DE3533775A1 - Verfahren und vorrichtung zur verwertung heizwerthaltiger abfallstoffe in verbindung mit der herstellung von bindemitteln - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verwertung heizwerthaltiger abfallstoffe in verbindung mit der herstellung von bindemittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwertung
heizwerthaltiger Abfallstoffe, insbesondere von Haus- und
Industriemüll, in Verbindung mit der Wärmebehandlung von
feinkörnigen, mineralischen Stoffen zur Herstellung von
Bindemitteln, insbesondere von Zementklinker, durch
Vorwärmung und Kalzination des Rohmehls in einem Vorwärmer,
Brennen in einem Drehrohrofen und Kühlen des Klinkers mit
Luft, wobei Wärme aus der Wärmebehandlung zur Pyrolyse der
Abfallstoffe in einem Schwelofen verwendet wird, die dabei
anfallenden Pyrolysegase im Vorwärmer verbrannt und die
Pyrolyserückstände in den Vorwärmer oder in den
Drehrohrofen eingegeben werden, sowie eine Vorrichtung zur
Durchführung des Verfahrens.
Aus der DE-OS 27 48 510 ist ein Verfahren zur Verwertung
von Abfallstoffen bekannt, bei dem die Verschwelung
und/oder unvollständige Verbrennung der Abfallstoffe mit
einem Brennprozeß zur Erzeugung hydraulischer Bindemittel
kombiniert wird, wobei die Pyrolysegase im Brennprozeß
verwertet werden.
Da bei diesem Verfahren ballasthaltiges Gas durch den
Klinkerbrennprozeß geleitet wird, und deswegen nur sehr
geringe Pyrolysegasmengen genutzt werden können, wird in der
DE 32 18 232 A 1 vorgeschlagen, die Abfallstoffe gesondert
zu trocknen, die Pyrolyse durch indirekte Beheizung
durchzuführen, und das somit relativ ballastarme
Pyrolysegas nicht im Drehrohrofen sondern im heißesten
Bereich des Vorwärmers zu verbrennen, wo eine
Prozeßtemperatur von ca. 850°C erforderlich ist.
Nach der DE 33 20 670 A 1 soll das eben erwähnte Verfahren
besonders wirtschaftlich werden, wenn das Rohmehlgemisch in
einem dem Brennofen vorgeschalteten Vorwärmer erhitzt, dort
die gesamten Pyrolysegase aus dem Schwelofen verbrannt
werden, der Schwelofen ausschließlich mit Brennofen-Abgas
beheizt wird und die festen Pyrolyserückstände direkt oder
über die unterste Vorwärmstufe indirekt in den Brennofen
eingeführt werden.
Wenn bei diesem Verfahren die als bevorzugt bezeichneten
kohlenstoff- oder kohlenwasserstoffhaltigen Mineralstoffe,
insbesondere bituminöser Kalkstein oder bituminöser
Schiefer oder bituminöser Mergel eingesetzt werden, ist
eine Optimierung des Verfahrens relativ einfach möglich, da
die Zusammensetzung dieser heizwerthaltigen Ausgangsstoffe
nur relativ wenig schwankt. Hingegen treten bei Müll
bekanntlich sehr erhebliche Schwankungen in der
Zusammensetzung und im Heizwert auf. Entsprechende
Schwankungen in der chemischen Zusammensetzung und der
anfallenden Menge der Pyrolyserückstände stellen sich ein.
Somit ist auch bei diesem Verfahren nur eine recht
begrenzte Menge Müll einsetzbar, wenn eine gleichmäßige
Klinkerqualität gesichert sein soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung
von Bindemitteln, insbesondere von Zementklinker, in
Verbindung mit der Pyrolyse von Abfallstoffen, insbesondere
Haus- und Industriemüll, so zu modifizieren, daß eine
größere Menge des Abfalls eingesetzt werden kann, ohne daß
auch nur kurzfristig durch zu hohe Konzentrationen
unerwünschter Bestandteile aus dem Müll die Klinkerqualität
beeinträchtigt wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Pyrolyserückstände
vor der Eingabe in den Vorwärmer oder in den Drehrohrofen
homogenisiert werden und ein Teil der Ofengase aus dem
Drehrohrofen ausgeschleust wird.
Unter Pyrolyse wird hier eine Entgasung, Vergasung und/oder
Teilverbrennung des Abfalls in einem Schwelofen verstanden.
Mit Vorteil wird dadurch erreicht, mehr Abfallasche ohne
Beeinträchtigung der Klinkerqualität in den Klinker
einzubinden, so daß die verwertbare Abfallmenge erhöht
werden kann. Das kommt der Abfallentsorgung allgemein
zugute, es wird Deponieraum gespart. Gleichzeitig wird die
Klinkerherstellung verbilligt, weil ein beträchtlicher Teil
(möglich sind mehr als 50%) der zum Klinkerbrennen
benötigten Wärmeenergie durch die Verwertung von Abfall
gedeckt werden kann.
Aus der Zementherstellung ist bekannt (GB 20 43 853), den
Brennprozeß störende, insbesondere zur
Kreislaufanreicherung neigende Stoffe wie Sulfide,
Chloride, Alkalien und/oder Schwermetalle durch einen
Teilgasabzug (Bypass) aus den heißen Drehrohrofengasen, so
lange sie noch nicht kondensiert sind, abzuzweigen. Beim
Einbringen großer Abfallmengen in das System ist ein
solcher Teilgasabzug sehr wesentlich, da ansonsten mit
Verstopfungen beim Klinkerbrennprozeß und/oder mit
Qualitätseinbußen des Klinkers zu rechnen ist.
Das über den Bypass ausgeschleuste heiße Ofengas wird in
bekannter Weise gekühlt und entstaubt. Solche Stäube können
zumindest zum Teil bei der Vermahlung dem Klinker wieder
zugegeben werden.
Die für die Pyrolyse erforderliche Wärme kann entweder
durch Einleitung von Abgas aus dem Drehrohrofen oder durch
Einleitung von heißer Luft aus dem Kühler in den Schwelofen
bezogen werden. Durch Lufteinleitung in den Schwelofen
entsteht dort eine Teilverbrennung und somit eine
zusätzliche Wärmeabgabe an den Pyrolyseprozeß. Die
Ofengasmengen aus dem Drehrohrofen und die Luftmengen aus
dem Kühler können in Abhängigkeit der gewünschten
Pyrolysetemperatur gesteuert werden.
Der Anteil an noch brennbaren Bestandteilen der
Pyrolyserückstände stellt sich in Abhängigkeit der
Pyrolysetemperatur ein. Wird die Pyrolyse bei relativ
niedrigen Temperaturen durchgeführt, so wird der
Pyrolyserückstand noch einen erheblichen Anteil an
brennbaren Bestandteilen enthalten, so daß die Verwertung
dieser Rückstände als Brennstoff in der Feuerungszone des
Drehrohrofens in Betracht zu ziehen ist, insbesondere wenn
dort ein Teil der Brennluft durch Sauerstoff ersetzt wird.
Die erforderliche Verbrennungsluft für die Verbrennung des
Pyrolysegases und gegebenenfalls den homogenisierten
Pyrolyserückstand im Vorwärmer, vorzugsweise im Kalzinator
des Vorwärmers, wird entweder durch den Drehrohrofen oder
durch eine getrennte Leitung (Tertiärluftleitung) direkt
aus dem Klinkerkühler bezogen. Die getrennte Luftführung
ist besonders vorteilhaft, da sie erlaubt, sowohl den
Drehrohrofen als auch den Bypassabzug kleiner auszulegen.
Diese Variante ist insbesondere dann zu bevorzugen, wenn
die Verbrennung im Drehrohrofen durch partielle
Sauerstoffzufuhr erfolgt und/oder wenn ein Teil der
Drehrohrofenabgase anderweitig verwertet wird.
Wird für das Zementbrennen Kohlenstaub eingesetzt, so
können die Pyrolyserückstände der Kohlevermahlung zudosiert
und mit der Kohle gemeinsam homogenisiert und vermahlen
werden.
In einer vorteilhaften Variante des Verfahrens werden die
homogenisierten festen Rückstände der Abfallstoffe im
heißen Bereich des Vorwärmers, insbesondere im Kalzinator,
aufgegeben, vor allem wenn sie relativ geringe Bestandteile
an Brennbarem enthalten. Es steht dadurch eine lange
Strecke zum Einmischen in den Klinker zur Verfügung, was
eine noch stärkere Vergleichmäßigung des Klinkers bewirkt.
Ist der Pyrolyserückstand nahezu frei von brennbaren
Bestandteilen, so kann er der Mühle für die Aufbereitung
des Zementrohmehls zugeführt werden.
Bei einer besonders bevorzugten Verfahrensvariante werden
die Abfallstoffe vor der Pyrolyse vorgetrocknet. Eine
solche Maßnahme ist vor allem bei der Verwertung von
Schlämmen angezeigt, deren Wassergehalt in der Regel über
50% liegt. Das in den Vorwärmer eingeleitete heiße Gas ist
dann nicht mehr durch den Wasserballast "verdünnt". Bei
dieser Verfahrensvariante lassen sich große Mengen feuchter
Abfallstoffe ohne Beeinträchtigung der Klinkerqualität und
ohne weiteren Brennstoff verwerten. Die Wärme aus dem
Vorwärmer reicht zur Vortrocknung der Abfallstoffe aus.
Wenn die nicht im geschlossenen Kreislauf geführten Brüden
der Trocknung in einen mindestens 800°C heißen Teil des
Vorwärmers geleitet werden, wird eine Geruchsbelästigung
aus der Abfalltrocknung mit Sicherheit vermieden.
Durch Abzug der Pyrolyserückstände vor ihrer weiteren
Verwertung ist es ferner möglich, diese von eisenhaltigen
Bestandteilen durch Magnetabscheidung zur befreien und/oder
beispielsweise eine Absiebung großer, störender
Bestandteile vorzunehmen. Auch kann zur Verbesserung des
Homogenisierungseffektes eine vorherige Zerkleinerung
durchgeführt werden.
Die den Schwelofen verlassenden Pyrolyserückstände werden
bevorzugt in einem Wasserbad abgekühlt und von dort der
weiteren Verwertung zugeführt. Sie können beispielsweise in
Mischbetten oder Homogenisierungssilos vergleichmäßigt
werden. Solche Einrichtungen sind allgemein bekannt. Sie
kommen insbesondere bei der Aufbereitung von
Zementrohmaterial zur Anwendung und dienen gleichzeitig als
Pufferlager.
In einer vorteilhaften Variante des Verfahrens wird für die
Verbrennung im Drehrohrofen anstelle der Luft wenigstens
zum Teil Sauerstoff verwendet. Dadurch kann die
Teilgasabzugsmenge geringer gehalten und die Kapazität des
Vorwärmers besser für die Verbrennung der Pyrolysegase
genutzt werden. Ferner erlaubt die Verwendung von
Sauerstoff den Einsatz von minderwertigen Brennstoffen,
insbesondere von Pyrolyserückständen.
Eine Entlastung des Vorwärmers kann ferner dadurch erreicht
werden, daß das Abgas aus dem Drehrohrofen nicht in den
Vorwärmer geleitet, sondern anderweitig energetisch, zum
Beispiel zur Erzeugung von Fernwärme oder Strom, genutzt
wird.
Zur Systementlastung von Elementen beziehungsweise
Verbindungen, die bereits im Temperaturbereich des
Vorwärmers verflüchtigt werden, wie zum Beispiel
leichtflüchtige Schwermetalle beziehungsweise
Schwermetallverbindungen, die bei der Pyrolyse oder bei der
Verbrennung der Pyrolyserückstände entstehen und Kreisläufe
bilden, kann auch ein Teil der Abgase des Vorwärmers
ausgeschleust und, beispielsweise gemeinsam mit dem
Bypassgas aus dem Drehrohrofen, abgekühlt und entstaubt
werden.
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht aus zwei Anlageteilen, einer
Klinkerbrennanlage, bestehend aus Vorwärmer, möglichst mit
Kalzinator, Drehrohrofen und Klinkerkühler und einem
Schwelofen, in dem der Abfall eingespeist wird und wo er
bei Wärmeübertragung aus der Klinkerbrennanlage verschwelt
und/oder teilverbrannt (pyrolysiert) wird, mit
Einrichtungen zur Homogenisierung der Pyrolyserückstände
nach der Verschwelung und/oder Teilverbrennung des Abfalls
und einer Leitung zum Teilabzug heißer Drehrohrofengase.
Eine Homogenisiereinrichtung besteht aus mindestens einem
Silo oder einer Lagerhalde mit Mischvorrichtung, sowie
einer zur Rohmehlaufgabe mengenproportionalen Steuerung.
Dadurch kann eine größtmögliche Menge Abfall ohne
Überschreiten der Höchstkonzentrationen von Schadstoffen im
Klinker eingesetzt werden. Der Teilgasabzug befindet sich
bevorzugt am Einlauf des Drehrohrofens. Bei den dort
herrschenden Temperaturen sind die meisten störenden Stoffe
in der Gasphase.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Schwelofen als
Drehrohrofen ausgebildet. Die Abfallstoffe lassen sich
darin gut durchlüften, und es tritt auch eine
Vorhomogenisierung ein.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines im
Blockschaltbild gezeigten Ausführungsbeispieles weiter
erläutert. In der Schemazeichnung sind nur die Richtungen
der Gas- und Feststoffströme angegeben, aber keine Ventile,
Beschleunigungs-, Steuer- und Regelorgane.
