DE3534585A1 - Tangentialriemenantrieb fuer eine mehrzahl gleichartiger, mit wirteln versehener arbeitsaggregate - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Tangentialriemenantrieb für eine Mehrzahl gleichartiger, mit Wirteln versehener Ar­ beitsaggregate, welche über mindestens einen Motor durch min­ destens einen endlosen Tangentialriemen antreibbar sind, wo­ bei die Tangentialriemen im Motorbereich über Umlenkrollen laufen.

Als Stand der Technik ist bereits ein Antrieb für Spindeln von Spinn- und Zwirnmaschinen bekannt, bei dem jede einzelne Spindel von einem endlosen Antriebsband angetrieben wird, welches den Spindelwirtel und eine diesem zugeordnete An­ triebsrolle umschlingt (DE-AS 11 41 571). Das endlose An­ triebsband wird hierbei durch Zwischenrollen angetrieben, welche ihrerseits über einen Tangentialriemen ihren Antrieb erhalten. Es ergeben sich damit eine aufwendige Konstruktion und ein schlechter Wirkungsgrad der Kraftübertragung.

Zum Stand der Technik zählt außerdem eine Konstruktion, bei welcher ein im Endbereich um 90° gedrehter Tangentialriemen über eine Anzahl Zwischenrollen läuft und außenseitig je­ weils vier Umlenkrollen umfaßt (US-PS 14 42 037). Diese be­ kannte Konstruktion ist sehr kostenaufwendig aufgebaut, wo­ bei der Tangentialriemen eine hohe Beanspruchung und damit eine verkürzte Lebensdauer infolge der vielen Umlenkstellen aufweist.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Konstruktion zu schaffen, welche eine Energieeinsparung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Tangentialriemen nur auf einer Seite mit einer Reibschicht versehen ist und daß die Reibschicht sowohl mit den Wirteln der Arbeitsaggregate als auch mit einer Antriebsscheibe des Motors zusammenwirkt. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, daß durch Wegfall der Reibschicht auf der anderen Seite des Tan­ gentialriemens dieser Tangentialriemen dünner ausgebildet ist, wodurch eine erhebliche Energieeinsparung beim Antrieb der Arbeitsaggregate erzielt wird, da in einem dünneren Riemen sehr viel weniger Walkarbeit auftritt.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann zum Erreichen des Umschlingungswinkels jeder Tangentialriemen eine erste Umlenkrolle, die Antriebsscheibe des Motors und eine zweite Umlenkrolle mit jeweils wechselnder Biegerichtung umschlin­ gen, wodurch eine gute Kraftübertragung ermöglicht wird.

Nach einem anderen Merkmal der Erfindung kann zum Erreichen der Mitnahme des Riemens der Tangentialriemen mit seiner Reibschicht durch eine Andrückrolle gegen die Antriebsschei­ be des Motors gedrückt werden. Auch hierdurch ergibt sich ei­ ne sehr gute Kraftübertragung.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung können die Arbeitsag­ gregate gruppenweise durch je einen mit einer Reibschicht ver­ sehenen Tangentialriemen angetrieben werden. Es besteht hier­ bei die Möglichkeit, daß die Wirtel der Arbeitsaggregate direkt über den mit einer Reibschicht versehenen Tangentialriemen an­ getrieben werden, wodurch sich die Konstruktion insgesamt ver­ einfacht.

Hierbei können auch die die einzelnen Gruppen von Arbeits­ aggregaten antreibenden Tangentialriemen jeweils einen we­ sentlich geringeren Querschnitt aufweisen als ein einzelner, alle Arbeitsaggregate einer Maschine antreibender Tangential­ riemen. Die Riemen können also nicht nur dünner, sondern auch schmäler ausgeführt sein. Dies vermindert nicht nur die Rie­ menkosten erheblich, sondern vermindert auch durch Verringe­ rung von Verlustleistung darstellender Walkarbeit den Energie­ verbrauch.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der Zeichnung zeigen:

Fig. 1 eine Ansicht auf eine Schmalseite oder Stirn­ seite des Tangentialriemens;

Fig. 2, 3 und 4 verschiedene Ausführungsmöglichkeiten des Einsatzes der Tangentialriemen in schemati­ scher Draufsicht.

Nach Fig. 1 findet ein Tangentialriemen 4 zum Antrieb von mit Wirteln versehenen Arbeitsaggregaten bei einer Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden Anwendung, welcher zwei Deckschichten 8, eine Zugschicht 10 sowie nur auf einer Seite eine Reibschicht 9 aufweist.

In Fig. 2 ist schematisch in Draufsicht eine Maschine zum Herstellen gedrehter oder gezwirnter Fäden mit einer Mehrzahl gleichartiger, mit Wirteln versehener Arbeitsaggregate 5 dar­ gestellt, beispielsweise eine Ringspinnmaschine. Diese Arbeits­ aggregate 5 sind über mindestens einen Motor durch den endlo­ sen Tangentialriemen 4 antreibbar. Koaxial zur Motorachse sitzt eine Antriebsscheibe 1, welche zwischen einer ersten Umlenk­ rolle 2 und einer zweiten Umlenkrolle 3 angeordnet ist. Zum Erreichen eines Umschlingungswinkels umschlingt jeder Tangen­ tialriemen 4 die erste Umlenkrolle 2, die Antriebsscheibe 1 des Motors und die zweite Umlenkrolle 3 mit jeweils wechseln­ der Biegerichtung. Hierbei werden die Wirtel der Arbeitsaggre­ gate 5 direkt über den mit der Reibschicht 9 versehenen Tan­ gentialriemen 4 angetrieben.

Zum Erreichen der Mitnahme des Tangentialriemens 4 mit sei­ ner Reibschicht 9 besteht nach Fig. 3 auch die Möglichkeit, daß der Tangentialriemen 4 mit dieser Reibschicht 9 durch eine Andrückrolle 11 gegen die Antriebsscheibe 1 des Motors gedrückt wird. Auch hierdurch wird eine sehr gute Mitnahme des Tangentialriemens bewirkt, welcher seinerseits wiederum die Arbeitsaggregate 6 direkt über den mit einer Reibschicht versehenen Tangentialriemen antreibt. Während Fig. 2 in Drauf­ sicht einen Umschlingungsantrieb darstellt, ist nach Fig. 3 ein Klemmantrieb offenbart. In beiden Fällen läuft der Tan­ gentialriemen 4 auf der der Antriebsscheibe 1 gegenüberlie­ genden Seite über Umlenkrollen 6 und 7.

In Fig. 4 ist ein Anwendungsfall der Erfindung an einem Mehrfachantrieb dargestellt, welcher auf den Umschlingungs­ antrieb nach Fig. 2 zurückgeht. Hier finden mehrere Tangen­ tialriemen 4, 4′, 4′′ Anwendung, wobei die Umlenkrollen 2′ und 3′ im mittleren Bereich doppelt breit ausgebildet sind, um die Tangentialriemen 4 bzw. 4′ bzw. 4′′ höhenversetzt zu füh­ ren. Die nicht näher bezeichneten Arbeitsaggregate werden hier gruppenweise durch je einen mit nur einer Reibschicht 9 versehenen Tangentialriemen 4, 4′, 4″ angetrieben. Unter Arbeitsaggregaten sind hierbei Maschinenelemente mit hoher Drehzahl zu verstehen, z.B. Spindeln an Spinn- oder Zwirn­ maschinen oder Rotoren und Auflösewalzen an OE-Spinnmaschi­ nen.

Allen Bauausführungen ist gemeinsam, daß die Tangentialrie­ men 4, 4′, 4′′, welche eine Vielzahl mit Wirteln versehene Arbeitsaggregate 5 antreiben, nur auf einer Seite mit einer Reibschicht 9 versehen sind, wobei die Reibschicht 9 so läuft, daß sie sowohl mit den Wirteln der Arbeitsaggregate als auch mit der betreffenden Antriebsscheibe 1 des Motors zusammen­ wirkt. Die Tangentialriemen können dadurch dünn ausgeführt sein und erheblich zur Energieeinsparung der Maschine bei­ tragen.

Claims (6)

1. Tangentialriemenantrieb für eine Mehrzahl gleichartiger, mit Wirteln versehener Arbeitsaggregate, welche über min­ destens einen Motor durch mindestens einen endlosen Tan­ gentialriemen antreibbar sind, wobei die Tangentielriemen im Motorbereich über Umlenkrollen laufen, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Tangentialriemen (4) nur auf einer Seite mit einer Reibschicht (9) versehen und so geführt ist, daß die Reibschicht (9) sowohl mit den Wirteln der Arbeitsag­ gregate (5) als auch mit einer Antriebsscheibe (1) des Motors zusammenwirkt.

2. Tangentialriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zum Erreichen eines Umschlingungswinkels auf der Antriebsscheibe jeder Tangentialriemen (4, 4′, 4′′) eine erste Umlenkrolle (2), die Antriebsscheibe (1) des Motors und eine zweite Umlenkrolle (3) mit wechselnder Biegerichtung umschlingt.

3. Tangentialriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zum Erreichen der Mitnahme der Tangential­ riemen mit seiner Reibschicht (9) durch eine Andrückrol­ le (11) gegen die Antriebsscheibe (1) des Motors gedrückt wird.

4. Tangentialriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Arbeitsaggregate (5) gruppenweise durch je einen mit nur einer Reibschicht (9) versehenen Tangen­ tialriemen (4, 4′, 4′′) angetrieben werden.

5. Tangentialriemenantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wirtel der Arbeitsaggregate (5) direkt über den mit nur einer Reibschicht (9) versehenen Tan­ gentialriemen (4, 4′, 4′′) angetrieben werden.

6. Tangentialriemenantrieb nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die einzelnen Gruppen von Arbeitsaggre­ gaten (5) antreibenden Tangentialriemen (4, 4′, 4′′) je­ weils eine wesentlich geringere Querschnittsfläche auf­ weisen als ein einzelner, alle Arbeitsaggregate einer Maschine antreibender Tangentialriemen.