DE3530397C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Stoßschutzpolster mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1. Stoßschutzpolster dieser Art sind aus der DE 83 23 662 U1 bekannt. Sie werden durch eine Vielzahl von Schutzpolsterele­ menten gebildet, die beispielsweise auf eine Motorradfahrer­ kleidung aufgeklebt oder aufgeschweißt werden und mit seit­ lichen Drossel-Luftaustrittsöffnungen versehen sind, wobei die Schutzpolsterelemente aufgrund der Federwirkung ihrer Kammer­ wände in eine Stellung größten Volumens vorgespannt sind und zusätzlich durch Rippen ausgesteift sind.

Stoßschutzpolster dieser bekannten Art haben den Nachteil, daß ihre Stoßschutzelemente eine beträchtliche Formbeständigkeit besitzen und daher Stöße zunächst in beachtlichem Maße an den Körper der Trägerperson weitergeben, ohne daß die Be- und Entlüftungsdüsen der Stoßschutzelemente schon zu Beginn des Stoßes eine Vernichtung der Stoßenergie durch Drosselung her­ beiführen. Außerdem ist die Herstellung einzelner Stoßschutz­ elemente und insbesondere die Bildung der seitlichen Be- und Entlüftungsöffnungen kompliziert und kostspielig.

Aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 84 21 062 ist es bekannt, Polster für Arbeitskleidungsstücke mit Lagen nebeneinanderliegender Luftkammern zu versehen, welche auch durch doppelwandige Blasenfolien gebildet sein können. Bestimmte Ausführungen dieser bekannten Polster für Ar­ beitskleidungsstücke besitzen auch Verbindungen zwischen den einzelnen Luftkammern. Eine Be- und Entlüftung der einzelnen Luftkammern unter Energievernichtung einer Stoß­ energie durch Drosselung der Luftströmung ist bei dem be­ kannten Polster der soeben erwähnten Art nicht möglich.

Zellenstrukturen für die Stoßabsorption gemäß der US-Patent­ schrift 35 50 159 besitzen Verbindungskanäle zwischen den einzelnen Zellen, um zu erreichen, daß bei langsamer Ver­ formung sich die einzelnen Zellen wie ein großer Zellenraum verhalten, während bei schneller Verformung die Verbindung zwischen den Zellen nicht wirksam wird. Eine Stoßabsorption durch Drosselwirkung auf die Luftausgleichsströme ist bei der bekannten Zellenstruktur nicht möglich.

Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, ein Stoßschutzpolster mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Patentanspruch 1 so auszubilden, daß Stöße und Schläge nicht nur bezüglich ihrer örtlichen Einwirkung auf den Körper des Trägers des Stoßschutzpolsters abgemildert, sondern auch unter Energievernichtung abgedämpft werden, wobei das Stoß­ schutzpolster auch nach längerem Gebrauch seine Wirksamkeit nicht verliert und das Anliegen des Körpers oder des stoßer­ zeugenden Objektes am Stoßschutzpolster die Funktion des Polsters nicht nachteilig beeinflußt. Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Stoßschutzpolster durch die kennzeichnenden Merkmale von Patentanspruch 1 gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Gegenstandes nach Anspruch 1 ergeben sich aus den Unteransprüchen 2 bis 4.

Werden die Luftkammern durch eine Stoßkraft, welche auf das Stoßschutzpolster einwirkt, verformt, so geben sie ihren Luftinhalt über die Drossel-Luftaustrittsöffnungen ab, wobei Stoßarbeit vernichtet wird, ohne daß sich diese Stoßarbeit über die als Luftfeder wirksamen Luftkammern auf den Körper des betreffenden Sportlers unmittelbar in voller Größe über­ trägt. Vielmehr füllen sich die Luftkammern nach Entlastung des Stoßschutzpolsters von der Stoßkraft allmählich durch die Federwirkung, welche die Luftkammerwände in ihre Normalstel­ lung zurückführt, wieder mit Luft über die Drosselöffnungen, so daß danach das Stoßschutzpolster zur Aufnahme und Ab­ dämpfung eines weiteren Stoßes bereit ist.

Zur Bildung eines Stoßschutzpolsters können mehrere Lagen von Blisterfolien mit Perforationen übereinandergelegt sein, wobei jeweils geeignete Zwischenlagen in Gestalt von Geweben oder Gittern oder dergleichen als Luftabführungslagen zwischenge­ schaltet sind.

Die Federwirkung, welche die Luftkammerwände in die Stellung entsprechend dem größten Luftkammervolumen vorspannt bzw. zurückführt, kann in mehrerlei Weise erzeugt werden. Gemäß einer Ausführungsform sind die Luftkammerwände selbst in ausreichendem Maße federnd elastisch ausgebildet, so daß die Luftkammern nach Deformation unter der Stoßkraft in ihre ur­ sprüngliche Form zurückschnappen. Es können jedoch auch inner­ halb der einzelnen Luftkammern Federmittel vorgesehen sein, welche die Luftkammerwände nach Deformation wieder voneinander wegdrücken. Sole Federmittel haben beispielsweise die Gestalt von Schaumstoffüllungen der einzelnen Luftkammern, wobei der­ artige Schaumstoffüllungen nicht geschlossenporig, sondern in solchem Maße luftdurchlässig und offenporig ausgeführt sind, daß ein großer Teil des wirksamen Luftkammervolumens bei De­ formation der Luftkammern durch die Drossel-Luftaustritts­ öffnungen gedrückt wird und aufgrund der Drosselung Stoßarbeit vernichtet wird. Auch können innerhalb der Luftkammern kleine Federgebilde etwa in Gestalt von Kunststoffspiralen oder Fe­ derspangen, untergebracht sein.

Nachfolgend wird die Erfindung durch die Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es stellt dar

Fig. 1 eine teilweise im Schnitt gezeichnete perspektivische Ansicht einer Luft­ kammerlage eines Stoßschutzpolsters,

Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 abgewandelte Aus­ führungsform einer Luftkammerlage eines Stoßschutzpolsters in entsprechender Dar­ stellungsweise,

Fig. 3 einen Schnitt durch eine nochmals andere Ausführungsform einer Luftkammerlage eines Stoßschutzpolsters und

Fig. 4 eine schematische, im Schnitt gezeichnete Seitenansicht eines Stoßschutzpolsters, welches am Knie eines Sportlers angebracht ist.

Die in Fig. 1 schematisch dargestellte Luftkammerlage enthält eine mit einer Anzahl feinster Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 versehene Folie 2 sowie eine mit einer Vielzahl von Auswölbungen oder Blistern 3 versehene Folienschicht 4, welche in den die Blister 3 umgeben­ den Bereichen mit der Folie 2 fest verbunden, beispiels­ weise thermisch verschweißt ist.

Die Blister 3 bilden mit den ihnen gegenüberliegenden Teilen der Folie 2 eine Vielzahl von Luftkammern 5 aus, welche nicht vollständig abgeschlossen sind, sondern welche über die Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 mit der freien Umgebung in Ver­ bindung stehen. Innerhalb der Luftkammern 5 befinden sich als Feder­ einsätze 6 ausgebildete Schaumstoffeinsätze 6 aus einem offenporigen, elastisch verformbaren Schaum­ stoff.

Wirkt eine Stoßkraft P in Richtung des in Fig. 1 angedeuteten Pfeiles auf einige der Luftkammern 5, so werden die Luftkam­ mern 5 verformt und das in den Luftkammern 5 eingeschlossene Volumen entweicht über die Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 gedrosselt zur freien Umgebung hin, wobei Stoßarbeit irreversibel vernich­ tet wird. Nach Verschwinden der Stoßkraft führen die Schaum­ stoffeinsätze 6 die Luftkammern 5 in ihr ursprüngliches Vo­ lumen zurück, wobei allmählich Luft über die Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 in die Luftkammern 5 zurückströmt.

Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei der nicht nur in der un­ teren Folie 2 sondern auch in der oberen Folienschicht 4 einer zweilagigen Blisterfolie Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 vorgesehen sind. Die Folienschicht 4 ist bei der Ausführungs­ form nach Fig. 2 in solchem Maße elastisch ausgebildet, daß auf gesonderte Federmittel innerhalb der Luftkammern 5 verzichtet werden kann und die Blister 3 nach Deformation unter einer Stoß­ kraft, wenn diese wieder fortgenommen ist, selbsttätig in ihre ursprüngliche Form zurückkehren, beispielsweise zurückschnappen, wie dies von Schaltfolien für Tastaturen bekannt ist.

Bei der Ausführungsform einer Luftkammerlage für ein Stoßschutz­ polster der hier angegebenen Art gemäß Fig. 3 befinden sich innerhalb der Luftkammern 5 elastisch nachgiebige Kunststoff- Federgebilde in Gestalt von Kunststoffspiralen, welche nach De­ formation der Blister 3 diese wieder in eine Gestalt entsprechend dem größten Kammervolumen zurückführen. Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist je Luftkammer nur eine einzige Drossel-Luftaustritts­ öffnung 1 in der unteren Folie 2 vorgesehen. Die Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 münden bei den hier angegebenen Stoßschutzpolstern in eine Luftabführungslage 7 ein, welche die Gestalt einer Gewebeschicht, einer Kunststoffgitterschicht oder einer Schicht aus Faserflies haben kann und welche die Aufgabe hat, die Gesamtheit der Luftströme durch die Drossel-Luft­ austrittsöffnungen 1 zu sammeln und abzuführen und bei der Luftrückströmung die Luftströme, welche in die Luftkammern hinein gelangen, zu filtern, um den Zutritt von Fremdkörpern zu verhindern. Besonders zweckmäßig erweist sich die Luftab­ führungslage 7 dann, wenn mehrere Luftkammerlagen überein­ ander geschichtet werden oder wenn eine Luftkammerlage auf eine Unterlage gelegt wird, welche nicht luftabführend ist und welche dazu neigt, die Drossel-Luftaustrittsöffnungen 1 zu verschließen.

Fig. 4 zeigt ein Stoßschutzpolster mit einer Gewebeumhüllung 8, innerhalb der zwei Luftkammerlagen der zuvor beschriebenen Art mit jeweils einer Luftabführungslage 7 untergebracht sind. Das Stoßschutzpolster ist durch strichpunktiert angegebene Hal­ tebänder 9 am Knie eines Sportlers anbringbar.

Claims (4)

1. Stoßschutzpolster zur Anbringung an stoßempfindlichen Körperstellen, insbesondere von Sportlern, bei welchem eine Vielzahl nebeneinander angeordneter Luftkammern (5) vorgesehen ist, deren Wände Drossel-Luftaustrittsöffnungen aufweisen und aufgrund Federwirkung in eine Stellung ent­ sprechend dem größten Kammervolumen vorgespannt bzw. rück­ führbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkammern (5) in einer doppelwandigen Blasenfolie gebildet sind, an welche eine luftdurchlässige Luftabführungslage (7) in Gestalt einer Gewebeschicht oder Gitterschicht oder Faservliesschicht oder dergleichen angrenzt, zu welcher hin die Luftaustritts- Drosselöffnungen (1) ausmünden.

2. Stoßschutzpolster nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Lagen von Luftkammern (5) übereinander geschichtet sind.

3. Stoßschutzpolster nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Wände der Luftkammern (5) aus insbesondere fe­ dernder Kunststoffolie gebildet sind.

4. Stoßschutzpolster nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Luftkammern (5) Federmittel in Gestalt von offenporigen Schaumstoffeinsätzen (6) oder von elastisch nachgiebigen Kunststoff-Federelementen vorgesehen sind.