DE3535787C2 - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE3535787C2 DE3535787C2 DE3535787A DE3535787A DE3535787C2 DE 3535787 C2 DE3535787 C2 DE 3535787C2 DE 3535787 A DE3535787 A DE 3535787A DE 3535787 A DE3535787 A DE 3535787A DE 3535787 C2 DE3535787 C2 DE 3535787C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- time
- tangent
- step response
- controlled system
- determined
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- G—PHYSICS
- G05—CONTROLLING; REGULATING
- G05B—CONTROL OR REGULATING SYSTEMS IN GENERAL; FUNCTIONAL ELEMENTS OF SUCH SYSTEMS; MONITORING OR TESTING ARRANGEMENTS FOR SUCH SYSTEMS OR ELEMENTS
- G05B23/00—Testing or monitoring of control systems or parts thereof
- G05B23/02—Electric testing or monitoring
Landscapes
- Physics & Mathematics (AREA)
- General Physics & Mathematics (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Automation & Control Theory (AREA)
- Feedback Control In General (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
der Regelstreckenparameter "Verzugszeit" und
"Ausgleichszeit" mit Hilfe der Tangente an den Wendepunkt
einer Sprungantwort am Ausgang einer Regelstrecke
höherer Ordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 (DE-OS 33 35 219).
Für den Entwurf von Regelkreisen oder die Simulation von
Systemen werden dynamische Modelle der zu automatisierenden
Prozesse benötigt, wozu die Kenntnis der genannten
Streckenparameter der Regelstrecke, also des Prozesses,
von wesentlicher Bedeutung ist.
In der Regelungstechnik ist es üblich und bekannt, z. B. aus
dem Buch "Grundriß der praktischen Regelungstechnik" von
E. Samal, 1969, Band 1, Seiten 91 bis 94, auf den Eingang der Regelstrecke
ein sprungartig ansteigendes Signal (Sprungsignal) zu
geben und als Sprungantwort das resultierende Meßsignal Am Ausgang
der Regelstrecke, die in den meisten Fällen eine Streckenübertragungsfunktion
höherer Ordnung hat, auszuwerten. Legt man
an den Wendepunkt der Sprungantwort die Tangente, so lassen
sich aus den Schnittpunkten dieser Tangente mit der Nullinie,
das ist der Wert der Sprungantwort vor Anlegen des Sprungsignals,
und dem Schnittpunkt mit der zur Nullinie parallelen,
dem Endwert entsprechenden Linie, das ist der Wert, auf den
sich die Sprungantwort nach genügend langer Zeit einstellt,
die "Verzugszeit" und die "Ausgleichszeit" berechnen. Die Verzugszeit
ist die Zeitspanne vom Anlegen des Sprungsignals bis zum
Schnittpunkt der Tangente mit der Nullinie, die Ausgleichszeit
ist die Zeitspanne zwischen den beiden Schnittpunkten.
In der DE-OS 33 35 219 ist ein digitaler Regler beschrieben,
dessen Parameter über die Ermittlung der Regelstreckenparameter
"Verzugszeit" und "Ausgleichszeit" nach Anlegen eines
Sprungsignals an das Stellglied bestimmt werden. Die Anzahl der
Abtastzeitpunkte wird konstant gehalten, d. h., die Dauer der
Sprungfunktion und der zeitliche Abstand der Abtastwerte sollen
aufeinander abstimmbar sein. Hierzu müssen die "Verzugszeit" und
die "Ausgleichszeit" zumindest in etwa bekannt sein, damit die
vorgegebene Zahl von Abtastpunkten gleichmäßig über die Zeit
zwischen dem Aufschalten der Sprungfunktion und dem eingeschwungenen
Zustand verteilt werden kann.
Die Tangente an den Wendepunkt der Sprungantwort kann auch dadurch
bestimmt werden, daß die Sprungantwort x = f(t), wobei
x der Meßwert zum Zeitpunkt t ist, abgetastet, aus den Differenzenquotienten
nach der Zeit für aufeinanderfolgende Meßwerte
der höchste Differenzenquotient ermittelt und aus den zugehörigen
Funktionswerten die Tangente konstruiert wird.
In der Praxis sind jedoch die Meßsignale am Ausgang der Regelstrecke
häufig verrauscht und von zusätzlichen niederfrequenten
Störungen überlagert. Eine Filterung kann zwar die Rauschanteile
reduzieren, jedoch Meßausreißer oder niederfrequente
Störungen können auf diese Weise nicht eliminiert werden. Bei
der Berechnung des Differenzenquotienten eines solchen gefilterten
Signals besteht immer noch die große Gefahr, daß
die steilste Tangente an einer Störflanke ermittelt wird und
man so zu falschen Ergebnissen gelangt.
