DE2701560C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine einem Abscheider vorgeschaltete
Flockungsvorrichtung mit einem Einlaß für die zu reinigende
Flüssigkeit, mit einem mit der Eintrittsseite des Abscheiders
verbundenen Auslaß und mit einer Mehrzahl von geraden und im
wesentlichen parallelen Kanälen, wobei die Kanäle nacheinander durchströmt werden und die Querabmessungen dieser
Kanäle derart sind, daß bei der von der Nennbelastung des
Abscheiders bestimmten Durchflußgeschwindigkeit in der Flüssig
keitsströmung Geschwindigkeitsturbulenzen auftreten, welche die
Flockung der in der Flüssigkeit enthaltenen Bestandteile fördern,
und wobei die Kanäle in Strömungsrichtung zunehmenden Querschnitt
aufweisen, um einer Zerstörung der bereits flockulierten Bestand
teile entgegenzuwirken.
Eine derartige Flockungsvorrichtung ist aus der DE-OS 24 54 159
bekannt. Die dort beschriebene Vorrichtung beruht auf der Über
legung, daß ein Partikelwachstum und damit die gewünschte
Flockung nur in einem im wesentlichen vertikal verlaufenden Kanal
in zufriedenstellender Weise stattfinden kann, damit kein vorzei
tiges Absetzen der flockulierten Bestandteile in der Flockungs
vorrichtung stattfindet, die für die Abscheidung der flockulier
ten Bestandteile gar nicht ausgerüstet ist. Man war nämlich zu
seiner Zeit der Auffassung, daß in einem im wesentlichen horizon
talen Kanal die Trennungsweglänge der Teilchen in Richtung der
Schwerkraft zu einer benachbarten Wand hin relativ klein ist, so
daß befürchtet wurde, daß während des Durchgangs durch den Kanal
eine gewisse Absetzung der Teilchen an den Kanalwänden statt
finden würde, mit der Folge, daß auf dem langen Weg durch den
Kanal sich eine unerwünschte Stauung ausbilden würde, zumal
Abscheidungseinrichtungen erst in einem nachgeschalteten
Abscheider vorgesehen sind.
Bei der Vorrichtung gemäß der DE-OS 24 54 159 tritt aber das
Problem auf, daß sich in den oberen Rohrbögen Luft und/oder
Leichtstoffe ansammeln, während in den unteren Rohrbögen -
zusätzlich begünstigt durch Zentrifugalkräfte - Absetzungen
auftreten, mit der Folge, daß der wirksame Strömungsquerschnitt
verringert und dadurch die bereits gebildete Flockung zerstört
werden können. Da die Bauhöhe in der Praxis begrenzt ist, ergibt
sich bei größerer vorgegebener Rohrlänge eine Vielzahl von Rohr
elementen und Verbindungsteilen, was einerseits materialaufwendig
und kostspielig in der Installation ist und andererseits eine
Vielzahl von potentiellen Störstellen für die Strömung ergibt.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Flockungs
vorrichtung der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern,
daß bei vorhandener Baufläche eine einfachere und leicht zu
verlegende Bauform erzielt wird und daß bei kontinuierlichem
Betrieb eine gleichbleibend gute Flockung gewährleistet ist.
Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, eine Flockungsvor
richtung der im Oberbegriff genannten Art so auszubilden, daß die
Kanäle im wesentlichen horizontal angeordnet sind und insbeson
dere auch der Kanal vor dem Abscheider nur einen so großen
Querschnitt aufweist, daß die Strömungsgeschwindigkeit darin ein
Absetzen der flockulierten Bestandteile verhindert.
Mit der erfindungsgemäßen Flockungsvorrichtung wird das ange
strebte Ziel in zufriedenstellender Weise erreicht. Dabei hat
sich in unerwarteter Weise gezeigt, daß die Strömungsgeschwindig
keit in den im wesentlichen horizontal angeordneten Kanälen
ausreichend groß gemacht werden kann, um eine Mitnahme der
Teilchen durch die Kanäle zu erreichen, ohne daß die gebildeten
flockulierten Bestandteile wieder zerrissen werden.
