DE3534082C2 - - Google Patents
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Description
Flüssige Reinigungsmittel bestehen meist aus wäßrigen Lösungen
von synthetischen anionischen und/oder nichtionischen Tensiden
und üblichen Zusatzstoffen. Sie werden besonders zum Reinigen
harter Oberflächen, zum Beispiel von Glas, keramischen Materialien,
Kunststoffen, lackierten und polierten Oberflächen verwendet.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für flüssige Reinigungsmittel
ist das manuelle Spülen von Eß- und Kochgeschirr. Die
Geschirreinigung wird üblicherweise bei leicht erhöhten Temperaturen
von etwa 35 bis 45°C in stark verdünnten Flotten durchgeführt.
Dabei wird vom Verbraucher die Reinigungskraft eines
Mittels im allgemeinen um so besser beurteilt je stärker und je
länger die Reinigungsflotte schäumt. Wegen des Kontakts der
Hände mit der Reinigungsflotte über einen längeren Zeitraum ist
beim manuellen Spülen von Geschirr auch die Hautfreundlichkeit
des Mittels von besonderer Bedeutung. Aus diesen Gründen stellt
der Fachmann bei der Auswahl der Komponenten und der Zusammensetzung
eines Mittels für das manuelle Reinigen von Geschirr
andere Überlegungen an, als bei flüssigen Reinigungsmitteln
für sonstige harte Oberflächen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf flüssige, manuell anwendbare,
hautfreundliche Geschirreinigungsmittel mit starker
Schaumentwicklung und guter Reinigungskraft.
Es ist allgemein bekannt, daß sogenannte Alkylethersulfate, das
heißt Salze von sulfatierten Anlagerungsprodukten von etwa 2 bis
5 Mol Ethylenoxid an Fettalkohole mit etwa 10 bis 18, vorzugsweise
12 bis 16 Kohlenstoffatomen im aliphatischen Rest eine gute
Schaum- und Reinigungskraft sowie hautfreundliche Eigenschaften
besitzen. Die marktüblichen, manuell anwendbaren Geschirreinigungsmittel
(alias Geschirrspülmittel) stellen daher im allgemeinen
wäßrige Lösungen solcher Alkylethersulfate in Verbindung mit
anderen Tensiden, insbesondere Alkylbenzolsulfonaten sowie
Lösungsvermittlern, Farb- und Duftstoffen dar.
Aus der schweizerischen Patentschrift 3 54 195 sind flüssige Reinigungsmittel
für das manuelle Geschirrspülen bekannt, die eine
Kombination aus einem Alkylethersulfat und einem nichtionischen
Tensid vom Typ des Fettsäurealkanolamids aus Mono- oder Dialkanolamiden
mit nicht mehr als 3 Kohlenstoffatomen in jedem Alkanolrest
von gesättigten Fettsäuren mit 10 bis 14 Kohlenstoffatomen,
zusammen mit Wasser, Lösungsvermittler, Farb- und Duftstoffen
enthalten.
Aus der US-Patentschrift 32 19 656 ist bereits bekannt, daß Alkylmonoglucoside
nicht nur selbst stabilen Schaum entwickeln,
sondern als Schaum Stabilisatoren für andere anionische und
nichtionische Tenside wirken. Dabei sollen sie mit den Fettsäurealkanolamiden
vergleichbar und zum Teil etwas besser als diese
sein. Kombinationen mit solchen Alkanolamiden werden aber nicht
beschrieben.
Die US-Patentschrift 39 25 224 beschreibt waschkraftverstärkende
Zusätze von an sich wasserunlöslichen beziehungsweise schwerlöslichen
Tensiden zu üblichen Textilwaschmitteln auf Basis wasserlöslicher
Tenside; als brauchbare un- beziehungsweise schwerlösliche
nichtionische Tenside werden u. a. auch die C₈- bis C₂₄-
Fettalkoholmonoglucoside vorgeschlagen.
