DE3532587A1 - Oberflaechenkonstruktion mit geringem stroemungswiderstand - Google Patents
Oberflaechenkonstruktion mit geringem stroemungswiderstandInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Oberflächen
konstruktion mit geringem Strömungswiderstand.
Bei jeder Oberfläche, über die ein Strömungsmittel
abfließt, wird ein Strömungswiderstand zwischen der
Strömungsmittelströmung und der Oberfläche verursacht.
Der Hauptgrund dieses Strömungswiderstandes ist die
Reibung in einer Grenzschicht, in der die Geschwindig
keit der Strömung auf einen sich ändernden Grad gegen
über der freien Strömung des Mittels vermindert wird.
Die Überwindung dieser Reibung erfordert Energie, die
als Wärme auftritt und diese Energie stellt einen
reinen Verlust dar.
Der Strömungswiderstand ist allgemein unerwünscht, da
Energie vergeudet und die Wirksamkeit der Strömungs
vorrichtung vermindert wird, von der die betreffende
Oberfläche einen Teil bildet. Die Vorrichtung kann
dabei beliebig ausgebildet sein, wobei Gasturbinen
triebwerke, Flugzeuge und Schiffe typische Beispiele
darstellen. Bei Schiffen ist das Strömungsmittel Wasser,
während in den beiden erstgenannten Fällen das Strömungs
mittel Luft oder Gas ist.
Wegen der unerwünschten Natur dieses Strömungswider
standes sind verschiedene Versuche unternommen worden,
um ihn zu vermindern, und zwar allgemein durch
Behandlung der Grenzschicht selbst. In gewissen
Fällen wurde die Grenzschicht abgesaugt, während in
anderen Fällen die Grenzschicht dadurch beeinflußt
wurde, daß ein Strömungsmittel in die Grenzschicht
in Richtung der allgemeinen Strömung eingeblasen wurde.
Diese Versuche bringen einen gewissen Erfolg, aber es
gibt beträchtliche Schwierigkeiten bei der Verwirk
lichung in der Praxis, und diese Schwierigkeiten haben
ihre allgemeine Anwendung bisher ausgeschlossen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine abgewandelte Form
einer Oberfläche mit geringem Strömungswiderstand.
Gemäß der Erfindung weist eine Oberflächenkonstruktion
mit geringem Strömungswiderstand Stabilisierungsmittel
auf, die eine im regulären Abstand zueinander ange
ordnete Veränderung in der Grenzschichtströmung über
der Oberfläche derart erzeugen, daß mehrere der
linearen Wirbel in parallel beabstandeter Beziehung
stabilisiert wird, wobei diese Stabilisierungsmittel
quer zur Strömungsrichtung über die Oberfläche ver
laufen und die Grenzschichtströmung so verändern, daß
die Wirbel veranlaßt werden, sich in Richtung der
allgemeinen Strömung mit einer Geschwindigkeit zu be
wegen, die etwa halb so groß ist wie die freie Strömung.
Die Stabilisierungsmittel können eine mechanische Vor
richtung durch eine dynamische Strömungsmittelein
richtung nachahmen. So können die Stabilisierungsmittel
Oberflächenwellen simulieren, die längs der Ober
fläche wandern, indem in geeigneter Weise angeordnete
Öffnungen in der Oberfläche vorgesehen und Erreger
mittel angeordnet werden, die bewirken daß das
Strömungsmittel nacheinander durch die Öffnungen
eintritt oder austritt.
Nachstehend werden zwei Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine erfindungs
gemäß ausgestaltete Oberfläche, mit
geringem Strömungswiderstand;
Fig. 2 einen Schnitt einer abgewandelten
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Oberfläche mit geringem Strömungswider
stand.
Gemäß Fig. 1 weist die Oberfläche mit geringem
Strömungswiderstand eine gelochte starre Haut 20 auf.
Die Öffnungen 21 sind als Schlitze ausgebildet, die
seitlich verlaufen, jedoch könnten sie auch durch
Reihen von dicht benachbart zueinander angeordneten
kleinen Löchern ersetzt werden. Hinter der Haut 20
teilt eine Reihe von Scheidewänden 22 die Rückseite
in eine Anzahl getrennter Zellen 23 auf, die jeweils
eine einzige Öffnung 21 aufweisen, die von dieser aus
geht. Eine hintere Haut 24 bildet eine Rückwand für
die Zellen 23 und wie die Haut 20 ist die hintere
Haut 24 bei 25 gelocht, wodurch jede Zelle 23 mit
einem Kanal 26 in Verbindung steht, der zwischen
der hinteren Haut 24 und einem Basisblech 27 aus
gebildet ist. Die Öffnungen 25 sind wiederum als
seitlich verlaufende Schlitze ausgebildet, aber es
könnten, wie im Falle der Öffnungen 21, auch Reihen
benachbarter Löcher vorgesehen werden.
