DE4333865C1 - Schaufelblatt für eine Gasturbine - Google Patents
Schaufelblatt für eine GasturbineInfo
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- DE4333865C1 DE4333865C1 DE19934333865 DE4333865A DE4333865C1 DE 4333865 C1 DE4333865 C1 DE 4333865C1 DE 19934333865 DE19934333865 DE 19934333865 DE 4333865 A DE4333865 A DE 4333865A DE 4333865 C1 DE4333865 C1 DE 4333865C1
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schaufelblatt für eine Gasturbine
mit wenigstens einer saugseitigen Öffnung zur Beeinflussung
der Strömung mittels Querströmung, wobei mit der Öffnung kom
munizierende Mittel innerhalb des Schaufelblattes zur Erzeugung
von Druckschwankungen in einem Schaufelhohlraum vorgesehen sind,
mit denen ein Gasstrom bei stationärer Betriebsbedingung durch
die Öffnung pulsierend eingesaugt und ausgeblasen wird.
Derartige Öffnungen auf der Saugseite eines Tragflügels sind aus
der Veröffentlichung "Forcing Level Effect of Internal Acoustic
Exitation of the Improvement of Airfoil Performance", von
F. Hsiao u. a. AIAA 13th Aerocoustics Conference, Oktober, 1990,
Tallahassee, Fl, USA, Herausgeber, American Institute of
Aeroanautics and Astronautics, 1990, dort Fig. 1, bekannt.
Diese Veröffentlichung beschreibt die Beeinflussung der Grenz
schicht an Tragflügelprofilen unter der besonderen Berücksichtigung
von großen Anstellwinkeln in der Start- und Landephase mit hohen
Reynoldszahlen, wobei im Vorderkantenbereich eines Tragflügels
die abgelöste Grenzschicht durch instationäre Gasströme beein
flußt wird.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung lassen sich nicht unmittelbar auf
Schaufelblätter in Gasturbinen übertragen, da die Er
zeugung eines instationären Querstroms im Bereich der Vorderkante des
Schaufelblattes den Wirkungsgrad einer Gasturbinenschaufel, die bei
niedrigen Reynoldszahlen betrieben wird, vermindert. Die obige Ver
öffentlichung beschränkt sich auf die bekannte Beeinflussung in
stationärer Blasen die bei hohen Reynoldszahlen auftreten und erfaßt
nicht die Beeinflussung stationärer Blasen die bei niedrigen Rey
noldszahlen vorhanden sind. Besonders bei niedrigen Reynoldszahlen,
wie sie in Niederdruckturbinen auftreten, können sich stationäre
Blasen über der Schaufelbogenlänge ausbilden, was enorme Wirkungs
gradverluste zur Folge hat.
Nach der obigen Veröffentlichung werden Druckschwankungen für die
Versorgung des instationären Querstroms mittels eines zentralen volu
minösen Lautsprechers erzeugt, der sich nicht mit einer Gasturbinen
schaufel integrieren oder in einer Gasturbinenschaufel unterbringen
läßt.
Aus der Patentschrift DE 34 44 485 ist ein Verfahren zur Beeinflus
sung der Strömung an umströmten Tragflächen im Sinne einer Wider
standsverminderung nach dem Prinzip der passiven Strömungsanpassung
an die Tragfläche bekannt, wobei durch periodische Änderung der Ge
ometrie der Tragfläche ein variabler instationärer Körper erzeugt
wird, an dem sich die natürliche stationäre Umströmung im Sinne der
Widerstandsminderung und einer zusätzlichen Auftriebserhöhung als die
passive Strömungsanpassung einstellt. Die Ergebnisse sind nicht auf
rotierende Laufschaufeln zwischen Leitschaufelgittern übertragbar,
weil Laufschaufeln hohe Krümmungen der Schaufelblätter aufweisen.
Auch die Wechselwirkung zwischen den Schaufelblättern bei der übli
chen Schaufelgitteranordnung in Gasturbinen läßt eine analoge Über
tragung der Ergebnisse der obigen Untersuchungen und Druckschriften,
die sich auf die Untersuchungen an Tragflügeln beziehen, auf Schau
felblätter in Schaufelgitteranordnungen nicht zu.
Die Druckschrift DE-AS 10 26 037 offenbart deckbandlose Laufschaufeln
für axial durchströmte Kreiselradmaschinen mit in der wandnahen Zone
der Profiloberseite angeordneten Bohrungen, durch die von der Pro
filunterseite hergeleitetes energiereiches Strömungsmittel austritt,
wobei die Bohrungen von einer wandfernen Zone der Profilunterseite
ausgehen. Mit dieser Lösung ist ein hoher Energieverlust verbunden,
da die ausströmende Gasmenge auf der Saugseite der Druckseite ent
zogen wild.
Aus der Offenlegungsschrift DE 35 32 587 A1 ist eine Oberflächen
konstruktion mit geringerem Strömungswiderstand bekannt, bei der
in Strömungsrichtung Wirbel, die mit etwa halber Strömungs
geschwindigkeit abfließen, stabilisiert werden, so daß die
stationäre Strömung auf der gesamten Oberfläche des umströmten
Körpers betroffen ist. Diese Druckschrift lehrt, daß eine
Vielzahl von Öffnungen oder Schlitzen relativ gleichmäßig auf der
Oberfläche zu verteilen sind, um den Strömungswiderstand zu ver
mindern. Eine derartige Vielzahl von Öffnungen schwächt jedoch
Schaufelblätter, die in Triebwerken eingesetzt werden.
Aus EP 0 330 601 A1 sind luftgekühlte Turbinenschaufeln bekannt,
die auf der Saug- und Druckseite der Schaufelblätter Öffnungen
aufweisen. Aus diesen Öffnungen strömt ein stationärer Luft
strom zur Erzeugung eines Kühlfilms auf den Oberflächen des
Schaufelblattes. Die Öffnungen sind deshalb gleichmäßig und
dicht nebeneinander in geraden Linien parallel zur Vorder-
oder Hinterkante eines Schaufelblattes auf den saug- und
druckseitigen Oberflächen des Schaufelblattes aufgereiht, um
einen Kühlfilm in gleichmäßiger Dicke, ohne Störung der
Umströmung des Schaufelblattes zu erzeugen. Ein Nachteil dieser
Öffnungen ist, daß sie nicht zur Steigerung des strömungstechnischen
Wirkungsgrades beitragen.
Aus "Grenzschicht-Theorie" von H. Schlichting, Wissenschaftliche
Bücherei, Verlag G. Braun, Karlsruhe, 1982, Seite 389 ist bekannt,
daß im Bereich der Ablösestelle der laminaren Strömung Öffnungen
vorgesehen werden können, die dazu dienen, Luft einzusaugen, um
damit die Bildung von Ablöseblasen zu vermeiden.
Die Anordnung und Funktion der nach H. Schlichting bekannten
Öffnungen haben, wenn sie auf der Saugseite einer Gasturbinen
schaufel angebracht werden, den Nachteil, daß der Umschlag bis
zum Wiederanlegen der turbulenten Strömung vor der Hinterkante
des Schaufelblattes nicht abgeschlossen ist. Wie bei einem
Schaufelblatt ohne Öffnungen fällt nachteilig der Wirkungsgrad
der Turbinenstufe bei geringen Reynoldszahlen erheblich ab.
Deshalb besteht der Nachteil der bekannten Auslegungen der
Schaufelblattkonstruktion darin, daß der turbulente Bereich der
Schaufellauflänge bei niedrigen Reynoldszahlen aus Sicherheits
gründen nicht kürzer gemacht werden kann.
Bekannt sind auch Schaufelblattkonstruktionen, bei denen Hilfs
massenschwinger in Hohlräumen der Schaufelblattspitze angeordnet
sind, um das Vibrieren der Schaufelblattspitzen für eine ganz
bestimmte Eigenfrequenz zu vermindern, indem die Schaufeln durch
den zusätzlichen Hilfsmassenschwinger verstimmt werden. Durch
eine Beschichtung des Hilfsmassenschwingers, die als Dämpfer
wirkt, wird dem System Energie entzogen und in Wärme umge
wandelt. In der Veröffentlichung D.I. Jones u. a. "Vibrating
Beam Dampers for Reducing Vibration in Gas Turbine Blades"
werden einseitig und zweiseitig eingespannte beschichtete,
metallische Zungen und weitere Konfigurationen offenbart, die
so bemessen sind, daß ihre Eigenschwingungen die Schaufel
spitzenvibration vermindern und damit eine mechanische Überbean
spruchung einer aerodynamisch verbesserten und folglich
mechanisch geschwächten Schaufel vermeiden.
Ein Nachteil dieser Hilfsmassenschwinger ist, daß sie nicht
unmittelbar auf das Strömungsverhalten des Schaufelblattes
einwirken können. Außerdem unterliegt die dämpfende Beschichtung
des Hilfsmassenschwingers dem Einfluß der Fliehkräfte, was
Schubspannungen im Dämpfermaterial bis hin zum Kriechen des
Dämpfermaterials bewirkt und damit die Frequenzabstimmung
gegenüber einer Abstimmung ohne Fliehkraft verändert. Darüber
hinaus ist der Elastizitätsmodul einer Dämpferschicht temperatur
abhängig, was ebenfalls die Frequenzabstimmung verschlechtert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Schaufelblatt für
eine Gasturbine, die bei gesteigerter Stufenarbeit den Wirkungs
grad beibehält oder bei gleichbleibender Stufenarbeit einen ver
besserten Wirkungsgrad durch verbesserte Schaufelblattaerodynamik
aufweist, anzugeben und ein Auftreten stationärer Blasen bei
niedrigen Reynoldszahlen im Betrieb zu unterbinden und die Bildung
instationäre Blasen anzuregen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß mindestens
eine Öffnung auf der Saugseite in der stromabwärts gelegenen Hälfte
des Schaufelblattes angeordnet ist und diese Öffnung im Bereich der
saugseitigen Schaufelblattbogenlänge zwischen 20% der Bogenlänge
stromauf des Ortes des Maximums des Dissipationskoeffizienten bei
instationärer Blase und 10% der Bogenlänge stromab des Ortes des
Maximums des Dissipationskoeffizienten angeordnet ist.
Die saugseitige Öffnung bewirkt damit pulsierende Quermassenströme in
der Grenzschicht. Durch die Öffnung hindurch wird dazu ein Gas
massenstrom pulsierend eingesaugt und ausgeblasen, so daß vorteilhaft
beim Betrieb der Gasturbine mögliche stabile Blasen, die bei nie
drigen Reynoldszahlen auftreten, durch die Anordnung der erfindungs
gemäßen Öffnung und durch den Einfluß des Quermassenstromes an dieser
Öffnung vermieden werden und die Strömung in eine sich wieder an
legende turbulente Strömung bis zum Schaufelblattende umgewandelt
wird, wodurch vorteilhaft höchstens instabile Blasen auftreten kön
nen. Ohne den Einfluß des erfindungsgemäß in diesem Bereich der saug
seitigen Schaufelblattoberfläche auftretenden instationären Quer
massenstromes würde die Strömung bis zum Schaufelblattende nicht
turbulent wieder anlegen. Der Verlauf des Dissipationskoeffizienten
CD wird mit bekannten aerodynamischen Berechnungsverfahren auf der
Saugseite eines Schaufelprofils für einen vorgegebenen Betriebspunkt
mit instationärer Blase erhalten. Dabei ist der Dissipationskoef
fizient wie folgt definiert:
mit
u = wandparallele Strömungsgeschwindigkeit
ue = Geschwindigkeit am Grenzschichtrand
δe = Dichte des Strömungsmediums am Grenzschichtrand
= Schubspannung in u-Richtung
y = Koordinate normal zur Wand
u = wandparallele Strömungsgeschwindigkeit
ue = Geschwindigkeit am Grenzschichtrand
δe = Dichte des Strömungsmediums am Grenzschichtrand
= Schubspannung in u-Richtung
y = Koordinate normal zur Wand
Die saugseitigen Öffnungen können dafür vorzugsweise rund oder
schlitzförmig ausgebildet sein und an Stelle des pulsierenden Gas
stroms kann vorzugsweise auch ein stochastisch oder periodisch auf
tretender Quermassenstrom erzeugt werden, was vorteilhaft die
Gestaltung der den Quermassenstrom erzeugenden Mittel, die inner
halb des Schaufelblattes angeordnet sind, vereinfacht.