Aus der europäischen Patentanmeldung 70 076 sind schäumende
flüssige Reinigungsmittel mit einem Gehalt an Aniontensiden, Alkylglucosiden und Aminoxiden beziehungsweise Fettsäurealkanolamiden
bekannt, wobei es sich bei den Alkylglucosiden um Alkyloligoglucoside,
welche die Glucoseeinheit etwa 1,5-bis 10mal enthalten,
handelt. Dieser Wert ist ein Mittelwert und berücksichtigt
auch das Vorliegen von Alkylmonoglucosiden in einem entsprechenden
Anteil. Als besonders geeignet werden Alkylglucoside mit
einem Oligomerisierungsgrad von höher als 2 herausgestellt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man die
Schaum- und Reinigungskraft flüssiger Reinigungsmittel, die speziell
für das manuelle Reinigen von Geschirr konzipiert sind, und
die synthetische Aniontenside vom Typ der Sulfonat- und/oder
Sulfattenside, Fettsäurealkanolamide und Fettalkylglucoside enthalten,
dadurch verstärken kann, daß man Fettalkylglucoside vom
Typ der Fettalkylmonoglucoside wählt. Unter Fettalkylmonoglucosiden
werden hier Verbindungen mit
1 bis 1,4 Glucoseeinheiten pro Fettalkyl-Rest verstanden. Der Fettalkylrest weist 10
bis 18, insbesondere im wesentlichen 12 bis 14 Kohlenstoffatome
auf. Unter "Fettalkyl" werden die Reste der durch Hydrierung
von natürlichen Fettsäuren hergestellten Fettalkohole, die ganz
oder überwiegend gesättigt sind, oder die auch ungesättigte Anteile
umfassen, verstanden.
In einer bevorzugten Kombination wird als synthetisches anionisches
Tensid ein Alkylsulfat oder ein Alkylethersulfat eingesetzt.
In der Kombination dieser Sulfat-Tenside mit dem Fettsäurealkanolamid
und dem Fettalkylmonoglucosid schafft die Erfindung ein
Reinigungsmittel aus drei verschiedenen Typen von Tensiden,
deren hydrophober Teil vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen
(Fetten) hergestellt wird. Im Falle der Alkylglucoside besteht
auch der hydrophile Teil des Moleküls aus einem nachwachsenden
Rohstoff (Zucker). In der Erfindung
werden somit die anionischen Tenside, die eine petrochemische
Basis haben, insbesondere Alkylbenzolsulfonat, nicht
eingesetzt.
Die bevorzugt eingesetzten Alkylsulfate beziehungsweise Alkylethersulfate
sind handelsüblich, sie weisen einen geradkettigen
aliphatischen C₁₂-₁₈-, vorzuzgsweise C₁₂-₁₄-Rest auf. Das zugehörige
Kation ist vorzugsweise ein Alkalimetall- oder Ammoniumion.
Bei den Alkylethersulfaten liegt der Ethoxylierungsgrad bei 1
bis 5; bevorzugt ist der Einsatz eines Alkylethersulfatgemisches,
bestehend aus 50 Gewichtsprozent eines C₁₂-Alkylethersulfats und
50 Gewichtsprozent eines C₁₄-Alkylethersulfats mit 1 bis 5, vorzugsweise
2 bis 4 Ethylenoxidgruppen anstelle des üblicherweise
eingesetzten Alkylethersulfatgemisches, das die gleichen Komponenten
im Gewichtsverhältnis 70 : 30 enthält, vorteilhaft, weil es
zu einer Verminderung der Hautirritation führt, ohne die bekannt
gute Waschkraft derartiger Mittel zu mindern. Geringfügige zusätzliche
Mengen an Alkylethersulfaten mit weniger als 12 beziehungsweise
mehr als 14 Kohlenstoffatomen im Alkylrest verändern
diese guten Ergebnisse nur unwesentlich, sollten jedoch gegebenenfalls
vermieden werden.
Die Einsatzmenge der Alkyl- und Alkylethersulfate beträgt 2 bis
25, vorzugsweise 3 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte
Mittel.
Die eingesetzten Fettsäurealkanolamide weisen im Fettsäurerest
eine Alkylgruppe mit 8 bis 18, vorzugsweise 10 bis 14 Kohlenstoffatomen
auf, während die Amid-Gruppe entweder mit zwei Hydroxyalkylgruppen
mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen (Dialkanolamid)
oder mit einer solchen Hydroxyalkylgruppe und mit Wasserstoff
oder einer C₁-₃-Alkylgruppe substituiert ist. Diese Verbindungen
werden in einer Menge von 1 bis 15, vorzugsweise von 1
bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel, eingesetzt.
Vorzugsweise kommen Gemische von Fettsäuremono- und -dialkanolamiden
zum Einsatz.
Die Menge der erfindungsgemäß zugesetzten Alkylmonoglucoside
beträgt 2 bis 25, vorzugsweise 3 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen
auf das gesamte Mittel, wobei diese Menge vorzugsweise gleich
oder geringer ist, als die gemeinsame Menge aus Sulfat-Tensid
und Fettsäurealkanolamid. Als Lösungsvermittler, etwa für Farbstoffe
und Parfümöle, können beispielsweise Alkanolamine, Polyole,
wie Ethylenglykol, Propylenglykol-1,2 oder Glycerin und als Hydrotrope
Alkali-alkylbenzolsulfonate mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen
im Alkylrest, vorzugsweise Natriumcumolsulfonat, dienen. Ihre
Einsatzmengen liegen zwischen 3 und 15 Gewichtsprozent, bezogen
auf das gesamte Mittel.
Zusätzlich werden meist Lösungsmittel, wie niedermolekulare Alkanole
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen im Molekül, vorzugsweise Ethanol
und Isopropylalkohol eingesetzt. Ihre Einsatzmengen betragen
ebenfalls 3 bis 15 Gewichtsprozent, bezogen auf das gesamte Mittel.
Auch Verdickungsmittel wie Harnstoff, Natriumchlorid, Ammoniumchlorid
und Magnesiumchlorid können einzeln oder kombiniert
eingesetzt werden. Weitere übliche fakultative Zusätze sind
Korrosionsinhibitoren, Konservierungsmittel, Farbstoffe und Parfümöle.
Der auf insgesamt 100 Gewichtsprozent zu berechnende Rest für
das Gesamtmittel besteht jeweils aus Wasser.
Die erfindungsgemäßen flüssigen Reinigungsmittel nach den folgenden
Beispielen wurden durch Zusammenrühren der einzelnen
Bestandteile und Stehenlassen des Gemisches bis zur Blasenfreiheit
erhalten. Als anionische Tenside wurden in den Beispielen
jeweils die Natriumsalze eingesetzt.
In diesem Beispiel wird der Tellertest beschrieben.
Die Menge von 9 g Natrium-C₁₂-₁₄-Alkyl-(EO)₂-sulfat wurde bei
Raumtemperatur mit 7,5 g Natrium-comosulfonat in 68,5 g Wasser
verrührt und unter weiterem Rühren in beliebiger Reihenfolge
nacheinander 12 g C₁₂-₁₄-Alkylmonoglucosid mit 1,3 Glucoseeinheiten
(GE) im Molekül sowie 2 g C₁₂-₁₄-Fettsäuremonoethanolamid
und 1 g C₁₂-₁₄-Fettsäurediethanolamid hinzugefügt. Das Produkt
war klarflüssig und hatte bei 20°C eine nach Höppler bestimmte
Viskosität von 15 mPas. Zur Prüfung der Reinigungsleistung
wurden Untertassen mit jeweils 2 g geschmolzenem Rindertalg
(Testanschmutzung A) und entsprechend mit 2 g einer mit
Wasser verrührten Mischanschmutzung aus Eiweiß, Fett und Kohlenhydraten
(MiNO-1 von Henkel) (Testanschmutzung B) überzogen.
Dann wurden 8 l Leitungswasser (16°d) von 45°C in eine
Schüssel gegeben. Zum Reinigen der mit (A) beschmutzten Teller
wurden 4 g, d. h. 0,5 g/l des hergestellten Reinigungsmittel
zugegeben und die Teller gewaschen. Bis zum Verschwinden des
Schaums der anfangs stark schäumenden Lösung konnten 18 Teller
sauber gewaschen werden. Beim Weglassen des Alkylmonoglucosids
und Erhöhung des Alkylethersulfatgehaltes auf 21 g wurde ein
Mittel erhalten, in dem unter vergleichbaren Bedingungen nur 14
Teller gewaschen werden konnten. Umgekehrt konnten mit einem
Mittel mit 21 g/Alkylmonoglucosid ohne Anteil an Alkylethersulfat
nur 10 Teller gewaschen werden. Beim Reinigen von mit (B) beschmutzten
Tellern betrugen die Werte bei Einsatz von nur 0,4 g
Reinigungsmittel pro Liter Wasser 34 Teller gegenüber 25 beziehungsweise
22 Teller.
Entsprechend den Angaben im Beispiel 1 wurden jeweils 6 verschiedene
Zusammensetzungen in bezug auf den auf den Alkylethersulfat-
und den Alkylglucosidgehalt bei gleichbleibendem Gehalt an
C₁₂-₁₄-Fettsäurediethanolamid hergestellt und als Alkylglucoside
Produkte mit 1,1 GE und 2,2 GE verglichen. Die Mittel wurden
jeweils dem Tellertest unterworfen. Die Ergebnisse sind der nachfolgenden
Tabelle zu entnehmen. Sie zeigen den Vorteil des Produkts mit 1,1 GE.
Entsprechend den Angaben in Beispiel 1 wurde diesmal das
C₁₂-₁₄-Alkyl (EO)₂-sulfat durch C₁₂-₁₄-Alkylsulfat ersetzt und
wie in Beispiel 2 verfahren. Als Glucoside wurden eines mit 1,4
GE < 1,7 GE und eines mit 2,2 GE eingesetzt. Die Ergebnisse sind der
nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Sie zeigen, daß die Vorteile
des Einsatzes von Alkylmonoglucosiden mit GE kleiner als 1,5 auch
in Verbindung mit Alkylsulfaten auftreten.
Claims (3)
1. Flüssiges Reinigungsmittel für das manuelle Reinigen von
Geschirr, enthaltend synthetische Aniontenside vom Typ der
Sulfonat- und/oder Sulfattenside, die frei sind von anionischen Tensiden mit petrochemischer Basis, insbesondere frei von Alkylenbenzolsulfonat, Fettsäurealkanolamide und
Fettalkylglucoside, dadurch gekennzeichnet, daß 2 bis 25 Gewichtsprozent
Fettalcylglucoside
vom Typ der Fettalkylglucoside mit 1 bis 1,4 Glucosideinheiten pro Fettalkyl-Rest enthält.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Fettalkylmonoglucoside 10 bis 18, insbesondere im wesentlichen
12 bis 14 Kohlenstoffatome im Fettalkylrest aufweisen
und in einer Kombination mit synthetischen anionischen Tensiden
vom Typ der Alkylsulfate oder Alkylethersulfate und mit
Fettsäurealkanolamiden vorliegen.
3. Mittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkylmonoglucosid in einer Menge von
vorzugsweise 3 bis 20 Gewichtsprozent, zusammen mit 2 bis
25 Gewichtsprozent des Alkylsulfats und/oder Alkylethersulfats
und zusammen mit 1 bis 15 Gewichtsprozent des Fettsäurealkanolamids,
vorliegt, und die Menge des Alkylmonoglucosids vorzugsweise
gleich oder geringer ist, als die gemeinsame Menge
aus Sulfat-Tensid und Fettsäurealkanolamid.
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