Um dieses System wirksam zu machen, ist ein akusti
scher Wandler oder es sind Serien akustischer Wandler
28 am stromaufwärtigen Ende des Kanals 26 angeordnet,
die durch nicht dargestellte Mittel erregt werden, um
eine Reihe von Strömungsmittelwellen zu erzeugen, die
sich längs des Kanals fortbewegen. Diese Wellen stellen
den normalen Ausgang eines solchen Wandlers in einem
solchen Kanal dar, und der Ausgang des Wandlers stellt
tatsächlich eine Welle dar, die mit einer Geschwindig
keit unterhalb der Schallgeschwindigkeit fortschreitet,
weil der Kanal umschlossen ist.
Wenn diese kleinen Wellen an den Öffnungen 25 vorbei
laufen, werden sie in die Zellen 23 übertragen und durch
richtige Dimensionierung der Zellen wird es möglich,
die Zellen in Resonnanz zu versetzen, um die Wirkung
der vom Wandler angetriebenen Bewegung im Kanal zu
verstärken.
Infolgedessen werden heftige Strömungsmittel
pulsationen durch die Öffnungen 21 und in die
Zellen 23 hinein und aus diesen heraus erzeugt.
Der Abstand der Öffnung 21 ist so gewählt, daß das
Strömungsmittel aus der ersten Zelle 23 impulsförmig
austritt und impulsförmig in die nächste Zelle ein
tritt, dann wieder aus der nächsten Zelle austritt
und so weiter, da die kleinen Wellen den Kanal 26
entlang wandern, ändert sich die Pulsation aus der
ersten Zelle 23 von einem Ausströmvorgang in einen
Einströmvorgang, und auch die übrigen Zellen ändern
sich bezüglich der Wanderrichtung der Wellen. Die
Gesamtwirkung ist so als wenn sich jede Pulsation
über die Serien von Öffnungen 21 mit der Geschwindig
keit der kleinen Wellen im Kanal 26 bewegt.
Die Einwärtspulsation in eine Zelle 23 hinein und
die Auswärtspulsationen von benachbarten Zellen
liefern eine Grenzschichtströmung, ähnlich einer
mechanischen Oberflächenkontur, und eine gleiche
Wirkung wird in bezug auf eine Reihe paralleler, in
Längsrichtung verlaufender Wirbel erreicht.
So trachtet jeder Wirbel danach, sich im Bereich be
nachbart zu einer Zelle 23 zu stabilisieren, und er
wird einer Einwärtsströmung unterworfen, und da sich
die Situation ändert, so daß der Bereich der Ein
wärtsströmung sich über die Oberfläche nach unten
zu bewegen scheint, werden die Wirbel veranlaßt,
sich nach stromab zu bewegen.
Die Arbeitsweise dieser Ausführungsform einer Vor
richtung mit geringem Strömungswiderstand hängt da
von ab, daß die Wirbel 16 in einer Weise wirken, die
ähnlich ist den Rollelementen bei Rollenlagern in
mechanischen Vorrichtungen. So kann sich der Abschnitt
des Wirbels benachbart zur freien Strömung mit etwa
der Geschwindigkeit C der freien Strömung bewegen, be
dingt durch die Präzession der Wirbel längs der Ober
fläche mit ihrer Geschwindigkeit von etwa C/2, die
durch die Bewegung der Wellen längs der Oberfläche auf
geprägt wird. Dies ist natürlich die normale Rollbe
ziehung und kann abgeleitet werden durch Betrachtung der
augenblicklichen Situation, wenn der Berührungspunkt
zwischen Rolle und Oberfläche eine Geschwindigkeit
Null hat. Das Zentrum der Rolle hat eine Geschwindig
keit von C/2, und der obere Teil des Umfangs der Rolle
muß demgemäß die doppelte Geschwindigkeit besitzen,
d.h. die Geschwindigkeit ist C.
Die Anordnung gewährleistet demgemäß, daß nur eine
geringe Scherwirkung zwischen den Wirbeln und der
freien Strömung auftritt und wiederum nur eine geringe
Scherwirkung zwischen dem unteren Teil der Wirbel
strömung und der benachbarten Oberfläche. Demgemäß
wird der Strömungswiderstand zwischen dem Strömungs
mittel und der Oberfläche vermindert.
In gewissen Fällen können die Wirbel infolge der
Charakteristiken von Oberfläche und Strömung da
rüber selbsterzeugend sein. In anderen Fällen
können die Wirbel zwangsläufig durch bekannte ge
trennte Vorrichtungen erzeugt werden, z.B. durch
einen Zylinder, der sich parallel zur Oberfläche
dreht oder einen oszillierenden Zaun oder eine
Rampe auf dieser Oberfläche. Bei der Erzeugung der
Wirbel muß jedoch darauf geachtet werden, daß die
Wirbel in Strömungsrichtung über die Oberfläche auf
einanderfolgen und daß sie sich alle im gleichen
Sinne drehen.
Ein Problem, welches bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 auftritt, resultiert aus der Tatsache,
daß die scheinbare Quergeschwindigkeit der Bereiche
der Einwärtsströmung über die Oberfläche gleich ist
der Geschwindigkeit der kleinen Wellen, die durch den
Wandler 28 im Kanal 26 erzeugt werden. Diese Ge
schwindigkeit ist kleiner, aber gelegentlich ver
gleichbar mit der örtlichen Schallgeschwindigkeit,
und obgleich sie reduziert werden kann, indem der
Kanal einem gewundenen Pfad folgt oder mit unter
schiedlichem Material ausgefüllt wird, ist es immer
noch wahrscheinlich, daß solche Einrichtungen nur bei
relativ hohen freien Strömungsgeschwindigkeiten
wirksam sind. Fig. 2 veranschaulicht daher eine
Ausführungsform mit dem Grundarbeitsprinzip gleich
jenem nach Fig. 1, wobei jedoch ein unterschiedlicher
Antriebsmechanismus vorgesehen ist, der die Einrich
tung für niedrigere freie Strömungsgeschwindigkeiten
optimiert.
In Fig. 2 ist die von dem Strömungsmittel berührte
Haut 30 gleich der Haut 20 des vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiels und es sind seitlich verlaufende
Öffnungen oder Reihen von Öffnungen 31 vorgesehen.
Der Raum hinter der Haut ist wiederum durch Wände
32 in Zellen 33 unterteilt, wobei jede Zelle mit dem
Strömungsbereich über eine der Öffnungen 31 in Ver
bindung steht.
Anstelle der Rückwand 24 und des Kanals 26, die bei dem
vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel vorhanden waren,
sind jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel zahlreiche
getrennte Wandler 34, und zwar je einer für jede Zelle
33 vorgesehen, die die Rückwand der jeweiligen Zellen
bilden. Dem ersten Wandler 34 der Folge wird ein
Signal zugeführt, und dieses wird über Verzögerungs
glieder 35 dem nächsten Wandler jeweils nacheinander
zugeführt. Auf diese Weise kann die Strömungsmittel
bewegung in benachbarten Zellen so ausgebildet werden,
daß sie eine unterschiedliche Phase besitzt. Wenn sie
in Gegenphase befindlich sind, dann ergibt sich die
Situation, die in Verbindung mit Fig. 1 be
schrieben wurde, und durch Änderung der Ver
zögerungsglieder 35 kann eine unendliche Ver
änderung der Phasendifferenz erreicht werden.
Auf diese Weise ist es durch Veränderung der durch
die Wandler erzeugten Frequenz und durch Änderung
der Phasendifferenz möglich, die scheinbare Ge
schwindigkeit der nach innen und außen wandernden
Wellen längs der Reihe von Öffnungen 31 zu ver
ändern und so die "Wellenlänge" dieser Wellen ein
zustellen. Das erstere kann geschehen um die freie
Strömungsgeschwindigkeit etwa zu halbieren, während
das letztere geschehen kann, um eine optimale Größe
der Wirbel zu erhalten, was wiederum von dem je
weiligen Strömungsmittel abhängt. Obgleich dieses
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 komplizierter und
komplexer ausgebildet ist als das erste Ausführungs
beispiel, so ergibt dieses eine beträchtliche Flexi
bilität von Bedingungen, so daß es für experimentelle
Zwecke und weitere Entwicklungen nützlich ist.
Es ist klar, daß die beschriebenen Ausführungsbeispiele
nur zwei Möglichkeiten einer größeren Anzahl alter
nativer Möglichkeiten veranschaulichen, wie die Er
findung verwirklicht werden kann. Bei abgewandelten
Ausführungsbeispielen könnte beispielsweise eine feste
rückwärtige Oberfläche in Wellenform für den Kanal
26 vorgesehen werden. Die vom Wandler 28 erregte
Strömung könnte über diese Oberfläche strömen.
Stattdessen könnte der Wandler 28 und die wellen
förmige Oberfläche durch eine Membran ersetzt werden,
auf der kleine Wanderwellen durch einen Vibrations
mechanismus erzeugt werden.
Wahrscheinlich würde das einfachste Ausführungsbeispiel
der Erfindung darauf beruhen, die Strömung über die
gelochte Oberfläche 20 so zu leiten, daß dabei selbst
eine Veränderung der Grenzschichtströmung eintritt,
und zwar falls erforderlich, definiert durch eine
flexible Membran, die die tatsächliche Grenze bildet.
Die Wandler 28 und 34 können ähnlich wie Lautsprecher
oder weniger raumgreifende und weniger empfindliche
Wandler sein, die piezoelektrisch oder magnetostriktiv
arbeiten.
Claims (6)
1. Oberflächenkonstruktion mit einer Oberfläche,
die einem Strömungswiderstand unterworfen ist,
welcher durch ein darüber fließendes Strömungs
mittel veranlaßt ist, wobei das Strömungsmittel
lineare Wirbel aufweist, die parallel und be
nachbart zu der Oberfläche verlaufen,
dadurch gekennzeichnet, daß Wirbelstabili
sierungsmittel (21-28, 31-35) in der Oberfläche
so ausgebildet und angeordnet sind, daß eine
regulär beabstandete Veränderung in der Grenz
schichtströmung in Strömungsrichtung der Ober
fläche (20, 30) erzielt wird, wodurch mehrere
der linearen Wirbel (16) im Abstand und parallel
zueinander sehr zur Stromrichtung (17) stabili
siert werden, wobei die Veränderung in der Grenz
schichtströmung bewirkt, daß die linearen Wirbel
(16) in Strömungsrichtung (17) mit etwa der halben
Geschwindigkeit der freien Strömung abfließen, wo
durch der Strömungswiderstand auf der Oberfläche
(20, 30) vermindert wird.
2. Oberflächenkonstruktion nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stabili
sierungsmittel (20-28, 30-35) mehrere
Öffnungen (21, 31) in der Oberfläche (20, 30)
aufweisen, wobei diese Öffnungen mit Erreger
mitteln (26, 28, 34, 35) in Verbindung stehen,
die das Strömungsmittel veranlassen, in die
Öffnungen (21, 31) in einer vorbestimmten Folge
gegenüber den jeweils benachbarten Öffnungen
einzutreten bzw. auszutreten.
3. Oberflächenkonstruktion nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konstruktion
außerdem mehrere Zellen (23, 33) aufweist, die
benachbart zur Oberfläche (20, 30) ausgebildet
sind, wobei jede Zelle (23, 33) mit wenigstens
einer Öffnung (21, 31) in Verbindung steht.
4. Oberflächenkonstruktion nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Konstruktion
ferner einen Kanal (26) aufweist, der mit den
Zellen (23) in Reihe geschaltet ist, und daß
die Erregermittel einen Wandler (28) aufweisen
der Wanderwellen innerhalb des Kanals (26) er
zeugt.
5. Oberflächenkonstruktion nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Erregermittel
eine Mehrzahl von Wandlern (34) aufweisen, um
eine Wellenbewegung des Strömungsmittels inner
halb der Zellen (33) zu erzeugen, und daß
jede der Zellen (33) mit jeweils einem
Wandler (34) ausgestattet ist.
6. Oberflächenkonstruktion nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandler
(34) durch elektrische Signale angetrieben
werden, und daß die Wandler in Reihe mit
einander über Verzögerungsleitungen (35)
geschaltet sind, wodurch jeder Wandler (34)
eine vorbestimmte Phasenbeziehung gegenüber
seinen benachbarten Wandlern aufweist.
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