Die Klinkerbrennanlage besteht aus einem Vorwärmer 1 (hier
ausgebildet aus vier Wärmetauscherzyklonen 2 mit dem
Kalzinator 3), einem Drehrohrofen 4 und einem Luftkühler 5,
hier als Rostkühler ausgebildet. Rohmehl 6 wird im oberen
Bereich des Vorwärmers 1 aufgegeben, der Klinker bei 7 dem
Kühler 5 entnommen.
Heizwerthaltiger Abfall 8 wird in diesem Beispiel über den
mit Abwärme aus dem Vorwärmer 1 beheizten Trockner 9
vorgetrocknet, ehe er über die Leitung 10 in den Schwelofen
11 gelangt. Ohne Abfallverwertung gelangen die Gase aus dem
Drehrohrofen 4 über die Leitung 12 direkt in den Kalzinator
3, in den ebenfalls Brennstoff und heiße Luft aus dem
Kühler geleitet wird. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird zumindest ein Teil der Drehrohrofenabgase über 13
und/oder ein Teil der Kühlerabluft über 17 in den
Schwelofen 11 geleitet; es kommt dort zu einer Pyrolyse und
einer Trennung des Abfalls in brennbare Pyrolysegase 14 und
feste Pyrolyserückstände 15, die im Regelfall auch noch
heizwerthaltige Anteile enthalten.
Die Pyrolyserückstände aus dem Schwelofen 11 werden in
einem Wasserbad 19 gekühlt und anschließend einer
magnetischen Abscheidung und/oder einer Absiebung,
gegebenenfalls auch einer Zerkleinerung in der
Aufbereitungsstufe 20 unterzogen, bevor sie der
Homogenisierung 18 zugeführt werden. Magnetische
Bestandteile und unerwünschtes Überkorn werden bei 25
ausgetragen.
Es hängt mit von der thermischen Behandlung des Abfalls im
Schwelofen ab, wie die Rückstände am vorteilhaftesten
weiterverarbeitet werden. Bei einer reinen Verschwelung
durch die kaum noch Sauerstoff enthaltenden Ofengase 13
kann der Rückstand noch so viel Brennbares enthalten, daß
er beispielsweise bei 30 ausgeschleust und zusammen mit
hochwertigem Brennstoff, beispielsweise Kohlestaub, über
den Brenner 21 dem Drehrohrofen 4 aufgegeben wird.
Besonders bei einer Teilverbrennung des Abfalls ist es
sinnvoll, die homogenen, festen, überwiegend mineralischen
Rückstände über die Leitung 22 direkt in den heißen Bereich
des Vorwärmers beziehungsweise des Kalzinators des
Vorwärmers oder in den Einlaufschacht des Drehrohrofens
einzugeben. Dabei ist ein langer Weg über den unteren
Wärmetauscherzyklon 23, die Einspeiseleitung 24 und den
gesamten Drehrohrofen 4 gegeben, so daß der
Pyrolyserückstand sehr gleichmäßig mit dem Rohmehl
vermischt und in den Klinker eingebaut wird.
Es besteht darüberhinaus die Möglichkeit, die
homogenisierten Rückstände über 30 abzuziehen und sie bei
der Kohlevermahlung oder der Klinkervermahlung zuzudosieren.
Über die Leitung 26 kann ein Teil der heißen Ofenabgase
entfernt werden, was eine Verdünnung der im Kreislauf
befindlichen und für die Klinkerherstellung unerwünschten,
bei Abkühlung am Rohmehl wieder kondensierenden Stoffe zur
Folge hat. Bei der Verwertung großer Abfallmengen muß auf
die Unterbrechung beziehungsweise Verminderung einer
solchen Kreislaufbildung verstärkt geachtet werden. Die
Weiterbehandlung des bei 26 abgezogenen Gases - im
wesentlichen eine Kühlung und Entstaubung - ist nicht mehr
dargestellt. Je nach Art der Schadstoffe können diese
Stäube in gewissen Mengen dem Klinker bei der Vermahlung
wieder zugesetzt werden.
Ein Teil der Brennluft 31 für den Drehrohrofen 4 kann durch
Sauerstoff 32 ersetzt werden.
Größenordnungsmäßig kann nach diesem Verfahren ein halbes
Kilogramm Hausmüll pro 1 Kilogramm Klinker entsorgt werden.
Die Menge hochwertigen Brennstoffs zur Erzeugung von 1
Kilogramm Klinker dürfte bis 300 kcal erniedrigt werden
können, weil das Heißgas aus dem Schwelofen zur vollen
Deckung des Wärmebedarfs des Vorwärmers ausreichen kann,
und darüber hinaus die Pyrolyserückstände zumindest zum
Teil in der Flammenzone des Drehrohrofens eingesetzt werden
können.
Zur Vortrocknung der Abfallstoffe 8 im Trockner 9 reichen
die Abgase 27 des Vorwärmers 1 aus. Die nicht im Kreislauf
geführten Brüden 28 der Trocknung werden dort in den
Vorwärmer 1 eingeleitet, wo noch mindestens 800°C
herrschen. Dadurch werden alle geruchsbelästigenden Stoffe
aus der Abfalltrocknung zerstört.
Das erfindungsgemäße Verfahren erfordert keine wesentliche
Änderung und Erweiterung konventioneller Anlagen zur
Herstellung von Bindemitteln, denn die zusätzlichen Gase
aus der Abfallverwertung sind kein Ballast sondern
Brennstoff.
Im Blockschaltbild ist der Schwelofen 11 als eine im
Gegenstrom betriebene Drehtrommel gezeigt. Der Einsatz
einer Gleichstromtrommel oder eine andere Ofenart ist
jedoch ebenfalls möglich.
Claims (14)
1. Verfahren zur Verwertung heizwerthaltiger Abfallstoffe,
insbesondere von Haus- und Industriemüll, in Verbindung mit
der Wärmebehandlung von feinkörnigen, mineralischen Stoffen
zur Herstellung von Bindemitteln, insbesondere von
Zementklinker, durch Vorwärmung und Kalzination des
Rohmehls in einem Vorwärmer, Brennen in einem Drehrohrofen
und Kühlen des Klinkers mit Luft, wobei Wärme aus der
Wärmebehandlung zur Pyrolyse der Abfallstoffe in einem
Schwelofen verwendet wird, die dabei anfallenden
Pyrolysegase im Vorwärmer verbrannt und die
Pyrolyserückstände in den Vorwärmer oder in den
Drehrohrofen eingegeben werden, dadurch gekennzeichnet, daß
die Pyrolyserückstände vor der Eingabe in den Vorwärmer
oder in den Drehrohrofen homogenisiert werden und ein Teil
der Ofengase aus dem Drehrohrofen ausgeschleust wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Pyrolyse der Abfallstoffe heiße Abluft aus der
Klinkerkühlung in den Schwelofen geleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
für die Pyrolyse der Abfallstoffe Ofengase aus dem
Drehrohrofen in den Schwelofen geleitet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die homogenisierten Pyrolyserückstände
in der Flammenzone des Drehrohrofens aufgegeben werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die homogenisierten Pyrolyserückstände
im heißen Bereich des Vorwärmers, insbesondere im
Kalzinator, aufgegeben werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abfallstoffe vor der Pyrolyse
vorgetrocknet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Vortrocknung der Abfallstoffe Abgas aus dem Vorwärmer
eingesetzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brüden der Trocknung in einen
mindestens 800°C heißen Teil des Vorwärmers geleitet
werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pyrolyserückstände vor der
Homogenisierung zerkleinert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Pyrolyserückstände vor der
Homogenisierung einer magnetischen Abscheidung unterzogen
werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß grobe Bestandteile der
Pyrolyserückstände vor der Homogenisierung abgesiebt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß für die Verbrennung im Drehrohrofen
anstelle von Luft wenigstens zum Teil Sauerstoff verwendet
wird.
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 12, bestehend aus einer Anlage zum
Klinkerbrennen mit Vorwärmer, Drehrohrofen und
Klinkerkühler und einem Schwelofen zur Pyrolyse von
Abfallstoffen, mit Einrichtungen zur Übertragung von Wärme
aus dem Klinkerbrennprozeß auf die Abfallstoffe im
Schwelofen sowie zum Einleiten von Pyrolysegasen aus dem
Schwelofen in den Vorwärmer, insbesondere in den Kalzinator
des Vorwärmers, und von Pyrolyserückständen aus dem
Schwelofen in den Vorwärmer oder Drehrohrofen, dadurch
gekennzeichnet, daß Einrichtungen zur Homogenisierung (18,
20) der Pyrolyserückstände und eine Leitung (26) zum
Teilabzug heißer Ofengase aus dem Drehrohrofen (4)
vorhanden sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwelofen (11) als Drehrohrofen ausgebildet ist.
Priority Applications (3)
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ID=6281624
Family Applications (1)
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Country Status (3)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KLOECKNER-HUMBOLDT-DEUTZ AG, 5000 KOELN, DE GRISAR |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
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