Mit der erfindungsgemäßen Flockungsvorrichtung wird in vorteil
hafter Weise erreicht, daß man bei vorgegebener Baufläche mit
einer geringen Anzahl von Rohrbogen auskommt, so daß sich eine
solche Flockungsvorrichtung leicht und mit geringen Kosten
installieren läßt. Außerdem sind die im wesentlichen horizontal
angeordneten Kanäle leicht zugänglich und können dadurch in
einfacher Weise kontrolliert und gewartet werden.
Aus der DE-OS 21 29 349 ist zwar eine Kläranlage bekannt, bei der
auch eine horizontale Führung der Flüssigkeit stattfindet. Es
handelt sich aber dabei um eine Vorrichtung ganz anderer Gattung,
bei der eine untrennbare Baueinheit der Flockungsvorrichtung
innerhalb des Abscheiders vorgesehen ist. Damit sind durch die
Dimensionierung des Abscheiders keinerlei Anpassungsmöglichkeiten
der Flockungsvorrichtung zur Optimierung der Flockung gegeben.
Länge und Durchmesser der Kanäle innerhalb der Flockungsstufe
sind fest vorgegeben, und sämtliche Flockungschemikalien müssen
vor dem Einlaß der einstufigen Vorrichtung zugegeben werden. Eine
optimale Flockung ist dort nicht möglich, mit der Folge, daß aus
diesem Grunde ein aufwendiger Abscheider mit Schlammbett erfor
derlich ist. Darüber hinaus wird in der DE-OS 21 29 349 in der
Beschreibung auf Seite 11 unten und Seite 12 oben einer verti
kalen Anordnung der Kanäle der Vorzug gegeben, um die sonst
auftretenden Verstopfungen und Behinderungen durch Absetzungen zu
vermeiden.
In Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist vorge
sehen, daß die Kanäle durch handelsübliche Rohre gebildet sind.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Flockungsvorrichtung
gemäß der Erfindung,
Fig. 2 eine Teilansicht einer abgeänderten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Flockungsvorrichtung und
Fig. 3 eine vereinfachte Darstellung von verschiedenen Möglich
keiten der Anordnung der Flockungsvorrichtung gemäß
Fig. 2.
In Fig. 1 ist ein Schnitt der Flockungsvorrichtung gemäß der
Erfindung in sehr vereinfachter Weise dargestellt. Die Flockungs
vorrichtung weist einen Behälter 1 mit Seitenwänden 2 und
Endwänden 3 auf, wobei in dem Behälter 1 Trennwände 4 vorgesehen
sind. Diese Trennwände 4 sind parallel zu den Endwänden 3 ange
ordnet und abwechselnd mit der einen oder anderen Seitenwand 2
verbunden. Auf diese Weise werden Kammern oder Kanäle 5 begrenzt,
die in dem mit 6 bezeichneten Bereich zwischen einem Ende der
Trennwand 4 und der benachbarten Seitenwand 2 miteinander ver
bunden sind.
Auf diese Weise wird ein kontinuierlicher Kanal mit abwechselnder
Strömungsrichtung geschaffen, wobei der Kanal einerseits mit
einer einen Einlaß 7 bildenden Zuführungsleitung und andererseits
mit einem Auslaß 8 in Verbindung steht, der seinerseits mit der
Eintrittsseite eines nicht dargestellten Abscheiders verbunden
ist.
Die Flockungsvorrichtung gemäß der Erfindung kann in der Weise
aufgebaut sein, daß die einzelnen Kanäle 5 abwechselnd überein
ander angeordnet sind; es ist aber auch möglich, diese Kanäle 5
in einer anderen Richtung nebeneinander anzuordnen.
Wegen der Reibung an den Trennwänden 4 wird die Flüssigkeits
strömung verzögert, so daß ein Geschwindigkeitsgradient quer zur
Strömungsrichtung erzeugt wird. Die Partikel in einem schnelleren Flüssigkeits
strömungsteil können dabei Partikel in einem etwas langsameren,
benachbarten Strömungsteil überholen. In den Kanälen 5 erhöhen
Turbulenzen die Zusammentreff-Wahrscheinlichkeit der einzelnen
Partikel, was zu einer Flockung dieser Partikel und somit zu
einem wesentlichen Partikelwachstum führt.
Es besteht aber auch die Gefahr, daß die auf diese Weise
erhaltenen größeren Partikel (Flocken) als Folge von Scherkräften
zwischen benachbarten Strömungsschichten mit verschiedenen
Geschwindigkeiten wieder auseinandergerissen werden, so daß es
ratsam ist, die Turbulenzen in Strömungsrichtung zum Auslaß 8 der
Flockungsvorrichtung zu verringern. Dies kann in der dargestell
ten Weise dadurch erreicht werden, daß der Abstand zwischen den
Trennwänden 4 in Strömungsrichtung vergrößert wird, so daß bei
gleicher Durchflußmenge die (mittlere) Geschwindigkeit in
Strömungsrichtung und somit auch der Geschwindigkeitsgradient
verringert werden.
Fig. 2 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform, bei der die
Strömung nicht durch einen Behälter 1 mit Trennwänden 4, sondern
statt dessen durch Rohre 9 geleitet wird, die mittels gebogener
Elemente 10 miteinander verbunden sind. Diese Rohre 9 sind im
wesentlichen horizontal angeordnet und können übereinander oder
nebeneinander angeordnet sein. Die aufeinanderfolgenden Rohre 9
haben, in Strömungsrichtung gesehen, zunehmenden
Querschnitt.
Für eine wirtschaftliche Ausnutzung des vorhandenen Raumes ist
es vorteilhaft, die Kanäle 5 oder die Rohre 9 schräg überein
ander oder in einem Winkel bezüglich der horizontalen Ebene
anzuordnen. Fig. 3 zeigt dabei schematisch verschiedene Mög
lichkeiten, nämlich in Fig. 3A in einer horizontalen Ebene und
in Fig. 3B in einer vertikalen Ebene. In Fig. 3C und 3D sind
die Rohre, wie gezeigt, in einer geneigten Ebene angeordnet,
wobei die Neigung der Ebene im Falle der Fig. 3D unter einem
kleinen Winkel zu verstehen ist, damit die Rohre im wesent
lichen horizontal verlaufen. Gleichartige Möglichkeiten
bestehen auch im Falle der Ausführungsform gemäß Fig. 1.
Selbstverständlich ist die Anzahl und Länge der aufeinander
folgenden Kanäle 5 oder der Rohre 9 nicht auf den dargestellten
Fall beschränkt.
Claims (2)
1. Einem Abscheider vorgeschaltete Flockungsvorrichtung mit
einem Einlaß (7) für die zu reinigende Flüssigkeit, mit einem
mit der Eintrittsseite des Abscheiders verbundenen Auslaß (8)
und mit einer Mehrzahl von geraden und im wesentlichen
parallelen Kanälen (5, 9), wobei die Kanäle (5, 9) nacheinander durchströmt werden und die Querabmessungen dieser
Kanäle (5, 9) derart sind, daß bei der von der Nennbelastung
des Abscheiders bestimmten Durchflußgeschwindigkeit in der
Flüssigkeitsströmung Geschwindigkeitsturbulenzen auftreten,
welche die Flockung der in der Flüssigkeit enthaltenen
Bestandteile fördern, und wobei die Kanäle (5, 9) in Strömungs
richtung zunehmenden Querschnitt aufweisen, um einer Zerstö
rung der bereits flockulierten Bestandteile entgegenzuwirken,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle (5, 9) im wesentlichen horizontal angeordnet
sind und insbesondere auch der Kanal vor dem Abscheider nur
einen so großen Querschnitt aufweist, daß die Strömungs
geschwindigkeit darin ein Absetzen der flockulierten Bestand
teile verhindert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanäle durch handelsübliche Röhren gebildet sind.
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |