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Schließstück bzw. -kasten
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Die Erfindung betrifft ein Schließstück bzw. einen Schließkasten
zum Einfräsen in einen Türstock oder zum Aufschrauben auf einen Türstock, welches
bzw. welcher einenRiegel eines Schlosses in der Sperrstellung und gegebenenfalls
eine Falle aufnimmt. Ein Schließstück oder ein Schließkasten dieser Art wird heute
vielfach durch Einlagebleche verstärkt ausgeführt. Man achtet auch auf eine besonders
gute Verschraubung mit dem Türstock, um ein Ausreißen des gesamten Schließstückes
oder Schließkasters zu verhindern. Darüber hinaus sind komplexe Alarmanlagen bekannt,
die unter anderem auch mit Türkontakten arbeiten. Schließlich existieren noch kleine
Alarmgeber, die mit einem speziell ausgestalteten Zylinderschloß zusammenwirken
und dieses optisch oder durch Mikrokontakte überwachen. Darüber hinaus existieren
kleine batteriebetriebene Alarmgeber zur Montage auf dem Türstock, die einen zeitverzögerten
Alarm auslösen, sobald ein Reedkontakt von einem Türmagneten bei Öffnen der Tür
geschaltet wird. Der Alarm kann verhindert werden, wenn der Berechtigte innerhalb
der vorgenannten Verzögerungszeit eine Codenummer eintastet.
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Eine kleine Alarmanlage unmittelbar mit dem Türschloß zusa.mmenzubauen
ist nachteilig, zumal die empfindlichen Bauteile, insbesondere Sensoren, den Erschütterungen
des Öffnens und Schliessens der Tür ausgesetzt sind. Ferner müßten eine externe
Stromversorung sowie auch Zusatzüberwachungskreise über flexible Leitungen vom Türstock
auf das bewegliche Türblatt anoeschlossen werden. Schließlich ist der Konsument
an das in der Alarmanlage eingebaute Schloß gebunden. Er kann die meist vorhandenenSchließanlagen
nicht dafür einsetzen und hat keine Wahl bezüglich des Schloßsystems.
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Die Erfindung zielt darauf ab, diese Nachteile zu beseitgen.
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Dies wird durch ein Schließstück oder durch einen Schließkasten der
eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht, daß mindestens ein den Riegel und bzw.
oder die Schließfalle unmittelbar übergreifendes Schließblech bis zu einez.Anschlag
gegen Federkraft (Federn) verschiebbar gelagert ist und daß ein das Abheben des
verschiebbaren Schließbleches abtastender Schalter vorgesehen ist, der vorzugsweise
über eine elektronische Schaltung in einem Alarmstromkreis liegt. Der besondere
Vorteil gegenüber dem Stand der Technik liegt darin, daß durch den Einbau einer
Alarmanlage in das Schließstück oder den Schließkasten jedes beliebige Schloß eingebaut
und auch bereits vorhandene Schlösserwbeispielsweise als Teile von Schließanlagen,
beibehalten werden können. Durch die Stockmontage ist eine Fremdspannungsversorung
oder das Anschließen von externen Auslösekreisen leicht möglich. Schließlich läßt
sich das mit einer Alarmanlage überwachte Schließblech sehr sicher am Türstock befestigen.
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Es ist klar, daß bei einer Befestigung von Beschlägeteilen auf einem
Türblatt weniger Einschraubtiefe zur Verfügung steht als im Türstock. Der Federweg
bzw. die Federkraft wird in zweckmäßiger Weise so eingestellt, daß der Schalter
dann umschaltet und die Alarmanlage aktiviert, wenn etwa ein Drittel der vom Türhersteller
angegebenen zulässigen Kraft auf die Tür aufgebracht wird. Da Sicherheitstüren einer
Krafteinwirkung von 600 kp standhalten müssen, wird die Federkraft so eingestellt,
daß ein Abheben des Schließbleches und damit die Schalterbetätigung bei 200 kp erfolgt.
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Es ist zweckmäßig, wenn das Schließblech als Teil einer Riegeltasche
ausgebildet ist und auf Schraubenbolzen, die in einer mit dem Türstock fest verschraubbaren
Grundplatte eingeschraubt sind,gegen die Kraft der an den Köpfen der Schraubenbolzen
abgestützten Federn, wie Schraubenfedern oder Blattfedern, von der Grundplatte abhebbar
geführt ist. Ferner ist es vorteilhaft, wenn die elektrischen Kontakte des Schalters
in Ruhestellung geschlossen und bei Verschiebung des Schließbleches geöffnet sind
und die elektronische Schaltung, eine Spannungsquelle und eine akustische Siqnaleinrichtunc;
unmittelbar im Schließstück
bzw. -kasten vorgesehen sind. Dies
führt dazu, daß jede Unterbrechung des Uberwachungskreises zum Alarm führt und daß
die elektronischen Bauteile im Schließkörper besonders gut gegen Manipulationen
oder Anbohren oder Wegbrechen gesichert sind.
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Der erfindungsgemäße Schließkasten gibt auch dann Alarm, wenn ein
Fangbügel vorgesehen ist und dieser die auf die Tür einwirkenden Kräfte aufnimmt,
wenn der Fangbügel auf dem Schließbleich montiert ist. Eine weitere Ausführungsform
ist dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zum Schalter ein Taster mit nachgeschaltetem
Zeitglied an die elektronische Schaltung angeschlossen ist und das Zeitglied beim
Anliegen des Tastersignals während einer vorwählbaren Zeitdauer den Alarmbefehl
an die elektronische Schaltung bzw. die Signaleinrichtung durchschaltet. Alarm erfolgt
daher nur dann, wenn der Taster z.B. mindetens 3 Sekunden lang gedrückt wird. Damit
schließt man eine irrtümliche Auslösung z.B. infolge eines unbeabsichtigten Anstreifens
an den Taster aus. Besonders vorteilhaft ist es, wenn im Inneren des Schließstückes
bzw. -kastens ein Speicher zur Erfassung eines Alarmimpulses und an einer Außenfläche
der Gehäusekappe eine Kontrollampe sowie eine Speicherrückstelwaste vorgesehen sind.
Sollte in Abwesenheit des Eigentümers ein Einbruchsversuch stattgefunden haben,
dann zeigt dies die Signaleinrichtung an, auch wenn der Alarm der Vorschrift entsprechend
längst wieder verstemmt ist.
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Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes sind in den Zeichnungen
dargestellt.
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Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch einen Schließkasten nach der Linie
I-I in Fig. 2, Fig. 2 eine Ansicht des Schließkastens bei abgenommener Gehäusekappe
und Fig. 3 ein in einen Türstock eingefrästes Schließstück.
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Auf einer Grundplatte 1, die zur Montage auf einem Türstock 2 Schraubenlöcher
3 aufweist, ist ein Schließblech 4 mittels Schrauben 5, 6 befestigt. Diese Schrauben
5, 6 sind in Sackbohrungen der Grundplatte 1 fest eingeschraubt, und das Schließblech
ist mit Spiel auf den Schraubenbolzen 5, 6 geführt. Zwischen den Schraubenköpfen
und dem Schließblech 4 sind starke
Federn 7, 8 vorgesehen. Die Ausführung
ermöglicht ein Abheben des Schließbleches 4 von der Grundplatte 1 bei gleichzeitigem
Zusammendrücken der Federn 7, 8. Ein Abheben erfolgt etwa dann, wenn bei einem Einbruchsversuch
Gewalt auf die Tür angewendet wird und der Riegel die Kraft auf das Schließblech
überträgt.
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In physikalischer Hinsicht liegt ein einarmiaer Hebel (die Tür) vor,
der an einem Ende (im Türband) drehbar ist und auf den ein Kraftvektor einwirkt.
An jenem Ende des Hebelarmes,das dem Drehpunkt gegenüberliegt, ist das Schließblech
angeordnet, das die sich auf Grund der Hebebesetzeergebende Kraft aufzunehmen hat.
Ein Schalter 9 liegt unterhalb einer Nase 10 des SchlieB-bleches 4. Er ist eingeschaltet.
Hebt das Schließblech 4 von von der Grundplatte 1 ab, dann öffnen die Kontakte des
Schalters 9 und der einen Ruhestrom führende Überwachungsstromkreis ist unterbrochen.
Eine elektronische Schaltung 11 ist so ausgebildet, daß mit der Unterbrechung des
vorerwähnten Ruhestromes ein Stromkreis zu einer akustischen Alarmeinrichtung 12
(Piezosummer, Sirene, Hupe) durchgeschaltet wird. Dieser Alarm muß auf Grund einer
behördlichen Vorschrift nach einer gewissen Zeitspanne selbsttätig wieder verstummen.
Lediglich eine Leuchtdiode 13 macht darauf aufmerksam, daß ein Alarm ausgelöst wurde
und ein Einbruchsversuch stattgefunden hat. Mit Hilfe einer Taste 14 kann das optische
Signal rückgestellt werden. Eine weitere Taste 15 führt zu einer Alarmauslösung
unabhängig vom Schalterzustand des Schalters 9, wobei ein Zeitglied der Schaltung
11 ein Drücken der Taste 15 während einer gewissen Zeitspanne, z.B. 3 Sekunden,
voraussetzt. Die Batterie 16 sorgt für die Stromversorgung der gesamten Elektronik.
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Das Schließblech 4 und die Verschraubungen 5, 6 sind selbstverständlich
so ausgelegt, daß sie mehr als die Nennlast der Türe aufnehmen können. Eine Gehäusekappe
22 deckt die Bauteile ab.
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In Fig. 2 sind ferner noch Anschlüsse 17-für weitere adber wachungsstromkreise
dargestellt. Im Rahmen der Uberwacnung der Tür ist es zweckmäßig, am Türstock im
Eckbereich der Tür oberhalb und unterhalb des Türschlosses Kontakte vorzusehen,
die ein Wegbiegen des Türblattes frühzeitig signalisieren und Alarm auslösen. Dazu
ist im Bereich der Riegeltasche 18 ein berührungsloser Schalter 19,beispielsweise
ein Reedkontakt, vorgesehen. Dieser schaltet die an die Ausgänge 17 angeschlossenen
Türkontakte nur dann scharf, wenn der Schloßriegel in die Riegeltasche 18 eingeschoben
und daher die Tür versperrt ist. Die Türkontakte lösen daher keinen Alarm aus,wenn
die Ttr aufgesperrt und geöffnet wird. Uber die Anschlüsse 17 können Verbindungen
auch zu Fensterkontakten sowie auch zu einer Elaussirene und zu einem telephonischen
Alarmgeber an die Polizei angeschlossen werden. Wenn der berührungslose Schalter
19 wie erwähnt als Reedkontakt ausgebildet ist, dann wird in eine kleine Bohrung
im Schließnegel ein Dauermagnet zur Umschaltung des Reedkontaktes eingesetzt.
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Fig. 3 zeigt ein in dem Türstock 2' eingesetztes Schließstück. Das
Schließblech 4' ist als Platte ausgebildet, die sowohl mit dem Riegel als auch mit
der Falle eines Türschlosses zusammenwirkt. Dieses unter der Vorspannung der Federn
7', 8' gehaltene Schließblech 4' wird von einem hier als Pfeil dargegestellten Schalter
9' abgetastet. Weicht das Schließblech 4' gegen die Kraft der Federn 7', 8' unter
der Einwirkung eines gewaltsamen Einbruchsversuches zurück, dann öffnet der Schalter
9', es fließt kein Ruhestrom mehr im Stromkreis und die von der Batterie 16' gespeiste
Elektronik 11 schaltet die akustische Signaleinrichtung 12' ein. Die Anzeigediode
13, deren Rückstellung 14 und die manuelle Alarmauslösung 15 sowie die Anschlüssel7
wurden aus Gründen der vereinfachten Darstellung in Fig. 3 weggelassen.
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Dieser Ausführungsform liegt der Gedanke zu Grunde, daß viele Eingangstüren
außen keinen Türdrücker, sondern einen starren Türknopf aufweisen. Das Türschloß
verfügt dann über einen Wechsel, so daß die Falle nur mit dem Schlüssel von der
Außenseite zurückgezogen werden kann. Ist die Türe nicht versperrt, also der Schloßriegel
zurückgezogen, dann nimmt lediglich die Falle eventuelle Krafteinwirkungen auf die
Türe auf.
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Gemäß Fig. 3 erstreckt sich das Schließblech 4 sowohl über die Rieoeltasche
20 als auch über die Fallentasche 21, so daß eine Alarmauslösung bei Krafteinwirkung
auch dann erfolgt, wenn nur die Falle eingeschnappt, jedoch das Schloß nicht versperrt
ist.