachse verstellbar
ausbilden. Letzteres kann man besonders einfach durch entsprechend dick
gewählte Beilagen durchführen. Hierdurch läßt sich die Größe der Kaliber
öffnungen den verschiedenen gewünschten Außendurchmessern der Rohrluppe
anpassen. Ferner ist es möglich, die Schrägwalzen axial zu ihren Dreh
achsen verstellbar auszubilden. Letzteres hat den Vorteil, daß bei
verschlissenen und nachgearbeiteten Arbeitsflächen der Schrägwalzen
die ursprüngliche Größe der Kaliberöffnung wieder eingestellt werden
kann.
Vorteilhaft ist es, wenn das auslaufseitig letzte Querwalzgerüst an
stelle der Schrägwalzen mit Glättwalzen ausgerüstet ist. Bei den
Schrägwalzen der Querwalzgerüste handelt es sich um tonnenförmige
Walzen, wie sie von den bekannten Schrägwalzgerüsten her geläufig
sind, wenn auch mit wesentlich kleineren Abmessungen. Die vorerwähnten
Glättwalzen haben demgegenüber eine im wesentlichen zylindrische ge
gebenenfalls auch hyperbolische Form, wie sie beispielsweise bei Rollen
richtmaschinen verwendet werden. Sie sind, wie die tonnenförmigen Schräg
walzen, schräggestellt, um einen Vorschub des Walzgutes zu bewirken.
Ihr Vorschubwinkel sollte auch verstellbar sein und es empfiehlt sich,
sie radial und axial zur Walzachse verstellbar anzuordnen, wie die
Schrägwalzen auch. Ein solches mit Glättwalzen ausgerüstetes Querwalz
gerüst dient im wesentlichen nur zur Verbesserung der ohnehin geringen
Wanddickentoleranzen, wozu das Querwalzverfahren in besonderer Weise
geeignet ist.
Es ist zweckmäßig, wenn die Querwalzgerüste auf beiden Seiten ihrer
Mantelfläche eine Antriebswelle mit Antriebszapfen oder -kupplung be
sitzen. Jedes Querwalzgerüst kann dann in jeder Aufnahmetasche der Quer
walzstraße eingesetzt und mit jeder Lagerkörperdrehrichtung betrieben
werden. Man braucht die Querwalzgerüste im Kran hängend dann nur um
ihre senkrechte Mittelachse zu drehen, wenn sie mit anderer Lagerkörper
drehrichtung angetrieben werden sollen.
Es empfiehlt sich, die Querwalzgerüste und/oder Treibgerüste über einen
Gruppenantrieb anzutreiben. Querwalzgerüste und Treibgerüste können
dabei auch gesonderte Gruppenantriebe haben. Derartige Gruppenantriebe
sind durch die als Fertigwalzstraßen betriebenen Streckreduzierwalz
straßen bekannt und haben sich dort ausgezeichnet bewährt. Die äußere
Bauform der erfindungsgemäßen Querwalzstraße, worunter vor allem die
Walzgerüstaufnahmen und der Antrieb zu verstehen sind, entsprechen
weitgehend den Walzgerüstaufnahmen und dem Antrieb der bekannten Streck
reduzierwalzstraße. Es ist deshalb auch empfehlenswert, die Querwalzge
rüste und/oder Treibgerüste auf Wechselwagen anzuordnen, wie sie bei
spielsweise in der DE-PS 15 27 659 schon beschrieben und dargestellt
sind.
In den Zeichnungen ist die Erfindung anhand einiger Ausführungsbeispiele
dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Walzwerksanlage in der Draufsicht;
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Querwalzstraße in der Draufsicht;
Fig. 3 ein Umformungsabschnitt der Querwalzstraße teilweise im
Längsschnitt;
Fig. 4 und 5 ein Querwalzgerüst ohne Walzenantrieb im Schnitt und in
der Seitenansicht;
Fig. 6 ein Querwalzgerüst ohne Walzenantrieb mit zwei Lager
körben im Schnitt;
Fig. 7 ein Querwalzgerüst mit Walzenantrieb im Schnitt;
Fig. 8 eine Querwalzstraße ohne Treibgerüste in der Draufsicht;
Fig. 9 eine weitere Ausführungsform eines Querwalzgerüstes
ohne Walzenantrieb;
Fig. 10 eine Querwalzstraße mit Wechselwagen in der Vorderansicht.
In Fig. 1 ist ein Drehherdofen 1 dargestellt, der über eine Beschickungs
einrichtung 2 mit nicht dargestellten Blöcken von z. B. 1000 kg Masse
und etwa 5 Meter Länge beschickt wird. Auf Walztemperatur erwärmt ver
lassen diese Blöcke über einen Rollgang 3 den Drehherdofen 1, passieren
eine Entzunderungseinrichtung 4 und gelangen über einen Querförderer 5
in eine Einlegerinne 6 eines Schrägwalzgerüstes 7, wo jeder Block zu
einem Hohlblock nach dem bekannten Schrägwalzverfahren gelocht wird.
Der so entstandene Hohlblock gelangt nach dem Herausziehen der Dorn
stange über einen weiteren Querförderer 8 auf einen Einlegetisch 10. Ein
zunächst stillstehendes Treibrollenpaar 11 wird in radialer Richtung
gegen den Block gefahren und hält diesen fest, während eine eventuell
innengekühlte Dornstange 12 mit Hilfe eines zweiten Treibrollenpaares 13
in den Block eingeschoben wird. Dieses Einschieben erfolgt so weit,
daß das voreilende Ende der Dornstange 11 bis in das auslaufseitig
letzte Kaliber einer Querwalzstraße 14 hineinragt. Mit Hilfe des erst
erwähnten jetzt anlaufenden Treibrollenpaares 11 schiebt man den Hohl
block bei einlaufseitig zurückgehaltener Dornstange 12 in die Quer
walzstraße 14. Es ist auch möglich, die Dornstange 12 und den aufge
schobenen Hohlblock gleichzeitig in die Querwalzstraße einzuschieben.
Dort wird der beispielsweise etwa 9 Meter lange Hohlblock zu einer z. B.
etwa 108 Meter langen Rohrluppe ausgewalzt, wobei die Rohrluppe von
der weiterhin einlaufseitig zurückgehaltenen Dornstange 12 abgewalzt
wird. Noch während des Walzens in der Querwalzstraße 14 läuft die so
entstandene Rohrluppe mit ihrem vorderen Endabschnitt in eine unmittelbar
nachgeschaltete und mit kurzem Abstand dahinter angeordnete Fertigwalz
straße 15, die beispielsweise als Streckreduzierwalzstraße ausgebildet
ist. Mit Hilfe einer Trennvorrichtung 16 kann das je nach Fertigdurch
messer weit über 1000 Meter lange fertige Rohr in gewünchste Längen
unterteilt werden, bevor es über einen Rollgang 17 auf ein Kühlbett 18
gelangt.
In Fig. 2 ist die Querwalzstraße 14 in größererem Maßstab dargestellt.
Angetrieben von einem Gruppenantrieb 19 ähnlich dem, der auch bei den
bekannten Streckreduzierwalzstraßen 15 verwendet wird, werden zwei
verschiedene Walzgerüsttypen angetrieben. Zum ersten handelt es sich
um Querwalzgerüste 20 mit Schrägwalzen 21, die in einem Lagerkorb 22
drehbar gelagert sind, der um die mit 23 bezeichnete Walzachse umläuft,
wozu er über einen Kegelradantrieb 24 angetrieben ist. Das auslaufseitig
letzte Querwalzgerüst 20 besitzt anstelle der Schrägwalzen 21 Glätt
walzen 25 mit einer leicht hyperbolischen Form.
Vor jedem Querwalzgerüst 20 und hinter dem letzten Querwalzgerüst 20
ist ein Treibgerüst 26 angeordnet mit Treibrollen 27, welche ebenfalls
vom Gruppenantrieb 19 her angetrieben sind. Obwohl in Fig. 2 immer
nur zwei Schrägwalzen 21 und zwei Treibrollen 27 pro Gerüst dargestellt
sind, um deren Form sowie die Kaliberöffnung besser darstellen zu
können, besteht jedes Kaliber doch aus insgesamt drei über den Umfang
verteilten Walzen beziehungsweise Rollen, was im übrigen auch für die
Fertigwalzstraße 15 gilt.
In Fig. 3 ist erkennbar, daß die Schrägwalzen 21 ähnlich arbeiten,
wie dies von den bekannten Schrägwalzverfahren her bekannt ist. Das
in Fig. 3 von links nach rechts sich bewegende Walzgut 28 wird im
Querschnitt, insbesondere hinsichtlich seiner Wanddicke von den Schräg
walzen 21 reduziert, wonach sich das Walzgut 28 von der Dornstange 12
abhebt. Im Bereich der vor- und nachgeschalteten Treibrollen 27 wird
das Walzgut 28 zwar in radialer Richtung zusammengedrückt, jedoch nur
so weit, daß ein Spaltraum 29 zwischen dem Walzgut 28 und der Dorn
stange 12 verbleibt. Ein direkter Berührungskontakt zwischen Walzgut 28
und Dornstange 12 besteht in Form einer Linie, also nur im Bereich des
Reduktionsteils der Schrägwalzen 21, was den Walzgutvorschub erleichtert,
den Verschleiß der Dornstange reduziert und deren Erwärmung bzw. den
Wärmeverlust des Walzgutes 28 klein hält.
Die Fig. 4 und 5 zeigen, wie der Lagerkorb 22 in einem Gehäuse 30
des Querwalzgerüstes 20 und wie die Schrägwalzen 21 in dem Lagerkorb 22
gelagert sind. Auch der Kegelradantrieb 24 des Lagerkorbes 22 ist deut
lich erkennbar. Über eine Kupplung 32 überträgt eine Antriebswelle 31
das Antriebsdrehmoment von dem Gruppenantrieb 19. Mit strichpunktierten
Linien auf der gegenüberliegenden Seite der Mantelfläche des Gehäuses 30
ist eine zweite Antriebswelle 31 mit einer halben Kupplung 32 darge
stellt, um zu zeigen, daß das Querwalzgerüst 20 um seine senkrechte
Mittelachse gedreht werden kann, so daß die Schrägwalzen 21 auch auf
der in Fig. 4 rechten Seite des Querwalzgerüstes 20 angeordnet sein
können und dann mit entgegengesetzter Drehrichtung umlaufen können.
Außerdem zeigt Fig. 5, daß die Schrägwalzen 21 in zweifacher Weise
geneigt zur Walzachse 23 angeordnet sind.
Fig. 6 entspricht im wesentlichen der Fig. 4, zeigt jedoch, daß die
Anordnung von zwei Lagerkörben 22 und zwei Sätzen Schrägwalzen 21 in
einem Gehäuse 30 möglich ist, wobei die beiden Lagerkörbe 22 in ent
gegengesetztem Drehsinn umlaufen.
Fig. 7 entspricht auch im wesentlichen Fig. 4, zeigt aber eine Mög
lichkeit, wie die Schrägwalzen 21 angetrieben werden können. Die Schräg
walzen 21 sind drehfest auf ihren Lagerwellen 33 befestigt, die auf
ihrem den Schrägwalzen 21 abgekehrten Ende ebenfalls drehfest ein Zahn
rad 34 tragen. Diese Zahnräder 34 greifen in einen fest mit dem Gehäuse 30
verbundenen stillstehenden Zahnkranz 35, so daß bei einer Drehbewegung
des Lagerkorbes 22 jedes Zahnrad 34 auf dem Zahnkranz 35 abrollt und
damit über die Lagerwellen 33 die Schrägwalzen 21 angetrieben werden.
Fig. 8 zeigt eine Querwalzstraße 14, die nur mit Querwalzgerüsten 20
der Bauart nach Fig. 7 ausgerüstet ist. Durch den Antrieb der Schräg
walzen 21 und auch der Glättwalzen 25 benötigt man keine Treibge
rüste 26 wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2.
Die Fig. 9 zeigt zwei Treibgerüste 26 und ein Querwalzgerüst 20 mit
seitlich angeordnetem Antrieb, der kleine Kegelraddurchmesser und nie
drige Umfangsgeschwindigkeiten zuläßt. Die Schrägwalzen 21 sind nicht
mehr fliegend, sondern beidseitig gelagert und außerdem ist der Vor
schubwinkel der Schrägwalzen 21 mit Hilfe von mehreren ineinandergrei
fenden verzahnten Ringscheiben 36 feinstufig verstellbar. Dazu wird
der mit 37 bezeichnete Lagerkörper der Schrägwalzen 21 in Pfeilrichtung
gedreht. Durch entsprechende nicht dargestellte Beilagen oder verzahnte
Ringscheiben 36 anderer Dicke lassen sich die Schrägwalzen 21 radial
zum Walzgut 28 verstellen.
Die Fig. 10 zeigt, wie die Querwalzgerüste 20 während des Betriebes ge
halten werden, was in gleicher Weise auch für die in Fig. 10 nicht
dargestellten Treibgerüste 26 gilt. Die Querwalzgerüste 20 werden von
einem Wechselwagen 38 getragen, der in Fig. 10 nach links verfahrbar
ist, was durch strichpunktierte Linien angedeutet wurde. Während des
Betriebes ist jedes Gerüst mit Hilfe einer Spannvorrichtung 39 sowohl
in radialer als auch in axialer Richtung gehalten. Insoweit entspricht
die erfindungsgemäße Querwalzstraße der bei Streckreduzierwalzstraßen 15
üblichen und bekannten Bauart. Wie dort ist das Getriebe des Gruppenan
triebes 19 im Ständer 40 der Querwalzstraße 14 untergebracht, wo es von
Motoren 41 über Wellen 42 angetrieben wird. Außer durch Gruppenantrieb 19
ist es durchaus möglich, die Querwalzgerüste 20 und die Treibgerüste 26
einzeln anzutreiben. Um vor allem die Schrägwalzen 21, aber auch die Treib
rollen 27 zu schonen, kann es sinnvoll sein, Führungen zwischen den
Querwalzgerüsten 20 beziehungsweise Treibgerüsten 26 anzuordnen, die
in der Lage sind, die Dornstange 12 in radialer Richtung zu führen,
wenn deren vorderer Endabschnitt bei Beginn des Walzvorganges ohne Hohl
block in die Kaliberöffnungen eingeführt wird. Während des Betriebes
sind solche Führungen nicht erforderlich und auch dann nicht, wenn das
voreilende Dornstangenende mit dem aufgeschobenen Hohlblock zusammen
in die Kaliberöffnungen der Gerüste 20 und 26 eingeführt wird.
Claims (19)
1. Verfahren zum Herstellen nahtloser Rohre, bei dem ein auf Walztempe
ratur erwärmter, in Längsrichtung durchgehend gelochter Hohlblock bei
innenliegender Dornstange ohne Eigendrehung zu einer Rohrluppe gestreckt
und diese anschließend ohne Zwischenerwärmung zu einem fertigen Rohr aus
gewalzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das
Strecken des Hohlblockes nur mittels eines in mehrere Schritte unter
teilten, im stationären Betriebszustand gleichzeitig am selben Hohlblock
durchgeführten Querwalzverfahren erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Querwalzverfahren in beiden möglichen Drehrichtungen,
vorzugsweise von Schritt zu Schritt wechselnd durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Strecken des Hohlblockes einlaufseitig mit
größeren Schritten als auslaufseitig durchgeführt wird.
4. Walzwerksanlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder
einem der folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar hinter einem an sich bekannten Schrägwalzgerüst (7) zum
Lochen und unmittelbar vor einer ebenfalls bekannten Fertigwalzstraße (15)
eine Querwalzstraße (14) in Blockbauweise angeordnet ist.
5. Querwalzstraße nach Anspruch 4, gekennzeichnet
durch eine walzblockartige Anordnung mehrerer auswechselbarer
Querwalzgerüste (20), welche jeweils mindestens einen motorisch ange
triebenen, um die Walzachse (23) umlaufenden Lagerkorb (22) besitzen,
in dem mehrere, vorzugsweise drei, geneigt zur Walzachse (23) ausge
richtete, ein Kaliber bildende Schrägwalzen (21) drehbar gelagert sind
und durch eine vorzugsweise innengekühlte Dornstange (12), welche ein
laufseitig in axialer Richtung zurückgehalten ist und von dort aus in
die Kaliberöffnungen der Gerüste (20, 26) der Querwalzstraße (14) hinein
ragt.
6. Querwalzstraße nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Dornstange (12) in axialer Richtung verschieb
bar und um ihre Längsachse drehbar gehalten ist.
7. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehrichtungen der Lagerkörbe (22) benach
barter Querwalzgerüste (20) entgegengesetzt gerichtet sind.
8. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Drehrichtungen aller Lagerkörbe (22) aller
Querwalzgerüste (20) gleich sind.
9. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Querwalzgerüste (20) jeweils zwei in Walzrich
tung hintereinander angeordnete Lagerkörbe (22) besitzen, deren Drehrich
tungen entgegengesetzt gerichtet sind.
10. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß bei fehlendem motorischen Antrieb der
Schrägwalzen (21) vor und zwischen benachbarten Querwalzgerüsten (20)
mindestens ein Treibgerüst (26) mit mehreren, vorzugsweise drei - in
Walzrichtung angetriebenen Treibrollen (27) mit quer zur Walzachse (23)
sich erstreckenden Treibrollenachsen angeordnet ist, wobei die Treibrol
lenanordnung und -ausbildung einen ringförmigen Spaltraum (29) zwischen
Walzgut (28) und Dornstange (12) freiläßt.
11. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägwalzen (21)
über ihre Lagerwellen (33) angetrieben sind.
12. Querwalzstraße nach Anspruch 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Schrägwalzen (21) über Zahnräder (34) ange
trieben sind, die drehfest auf den Lagerwellen (33) der Schrägwalzen (21)
angeordnet sind und auf einem Zahnkranz (35) im Gehäuse (30) des Quer
walzgerüstes (20), angetrieben durch ihren umlaufenden Lagerkorb (22),
abrollen.
13. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Vorschubwinkel der Schrägwal
zen (21) verstellbar ist.
14. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schrägwalzen (21) radial zur
Walzachse (23) verstellbar sind.
15. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß die Schrägwalzen (21)
axial zu ihren Drehachsen (33) verstellbar sind.
16. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß das auslaufseitig letzte
Querwalzgerüst (20) anstelle der Schrägwalzen (21) mit Glättwalzen (25)
ausgerüstet ist.
17. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß die Querwalzgerüste (20)
auf beiden Seiten ihrer Mantelfläche eine Antriebswelle (31) mit An
triebszapfen oder -kupplung (32) besitzen.
18. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß die Querwalzgerüste (20)
und/oder Treibgerüste (26) über einen Gruppenantrieb (19) angetrieben
sind.
19. Querwalzstraße nach Anspruch 5 oder einem der folgenden, da
durch gekennzeichnet, daß die Querwalzgerüste (20)
und/oder Treibgerüste (26) auf Wechselwagen (38) angeordnet sind.
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