DE3532776A1 - Unterkalibriges, drallstabilisiertes mehrzweckgeschoss - Google Patents
Unterkalibriges, drallstabilisiertes mehrzweckgeschossInfo
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- F42B12/34—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect expanding before or on impact, i.e. of dumdum or mushroom type
Description
Die Erfindung betrifft ein Geschoß nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Es dient dem Bekämpfen von Ein-
und Mehrplattenzielen, beispielsweise Starrflügler oder
Hubschrauber und von Schützenpanzern.
Ein gattungsgleiches Geschoß ist bekannt durch die
EP-OS 00 51 375. Bei ihm wird der Spitzenbereich von einem
Spitzenkörper aus pyrophorem oder dem Werkstoff des Ge
schoßkörpers gebildet.
Dabei hat sich als nachteilig erwiesen, daß der Spitzen
körper beim Auftreffen auf ein Ziel insbesondere unter ei
nem kleinen Winkel - vergleichbar einer im Automobilbau
beabsichtigten Knautschzone - Energie aufzehrt, welche für
das Zerlegen des Geschoßkörpers in zielwirksame, einen
Splitterkegel bildende Splitter nicht mehr verfügbar ist.
Das ist besonders nachteilig bei dünnen Zielhäuten, wie
sie bei den eingangs erwähnten Flugzielen anzutreffen sind,
da die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß nur ein geringer
Teil der dem Geschoß innewohnenden Energie an das Ziel ab
gegeben wird. Besteht der Spitzenkörper aus dem Werkstoff
des Geschoßkörpers, darf dieser nicht so spröde sein, daß
die Zuführ- und Abschußfestigkeit darunter leiden. Aus
dieser Forderung resultiert dann ein Werkstoff mit ver
gleichsweise eingeschränkter Zerlegbarkeit und Splitter
bildung und dem vorerwähnten Nachteil verminderter Ziel
wirksamkeit.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungs
gleiches Geschoß zu schaffen, welches unter hoher Kadenz
zuführ- und abschußfest ist und dessen Geschoßkörper ei
nerseits bereits hinter dünnsten Zielhäuten und bei klei
nen Auftreffwinkeln zerlegt ist und welches andererseits
an Panzerplatten nicht zerschellt, sondern Durchdringungs
leistungen von Penetratoren aus duktilem Werkstoff ver
gleichbarer Dichte zeigt.
Gelöst wird diese Aufgabe durch die technische Lehre nach
dem Patentanspruch 1 mit den in dessen kennzeichnendem
Teil angegebenen erfinderischen Merkmalen.
Die Lehren der sich dem Patentanspruch 1 anschließenden
Ansprüche sind auf die vorteilhafte Ausgestaltung und
Weiterbildung des Erfindungsgegenstands gerichtet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung dar
gestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel im seitlichen
Aufriß mit herausgebrochenen Teilbereichen,
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel ausschnittwei
se im seitlichen Aufriß mit herausgebrochenen
Teilbereichen,
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel in einer Dar
stellung wie derjenigen nach Fig. 1,
Fig. 4 ein viertes Ausführungsbeispiel in einer Dar
stellung wie denjenigen nach den Fig. 1, 3,
Fig. 5 ein fünftes Ausführungsbeispiel in einer Dar
stellung wie denjenigen nach den Fig. 1, 3
und 4 und
Fig. 6 das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ausschnitt
weise beim spitzenseitigen Berühren einer Ziel
platte.
In den Figuren sind wesensgleiche Elemente durchgehend mit
übereinstimmenden Bezugszeichen versehen.
Gemäß Fig. 1 weist ein zur Drallstabilisierung vorgesehe
nes unterkalibriges Fluggeschoß 10 mit einer zentralen
Längsachse a vor einem Heckteil 12 einen Geschoßkörper 14
aus einem spröden Werkstoff einer Dichte im Bereich von et
wa 18 bis 19 g · cm-3 auf, welcher vorderseitig von einer
Stirnfläche 18 begrenzt ist. Die Stirnfläche 18 liegt in
einer Stirnebene 16, auf welcher die Geschoßlängsachse senk
recht steht. Ein Spitzenbereich 22 wird von einem Kreis
kegelkörper 34 gebildet. Letzterer liegt mit einer Rück
seitenfläche 36 fest auf der Stirnfläche 18 und ist im
Stumpfstoß unter Bildung einer Verbindungszone 40 mit dem
Geschoßkörper 14, beispielsweise durch Löten, innigst und
unter Gewährleistung ausreichender Torsions- und Zugfestig
keit verbunden. Nach der Verbindung mit dem Geschoßkörper
14 weist der Kreiskegelkörper 34 bei einer Zugfestigkeit
von etwa 1200 N · mm-2 eine Härte von wenigstens 320 HB auf.
Als besonders geeignet hat sich als Werkstoff für den
Kreiskegelkörper 34 ein vergüteter Stahl der Qualität
42CrMo4 erwiesen.
In den Fig. 2 und 3 weist der Kreiskegelkörper 34 rück
seitig einen Zapfen 38 auf, mit welchem er in einer stirn
seitigen Bohrung 20 des Geschoßkörpers 14 Aufnahme gefun
den hat. Die Stirnfläche des Geschoßkörpers 14 ist hier zu
einer Kreisringfläche 18′ reduziert. In innigstem Kontakt
mit dieser befindet sich die ebenfalls als Kreisringfläche
36′ ausgebildete Rückseitenfläche des Kreiskegelkörpers
34, wobei, beispielsweise durch Löten, eine Verbindungs
zone 42 entsteht. Der Zapfen 38 kann gegenüber der Bohrung
20 in seinem Durchmesser ein geringfügiges Übermaß und
Längsausnehmungen aufweisen. Hierdurch gelingt es vorteil
hafterweise, den Zapfen 38 unter partieller Verformung in
die Bohrung 20 einzudrücken, ohne ein Ausbrechen des Ge
schoßkörpers 14 im Bereich seiner Stirnfläche 18′ befürch
ten zu müssen.
Nach Fig. 4 weist ein Kreiskegelstumpfkörper 24 aus ver
gütetem 42CrMo4 rückseitig einen Zapfen 30 und vordersei
tig eine Bohrung 32 auf. Er ist über seine kreisringförmi
ge Rückseitenfläche 28′ auf bereits im Zusammenhang mit den
Fig. 2 und 3 beschriebene Weise mit dem Geschoßkörper
14 verbunden. Die Verbindungszone 42 gewährleistet ausrei
chende Torsions- und Zugfestigkeit. Ein Kreiskegelkörper
50 aus Kunststoff ist rückseitig mit einem Zapfen 50′ ver
sehen, welchem die Bohrung 32 als Aufnahme dient. Auch der
Zapfen 30 kann, wie bareits im Zusammenhang mit den Fig. 2
und 3 erwähnt, derart ausgebildet sein, daß er sich
beim Eindrücken in die Bohrung 20 partiell verformt.
Nach Fig. 5 weist das Fluggeschoß 10 eine ballistische
Haube 48 auf, welche den Spitzenbereich 22 bildet. Eine
nicht näher bezeichnete Stufe im Bereich der Stirnfläche
18 dient dem offenen Ende der ballistischen Haube als Auf
nahme. Ist die ballistische Haube 48 aus dünnwandigem Stahl
gefertigt, so bietet sich zum Verbinden mit dem Geschoß
körper 14 das Löten an, wobei sich im Bereich der Stirn
fläche 18 ein kurzer Verbindungsbereich 46 bildet. Wenn
die ballistische Haube 48 aus Kunststoff gefertigt ist,
empfiehlt sich im Verbindungsbereich 46 eine Klebung.
Fig. 6 zeigt den Vorderteil eines Geschosses nach der Er
findung, bei welchem der Spitzenbereich von einer ballisti
schen Haube 48 gebildet wird. In einem Punkt 53 berührt
das sich in Richtung eines Pfeils 56 bewegende Geschoß die
Außenfläche einer Zielplatte 51. Infolge des nicht näher
bezeichnenden kleinen Auftreffwinkels ergibt sich eine
quer zur Schußrichtung 56 gerichtete Komponente, welche
ausreicht, die ballistische Haube 48 vom Geschoßkörper 14
abzutrennen, so daß sie sich mit großer Geschwindigkeit et
wa in Richtung eines Pfeils 58 bewegt. Wenn der in Rich
tung 56 sich weiterbewegende Geschoßkörper 14 mit seiner
Stirnfläche 18 die Strecke 54 durcheilt hat, hat sich die
ballistische Haube 48 entfernt und es kommt zu einer gegen
seitigen Berührung zwischen dem Geschoßkörper 14 im Bereich
seiner Stirnfläche 18 mit der Zielplatte 51. Hierbei wird
die gesamte Auftreffenergie zum Zerlegen des Geschoßkörpers
14 in Splitter unterschiedlicher Größenverteilung genutzt,
welche infolge des Dralls einen Splitterkegel bilden. Da
bei ist wesentlich, daß die Zerlegung des Geschoßkörpers
bereits an dünnsten Zielhäuten, beispielsweise 1,5 mm Du
ral, zu gewährleisten ist. Dies ist keinesfalls selbstver
ständlich: Wie bereits eingangs erwähnt, erwiesen sich näm
lich alle bisher üblichen Spitzenlösungen als Energie auf
zehrend, so daß die beabsichtigte Zerlegung des Geschoß
körpers oder nicht einmal die Zuführ- und Abschußfestigkeit
des Fluggeschosses zu gewährleisten waren. Als beson
ders vorteilhaft haben sich die Ausführungsbeispiele nach
den Fig. 1 bis 4 erwiesen: Auch hierbei wird die Ziel
auftreffenergie weitestgehend unvermindert in den Geschoß
körper 14 zu dessen Zerlegung eingeleitet, zusätzlich bil
det aber der jeweilige Stahlkörper 34 bzw. 24 einen außer
ordentlich zielwirksamen Durchschlagkörper. Dabei ist außer
dem besonders vorteilhaft, daß sich der Werkstoff für die
Körper 24 und 34 gut bearbeiten läßt und kostengünstig ist.
Claims (13)
1. Unterkalibriges, drallstabilisiertes Mehrzweckgeschoß
für automatische Rohrwaffen mit einem einen splitter
bildenden Geschoßkörper aus einem spröden Werkstoff
einer Dichte im Bereich von etwa 18 bis 19 g · cm-3 auf
weisenden Fluggeschoß, wobei der Geschoßkörper vorder
seitig kegelstumpfförmig mit einer Stirnebene ausgebil
det ist, auf welcher die Geschoßlängsachse senkrecht
steht und in welcher eine wenigstens kreisringförmige
Stirnfläche den Geschoßkörper gegen einen Spitzenbe
reich abgrenzt, gekennzeichnet
durch eine Ausbildung des Spitzenbereichs (22)
nach Werkstoff und Gestaltung sowie Verbindung mit dem
Geschoßkörper (14) derart, daß selbst an Zielen
mit dünnster Außenhaut und bei kleinem Auftreffwinkel
die Energie beim Auftreffen auf bzw. Eindringen in das
Ziel weitestgehend unvermindert zur Zerlegung des Ge
schoßkörpers (14) in diesen einleitbar ist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale:
- a) der Spitzenbereich (22) wird von einer dünnwan digen ballistischen Haube (48) gebildet und
- b) ein Verbindungsbereich (44) gewährleistet bei geringstmög licher axialer Erstreckung ein Abtrennen der balli stischen Haube (48) bereits bei einer ersten Zielberührung unter einem kleinen Winkel.
3. Geschoß nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch Metall als Werkstoff für die ballistische
Haube (48).
4. Geschoß nach Anspruch 2, gekennzeichnet
durch Kunststoff als Werkstoff für die ballisti
sche Haube (48).
5. Geschoß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch folgende Merkmale:
- a) dem Spitzenbereich (22) ist ein massiver rota tionssymmetrischer Körper (24; 34) zugeordnet,
- b) der Körper (24; 34) ist rückseitig mit dem Geschoß körper (14) wenigstens über dessen Stirnfläche (18) unter Gewährleistung ausreichender Tor sions- und Zugfestigkeit innigst verbunden und
- c) als Werkstoff für den Körper (24; 34) ist eine Legierung vorgesehen, welche nach dem Verbinden des Körpers (24; 34) mit dem Geschoßkörper (14) bei einer Zugfestigkeit von etwa 1200 N · mm-2 eine Härte von wenigstens 320 HB aufweist.
6. Geschoß nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper als Kreiskegelstumpf
(24) ausgebildet ist, welcher vorderseitig die
ballistische Haube (48) trägt.
7. Geschoß nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Körper als Kreiskegelspitze (34)
ausgebildet ist, welcher den gesamten Spitzenbereich
(22) einnimmt.
8. Geschoß nach Anspruch 6 oder 7, gekenn
zeichnet durch einen ebenen Stumpf
stoß als Verbindungszone (40).
9. Geschoß nach Anspruch 6 oder 7, gekennzeichnet
durch einen rückseitigen Zapfen (30; 38) an
dem Körper (24; 34) zur Aufnahme in einer
vorderseitigen Bohrung (20) des Geschoßkörpers
(14) wobei einander zugewandte Kreisringflächen
(18′, 28′; 36′) fest aufeinanderliegen.
10. Geschoß nach einem der Ansprüche 2, 3 und 5 bis 9,
gekennzeichnet durch Löten als
jeweilige Verbindungsart.
11. Geschoß nach einem der Ansprüche 2 bis 9, ge
kennzeichnet durch Kleben als je
weilige Verbindungsart.
12. Geschoß nach einem der Ansprüche 2, bis 9, ge
kennzeichnet durch Kleben und Löten
als Verbindungsarten.
13. Geschoß nach einem der Ansprüche 5 bis 11, ge
kennzeichnet durch einen vergütba
ren Stahl als Werkstoff für den Körper (24; 34).
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