DE3535787A1 - Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern - Google Patents
Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparameternInfo
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- G05B23/02—Electric testing or monitoring
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Bestimmung
der Regelstreckenparameter "Verzugszeit" und
"Ausgleichszeit" mit Hilfe der Tangente an den Wendepunkt
einer Sprungantwort am Ausgang einer Regelstrecke
höherer Ordnung.
Für den Entwurf von Regelkreisen oder die Simulation von
Systemen werden dynamische Modelle der zu automatisierenden
Prozesse benötigt, wozu die Kenntnis der genannten
Streckenparameter der Regelstrecke, also des Prozesses,
von wesentlicher Bedeutung ist.
In der Regelungstechnik ist es üblich und bekannt, auf
den Eingang der Regelstrecke ein sprungartig ansteigendes
Signal zu geben und als Sprungantwort das resultierende
Meßsignal am Ausgang der Regelstrecke, das in den
meisten Fällen in Form einer Streckenübertragungsfunktion
höherer Ordnung vorliegt, auszuwerten. Durch die Tangente
an den Wendepunkt der Streckenübertragungsfunktion höherer
Ordnung lassen sich die Streckenparameter "Verzugszeit"
und "Ausgleichszeit" bestimmen.
Dazu wird die Übertragungsfunktion x = f(t), wobei x der Meßwert
zum Zeitpunkt t ist, abgetastet, aus den Differenzenquotienten
nach der Zeit für aufeinanderfolgende Meßwerte
der höchste Differenzenquotient ermittelt und aus den zugehörigen
Funktionswerten die Tangente konstruiert.
In der Praxis sind jedoch die Meßsignale am Ausgang der
Regelstrecke häufig verrauscht und von zusätzlichen niederfrequenten
Störungen überlagert. Eine Filterung kann
zwar die Rauschanteile reduzieren, jedoch Meßausreißer
oder niederfrequente Störungen können auf diese Weise
nicht eliminiert werden. Bei der Berechnung des Differenzenquotienten
eines solchen gefilterten Signals besteht
immer noch die große Gefahr, daß die steilste Tangente an
einer Störflanke ermittelt wird und man so zu falschen
Ergebnissen gelangt.
Es besteht demgemäß die Aufgabe, bei der rechnergestützten
Ermittlung von Regelstreckenparametern mit Hilfe der
Wendetangente an eine störsignalüberlagerte Sprungantwort
diese Fehlerquellen auszuschalten.
Eine Lösung der Aufgabe wird mit dem im Patentanspruch
angegebenen Verfahren ermöglicht, welches im folgenden
anhand der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Diagramme
erläutert wird.
In Fig. 1 ist die am Ausgang einer Regelstrecke gemessene,
störsignalüberlagerte Sprungantwort A als Kurve
über der Zeit t aufgetragen. Sie wird gewonnen aus fortlaufend
mit fester Abtastrate abgetasteten Meßwerten x.
Je zwei zeitlich aufeinanderfolgende Meßwerte, hier die
Werte x (k) und x (k + 1), werden miteinander verglichen.
Unterscheidet sich der Meßwert x (k + 1) von dem einen
vorhergehenden x (k) um mindestens den Betrag a/N, so wird
er mit dem zugeordneten Zeitpunkt t (k + 1) abgespeichert.
In dem Speicher befinden sich jeweils insgesamt N Meßwerte.
Wird ein neuer Meßpunkt gespeichert, so wird der
älteste im Speicher befindliche Meßwert gelöscht. Es
bleibt somit immer eine feste Anzahl N Werte im Speicher,
die ein Meßintervall a bestimmen, welches größer ist als
die Amplitude eines der Sprungantwort überlagerten Störsignals.
Bei Neueintrag eines Meßpunkts x wird jeweils aus den
N abgespeicherten Meßpunkten durch Regressionsrechnung die
Steigung der Kurve A im Meßintervall a bestimmt.
Die errechnete Steigung m entspricht der Steigung der Tangente
an das vom Meßintervall a umfaßte Kurvenstück. Die
errechnete Steigung wird mit der vorhergehend ermittelten
verglichen und als größte Steigung m max abgespeichert,
falls sie größer ist. Der während des gesamten Verlaufs
der Sprungantwort ermittelte größte Wert der Steigung m
entspricht der Steigung m w der Wendetangente an die
Kurve A.
Es wird bei jeder Änderung von m max ein Zeitraum
Δ t = a/m max ermittelt, den die bisher als steilste Tangente
ermittelte Gerade y = m max · Δ t + b benötigt, um
das Meßintervall a zu durchlaufen.
Wenn während einer Wartezeit T = α · Δ t die Änderungen
Δ x der Meßwerte x kleiner sind als der Quotient a/N, gilt
die stationäre Endlage x (∞) der Sprungantwort als erkannt,
wobei α dem Verhältnis des erwarteten stationären
Endwerts zu dem Meßintervall a entspricht.
Aus den Schnittpunkten der Wendetangente y = m w t + b w
mit der Zeitachse t und der zur Zeitachse parallelen, dem
stationären Endwert x (∞) entsprechenden Gerade wird die
Ausgleichzeit T A und die Verzugszeit T U der Regelstrecke
ermittelt, die zur Auslegung einer Regelung bzw. zur
modellmäßigen Simulation der Regelstrecke benötigt werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Bestimmung der Regelstreckenparameter "Verzugszeit" und "Ausgleichszeit" mit Hilfe der Tangente an den Wendepunkt einer Sprungantwort am Ausgang einer Regelstrecke höherer Ordnung, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) das die Sprungantwort (A) bildende Ausgangssignal der Regelstrecke wird zur Gewinnung von diskreten Meßwerten mit fester Abtastrate abgetastet;
b) je zwei zeitlich aufeinanderfolgende Meßwerte (x (k), x (k + 1)) werden fortlaufend miteinander verglichen;
c) Meßwert und zugehöriger Zeitpunkt werden abgespeichert, wenn sich der Meßwert von dem vorhergehend abgespeicherten um einen bestimmten Betrag unterscheidet, wobei jeweils beim Eintrag eines durch Zeit und Meßwert bestimmten Meßpunkts in den Speicher der älteste darin befindliche Meßpunkt gelöscht wird, so daß sich in dem Speicher eine feste Anzahl von N Meßpunkten befindet, die ein Meßintervall (a) bestimmen, das größer ist als die Amplitude eines der Sprungantwort überlagerten Störsignals;
d) aus den N abgespeicherten Meßpunkten wird durch Regressionsrechnung eine Tangente an die Sprungantwort (A) im Meßintervall (a) bestimmt;
e) die errechnete Steigung (m) wird mit der aus der vorhergehenden Regressionsrechnung bestimmten Steigung verglichen und abgespeichert, falls sie größer ist;
f) ein Zeitraum (Δ t = a/m max ) wird ermittelt, den die als bisher steilste Tangente ermittelte Gerade benötigt, um das Meßintervall (a) zu durchlaufen;
g) wenn während einer Wartezeit (T = α · Δ t) die Änderungen der Meßwerte (x) kleiner sind als der Quotient a/N, gilt die stationäre Endlage als erkannt, wobei α dem Verhältnis des erwarteten stationären Endwerts zu dem Meßintervall (a) entspricht;
h) aus den Schnittpunkten der Tangente an den Wendepunkt mit der Zeitachse und der zur Zeitachse parallelen, dem stationären Endwert entsprechenden Gerade wird die Ausgleichzeit (T A ) und die Verzugszeit (T U ) der Regelstrecke berechnet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535787 DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853535787 DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3535787A1 true DE3535787A1 (de) | 1987-04-09 |
DE3535787C2 DE3535787C2 (de) | 1990-07-26 |
Family
ID=6282986
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853535787 Granted DE3535787A1 (de) | 1985-10-07 | 1985-10-07 | Verfahren zur bestimmung von regelstreckenparametern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3535787A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP0334698A2 (de) * | 1988-03-23 | 1989-09-27 | Measurex Corporation | Regelungsschleife mit kompensierter Totzeit |
EP0741345A1 (de) * | 1995-05-05 | 1996-11-06 | Ranco Incorporated Of Delaware | Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines Prozesses |
DE19519378B4 (de) * | 1995-05-26 | 2011-06-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, 80809 | Kühlanlage mit elektrisch regelbarem Stellglied |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335219A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-11 | Gossen Gmbh, 8520 Erlangen | Digitaler mehrfach-regler |
-
1985
- 1985-10-07 DE DE19853535787 patent/DE3535787A1/de active Granted
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3335219A1 (de) * | 1983-09-29 | 1985-04-11 | Gossen Gmbh, 8520 Erlangen | Digitaler mehrfach-regler |
Non-Patent Citations (2)
Title |
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Fachbuch "Essentials of Numerical Analysis with Pocket Calculator Demonstrations" von Peter Henrici, John Wiley & Sons, 1982, S. 198-203 * |
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DE19519378B4 (de) * | 1995-05-26 | 2011-06-30 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft, 80809 | Kühlanlage mit elektrisch regelbarem Stellglied |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3535787C2 (de) | 1990-07-26 |
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Legal Events
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