Es besteht demgemäß die Aufgabe, bei der rechnergestützten
Ermittlung von Regelstreckenparametern mit Hilfe der Wendetangente
an eine störsignalüberlagerte Sprungantwort diese
Fehlerquellen auszuschalten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Die Regressionsrechnung ist ein allgemein gebräuchliches Verfahren
zum Ermitteln einer Geraden durch eine Vielzahl von
Punkten nach der Methode der kleinsten Fehlerquadrate, das
z. B. aus dem Buch "Essentials of Numerical Analysis with
Pocket Calculator Demonstrations" von Peter Henrici, John
Wiley & Sons, 1982, Seiten 198 bis 203, bekannt ist.
Im folgenden werden die Erfindung sowie deren Ausgestaltungen
anhand der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Diagramme erläutert.
In Fig. 1 ist die am Ausgang einer Regelstrecke gemessene,
störsignalüberlagerte Sprungantwort A als Kurve
über der Zeit t aufgetragen. Sie wird gewonnen aus fortlaufend
mit fester Abtastrate abgetasteten Meßwerten x.
Je zwei zeitlich aufeinanderfolgende Meßwerte, hier die
Werte x (k) und x (k + 1), werden miteinander verglichen.
Unterscheidet sich der Meßwert x (k + 1) von dem einen
vorhergehenden x (k) um mindestens den Betrag a/N, so wird
er mit dem zugeordneten Zeitpunkt t (k + 1) abgespeichert.
In dem Speicher befinden sich jeweils insgesamt N Meßwerte.
Wird ein neuer Meßpunkt gespeichert, so wird der
älteste im Speicher befindliche Meßwert gelöscht. Es
bleibt somit immer eine feste Anzahl N Werte im Speicher,
die ein Meßintervall a bestimmen, welches größer ist als
die Amplitude eines der Sprungantwort überlagerten Störsignals.
Bei Neueintrag eines Meßpunkts x wird jeweils aus den
N abgespeicherten Meßpunkten durch Regressionsrechnung die
Steigung der Kurve A im Meßintervall a bestimmt.
Die errechnete Steigung m entspricht der Steigung der Tangente
an das vom Meßintervall a umfaßte Kurvenstück. Die
errechnete Steigung wird mit der vorhergehend ermittelten
verglichen und als größte Steigung m max abgespeichert,
falls sie größer ist. Der während des gesamten Verlaufs
der Sprungantwort ermittelte größte Wert der Steigung m
entspricht der Steigung m w der Wendetangente an die
Kurve A.
Es wird bei jeder Änderung von m max ein Zeitraum
Δ t = a/m max ermittelt, den die bisher als steilste Tangente
ermittelte Gerade y = m max · Δ t + b benötigt, um
das Meßintervall a zu durchlaufen.
Wenn während einer Wartezeit T = α · Δ t die Änderungen
Δ x der Meßwerte x kleiner sind als der Quotient a/N, gilt
die stationäre Endlage x (∞) der Sprungantwort als erkannt,
wobei α dem Verhältnis des erwarteten stationären
Endwerts zu dem Meßintervall a entspricht.
Aus den Schnittpunkten der Wendetangente y = m w t + b w
mit der Zeitachse t und der zur Zeitachse parallelen, dem
stationären Endwert x (∞) entsprechenden Gerade wird die
Ausgleichzeit T A und die Verzugszeit T U der Regelstrecke
ermittelt, die zur Auslegung einer Regelung bzw. zur
modellmäßigen Simulation der Regelstrecke benötigt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zur Bestimmung der Regelstreckenparameter "Verzugszeit"
und "Ausgleichszeit" mit Hilfe der Tangente an den
Wendepunkt einer Sprungantwort am Ausgang einer Regelstrecke
höherer Ordnung, wobei das die Sprungantwort (A) bildende Ausgangssignal
der Regelstrecke zur Gewinnung einer festen Anzahl
von diskreten Meßwerten abgetastet wird und aus dem Schnittpunkt
der Tangente an den Wendepunkt der Sprungantwort mit der
Zeitachse und der zur Zeitachse parallelen, dem stationären
Endwert entsprechenden Geraden die Ausgleichszeit (T A) und die
Verzugszeit (T U) der Regelstrecke berechnet wird,
gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- a) das die Sprungantwort (A) bildende Ausgangssignal der Regelstrecke wird mit fester Abtastrate abgetastet;
- b) jeweils beim Eintrag eines durch Zeit und Meßwert bestimmten Meßpunkts in einen Speicher wird der älteste darin befindliche Meßpunkt gelöscht, so daß sich im Speicher eine feste Anzahl von N Meßpunkten befindet, die ein Meßwertintervall (a) bestimmen, das größer ist als die Amplitude eines der Sprungantwort überlagerten Störsignals;
- c) aus den N abgespeicherten Meßpunkten wird durch Regressionsrechnung eine Tangente an die Sprungantwort (A) im Meßintervall (a) bestimmt;