Bei einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist mindestens
eine Öffnung im rotorseitigen Bereich der Laufrad- und/oder Leit
kranzschaufelblätter eines Lauf- und/oder Leitgitters angeordnet.
Dazu wird mindestens eine Öffnung für ein Leitschaufelblatt im
Bereich des Schaufelblattkopfes und/oder für ein Laufschaufel
blatt im Bereich des Schaufelblattfußes positioniert. Innerhalb
einer Stufe einer Gasturbine weist deshalb jede Laufradschaufel
mindestens eine erfindungsgemäße Öffnung im Schaufelfußbereich
und/oder jede Leitkranzschaufel mindestens eine Öffnung im
Kopfbereich auf. Mit dieser Anordnung der Öffnung wird erreicht,
daß im rotorseitigen Bereich der Schaufelblätter, in dem die
aerodynamischen Belastungen ein Maximum erreichen, der Wirkungsgrad
bereits durch eine einzige erfindungsgemäß angeordnete Öffnung ver
bessert wird.
Mehrere Öffnungen sind vorzugsweise in gleicher Schaufelblatthöhe
in einem Abstand von 1 bis 10% der saugseitigen Schaufelblattbogen
länge angeordnet. Das hat den Vorteil, daß die positive aero
dynamische Wirkung in einem kritischen Bereich der aerodynamischen
Belastung für eine berechnete Schaufelblatthöhe durch mehrere in
Strömungsrichtung hintereinander angeordnete Quermassenströme
verstärkt wird.
Eine gerade oder geschwungene Reihe von Öffnungen kann sich auch in
Richtung der Schaufelblatthöhe erstrecken. Die Abstände der Öffnungen
auf einzelnen Schaufelblättern können dabei variieren, so daß vor
zugsweise die Öffnungen im rotorseitigen Bereich von Laufrad-
und/oder Leitkranzschaufelblättern in geringerem Abstand als im
gehäuseseitigen Bereich der Schaufelblätter angeordnet sind. Dadurch
wird vorteilhaft eine höhere Querstromdichte in den Schaufelblattbe
reichen erreicht, in denen die aerodynamische Belastung der Schaufeln
in der Gasturbine am größten ist.
Die Öffnungen werden vorzugsweise in einem Abstand von 1 bis 20% der
Schaufelblatthöhe in Richtung der Schaufelblatthöhe angeordnet. Das
hat den Vorteil, daß die Anzahl der Öffnungen der Schaufelgröße
angepaßt sind, wobei Schaufelblatthöhen von mindestens 15 mm die
kleineren Abstände aufweisen und die Abstände mit wachsender
Schaufelblatthöhe zunehmen.
Eine weitere bevorzugte Anordnung der Öffnungen weist mehrere
Öffnungen, die sich in geschwungener Linie vom rotorseitigen
Ende zum gehäuseseitigen Ende des Schaufelblattes erstrecken auf.
Der Abstand der Öffnungen zum Ort des Maximums des Dissipations
koeffizienten in Richtung des Schaufelblattbogens ist dabei
gleichmäßig. Diese Anordnung der Öffnungen hat den Vorteil, daß
das Schaufelblatt in voller Höhe aerodynamisch verbessert werden
kann.
Eine weitere bevorzugte Anordnung der Öffnungen besteht darin, daß
mehrere Öffnungen in geschwungener Linie vom rotorseitigen Ende zum
gehäuseseitigen Ende des Schaufelblattes am Ort des Maximus des Dis
sipationskoeffizienten angeordnet sind. Diese Lösung hat den Vorteil,
das ein Optimum an aerodynamischer Verbesserung mittels instationärer
Quermassenströme erreicht wird. Das Maximum dieses Verlaufs in der
stromabwärtsgelegenen Hälfte des Schaufelblattes, vorzugsweise im
Bereich der Schaufelblattbogenlänge zwischen 65% und 95% stromab der
Vorderkante, gibt dann die Stelle an, an der die abgelöste Strömung
turbulent wird.
Mit diesem für die Positionierung mindestens einer Öffnung bevor
zugten Bereich der Schaufelblattbogenlänge, ist der Vorteil ver
bunden, daß instationäre Ablöseblasen erzeugt werden, deren
Erstreckung längs des Schaufelprofils durch gezielte Maßnahmen
an der Schaufelblattkonstruktion so kurz sind, daß der abgelöste
laminare Grenzschichtrand turbulent wird und sich bis zur
Hinterkante des Schaufelblattes turbulent wieder anlegt.
Damit wird vorteilhaft erreicht, daß die
Strömungsverluste bei gleicher Stufenarbeit reduziert werden.
Wenn vorzugsweise mindestens eine Öffnung direkt am Ort des Maximums
des Dissipationskoeffizienten angeordnet ist, kann gegenüber bishe
rigen Schaufelprofilauslegungen vorteilhaft erreicht werden, daß die
Lauflänge der laminaren Strömungsform verlängert wird, ohne daß sta
tionäre Blasen auftreten. Das Geschwindigkeitsdefizit zwischen der
Stelle, an der der abgelöste laminare Grenzschichtrand turbulent
werden soll und der Stelle, an der die Strömung turbulent wieder
anliegt, wird vorteilhaft durch den Quermassenstrom aus mindestens
einer Öffnung direkt am Ort des Maximums des Dissipationskoef
fizienten optimal gedeckt. Die mindestens eine Öffnung liegt damit
vorteilhaft soweit stromab auf der Saugseite des Schaufelblattes und
der zeitliche Impuls des Quermassenstromes ist so günstig bemessen,
daß es zu keiner direkten Rückwirkung zum Punkt der laminaren Ablö
sung kommt und dadurch der Umschlagprozeß weiter stromauf des Punk
tes der laminaren Ablösung beginnt.
Die Frequenz, mit der der Quermassenstrom aus den Öffnungen ausge
blasen bzw. eingesogen wird, soll größer als Null sein. Sie soll
jedoch vorzugsweise zwischen dem Maximum des Amplitudenspektrums
liegen, das ein instationärer Aufnehmer, an der Stelle mißt, an der
der abgelöste Grenzschichtrand turbulent wird und der Vortex-Shedding
Frequenz liegen. Dieser bevorzugte Frequenzbereich umfaßt die Fre
quenzen von etwa 0,8 bis 70 kHz bei einer beispielhaften Bogenlänge
des Schaufelblattes von 40 mm und einer beispielhaften Abströmge
schwindigkeit von 200 m/s.
In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist als Mittel
eine in den Schaufelhohlraum mit Spielpassung eingepaßte schwingfä
hige Metallzunge vorgesehen, die die Gassäule des Hohlraums der
Schaufel mit instationären Druckschwankungen beaufschlagt. Diese
Metallzunge wird ähnlich einem Hilfsmassenschwinger von den
Vibrationen des Schaufelblattes zu Schwingungen angeregt. Da die
erfindungsgemäße Metallzunge im Gegensatz zum Hilfsmassenschwinger
nicht frei im Schaufelhohlraum schwingt, sondern in den Hohlraum
schwingfähig mit Spielpassung eingepaßt ist, wirkt sie auf die Gas
säulen beiderseits der Metallzunge im Hohlraum und beaufschlagt diese
mit instationären Druckschankungen zu beiden Seiten der Metallzunge,
so daß in den nachgeschalteten Öffnungen auf der Saugseite des Schau
felblattes instationäre oder periodische Quermassenströme erzeugt
werden.
Durch den Strömungswiderstand in den Öffnungen und den Pumpeffekt zur
Erzeugung des Quermassenstroms kann gleichzeitig vorteilhaft die
Schwingung und Vibration des Schaufelblattes gedämpft werden. Dazu
weist das Schaufelblatt vorzugsweise einen durch Seitenwände und
mindestens eine Referenzwand abgegrenzten Hohlraum mit einer schwing
fähigen parallel zur Referenzwand mit Spielpassung zu drei Seiten
wänden eingepaßten Metallzunge auf, die zur Erzeugung eines in
stationären Gasstroms durch die Öffnungen hindurch einseitig fest in
einer vierten Seitenwand des Schaufelblatthohlraums eingespannt ist.
Damit wird die Schwingung der Metallzunge und folglich die Schau
felblattvibration vorteilhaft in eine nutzbringende kinetische Ener
gie des Querstroms umgesetzt.
Zusätzlich kann die Metallzunge Drosselbohrungen aufweisen, so daß
die Schwingungsdämpfung verstärkt wird. Damit wird vorteilhaft eine
hohe Schwingungsdämpfung ohne Beschichtung der Metallzunge erreicht
und die Metallzunge wird zu einem bevorzugten Hilfsmassenschwinger
mit strömungsmechanischer, von Fliehkräften unabhängiger Dämpfung.
Vorzugsweise stehen die Drosselbohrungen oder Drosselspalten mit den
Öffnungen im Schaufelblatt in Wechselwirkung, so daß vorteilhaft eine
zuverlässige Erzeugung eines gasförmigen Quermassenstroms für die
gezielte Auslösung von periodisch/turbulenter Strömung und zur
Bildung von instationären Ablöseblasen auf dem Schaufelblatt und
gleichzeitig eine von Fliehkräften und Temperatur unabhängige Dämp
fung der Schwingungen des Schaufelblattes erreicht wird.
Bei einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist als Mit
tel innerhalb des Schaufelblattes mindestens ein Helmholtz-Resonator
angeordnet. Helmholtz-Resonatoren sind bei erfindungsgemäßer Anord
nung geeignet mit den auf der Schaufeloberfläche auftretenden nach
teiligen Druckschwankungen in Resonanz zu treten und diese Druck
schwankungen in nutzbringende Quermassenströme umzuwandeln.
Eine wesentlichen Quelle der nachteiligen Druckschwankungen sind die
aerodynamischen Wechselwirkungen zwischen benachbarten Schau
felgittern. Hinzu kommen stationäre Ungleichförmigkeiten in der Zu
strömung zu den Rotoren. Darüber hinaus sind die Turbulenzen in der
Grenzschicht Quellen der Druckschwankungen. Schaufelschwingungen und
einfallende Schallwellen tragen ebenso zur Entstehung nachteiligen
Druckschwankungen auf der Schaufeloberfläche bei.
Zur Umwandlung dieser Druckschwankungen in Quermassenströme an den
erfindungsgemäßen Positionen auf der Schaufelblattoberfläche wird
vorzugsweise der Schaufelhohlraum als Kammervolumen V mit Res
onatorhals eines Helmholtz-Resonators ausgebildet, wobei die mindest
ens eine Öffnung den Abschluß des Resonatorhalses bildet. Der Res
onatorhals mit seiner Querschnittsfläche S und seiner Länge l sowie
einem Radius R und das Kammervolumen V werden entsprechend den be
kannten Dimensionierungsvorschriften für eine Resonanzfrequenz f wie
folgt ausgelegt:
mit c als Schallgeschwindigkeit.
Dabei wird der Auslegung die Resonanzfrequenz f in dem bevorzugten
Bereich von 0,8 bis 70 KHz für eine beispielhafte Schaufelbogenlänge
von 40 mm und eine beispielhafte Abströmgeschwindigkeit von 200 m/s
zugrunde gelegt und auf die stärkste der o.a. Quellen für Druck
schwankungen abgestimmt.
Da mit der Erzeugung des Quermassenstroms durch einen Helmholtz-Res
onator nicht nur der aerodynamische Wirkungsgrad des Schaufelblattes
steigt, sondern gleichzeitig negative Druckschwankungen im Bereich
der Resonatorfrequenz vermindert werden, hat der Helmholtz-Resonator
als Mittel innerhalb des Schaufelblattes zur Erzeugung eines Quer
massenstroms weitere Vorteile, indem er teilweise den umweltbe
lastenden Lärmpegel senkt und die Schallenergie in nutzbringende
Energie umsetzt, störende Druckschwankungen als Folge aerodynamischer
Wechselwirkungen zwischen benachbarten Schaufelgittern mindert, sta
tionäre Ungleichförmigkeiten in der Zuströmung ausnutzt und teilweise
Turbulenzen in der Außenströmung nutzbringend in Quermassenströme
umwandelt. Schaufelschwingungen und -vibrationen können darüber hin
aus teilweise durch den Helmholtz-Resonator gedämpft werden.
Um diesen Nutzeffekt zu verstärken, weist vorzugsweise der Schau
felblatthohlraum mehrere durch innere Öffnungen gekoppelte Hohlräume
auf, die als Kammervolumina für mehrere Resonanzfrequenzen ausgelegt
sind. Damit werden vorteilhaft gleich mehrere störende Quellen für
Druckschwankungen im akustischen Wellenbereich gedämpft.
Die gekoppelten Hohlräume können in der Profiltiefe oder in Richtung
der Schaufelblatthöhe gestaffelt angeordnet sein. Eine Staffelung in
Richtung der Schaufelblatthöhe ist dann besonders vorteilhaft, wenn
an einem Ort Quermassenströme für mehrere Resonanzfrequenzen erzeugt
werden sollen. Eine Staffelung in Richtung der Profiltiefe ist dann
besonders vorteilhaft, wenn mit einem Kammervolumen vorzugsweise
mehr als eine Öffnung auf der Saugseite des Schaufelblattes kom
muniziert, und diese Öffnungen für mehr als eine Schallfrequenz Quer
ströme erzeugen sollen. Durch Trennwände isolierte Kammervolumina mit
mindestens einem Resonatorhals pro Kammervolumen werden dann vorzugs
weise eingesetzt, wenn über der Schaufelblatthöhe mehrere Öffnungen
angeordnet sind, und die Druckschwankungen entlang der Schau
felblatthöhe zueinander Phasenverschiebungen aufweisen.
An Hand der anliegenden Abbildungen wird die Erfindung beispielhaft
erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Ausschnitt aus einer Turbinenstufe mit erfin
dungsgemäßen Öffnungen in Leit- und Laufschaufeln,
Fig. 2 eine Leitschaufel mit mehreren erfindungsgemäßen
Öffnungen,
Fig. 3a einen Schnitt durch einen Schaufelblatthohlraum mit
Metallzunge, die schwingfähig und mit Spielpassung
eingepaßt ist,
Fig. 3b eine Anordnung eines im Inneren des Schaufelblattes
ausgebildeten Schaufelblatthohlraums mit Metallzunge,
Fig. 4a eine Anordnung eines im Innern eines Schaufelblattes
ausgebildeten Helmholtz-Resonators,
Fig. 4b eine Anordnung mit mehreren in Schaufelblattiefe ge
staffelten Helmholtz-Resonatoren,
Fig. 5 ein Diagramm zur Lokalisierung des Maximums des Dissi
pationskoeffizienten auf der saugseitigen Schaufel
bogenlänge.
Fig. 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer Turbinenstufe mit er
findungsgemäßen Öffnungen 3 in Leit- 20 und Laufschaufeln 21, wobei
die Laufschaufeln 21 und ihren Schaufelfüßen 27 von einer Rotor
scheibe und die Leitschaufeln 20 von einem rotorseitigen Deckband
28 an ihren Schaufelspitzen und einem gehäuseseitigen Deckband 29
an ihren Schaufelfüßen gehalten werden. Die Öffnungen 3 dienen der
Beeinflussung der saugseitigen Strömung mittels instationärer, pul
sierender oder periodischer Querströmung. Durch Mittel innerhalb des
Schaufelblattes, wie sie beispielsweise die Fig. 3 und 4 zeigen, wird
der Druck im Schaufelhohlraum 23 so geändert, daß Gas pulsierend,
stochastisch und/oder periodisch durch die Öffnungen 3 in der strom
abwärtsgelegenen Hälfte der Schaufelblattoberfläche in Pfeilrichtung
A eingesaugt und Pfeilrichtung B ausgeblasen wird. Der bevorzugte
Bereich der saugseitigen Schaufelblattbogenlänge 25, in dem die Öff
nungen angeordnet sind, liegt zwischen 65% und 95% stromab der Vor
derkante 24 der Schaufelblätter 20, 21. Dadurch ermöglichen die Öff
nungen 3 in Zusammenwirken mit den Mitteln innerhalb des Schau
felblattes einen pulsierenden Gasstrom bei stationären Betriebsbe
dingungen, der quer oder schräg zur stationären Gasströmung gerichtet
ist. Dieser pulsierende, stochastische und/oder periodische Gasstrom
quer oder schräg zur Anströmrichtung der Schaufelblätter 20, 21 be
wirkt ein rechtzeitiges Wiederanlegen der Strömung vor den Hinter
kanten 26 der Schaufelblätter 20, 21.
Besonders wirksam erweist sich bereits eine Öffnung pro Schau
felblatt, wenn sie wie in diesem Beispiel an der Stelle über der
Schaufelblatthöhe positioniert wird, an der eine maximale aerodyna
mische Belastung auftritt. Bei der Turbinenstufe dieses Beispiels
liegt diese im rotorseitigen Bereich der Lauf- oder Leitgitter. Wie
Fig. 1 zeigt, sind deshalb in diesem Beispiel bei den Leitschaufeln
20, mindestens eine Öffnung 3 im Kopfbereich der Schaufelblätter und
bei den Laufschaufeln 21 eine Öffnung 3 im Fußbereich der Schau
felblätter jeweils auf der Saugseite 34 in einem Abstand von 75% des
Schaufelbogens von der Vorderkante 24 des Schaufelblattes angeordnet.
Zur Verstärkung des Querstroms können auf gleicher Schaufelblatthöhe
in Richtung des Schaufelbogens 25 mehrere Öffnungen 3 beispiels
weise im Abstand von 85%, 80% und 75% der Schaufelblattbogenlänge von
der Vorderkante 24 aus angeordnet werden.
Fig. 2 zeigt eine Leitschaufel 21 mit mehreren erfindungsgemäßen
Öffnungen 3 vom rotorseitigen Ende 30 zum gehäuseseitigen Ende 31 des
Schaufelblattes 22 der Leitschaufel 21, die in geschwungener Linie
mit gleichmäßigem Abstand zum Ort des Maximums des Dissipationskoef
fizienten (gestrichelte Linie M) in Richtung des Schaufelblattbogens
angeordnet sind. In diesem Beispiel beträgt der gleichmäßige Abstand
1% stromab vom Maximums des Dissipationskoeffizienten (gestrichelte
Linie M). Die Änderungen des Dissipationskoeffizienten über der saug
seitigen Bogenlänge einer Schaufel zeigt Fig. 5. Das Diagramm bildet
auf der y-Achse den relativen Wert des Dissipationskoeffizienten cd
und des Wandreibungskoeffizienten cf im mittleren Bereich der Schau
felblatthöhe des Schaufelblattprofils, wie es in Fig. 2 eingesetzt
wird, ab. Auf der x-Achse wird die relative saugseitige Schau
felblattbogenlänge in % aufgetragen. Wie Fig. 5 zeigt, mit der die
Lokalisierung des Maximums des Dissipationskoeffizienten auf der
saugseitigen Schaufelbogenlänge dargestellt wird, liegt das Maximum M
des Dissipationskoeffizienten cd in diesem Beispiel stromab des Punk
tes f der laminaren Ablösung. Der Umschlag, das heißt das Maximum des
Dissipationskoeffizienten, liegt in diesem Beispiel bei negativen
Wandreibungskoeffizienten und bei 68% der Schaufelblattbogenlänge im
mittleren Bereich der Schaufelblatthöhe.
Gleichzeitig wird in Fig. 2 der Abstand in Richtung der Schau
felblatthöhe zwischen den Öffnungen 3 variiert, so daß die Öffnungen
3 im Kopf- oder Spitzenbereich 32 des Schaufelblattes näher beieinan
der sind, als im Fußbereich 33. Damit wird die höhere aerodynamische
Belastung, die in diesem Beispiel rotorseitig auftritt, berücksich
tigt.
Fig. 3a zeigt einen Schnitt entlang der Trennlinie D-D der Fig. 1
durch einen Schaufelblatthohlraum 23 mit unter Spielpassung einge
paßter, schwingfähiger Metallzunge 9 im Bereich des Schaufelkopfes 6
einer Leitschaufel 20 (Fig. 1). Diese Metallzunge 9 dient als Quer
massenstromerzeuger für das Schaufelblatt 22 und wird von der Vibra
tion des Schaufelblattes 22 beim Betrieb der Gasturbine zu Schwingun
gen angeregt. Der Quermassenstrom besteht in diesem Beispiel aus
Verbrennungsgasen, die die Turbinenschaufel 1 umströmen. Dabei werden
sie einerseits in Pfeilrichtung A durch die Bewegung der Metallzunge
9 beim Verbiegen in Richtung auf eine Referenzwand 10 zu durch die
Öffnungen 3 auf der Saugseite 34 des Schaufelblattes 22 angesaugt und
andererseits in Richtung B beim Rückschwingen der Metallzunge 9 aus
der Öffnung 3 ausgeblasen.
Die Schwingung der Metallzunge 9 und damit auch die Vibration der
Schaufeln wird einerseits durch Spalte aufgrund einer Spielpassung
zwischen drei Seitenwänden 11 eines abgegrenzten Hohlraums 13 und der
Metallzunge 9, die als Drosselspalten wirken, und andererseits durch
mögliche zusätzliche Drosselbohrungen 14 in der Metallzunge 9 ge
dämpft. Hauptsächlich wirkt sich das periodische Ansaugen (in Pfeil
richtung A) und Ausblasen (in Pfeilrichtung B) des Gases durch die
Öffnungen 3 hindurch dämpfend auf die Schwingung der Metallzunge 9
und damit auf die Vibration der Schaufeln aus. Dadurch können vor
teilhaft Eigenschwingungen der Schaufeln, die die Stabilität einer
Schaufel gefährden, strömungsmechanisch gedämpft und die Schaufeln
gewichtssparender ausgelegt werden.
Die Metallzunge 9 wirkt in diesem Beispiel gleichzeitig wie ein
Hilfsmaßentschwinger und ist hierzu einseitig in der Schau
felblattspitze 6 eingespannt oder im Schaufelblattspitzenbereich in
nerhalb des Schaufelblattes mittels elektrochemischer Bearbeitung
eingearbeitet. Die Gassäule im abgegrenzten Hohlraum 13 zwischen
der Metallzunge 9 und der Referenzwand 10 kann unter Betriebsbe
dingungen zusätzlich periodisch durch die Drosselspalten und Drossel
bohrungen 14 in den Pfeilrichtungen C verdrängt werden. Die dazu
erforderliche Energie wird ebenso der anregenden Vibration der Schau
felblattspitze 6 entzogen, wodurch die Metallzunge 9 nicht nur als
Erzeuger für einen Quermassenstrom auf der Schaufelblattoberfläche,
sondern gleichzeitig als Tilger für die Vibrationen der Schau
felblattspitze 6 dient.
Fig. 3b zeigt eine Anordnung eines im Innern des Schaufelblattes 22
ausgebildeten Schaufelblatthohlraum 13 mit Metallzunge 9. Die Metall
zunge 9 teilt den Hohlraum 13 in zwei Volumina. Jede der Volumina
steht mit mindestens jeweils einer Öffnung 3 oder 4 über mindestens
jeweils eine Verbindungsbohrung 73 oder 74 in Wirkverbindung, so daß
bei Vibrationen der Schaufel durch die Schwingungen der Metallzunge
gasförmige Quermassenströme über die Verbindungsbohrungen 73 und 74
aus den Öffnungen 3 und 4 in Richtung B ausgeblasen und in Richtung A
angesaugt werden.
Fig. 4a zeigt eine Anordnung eines im Innern eines Schaufelblattes 22
ausgebildeten ersten Helmholtz-Resonators 40. Dieser Resonator weist
einen Hohlraum 41 als Kammervolumen V und eine Bohrung 42 als Res
onatorhals der Länge 1 und der Querschnittsfläche S mit dem Radius R
auf, die den Hohlraum 41 mit der Öffnung 3 verbindet. Der Querschnitt
S muß nicht zwingend als Kreisfläche einer Bohrung ausgebildet sein,
sondern kann als Langloch oder Schlitz gestaltet werden. Die Quer
schnittsfläche S kann auch auf mehrere Bohrungen verteilt werden,
wenn festigkeitsmechanische oder aerodynamische Erfordernisse zu
berücksichtigen sind. In diesem Beispiel ist bei einer Turbinenschau
fel mit einer saugseitigen Schaufelblattbogenlänge von 40 mm die
Länge des Resonatorhalses l 3 mm, sein Radius R 0,25 mm und das
Kammervolumen pro Resonatorhals V 10 mm³.
Durch die auf der Schaufeloberfläche der Saugseite auftretenden
Druckschwankungen in einer Turbine wird die Gassäule im Resonatorhals
in Zusammenwirken mit dem Kammervolumen V zu Schwingungen angeregt,
so daß ein Quermassenstrom periodisch aus der Öffnung 3 in Pfeilrich
tung B austritt und in Pfeilrichtung A angesaugt wird. Die Druck
schwankungen im akustischen Frequenzbereich werden damit für die mit
obiger Formel berechenbare Frequenz gedämpft. Die Energie, die in den
störenden Druckschwankungen steckt, wird somit nutzbringend zur Ver
besserung der aerodynamischen Wirkung des Schaufelprofils einer bei
spielsweise Verdichterschaufel teilweise verbraucht, was teilweise
auch den Lärmpegel und die Schwingungsanregungen der Schaufeln ver
mindert.
Fig. 4a zeigt darüberhinaus in Schaufelblatthöhe gestaffelt ange
ordnete, weitere Hohlräume 43 und 44, die mit dem Hohlraum 41 über
die inneren Öffnungen 45 und 46 in den Seitenwänden 47 und 48 mit dem
Kammervolumen des ersten Helmholtz-Resonators kommunizieren. Diese
Öffnungen sind in diesem Beispiel als Langlöcher oder Schlitze ausge
führt und können auch als Bohrungen ausgebildet werden. Die Summe der
Bohrungsflächen bildet dann die Querschnittsfläche S eines Res
onatorhalses. Damit wird vorteilhaft erreicht, daß auch tiefere
Schallfrequenzen mit dieser gestaffelten Anordnung von Helmholtz-Res
onatorer gedämpft werden können.
Fig. 4b zeigt eine Anordnung mit mehreren in Schaufelblattiefe ge
staffelten Kammervolumina mit den Hohlräumen 50, 51 und 52. Der Hohl
raum 51 ist über die Öffnungen 53, die als Bohrungen ausgebildet
sind, mit dem Hohlraum 50 verbunden und der Hohlraum 52 ist über die
Öffnungen 54, die von eingesetzten Röhrchen gebildet werden, mit dem
Hohlraum 51 gekoppelt. Die Röhrchen oder Bohrungen fungieren als
Resonatorhälse für die gestaffelt angeordneten Kammervolumina in Form
der Hohlräume 51 und 52. Aufgrund der Staffelung der Hohlräume
50, 51 und 52 in Richtung der Profiltiefe können mehrere Res
onatorhälse 55 bis 60 an das am weitesten stromab liegende Kammervo
lumen des Hohlraums 50 angeschlossen werden. Dadurch werden vorteil
haft mehrere Öffnungen 3 bis 8 mit Quermassenströmen, die in Pfeil
richtung B ausgeblasen und in Pfeilrichtung A angesogen werden, be
aufschlagt. Öffnungen 3 können über der gesamten Schaufelblatthöhe in
den erfindungsgemäßen Positionen, wie sie Fig. 2 zeigt, angeordnet
sein. Der Querschnitt S einer Öffnung, die mit einem Kammervolumen
kommuniziert, verteilt sich dabei auf mehrere Resonatorhälse 55 bis
60, so daß der Radius einer Öffnung geringer wird, was festigkeits
mechanische Vorteile ergeben kann.
Claims (20)
1. Schaufelblatt für eine Gasturbine mit wenigstens einer saugsei
tigen Öffnung zur Beeinflussung der Strömung mittels Querströmung,
wobei mit der Öffnung kommunizierende Mittel innerhalb des Schau
felblattes zur Erzeugung von Druckschwankungen in einem Schau
felhohlraum vorgesehen sind, mit denen ein Gasstrom bei statio
närer Betriebsbedingung durch die Öffnung pulsierend eingesaugt
und ausgeblasen wird, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine
Öffnung (3) auf der Saugseite (4) in der stromabwärts gelegenen
Hälfte des Schaufelblattes (20, 21) angeordnet ist und diese Öff
nung (3) im Bereich der saugseitigen Schaufelblattbogenlänge zwi
schen 20% der Bogenlänge stromauf des Ortes des Maximums (M) des
Dissipationskoeffizienten bei instationärer Blase und 10% der
Bogenlänge stromab des Ortes des Maximums (M) des Dissipationsko
effizienten angeordnet ist.
2. Schaufelblatt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß min
destens eine Öffnung (3) im rotorseitigen Bereich der Laufrad (21)
und/oder Leitkranzschaufelblätter (20) eines Lauf- und/oder Leit
gitters angeordnet ist.
3. Schaufelblatt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnungen (3) im rotorseitigen Bereich von Lauf- (21)
und/oder Leitradschaufelblättern (20) in geringerem Abstand als
im gehäuseseitigen Bereich der Schaufelblätter angeordnet sind.
4. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die pulsierenden Druckschwankungen stochastisch
oder periodisch sind.
5. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand der Öffnungen (3) in Richtung der
Schaufelblatthöhe 1 bis 20% der Schaufelblatthöhe ist.
6. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Öffnungen (3) in gleicher Schau
felblatthöhe in einem Abstand von 1 bis 10% der saugseitigen
Schaufelblattlänge (25) angeordnet sind.
7. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Öffnung (3) im Bereich der saugseitigen
Schaufelblattbogenlänge (25) zwischen 65% und 95% stromab
der Vorderkante (24) des Schaufelblattes (20, 21) angeordnet
ist.
8. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß mindestens eine Öffnung (3) am Ort des
Maximums (M) des Dissipationskoeffizienten angeordnet ist.
9. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß mehrere Öffnungen (3) vom rotorseitigen
Ende zum gehäuseseitigen Ende des Schaufelblattes in
geschwungener Linie mit gleichmäßigem Abstand zum Ort
des Maximums (M) des Dissipationskoeffizienten in Richtung
des Schaufelblattbogens (25) angeordnet sind.
10. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
gekennzeichnet, daß mehrere Öffnungen (3) in geschwungener
Linie vom rotorseitigen Ende zum gehäuseseitigen Ende des
Schaufelblattes am Ort des Maximums (M) des Dissipationskoeffi
zienten angeordnet sind.
11. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Mittel (9, 41, 42) eine in den Schaufelhohl
raum (23) mit Spielpassung eingepaßte schwingfähige Metallzunge
(9) vorgesehen ist, die die Gassäule des Hohlraums (23) der
Schaufel mit instationären Druckschwankungen beaufschlagt.
12. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Schaufelblatt (20, 21) einen durch Seitenwände
(11) und mindestens eine Referenzwand (10) abgegrenzten Hohl
raum (13) mit einer schwingfähigen parallel zur Referenzwand
(10) mit Spielpassung zu drei Seitenwänden (11) eingepaßten
Metallzunge (9) aufweist, die zur Erzeugung eines instationären
Gasstroms durch die Öffnungen (3) hindurch einseitig fest in
einer vierten Seitenwand des Schaufelblatthohlraums (13) einge
spannt ist.
13. Schaufelblatt nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Metallzunge (9) Drosselbohrungen (14) aufweist.
14. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Metallzunge (9) als Hilfsmassenschwinger
ausgebildet ist.
15. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Mittel (9, 41, 42) innerhalb des Schaufel
blattes ein Helmholtz-Resonator (41, 42) angeordnet ist.
16. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 1 bis 10 oder nach
Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaufelhohl
raum (23) als Kammervolumen (41) mit Resonatorhals (42)
eines Helmholtz-Resonators ausgebildet ist, wobei die Öffnung
(3) den Abschluß des Resonatorhalses (42) bildet.
17. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schaufelblatthohlraum (23) mehrere durch
innere Öffnungen (45) gekoppelte Hohlräume (41, 43, 44, 50, 51, 52)
aufweist, die für mehrere Resonanzfrequenzen (f) ausgelegt sind.
18. Schaufelblatt nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die
gekoppelten Hohlräume (50, 51, 52) in der Profiltiefe gestaffelt
angeordnet sind.
19. Schaufelblatt nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die gekoppelten Hohlräume in Richtung der Schaufelblatt
höhe (41, 43, 44) gestaffelt angeordnet sind.
20. Schaufelblatt nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit einem Kammervolumen (50) mehr als eine
Öffnung (55 bis 60) auf der Saugseite des Schaufelblattes (20, 21)
kommunizieren.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934333865 DE4333865C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Schaufelblatt für eine Gasturbine |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934333865 DE4333865C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Schaufelblatt für eine Gasturbine |
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Publication Number | Publication Date |
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DE4333865C1 true DE4333865C1 (de) | 1995-02-16 |
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Family Applications (1)
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DE19934333865 Expired - Fee Related DE4333865C1 (de) | 1993-10-05 | 1993-10-05 | Schaufelblatt für eine Gasturbine |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4333865C1 (de) |
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- 1993-10-05 DE DE19934333865 patent/DE4333865C1/de not_active Expired - Fee Related
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