DE3535091A1 - Eisbrechendes schiff - Google Patents
Eisbrechendes schiffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein eisbrechendes Schiff.
Eisbrechende Wasserfahrzeuge sind in den verschie
densten Ausführungsformen bekannt. Bei einem eisbrechenden
Schiff mit Eigenantrieb erfolgt der Vortrieb bekannterweise
durch Schiffspropeller. Ein auf eisbedecktem Flachwasser
operierendes eisbrechendes Schiff kann mit sinkendem
Abstand des Schiffsbodens vom Gewässergrund immer
schlechter das gebrochene Eis wegräumen,u.a. wird durch das
gebrochene Eis der Zulauf von Wasser zu den Propellern
stört.
Gebrochene und seitlich durch das Vorschiff unter
die ungebrochene Eisdecke geschobene Eisschollen begrenzen
seitlich die gebildete Fahrrinne und umgeben das Hinter
schiff des eisbrechenden Schiffes derart, daß durch
die von dem Propellersog erzeugte erhöhte Wassergeschwin
digkeit das Eis in die Propeller gezogen wird, von denen
es zerhackt wird mit der Folge, daß erhöhte Propellerleistun
gen erforderlich werden. Mit dem erhöhten Propellersog sind
weitere nachteilige Auswirkungen verbunden, nämlich
insofern, als Gewässerboden von den Propellerstrahlen
ausgewaschen und nach hinten sowie zur Seite verlagert
wird, wenn der Gewässergrund aus weichem Bodenmaterial
besteht, so daß auf dem Gewässergrund Böschungen, d.h.
Erhebungen und Vertiefungen, ausgebildet werden, die
zu navigatorischen Schwierigkeiten insbesondere für
dem eisbrechenden Schiff nachfolgende Schiffe oder für
Rückwärtsfahrt des eisbrechenden Schiffes selbst führen
können. Hinzu kommt, daß beim Vortrieb des Schiffes
die von seinem Vorschiff gebrochenen und durch den Sog
des Schiffspropellers in die Fahrrinne zurückbewegten
Eisschollen zu einer Beschädigung der Propeller führen
können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein eis
brechendes Schiff zu schaffen, das in eisbedecktem Flach
wasser, und zwar insbesondere auch in Flachwasser mit
dicken Eisdecken, einsetzbar ist, wobei der Vortrieb
des Schiffes nicht durch Schiffsschrauben bewirkt wird
und wobei mit diesem Schiff möglichst weitgehend eisschollenfreie
Fahrrinnen geschaffen werden, wobei ein Zurückschwimmen
gebrochener Eisschollen in die gebrochene Rinne vermieden
wird.
Diese Aufgabe wird bei einem eisbrechenden Schiff
erfindungsgemäß in der Weise gelöst, daß der horizontale
Vortrieb des Schiffes schiffsschraubenunabhängig erfolgend
ist.
Hierzu ist nach einem weiteren Merkmal der Er
findung das eisbrechende Schiff in der Weise ausge
bildet, daß der horizontale Vortrieb des Schiffes durch
Strahltriebwerke, durch Raketentriebwerke oder durch
momentanen oder ständigen Schiffsvortriebsenergie erzeu
genden Kraftschluß des Schiffsksörpers mit am Gewässer
grund angeordneten mechanischen Einrichtungen, wie eine auf
dem Gewässerboden entlang verlegte, endseitig verankerte
Kette oder Seil, wobei die Kette, das Seil od. dgl. über
bodenseitig am Schiffskörper vorgesehene, angetriebene
Kettengreifräder, Trommeln od. dgl. geführt ist oder
wie versenkten oder versenkbaren, senkrechtstehenden
Pfählen od. dgl. erfolgt, wobei schiffskörperseitig
mechanische Abstoß- oder Verholeinrichtungen vorgesehen
sind.
Ein eisbrechendes Schiff mit einer derartigen
Schiffsvortriebseinrichtung, nämlich bestehend aus
einem Wanderpfahl und aus schiffskörperseitig vorgesehenen
mechanischen Abstoß- oder Verholeinrichtungen, ermöglicht
den Einsatz in eisbedecktem Flachwasser, insbesondere
solchem mit dicken Eisdecken, ohne daß die voranstehend
aufgezeigten Nachteile sich ergeben. Vielmehr wird
eine weitgehend eisschollenfreie Rinne geschaffen, wobei
die gebrochenen Eisschollen während des Vortriebes des
Schiffes seitlich unter die feststehende Eisdecke gescho
ben werden. Da der Vortrieb des Schiffes nicht durch
die Schiffsschrauben bewirkt wird, erfolgt auch keine
Veränderung des Gewässergrundes. Der Vortrieb des Schif
fes erfolgt lediglich durch Versenken eines oder mehrerer
Pfähle in den Gewässergrund und anschließend durch mecha
nisches Abstoßen von diesen Pfählen, wobei das Schiff
entsprechende Einrichtungen aufweist, um die Wanderpfähle
in den Gewässergrund eintreiben und auch aus diesem
herausziehen zu können, wenn der Abstoßvorgang beendet
ist. Es besteht darüber hinaus auch die Möglichkeit, anstelle eines
mechanischen Abstoßens das Schiff durch Verholen mittels einer Winde
vorwärts zu bewegen. Damit entsteht kein Sog durch den Betrieb des
Propellers, so daß auch keine Rückbeförderung von geräumten Eisschol
len im Hinterschiffsbereich in die gebrochene Rinne erfolgt. Ein weite
rer Vorteil ist durch die Verwendung von Wanderpfählen gegeben, wenn
beim Durchbrechen von Preßeisrücken ein Propeller angetriebener Eisbre
cher stehen bleibt und sich durch Rückwärtshub nicht befreien kann. Hier
ermöglicht der Wanderpfahl das Vorwärtskommen in derart speziellen
Situationen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unter
ansprüchen gekennzeichnet, wobei besonders vorteilhaft die in den
Ansprüchen 8 bis 15 angegebene Ausgestaltung der Wanderpfähle insofern
ist, als jeder Wanderpfahl so ausgebildet ist, daß er unter Verwen
dung eines Druckmediums sich quasi selbsttätig nach dem Bewegungsvor
gang des eisbrechenden Schiffes aus dem Gewässergrund herausziehen kann,
nämlich insofern, als das durch eine Zuführungsleitung im In
neren des Wanderpfahles zu den im bodenseitigen Spitzen
bereich des Pfahles vorgesehenen Austrittsöffnungen
geführte Druckmedium beim Austritt aus den Austritts
öffnungen zumindest ein Lockern des Sitzes des Pfahles
im Gewässergrund bewirkt, damit der Pfahl dann an
schließend mittels geeigneter Hubgeräte ganz aus dem
Gewässerboden herausgezogen werden kann, jedoch je nach
der Beschaffenheit des Gewässerbodens auch den Pfahl
selbst heraustreiben kann. Diese Wirkung wird noch unter
stützt durch die spezielle Stellung und Anordnung der
Austrittsöffnungen für das Druckmedium insofern, als
die Austrittsöffnungen so angeordnet sind, daß der aus
den Austrittsöffnungen heraustretende Strahl des Druck
mediums gerichtet ist oder daß die Strahlen aus
einer Vielzahl von einer senkrecht zur Mittel
längsachse des Pfahles liegenden Ebene angeordne
ten Austrittsöffnungen nahezu tangential zur
Umfangsfläche des Pfahles austreten, so daß der Pfahl
bei Strahlenaustritt einer Drehbewegung um seine Mittel
längsachse unterworfen und somit eine Lockerung des
eingetriebenen Pfahles erreicht wird, so daß dann für
das Herausziehen des Pfahles mittels mechanischer oder
hydraulischer Einrichtungen keine hohe Arbeitsenergie
mehr benötigt wird.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 ein eisbrechendes Schiff mit einer
unter Verwendung eines Wanderpfahls arbeitenden Schiffs
vortriebseinrichtung, wobei der Vortrieb des Schiffes
durch Abstoßen vom Wanderpfahl erfolgt, in einer Seiten
ansicht,
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines
eisbrechenden Schiffes mit beidseitig am Schiffskörper
vorgesehenen Einrichtungen zum Eintreiben und Herausziehen
der Wanderpfähle in einer Vorderansicht,
Fig. 3 das eisbrechende Schiff gemäß Fig. 2
in einer Seitenansicht,
Fig. 4 das eisbrechende Schiff, jedoch mit einer aus
Seilwinden bestehenden Verholeinrichtung gemäß Fig. 2 in
einer Ansicht von oben,
Fig. 5 ein eisbrechendes Schiff mit einer
unter Verwendung eines Wanderpfahles arbeitenden Schiffs
vortriebseinrichtung, wobei der Vortrieb des Schiffes
durch Verholen mittels einer Seilwinde erfolgt, in
einer Seitenansicht,
Fig. 6 das eisbrechende Schiff gemäß Fig.
5 während des Vorbringens des Wanderpfahles in einer
Seitenansicht,
Fig. 7 den Schiffskörper des eisbrechenden
Schiffes mit in Schiffskörperlängsrichtung ausgebildeten
Wanderpfahlaufnahmeschacht in einer Ansicht von oben,
Fig. 8 eine weitere Ausführungsform eines
eisbrechenden Schiffes, das sich an einer auf dem Gewäs
sergrund liegenden Kette verholt, in einer Seitenansicht,
Fig. 9 einen Wanderpfahl mit in Pfahllängsrich
tung verlaufender, in der Pfahlaußenwand vorge
sehenen Austrittsöffnungen mündende Zuführungsleitung
für ein Druckmedium in einem senkrechten Schnitt,
Fig. 10 einen Wanderpfahl mit radial in der
Pfahlaußenwand angeordneten Austrittsöffnungen für das
Druckmedium mit tangential zur Pfahlaußenwand liegenden
Strahlaustrittsrichtungen in einem waagerechten Schnitt,
und
Fig. 11 einen Wanderpfahl mit in seiner Außenwand
fläche nebeneinander und versetzt zueinaner angeordneten
Austrittsöffnungen für das Druckmedium in einer Seiten
ansicht.
In den Fig. 1 bis 8 ist der Schiffskörper des
eisbrechenden Schiffes mit 10 bezeichnet. Dieses eisbre
chende Schiff ist für den Einsatz in eisbedecktem Flach
wasser, insbesondere solchem mit dicken Eisdecken,
vorgesehen. Das Flachwasser ist in den Figuren mit FG,
der Gewässergrund bei G und die zu brechende Eisdecke
bei 100 angedeutet.
Der horizontale Vortrieb des eisbrechenden Schiffes
erfolgt mittels mechanischer Vortriebseinrichtungen
20, die am Schiffskörper vorgesehen sind und die einen
momentanen oder ständigen Kraftschluß des Schiffskörpers
10 mit am Gewässergrund angeordneten mechanischen Einrich
tungen ermöglichen. Diese mechanische Einrichtung
besteht bei den in Fig. 1 bis 7 gezeigten Ausführungs
formen aus in den Gewässergrund G eingebrachten sogenannten
Wanderpfählen 21,die mittels schiffsseitig vorgesehener
Einrichtungen 22 in den Gewässergrund abgesenkt, aus diesem
herausgezogen sowie an Bord verholt werden. Bei der
Verwendung von Wanderpfählen 21 erfolgt für den Vortrieb
des Schiffes lediglich ein momentaner Kraftschluß des
Schiffskörpers 10 mit dem Wanderpfahl 21, und zwar
unter Verwendung von schiffsseitig vorgesehenen Abstoß-
oder Verholeinrichtungen 122 bzw. 24, worauf nachstehend
noch näher eingegangen wird.
Soll dagegen ein ständiger Kraftschluß zwischen
dem Schiffskörper 10 und den am Gewässergrund angeordneten
mechanischen Einrichtungen erfolgen, dann bestehen letzte
re z.B. aus einer auf dem Gewässergrund G verlegten
und gehaltenen, d.h. beidseitig verankerten, Kette 25,
die als Rundstahlkette, Stahlgelenkkette od.dgl. ausgebil
det sein kann und die über entsprechend ausgebildete
Kettenräder 26 geführt ist, die bodenseitig am Schiffs
körper 10 oder im Schiffskörper selbst angeordnet sind
und die mittels in der Zeichnung nicht dargestellter
Antriebseinrichtungen angetrieben werden (Fig. 8). Der
Schiffskörper ist hierzu mit entsprechenden Öffnungen
zum Einführen und Herausführen der Kette versehen, so
daß die Kette selbst nicht über das Deck des Schiffes
geführt ist. Ist das Kettenrad 26 für die Kette 25 im
Innenraum des Schiffskörpers 10 angeordnet, dann sind im Boden oder
in den Seitenwänden des Schiffskörpers entsprechende Durchbrechungen
vorgesehen, durch die die Kette vom Kettenrad 26 nach
außen geführt wird, wobei dann das Kettenrad 26 in einer
geschlossenen Kammer im Innenraum des Schiffskörpers 10 ange
net ist,deren Boden oder Seitenwände die Durchbrechungen
aufnimmt. Anstelle einer Kette 25 kann auch ein Seil
verwendet werden. Wesentlich ist bei dieser Ausführungs
form gemäß Fig. 8, daß sich das eisbrechende Schiff
an der Kette 25 bzw. dem Seil vorwärtsverholt, wobei
die Kette oder das Seil verankert auf dem Gewässergrund
G liegt und über Kettentrommeln, die schiffsseitig vorge
sehen sind, geführt wird. Der Vortrieb des Schiffes
erfolgt somit durch Entlangziehen an der auf dem Gewässer
grund verlegten Kette oder an dem Seil, wobei auch das
Schiff von einer auf dem Gewässerboden entlang verlegten
Kette oder an einem Seil horizontal fortbewegt werden
kann.
Bei der Verwendung von Wanderpfählen ist als
Abstoß- oder Verholeinrichtung der Schiffskörper 10
z.B. mit einem hydraulisch oder anderweitig betriebenen,
waagerechten Arbeitszylinder 122 versehen, der sich
an dem Wanderpfahl 21 abstützt, nachdem der Wanderpfahl
in den Gewässergrund G abgesenkt worden ist (Fig. 1).
Der horizontale Vortrieb des Schiffes erfolgt bei Be
tätigung des Arbeitszylinders 122 in der Weise, daß
beim Ausfahren des Kolbens bzw. Stempels des Arbeitszy
linders sich dieser an dem Wanderpfahl 21 abstützt,
wobei gleichzeitig das Schiff in Pfeilrichtung X in die un
gebrochene Eisdecke 100 getrieben wird und diese bricht.
Während des Vortriebes des Schiffes bewegt sich das
Hinterschiff auf den Pfahl 21 zu. Fig. 7 zeigt eine
Ausgestaltung des Schiffskörpers 10, nach der mittig
und in Schiffslängsrichtung im Schiffskörper ein schlitz
förmiger Schacht bzw. Durchbrechung 11 vorgesehen ist,
die sich vom Deck des Schiffskörpers 10 bis zum Schiffs
boden erstreckt, so daß der Wanderpfahl 21 durch diese
schlitzförmige Öffnung hindurchgeführt werden kann.
Aufgrund dieser Ausgestaltung ist eine freie Bewegung
des Schiffskörpers 10 während des Vortriebes an dem
senkrechtstehenden Wanderpfahl 21 möglich. Es besteht
jedoch auch die Möglichkeit, einen schlitzförmigen Schacht
zum Hindurchführen der Wanderpfähle nur im Heck des
Schiffskörpers vorzusehen.
Bei der in Fig. 2, 3 und 4 gezeigten Ausführungsform
sind zu beiden Seiten des Schiffskörpers Schiffsvortriebs
einrichtungen 20 vorgesehen, die so angeordnet sind,
daß das Eintreiben der Wanderpfähle 21 seitlich zur
Außenhaut des Schiffskörpers 10 vorgenommen werden kann.
Das Eintreiben und Herausziehen der Wanderpfähle 21
erfolgt somit außenbords. Schiffskörperseitig, d.h.
insbesondere decksseitig, sind dann Abstoß- oder Verhol
einrichtungen vorgesehen, die sich für den Vortrieb
des Schiffes an den in den Gewässergrund G eingetriebenen
Wanderpfählen 21 abstützen. Bei einer Betätigung der
hydraulischen Arbeitszylinder 122 stößt sich der Schiffs
körper 10 von deen in den Gewässergrund eingetriebenen
Wanderpfählen 21 ab und erhält dadurch den Vortrieb.
Ist der Vortrieb des Schiffes beendet, d. h. wenn
das Schiff von der Position A in Fig. 1 in die Position
B vorbewegt worden ist, befindet sich quasi der Wanderpfahl
21 im Heckbereich des Schiffskörpers und muß zum Einleiten
eines erneuten Vortriebsvorganges aus dem Gewässergrund
herausgezogen und erneut nach Überführung in den Bugbe
reich des Schiffskörpers in den Gewässergrund eingetrie
ben werden. In der Zwischenzeit wird der Arbeitszylinder
122 in seine Ausgangsstellung, d. h. eingezogene Stellung,
zurückbewegt, so daß sich der Arbeitszylinder an dem
neu in den Gewässergrund eingetriebenen Wanderpfahl erneut
abstützen kann. Wird der Arbeitszylinder betätigt,
dann erfolgt ein weiterer Vortrieb des Schiffskörpers.
Wechselweise wird der Wanderpfahl 21 in den Gewässergrund
eingetrieben und nach Beendigung des Vortriebsvorganges
aus dem Gewässergrund jeweils herausgezogen und an
neuer Stelle in den Gewässergrund eingetrieben, so
daß der Vortrieb des Schiffes schrittweise erfolgt.
Anstelle eines hydraulischen Arbeitszylinders
122 als Abstoßeinrichtung für den Schiffskörper an
einem Wanderpfahl 21 kann der Vortrieb des Schiffes
auch durch Verholen mittels eines Seiles und einer
Seilwinde 24 erfolgen, so wie dies bei den Ausführungs
formen gemäß Fig. 4 bis 6 darstellt ist. Auf dem
Schiff ist eine Seilwinde 24 angeordnet, wobei
das freie Ende des Seiles dieser Seilwinde an dem im Gewäs
sergrund G verankerten Wanderpfahl 21 befestigt wird. Wird
die Winde betätigt und das Seil auf die Windentrommel ge
wickelt, dann erzeugt das Verkürzen der Seillänge ein Heran
ziehen des Schiffskörpers 10 an den Wanderpfahl 21, der
bei der Ausgangsposition für den Vortrieb im Bereich des
Schiffsbugs im Gewässergrund verankert ist, während die
Winde im Schiffsheckbereich angeordnet ist. Ist der Schiffs
körper mittels der Seilwinde 24 bis in die Nähe des Wander
pfahles 21 bewegt worden (Fig. 6),dann erfolgt ein Heraus
ziehen des Wanderpfahles 21 aus dem Gewässergrund und vor
dem erneuten Eintreiben des Wanderpfahles ein Verschieben
mittels derselben oder einer gleichartigen Winde in die
Ausgangsstellung und danach ein erneutes Eintreiben des
Wanderpfahles in den Gewässergrund, wie dies in Fig. 5
angedeutet ist. In gleicher Weise wie voranstehend be
schrieben erfolgt ein wechselseitiges Verankern und
Herausziehen des Wanderpfahles 21 am Gewässergrund G,
so daß auch bei dieser Ausführungsform der Vortrieb
des Schiffes schrittweise erfolgt.
Der Vortrieb des Schiffes kann durch die Schiffs
schrauben unterstützt werden.
Die Einrichtung 22 zum Eintreiben der Pfähle
21 in den Gewässergrund oder zum Herausziehen aus dem
Gewässergrund kann ebenfalls aus hydraulisch oder anderwei
tig betriebenen Arbeitszylindern bestehen, wobei auch
das Herausziehen der Pfähle 21 aus dem Gewässergrund
mittels eines Kranes 23 erfolgen kann.
Der Kran 23 ist decksseitig in Schiffskörperlängs
richtung verfahrbar, um nach Beendigung eines Vortriebs
ganges den aus dem Gewässergrund G herausgezogenen Pfahl
21 in den Bugbereich des Schiffskörpers vorbringen zu
können, um dort dann erneut abgesenkt werden zu können.
Sind decksseitig auf dem Schiffskörper zu dessen beiden
Seiten Einrichtungen 22 zum Absenken und zum Verholen
der Pfähle 21 vorgesehen, dann können diese Einrichtungen
vorteilhafterweise in einer auf dem Deck des Schiffs
körpers 10 verfahrbaren Brücke zusammengefaßt werden.
Anstelle von mechanischen Abstoß- und Verholein
richtungen kann der horizontale Vortrieb des Schiffes
auch mittels bekannter Strahltriebwerke oder Raketentrieb
werke erfolgen.
Neben den mechanischen oder hydraulischen Einrich
tungen zum Herausziehen der in den Gewässergrund einge
triebenen Wanderpfähle kann das Lockern und z. T. auch
Herausziehen der Wanderpfähle mittels eines Druckme
diums erfolgen.
Hierzu ist der in Fig. 9 gezeigte Wanderpfahl 21
mit einer Zuführungsleitung 50 versehen, die im Inneren
des Wanderpfahles ausgebildet ist oder die als gesondert
ausgebildete Leitung im Innenraum des als Hohlkörper
ausgebildeten Wanderpfahles 21 angeordnet ist, wobei
der Innenraum des Wanderpfahles, wenn dieser als Hohl
körper ausgebildet ist, auch selbst die Zuführungsleitung
bilden kann. Diese Zuführungsleitung 50 läuft in eine
Anzahl von Kanälen 51 aus, die in Austrittsöffnungen
52 münden, die in der Außenwandfläche 121 des Wanderpfah
les 21 liegen. Über die Zuführungsleitung 50 wird den
Austrittsöffnungen 52 ein druckbeaufschlagtes Medium,
wie z.B. Druckwasser und/oder Druckluft oder Dampf, zuge
führt.
Der Wanderpfahl 21 nach Fig. 9 endet bodenseitig
in einen konisch sich verjüngenden Abschnitt 122. Im
Übergangsbereich zwischen diesem Abschnitt 122 und dem
eigentlichen Wanderpfahlkörper 123 ist ein eingezogener
Abschnitt 124 vorgesehen, in dem die Austrittsöffnungen
52 liegen, wodurch die Austrittsöffnungen 52 beim Eintrei
ben des Wanderpfahles in den Gewässergrund einer nicht
allzu großen Verschmutzung unterworfen sind.
Jeder Wanderpfahl 21 weist eine Vielzahl von Aus
trittsöffnungen 52 auf, die mit der Zuführungsleitung
50 verbunden sind und die bei dem in Fig. 9 gezeigten
Ausführungsbeispiel radial verlaufend und in einer waage
rechten Ebene liegend sind, wobei jedoch die Austritts
öffnungen 52 so ausgebildet, angeordnet und ausgerichtet
sind, daß die austretenden Strahlen des Druckmediums
zumindest senkrecht zur Mittellängsachse 126 des Wander
pfahles 21 aus diesem austretend sind, jedoch ist es
vorteilhaft, wenn die Austrittsrichtungen der Strahlen
aus den Austrittsöffnungen 52 in einem Winkel von min
destens 90° zum Eintriebsende 125 des Wanderpfahles
21 verlaufen.
Vorzugsweise liegen die Austrittsöffnungen 52 im
Abschnitt 122 des Wanderpfahles 21 oder im Übergangsbereich
zwischen dem Abschnitt 122 und dem Wanderpfahlkörper
123.
Nach Fig. 10 sind in dem Wanderpfahl 21 eine Reihe
von Austrittskanälen 51 in einer waagerechten Ebene
liegend vorgesehen, deren Austrittsöffnungen 52 ebenfalls
in der Außenwandfläche 121 des Wanderpfahles 21 liegen.
Jeder Austrittskanal 51 ist hier kreisbogenförmig verlaufend
ausgebildet, so daß die Enden der Austrittskanäle einen
Austritt der Strahlen etwa tangential ermöglichen. So
austretendes Druckmedium versetzt dem eingetriebenen
Wanderpfahl 21 eine Drehbewegung, was zu einer Lockerung
des Wanderpfahles 21 in dem Gewässergrund führt. Der
Wanderpfahl kann einen kreisförmigen, viereckigen oder
mehreckigen Querschnitt aufweisen. Die Austrittskanäle
51, die zu den Austrittsöffnungen 52 in der Außenwand
fläche 121 des Wanderpfahles 21 führen, sollen auf jeden
Fall so ausgerichtet sein, daß die austretenden Strahlen
des Druckmediums bzw. das austretende Druckmedium zu
einer Verringerung der Reibungskräfte zwischen dem Wander
pfahl 21 und dem Gewässergrund beiträgt, wobei auch
ein radiales Austreten des Druckmediums möglich ist.
Wesentlich ist ferner, daß das Druckmedium tangential
zur Außenwandfläche 121 des Wanderpfahles 21 austritt,
und zwar entsprechend der in Fig. 10 mit X angedeuteten
Pfeilrichtung. Die Austrittsöffnungen 52 für das Druck
medium bilden somit, bezogen auf den Wanderpfahl
querschnitt senkrecht zur Wanderpfahllängsachse mit
dessen Umfangslinie einen Winkel von weniger als
90°.
Nach dem in Fig. 11 gezeigten Ausführungsbeispiel
sind an der Außenwandfläche 121 des Wanderpfahles 21
in dessen bodenseitigem Bereich mehrere neben- und über
einander sowie versetzt zueinander angeordnete Aus
trittsöffnungen 52 vorgesehen, die über Austrittskanäle
mit der Zuführungsleitung 50 für das Druckmedium verbun
den sind.
Claims (16)
1. Eisbrechendes Schiff,
dadurch gekennzeichnet,
daß der horizontale Vortrieb des Schiffes schiffsschrau
benunabhängig erfolgend ist.
2. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der horizontale Vortrieb des Schiffes durch Strahl
triebwerke, durch Raketentriebwerke oder durch momentanen
oder ständigen Schiffsvortriebsenergie erzeugenden Kraft
schluß des Schiffskörpers (10) mit am Gewässergrund
angeordneten mechanischen Einrichtungen (21; 25), wie eine
auf dem Gewässerboden entlang verlegte, endseitig ver
ankerte Kette (25) oder ein Seil , wobei die Kette (25)
über bodenseitig am Schiffskörper (10) angetriebene
Kettengreifräder, Trommeln od. dgl. geführt ist, oder wie ver
senkten oder versenkbaren senkrecht oder geneigt stehenden Wander
pfählen od. dgl. (21) erfolgt, wobei schiffskörperseitig
mechanische Abstoß- oder Verholeinrichtungen (122; 24; 26)
vorgesehen sind.
3. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als am Gewässergrund angeordnete mechanische Einrich
tung mindestens ein in den Gewässergrund versenkter
Wanderpfahl (21) vorgesehen ist, und daß der Schiffs
vortrieb durch mechanisches Abstoßen des Schiffskörpers
(10) von dem Wanderpfahl (21) mittels mechanischer Ein
richtungen, wie Arbeitszylinder od. dgl. (122) erfolgt.
4. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß als am Gewässergrund angeordnete mechanische Ein
richtung mindestens ein in den Gewässergrund versenkter
Wanderpfahl (21) vorgesehen ist, und daß der Schiffs
vortrieb durch Verholen des Schiffskörpers (10) an
dem Wanderpfahl (21) mittels mechanischer Einrichtungen,
wie Seilwinde od. dgl. (24) erfolgt.
5. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Deck des Schiffskörpers (10) mindestens
eine Einrichtung (22) zum Eintreiben, zum Herausziehen
und zum ortsveränderlichen Transport des Wanderpfahles
(21) angeordnet ist, die aus einem hydraulischen Ar
beitszylinder (122) und/oder einem Kran (23) besteht.
6. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schiffskörper (10) eine in Schiffskörperlängs
richtung verlaufende , mittige schlitzförmige Wanderpfahl
aufnahmedurchbrechung (11) oder heckseitig eine schlitz
förmige Ausnehmung zur Aufnahme des Wanderpfahles aufweist.
7. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu beiden Seiten des Schiffskörpers (10) auf dem
Schiffsdeck Einrichtungen (22) zum Eintreiben, zum
Herausziehen und zum ortsveränderlichen Transport des
Wanderpfahles (21) vorgesehen sind, von denen jede Ein
richtung (22) aus einem hydraulischen Arbeitszylinder
(122) und/oder einem Kran (23) besteht.
8. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Herausziehen der eingetriebenen Wanderpfähle (21)
pfahlseitig durch Heraus- bzw. Hochdrücken der Pfähle
mittels eines druckbeaufschlagten Mediums, wie Druck
wasser und/oder Druckluft oder Dampf erfolgt.
9. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Wanderpfahl (21) in seinem Inneren mindestens
eine Zuführungsleitung (50) für das druckbeaufschlagte
Medium aufweist, die mit im unteren Bereich des Wanderpfahles
(21) und in dessen Außenwandung ausgebildeten Austritts
öffnungen (52) verbunden ist.
10. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wanderpfahl (21) bodenseitig in einem konisch
sich verjüngenden Abschnitt (122) ausläuft und daß die
Austrittsöffnungen (52) für das druckbeaufschlagte
Medium in dem konisch verlaufenden Spitzenbereich des
Wanderpfahles (21) angeordnet sind.
11. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 und 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wanderpfahl (21) bodenseitig in einen konisch
sich verjüngenden Abschnitt (122) ausläuft, daß der
Übergangsbereich zwischen dem Spitzenbereich des Wander
pfahles und dem eigentlichen Pfahlkörper (123) eingezogen
ausgebildet ist und daß in diesem eingezogenen Übergangs
abschnitt (124) die Austrittsöffnungen (52) für das
druckbeaufschlagte Medium angeordnet sind.
12. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (52) für das druckbeaufschlag
te Medium radial und in einem Winkel von mindestens
90° zum Eintriebsende (125) des Wanderpfahles (21) ange
ordnet sind.
13. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (52) für das druckbeaufschlag
te Medium an den austrittsseitigen Enden von, bezogen
auf den Wanderpfahlquerschnitt, senkrecht zur Wanderpfahl
längsachse 126 bogenförmig verlaufenden Austritts
kanälen (51) liegend sind.
14. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (52) für das druckbeauf
schlagte Medium, bezogen auf den Wanderpfahlquerschnitt,
senkrecht zur Wanderpfahllängsachse mit dessen Umfangs
linie einen Winkel von weniger als 90° bilden.
15. Eisbrechendes Schiff nach Anspruch 8 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (52) für das Druckmedium
im Abstand voneinander und versetzt zueinander
in der Außenwandfläche(126) des Wanderpfahles (21) angeord
net und über Austrittskanäle (51) mit der Zuführungsleitung
(50) verbunden sind.
16. Verwendung von auf dem Gewässergrund eines
Flachgewässers angeordneten mechanischen Einrichtungen,
wie versenkte senkrechte Wanderpfähle, Ketten, Seile
od.dgl. zur Erzeugung eines horizontalen Vortriebes
des Schiffskörpers eines eisbrechenden Schiffes durch
momentanen oder ständigen Schiffsvortriebsenergie er
zeugenden Kraftschluß des Schiffskörpers mit den mecha
nischen Einrichtungen durch Abstoßen oder Verholen zwecks
Schaffung einer gebrochenen Rinne in eisbedecktem
Flachwasser, insbesondere solchem mit dicken Eisdecken.
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