- d) die errechnete Steigung (m) wird mit der aus der vorhergehenden Regressionsrechnung bestimmten Steigung verglichen und abgespeichert, falls sie größer ist;
- e) die die größte Steigung aufweisende Tangente ist die Tangente an den Wendepunkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Meßpunkt abgespeichert wird, wenn
sich der Meßwert von dem vorgehend abgespeicherten mindestens
um einen bestimmten Betrag unterscheidet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Zeitraum ( Δ t = a/m max)
ermittelt wird, den die als bisher steilste Tangente ermittelte
Gerade benötigt, um das Meßwertintervall (a) zu durchlaufen,
und daß, wenn während einer Wartezeit (T = α · Δ t) die
Änderungen der Meßwerte (x) kleiner sind als der Quotient ,
die stationäre Endlage als erkannt gilt, wobei α dem Verhältnis
des erwarteten stationären Endwerts zu dem Meßwertintervall (a)
entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535787 DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535787 DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3535787A1 DE3535787A1 (de) | 1987-04-09 |
DE3535787C2 true DE3535787C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=6282986
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853535787 Granted DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3535787A1 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4855658A (en) * | 1988-03-23 | 1989-08-08 | Measurex Corporation | Dead time compensated control loop |
DE19516627A1 (de) * | 1995-05-05 | 1996-11-07 | Ranco Inc | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Prozesses |
DE19519378B4 (de) * | 1995-05-26 | 2011-06-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, 80809 | Kühlanlage mit elektrisch regelbarem Stellglied |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335219A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-11 | Gossen Gmbh, 8520 Erlangen | Digitaler mehrfach-regler |
-
1985
- 1985-10-07 DE DE19853535787 patent/DE3535787A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3535787A1 (de) | 1987-04-09 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3390539C2 (de) | Verfahren zum Betreiben eines adaptiv gesteuerten technischen Prozesses | |
DE2207140A1 (de) | System zur dynamischen Simulation und optischen Anzeige der finanziellen Situation einer Firma für zukünftige Zeiträume | |
EP0419706B1 (de) | Verfahren zur numerischen Positions- oder Bahnsteuerung | |
EP0419705A1 (de) | Verfahren zur Ruckbegrenzung von numerischen Antriebssystemen | |
DE3408173C2 (de) | ||
DE2062073A1 (de) | Integrationsgenerator zur Angabe des Numerus einer loganthmischen Funktion | |
DE3535787C2 (de) | ||
DE3721504C2 (de) | Regelsystem | |
DE1523535C3 (de) | Selbstanpassender Regelkreis | |
DE2615966C3 (de) | Fehlermessung in Digital-Systemen | |
DE2729408A1 (de) | Ueberwachungsverfahren und schaltungsanordnung fuer eine rechnergefuehrte steuerung einer numerisch gesteuerten werkzeugmaschine | |
DE3811735C2 (de) | Verfahren zur Frequenzmessung | |
DE2824565A1 (de) | Schaltungsanordnung zum erkennen einer frequenz in einem pcm-signal | |
DE1774213C3 (de) | Flugnavigationshilfsanordnung | |
DE1481522A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung eines Flugzeuges mit automatischer Verstaerkungsregelung | |
DE2932371C2 (de) | Analog-Digital-Konverter mit einem Komparator zur Verarbeitung bipolarer Eingangsspannungen | |
EP1149331B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur regelung einer regelstrecke | |
DE2347190C3 (de) | Meßgerät zum Messen der Flugzeit von elektromechanischen Relais, deren Kontakte prellen | |
DE4433332A1 (de) | Einrichtung zur adaptiven Regelung einer Strecke | |
DE1549555C3 (de) | Schaltungsanordnung zur digitalen, abschnittsweisen Extrapolation einer Zeitfunktion | |
DE2341353C3 (de) | Fluidtechnischer Digital-Analog-Umsetzer | |
DE1523656C (de) | Einrichtung zum Einstellen von Reg | |
DE2305578C3 (de) | Schaltungsanordnung zum Vergleich einer elektrischen Meßgröße mit einer Bezugsgröße | |
DE2703816C3 (de) | Vorrichtung zur Bestimmung der Standardabweichung einer um einen Mittelwert zufallsverteilten Eigenschaft von Gegenständen | |
DE3814842A1 (de) | Selbstanpassendes filter fuer messeinrichtungen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |