Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkhilfe für
Kraftfahrzeuge, mit einem die Handlenkung unterstützenden
Antriebsaggregat, das auf ein den Lenkausschlag beeinflussen
den Gestängeteil in einem der Handlenkung entsprechenden Sinne
einwirkt, wobei das Antriebsaggregat von einer geschwindigkeits
abhängigen Schalteinrichtung nur bei geringen Fahrgeschwindig
keiten einschaltbar und bei Überschreiten einer bestimmten Fahr
geschwindigkeit abschaltbar ist.
Es ist bekannt, die bei Lenkvorgängen manuell auf das Lenkrad
aufzubringenden Kräfte, welche bei niedrigen Fahrzeuggeschwin
digkeiten, vornehmlich beim Parkieren, besonders groß sind,
durch motorische Hilfskraftaggregate zu unterstützen. Beim
diesbezüglichen Stand der Technik, wie ihn die DE-OS 23 52 526,
24 31 737, 28 45 864, 32 36 080, 33 36 272, 33 43 180 und
34 02 332 repräsentieren, wird die Hilfskraft durch Elektro
motoren aufgebracht und in räumlich, konstruktiv und schaltungs
technisch aufwendiger Weise über Getriebe und komplizierte
Kupplungen auf drehende Teile des Lenkgetriebes übertragen.
Außerdem ist es bekannt, das hohe Lenkkraftaufkommen beim
Parkieren durch eine aufwendige hydraulische Hilfskraftlenkung
zu reduzieren, die andererseits im normalen Fahrbetrieb kaum
benötigt wird, jedoch ständig Energie verbraucht.
Ausgehend von einem derartigen Stand der Technik ist es Auf
gabe der vorliegenden Erfindung, eine im Aufbau vergleichs
weise unkomplizierte und raumsparende Servolenkeinrichtung der
eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die sich darüber hinaus
durch nur geringen Energiebedarf auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das An
triebsaggregat unmittelbar mit der Lenksäule oder einer Welle
des Lenkgetriebes verbunden und koaxial zu der betreffenden
Welle angeordnet ist und daß die Zu- und Abschaltung des An
triebsaggregats in Abhängigkeit von dem auf das Lenkrad von
Hand aufgebrachten Drehmoment steuerbar ist.
Durch die koaxiale Anordnung und unmittelbare Verbindung des
Antriebsaggregats mit der betreffenden Welle des Lenksystems,
vorzugsweise der Lenkwelle oder der Lenksäule, ergibt sich
vorteilhaft eine insgesamt sehr raumsparende Konzeption gegenüber
dem bekannten Stand der Technik, bei dem das Antriebsaggregat
räumlich getrennt von Lenksäule und -getriebe angeordnet ist
und damit räumlich sowie materialmäßig aufwendige Übertragungs
mittel (Kupplung, Getriebe) zur Hilfskraftübertragung auf das
Lenksystem notwendig macht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung gegenüber
dem bekannten Stand der Technik liegt darin, daß das Antriebs
aggregat nur dann in Tätigkeit gesetzt wird und demgemäß nur
dann Energie verbraucht, wenn die am Lenkrad aufzubringenden
Kräfte einen (vorher festzulegenden) Maximalwert überschreiten,
was in aller Regel nur beim Parkieren der Fall ist.
Für eine Lenkhilfe mit einem von einem Elektromotor
betriebenen Antriebsaggregat wird in vorteilhafter Ausgestal
tung der Erfindung vorgeschlagen, das Antriebsaggregat in die
Lenkwelle zu integrieren. Hierbei kann das Antriebsaggregat -
alternativ - vor dem Eintritt der Lenkwelle in das Lenkgetriebe
angeordnet oder hinter dem Lenkgetriebe in die Lenkwelle integriert
vorzugsweise an das Lenkgetriebe angeflanscht sein. Eine dritte
Möglichkeit besteht darin, das Antriebsaggregat unmittelbar
vor der Verbindungsstelle zwischen Lenksäule und Lenkwelle
in die Lenksäule zu integrieren.
Sofern das Lenkgetriebe als sog. Kugelumlaufgetriebe ausgebildet
ist, ergibt sich als weitere Variante die Möglichkeit, das
Antriebsaggregat in die Segmentwelle des Kugelumlauflenkge
triebes zu integrieren.
Alle diese genannten Ausführungsformen zeichnen sich - infolge
Axialanordnung zu der betreffenden Welle und direkt Integra
tion in dieselbe - durch einen außerordentlich geringen Raum
bedarf aus.
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, die sich
durch weitestgehende Einsparungen von mechanischen Kraftüber
tragungsteilen und damit durch eine Minimierung des Raumbedarfs
und der Kosten auszeichnet, besteht das Antriebsaggregat aus
schließlich aus einem Elektromotor, vorzugsweise einem ver
gleichsweise geringe Drehzahl bei hohem Drehmoment aufweisen
den Hauptschlußmotor, und der Anker des Elektromotors bildet
zweckmäßigerweise zusammen mit der Lenksäule bzw. Lenkwelle
bzw. Segmentwelle ein gemeinsames Bauteil.
Ein Hauptschlußmotor, wie er z. B. auch als Anlasser im Kraft
fahrzeug Verwendung findet, hat den Vorteil eines hohen Dreh
moments bei nur geringer Drehzahl. Er kann daher direkt mit
Lenksäule oder -welle verbunden sein. Getriebe und lösbare
Kupplung können entfallen.
Da der als Antriebsaggregat dienende Hauptschlußmotor - bei
Integration in die Lenksäule oder -welle - nur maximal 3 Um
drehungen von Anschlag zu Anschlag auszuführen braucht, kann
ferner auf Schleifringe verzichtet werden. Vielmehr können zur
Stromversorgung vorteilhafterweise flexible Zuleitungen ver
wendet werden.
Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung kann das
Antriebsaggregat aus einem Elektromotor mit integriertem
Planetengetriebe bestehen. Diese Variante ermöglicht die Ver
wendung kleinerer, schnell drehender Elektromotoren. Gleichwohl
läßt sich auch hier eine raumsparende Bauweise des Antriebs
aggregats erreichen, und zwar dadurch, daß der Stator des
Elektromotors zugleich das Gehäuse und das innenverzahnte
Außenrad des Planetengetriebes bildet und daß der Anker des
Elektromotors drehbar auf der Lenksäule bzw. der Lenkwelle
gelagert ist und das Sonnenrad bildet und daß der die Planeten
räder tragende Steg drehfest mit der Lenksäule bzw. Lenkwelle
verbunden ist.
Alternativ ist es auch denkbar, daß das Antriebsaggregat aus
einem Elektromotor mit integriertem hydrodynamischen Dreh
momentwandler besteht. Auch diese Variante ermöglicht die Ver
wendung eines kleinen, schnell drehenden Elektromotors, der
mit einem wenig mechanische Übertragungsteile benötigenden
hydrodynamischen Drehmomentwandler zu einer gemeinsamen Bau
einheit integriert sein kann, wobei Teile des Gehäuses un
mittelbar an das Lenkgetriebegehäuse angeformt sein können.
Die Erfindung ist indessen nicht darauf beschränkt, das An
triebsaggregat durch einen Elektromotor zu betreiben. Sofern
das Lenkgetriebe als sog. Kugelumlauflenkgetriebe ausgebildet
ist, kann die oben gestellte Aufgabe nämlich auch dadurch ge
löst werden, daß als Antriebsaggregat ein doppeltwirkender
Unterdruckverstärker dient, dessen Membran mit der Lenkmutter
des Kugelumlauflenkgetriebes gekoppelt ist, und daß die Zu-
und Abschaltung des Antriebsaggregats in Abhängigkeit von dem
auf das Lenkrad von Hand aufgebrachten Drehmoment steuerbar
ist.
Auch diese Erfindungsvariante zeichnet sich durch nur wenige
Kraftübertragungsteile und geringen Raumbedarf aus. Das Gehäuse
des Unterdruckverstärkers kann unmittelbar an das Lenkgetriebe
angeflanscht werden.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung können den
Unteransprüchen entnommen werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dar
gestellt, die nachstehend beschrieben werden. Es zeigen
Fig. 1-3 verschiedene Ausführungsformen, bei denen das
Antriebsaggregat ausschließlich durch einen
Elektromotor gebildet wird,
Fig. 4-6 Varianten mit Antriebsaggregaten, die jeweils
als Baueinheit aus Elektromotoren und Planetenge
trieben ausgeführt sind,
Fig. 7 u. 8 Ausführungsformen, bei denen das Antriebsaggregat
als Baueinheit aus Elektromotoren und hydrodynamischem
Drehmomentwandler ausgebildet ist,
Fig. 9 eine Ausführungsform, bei der das Antriebs
aggregat als doppeltwirkender Unterdruckver
stärker ausgeführt ist,
Fig. 10 eine Ausführungsform eines Kraftfahrzeug-Lenk
rades, in Draufsicht betrachtet,
Fig. 11 die Einzelheit "A" aus Fig. 10, aufgebrochen
gezeichnet und in gegenüber Fig. 10 vergrößerter
Darstellung,
Fig. 12 - in Seitenansicht (schematisch) - eine als
Kreuzgelenk ausgebildete Verbindungsstelle
zwischen Lenksäule und Lenkwelle einer Kraft
fahrzeuglenkung,
Fig. 13 den Gegenstand aus Fig. 12, in Draufsicht be
trachtet,
Fig. 14 eine Ausführungsform eines Kugelumlauflenkgetriebes
(schematisch), mit durch Spindellagerung axial
verschieblichem Antriebsaggregat, und
Fig. 15 eine weitere Ausführungsform eines Antriebs
aggregates, bestehnd aus Elektromotor und
Planetengetriebe, ähnlich den Ausführungsformen
nach Fig. 4 - 6.
Nach Fig. 1 bezeichnet 10 das Lenkgetriebe eines Kraftfahr
zeuges. Es handelt sich hierbei um ein sog. Zahnstangenlenkge
triebe. Das Lenkgetriebe besteht aus einer bei 11 und 12 ge
lagerten Lenkwelle 13 mit Antriebsritzel 14 sowie einer durch
das Antriebsritzel 14 hin und her bewegbaren Zahnstange 15.
Die Lenkwelle 13 ist über ein als Lenkungsdämpfer ausgebildetes
Kreuzgelenk 16 und eine Anschlußmuffe 17 mit der Lenksäule 18
verbunden, auf die mittels des Lenkrades (nicht gezeigt) die
manuelle Lenkkraft aufgebracht wird.
Zur Unterstützung der manuellen Lenkkraft dient ein insgesamt
mit 19 beziffertes Antriebsaggregat. Dieses ist zwischen
Kreuzgelenk 16 und Lenkgetriebe 10 koaxial zur Lenkwelle 13
angeordnet und in letztere integriert. Das Antriebsaggregat 19
besteht aus einem Hauptschluß-Elektromotor, dessen Anker 20
mit der Lenkwelle 13 drehfest verbunden ist. Die Ankerwelle
wird hierbei zugleich von der Lenkwelle 13 gebildet. Der mit
21 bezeichnete Stator des Elektromotors 19 ist an das zu diesem
Zweck einen Flansch 22 aufweisende Lenkgetriebegehäuse 23 ange
flanscht. Die Stromversorgung des als Antriebsaggregat fungie
renden Elektromotors 19 ist bei 24 angeordnet; sie kann -
wie üblich - mittels Kolben und Schleifring erfolgen. Da der
Elektromotor 19 indessen - entsprechend dem maximalen Lenk
ausschlag der Lenksäule 18 - nur insgesamt drei Umdrehungen
auszuführen braucht, ist es auch denkbar, die Stromversorgung
durch flexible Leitungen vorzunehmen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist das hier mit 19 a
bezeichnete Antriebsaggregat - im Unterschied zu der Aus
führungsform nach Fig. 1 - nicht in die Lenkwelle 13, sondern
vielmehr in die Lenksäule 18 integriert. Im übrigen sind die
einander entsprechenden Teile in Fig. 2 mit denselben Bezugs
zeichen versehen wie in Fig. 1. Der Stator 21 a des Elektro
motors 19 a ist - bei 25 - karosserieseitig fixiert. Die Welle
des Ankers 20 a ist mit der Lenksäule 18 einstückig ausgebildet.
Ein die Lenksäule 18 umgebendes Lenkrohr ist mit 26 bezeichnet.
Die stirnseitige Abdichtung des Stators 21 a gegenüber dem
Lenkrohr 26 erfolgt durch eine Manschette 27.
Bei dem Lenkgetriebe 10 a, dessen Lenkgehäuse mit 23 a beziffert
ist, kann es sich, abweichend von der Ausführungsform nach
Fig. 1, um ein sog. Kugelumlauflenkgetriebe handeln. Die Lenk
stockwelle mit dem daran befestigten Lenkstockhebel ist mit
28 bzw. 29 bezeichnet.
Ein entsprechendes Lenkgetriebe - mit 10 b bezeichnet - zeigt
auch Fig. 3. Die Besonderheit gegenüber den beiden vorbe
schriebenen Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 besteht hier
jedoch darin, daß das mit 19 b bezeichnete Antriebsaggregat
hinter dem Lenkgetriebe 10 b angeordnet ist. Auch bei der Aus
führungsform nach Fig. 3 handelt es sich bei dem Antriebs
aggregat 19 b um einen Elektromotor, bestehend aus Anker 20 b
und Stator 21 b. Die Ankerwelle wird wiederum durch die Lenk
welle 13 b, d. h. durch deren rückwärtige Verlängerung, gebil
det. Wie weiterhin aus Fig. 3 erkennbar ist, ist der Stator
21 b bei 30 mit dem Lenkgetriebegehäuse 23 b verschraubt. Das
rückwärtige Ende der Ankerwelle bzw. Lenkwelle 13 b ist mittels
eines Kugellagers 31 in einem Deckel 32 gelagert, der bei
33 mit dem Stator 21 b verschraubt ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 ähnelt hinsichtlich der An
ordnung des Antriebsaggregates der Ausführungsform nach Fig. 1.
Das Lenkgetriebe entspricht jedoch der Ausführungsform nach
Fig. 2 und 3 und ist deshalb mit gleichen Bezugszeichen wie
dort versehen.
Das insgesamt mit 19 c bezeichnete Antriebsaggregat ist, wie
bei der Ausführungsform nach Fig. 1, in die Lenkwelle 13 c
integriert und zwischen Kreuzgelenk 16 und Lenkgetriebe 10 c
angeordnet. Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 4 wird das
Antriebsaggregat 19 c von einem Elektromotor betrieben, dessen
Anker mit 20 c und dessen Stator mit 21 c beziffert ist. Der
Anker 20 c sitzt auf einer Hohlwelle 34, die auf der nach vorne
verlängerten Lenkwelle 13 c drehbar gelagert ist.
Im Unterschied zu den übrigen bisher beschriebenen Ausführungs
formen besteht jedoch das Antriebsaggregat 19 c nach Fig. 4
nicht ausschließlich aus einem Elektromotor, sondern aus einer
Kombination eines Elektromotors mit einem Planetengetriebe.
Elektromotor 20 c, 21 c und Planetengetriebe sind hierbei zu
einer Baueinheit zusammengefaßt, derart, daß das Planetenge
triebegehäuse zugleich von dem Stator 21 c des Elektromotors
gebildet wird. Fig. 4 macht deutlich, daß der Stator 21 c bei
35 durch Schraubenbolzen an einem Flansch 22 c des Lenkgetriebe
gehäuses 23 c angeflanscht ist.
Das Planetengetriebe weist ein Sonnenrad 36 auf, welches koaxial
zu der Lenkwelle 13 c angeordnet und mit dem Anker 20 c drehfest
verbunden ist. Auf einem mit der Lenkwelle 13 c drehfest verbun
denen Steg 37 sind Planetenräder 38 gelagert, die mt dem Son
nenrad 36 kämmen. Zur Lagerung der Planetenräder 38 im Steg 37
dienen Wellen 39, die auf der anderen Seite des Steges 37
weitere Planetenräder 40 tragen. Die dadurch synchron mit den
Planetenrädern 38 umlaufenden Planetenräder 40 stehen mit
einem innenverzahnten Außenrad 41 in Eingriff. Fig. 4 läßt
erkennen, daß das Außenrad 41 von dem Stator 21 c bzw. dem
Planetengetriebegehäuse gebildet wird. Durch das beschriebene
Planetengetriebe wird also die Ankerdrehzahl unter entsprechen
der Untersetzung auf die Lenkwelle 13 c übertragen. Gemäß der
Drehzahluntersetzung erfolgt gleichzeitig eine entsprechende
Übersetzung des Anderdrehmoments. Für das Antriebsaggregat 19 c
nach Fig. 4 kann also ein kleiner, schnell drehender Elektro
motor Verwendung finden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 ist ein Zahnstangengelenk
getriebe 10 d vorgesehen, welches der Ausführungsform nach Fig. 1
entspricht. Das insgesamt mit 19 d bezeichnete Antriebsaggregat
ist jedoch - im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1, 2
und 4 - nicht vor dem Lenkgetriebe, sondern dahinter angeordnet.
Das Antriebsaggregat 19 d wird, ähnlich wie bei der Ausführungs
form nach Fig. 4, durch eine aus Elektromotor und Planetenge
triebe bestehende Baueinheit gebildet. Hierbei ist der Anker
des Elektromotors mit 20 d und der Stator mit 21 d bezeichnet.
Die Ankerwelle 42 trägt ein Sonnenrad 43 und ist mit ihrem
lenkgetriebeseitigen Ende in einer zentralen Axialbohrung 44
der nach rückwärts verlängerten Lenkwelle 13 d gelagert. Auf
dem rückseitig verlängerten Ende der Lenkwelle 13 d und dreh
fest mit diesem verbunden ist ein Steg 45 angeordnet, an dem
zwei Planetenräderpaare 46 gelagert sind. Jedes Planetenräder
paar 46 besteht aus einem größeren Planetenrad 47 und einem
kleineren Planetenrad 48. Die größeren Planetenräder 47 kämmen
mit dem Sonnenrad 43, wohingegen die kleineren Planetenräder 48
mit einem innenverzahnten Außenrad 49 in Eingriff stehen, welches
am Stator 21 d des Elektromotors ausgebildet ist. Hinsichtlich
der hierdurch bewirkten Drehzahluntersetzung und Drehmoment
übersetzung zwischen Anker 20 d und Lenkwelle 13 d gilt das zu
Fig. 4 Gesagte entsprechend.
Das Gehäuse des Planetengetriebes wird bei der Ausführungsform
nach Fig. 5 teilweise durch den Stator 21 d, teilweise durch
das Lenkgetriebegehäuse 23 d gebildet, zu welchem Zweck der
Stator 21 d bei 50 an einem rückwärtigen Fortsatz 51 des Lenk
getriebegehäuses 23 d angeflanscht ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 6 entspricht im wesentlichen der
jenigen nach Fig. 5. Ein Unterschied besteht lediglich in der
Ausgestaltung des Lenkgetriebes, welches in Fig. 6 entsprechend
den Ausführungsformen nach Fig. 2, 3, und 4 als sog. Kugelum
lauflenkgetriebe ausgeführt ist.
Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 15 besteht das Antriebs
aggregat - ähnlich wie bei den Ausführungsformen nach Fig. 4-6 -
aus einem Elektromotor mit Planetengetriebe. Es kann daher hin
sichtlich Anordnung, konstruktiver Ausbildung und Funktions
weise im großen und ganzen auf Fig. 4-6 und die zugehörige,
vorstehende Beschreibung verwiesen werden.
Eine Besonderheit der Variante nach Fig. 15 besteht aller
dings darin, daß das innenverzahnte Außenrad 102 nicht (wie
bei den Ausführungsformen nach Fig. 4-6) mit dem Gehäuse
drehfest verbunden, sondern vielmehr im Gehäuse drehbar ge
lagert ist. Erst beim Aktivieren des Elektromotors erfolgt
die Herstellung einer drehfesten Verbindung des innenver
zahnten Außenrades 102 mit dem Gehäuse. Nach Fig. 15 ist hier
für ein Bremsband 103 vorgesehen, durch das ein Kraftschluß
zwischen dem innenverzahnten Außenrad 102 und dem Gehäuse
hergestellt wird.
Alternativ zu der in Fig. 15 gezeigten Variante kann aber die
beim Einschalten des Elektromotors vorgesehene Arretierung des
innenverzahnten Außenrades 102 gegenüber dem Gehäuse auch
- formschlüssig - durch einen Sperrbolzen erfolgen.
Der Vorteil dieser Variante nach Fig. 15 (und der vorerwähnten
formschlüssigen Alternativlösung) besteht darin, daß beim Lenken
im normalen Fahrzeugbetrieb das Planetengetriebe leer mitläuft.
Der Elektromotor dreht hierbei nur im Verhältnis 1 : 1 zur Lenk
radbewegung mit, während seine Drehzahl im aktivierten Zustand im
Verhältnis 20 : 1 oder 30 : 1 zur Lenkradumdrehung übersetzt ist.
Auf diese Weise wird eine geringe Bremswirkung (bzw. Erhöhung der
manuell aufzuwendenden Lenkkraft), die bei ständig in hohem Über
setzungsverhältnis mitdrehendem Elektromotor auftreten würde und
sich bei schnellen Lenkmanövern auswirken könnte, vermieden.
Auch die Ausführungsform nach Fig. 7 ähnelt derjenigen nach
Fig. 5; jedoch liegt ein wesentlicher Unterschied in der Ausge
staltung des in Fig. 7 mit 19 e bezeichneten Antriebsaggregats.
Dieses besteht in einer aus einem Elektromotor und einem hydro
dynamischen Drehmomentwandler gebildeten Baueinheit, die bei
52 an einen rückwärtigen Fortsatz 53 des Lenkgetriebegehäuses
23 e angeflanscht ist. Der Elektromotor besteht wieder in
üblicher Weise aus einem Anker 20 e und einem diesen umgebenden
Stator 21 e, der - bei 54 - zugleich einen Teil des Gehäuses des
Drehmomentwandlers 55 bildet. Das mit dem Anker 20 e drehfest
verbundene Antriebsrad des hydrodynamischen Drehmomentwandlers
55 ist mit 56 bezeichnet. Das Abtriebsrad des Drehmomentwandlers
55 trägt das Bezugszeichen 57. Es ist mit dem rückwärtigen Ende
58 der Lenkwelle 13 e drehfest verbunden.
Der Drehmomentwandler 55 bewirkt - ähnlich wie die Planetenge
triebe bei den Ausführungsformen nach Fig. 4-6 - eine Unter
setzung der Ankerdrehzahl, verbunden mit einer gleichzeitigen
Übersetzung des Ankerdrehmoments.
Durch den hydrodynamischen Drehmomentwandler 55 wird - ähnlich
wie durch die Planetengetriebe bei den Ausführungsformen nach
Fig. 4-6 - eine Untersetzung der Ankerdrehzahl, verbunden mit
einer gleichzeitigen Übersetzung des Ankerdrehmoments, erzielt.
Auch bei der Ausführungsform nach Fig. 7 ist daher ein kleiner,
schnelldrehender Elektromotor verwendbar.
Das im vorstehenden zu Fig. 7 Gesagte gilt entsprechend auch
für die Ausführungsform nach Fig. 8. Diese unterscheidet sich
von der Ausführungsform nach Fig. 7 lediglich in der Ausge
staltung des Lenkgetriebes. Es kann diesbezüglich auf die ent
sprechenden Ausführungen zu Fig. 2, 3, 4 und 6 verwiesen werden.
In Fig. 9 ist ein derartiges Kugelumlauflenkgetriebe im Schnitt
schematisch dargestellt. Hierbei bezeichnet 59 das Gehäuse,
60 die Lenkspindel, die bei 61 mit der Lenksäule 62 verbunden
ist, 63 die Lenkmutter und 64 ein mit der Lenkmutter 63 käm
mendes Zahnsegment. Das Zahnsegment 64 sitzt auf der Lenkstock
welle 65 und dient dazu, diese bzw. den am Ende der Lenkstock
welle 65 angeordneten Lenkstockhebel (nicht gezeigt) in Drehung
zu versetzen.
Die Besonderheit der Ausführungsform nach Fig. 9 besteht darin,
daß hier ein Antriebsaggregat 19 f zum Einsatz kommt, welches
als doppeltwirkender Unterdruckverstärker ausgebildet ist. Der
Unterdruckverstärker 19 f wird gebildet durch zwei bei 66 miteinan
der verschraubte Gehäusehälften 67, 68, die zwei durch eine
zwischengeschaltete Membran 69 voneinander getrennte Unter
druckräume 70, 71 umschließen. Durch einen Zylinder 72 und
je eine Unterdruckleitung 73 bzw. 74 können die Unterdruck
kammern 70, 71 wahlweise mit dem Ansaugsystem des Motors (nicht
gezeigt) verbunden werden. Hierzu dient ein im Zylinder 72
hin und her bewegbarer Steuerkolben 75, dessen Bewegungsrichtung
von der jeweiligen Lenkraddrehrichtung abhängt. Die Membran 69
ist mittig mit der Lenkmutter 63 gekuppelt, so daß sie - bei
ensprechender Unterdruckbeaufschlagung der betreffenden Unter
druckkammer 70 bzw. 71 die Längsbewegungen der Lenkmutter 63
auf der Lenkspindel 60 unterstützen kann. Eine selbsttätige
Verschiebung der Lenkmutter 63 nur aufgrund der vom Unterdruck
verstärker 19 f ausgeübten Kraft ist wegen der Selbsthemmung des
Spindeltriebes 60, 63 nicht zu befürchten. Nur bei Drehung des
Lenkrades (nicht gezeigt) und damit von Lenksäule 62 und Lenk
spindel 60 kann die vom Unterdruckverstärker 19 f ausgeübte
pneumatische Kraft zur Wirkung kommen, indem sie über die Lenk
mutter 63 auf das Zahnsegment 64 arbeitet und auf diese Weise
die von Hand aufzubringende Lenkkraft entsprechend reduziert.
Fig. 10 und 11 veranschaulichen nun eine Möglichkeit, wie die
in den vorstehenden Ausführungen geschilderten und in Fig. 1-9
dargestellten Antriebsaggregate zur Unterstützung der Lenkkraft
in Abhängigkeit von der am Lenkrad manuell aufgewendeten Lenk
kraft gesteuert werden können. Zu diesem Zweck sind an dem in
Fig. 10 dargestellten und mit 76 bezifferten Lenkrad - an zwei
gegenüberliegenden Bereichen - Griffstellen 77, 78 vorgesehen,
die - wie Fig. 11 zeigt - gegenüber dem tragenden Lenkradkörper
79 in Pfeilrichtung 80, d. h. in Umfangsrichtung des Lenkrades 76,
beweglich angeordnet sind. Wie Fig. 11 des weiteren erkennen
läßt, ist die beidseitige Beweglichkeit der Griffstelle 77 durch
die angrenzenden Teile des Lenkrades 76 zu einem auf nur sehr
kleine Streckenabschnitte begrenzt und kann zum anderen nur
nach Überwindung eines Ferderwiderstandes erfolgen. Zu diesem
Zweck ist in das bewegliche Griffteil 77 eine Aussparung 81
eingearbeitet, in die in am Lenkkörper 79 angeformter Nocken 82
hineinragt. In die sich hierbei zwischen Nocken 82 und Aus
sparung 81 jeweils ergebenden Zwischenräume ist je eine Gummi
einlage 83 bzw. 84 eingelegt. Anstelle der Gummieinlagen 83, 84
können auch entsprechende andere Federmittel vorgesehen sein.
Wird nun das Griffteil 77 in einer der beiden Richtungen des
Doppelpfeils 80 bewegt, so erfolgt ein Zusammendrücken der je
weiligen Gummieinlage, die damit einer weiteren Bewegung des
Griffteils 77 einen entsprechenden Federwiderstand entgegen
setzt.
Wie Fig. 11 weiterhin deutlich macht, sind an den beiden Enden
des beweglichen Griffteiles 77 elektrische Kontakte 85, 86
angebracht. An den angrenzenden Flächen des Lenkradkörpers 79
liegen Gegenkontakte 87, 88, die dazu bestimmt sind, mit den
jeweils angrenzenden Kontakt 85 bzw. 86 zu kooperieren. Wird
nun das Griffteil 77 - unter Überwindung des Federwiderstandes -
in eine der beiden Richtungen des Doppelpfeils 80 bis zum An
schlag am Lenkradkörper bewegt, so erfolgt durch eine Berührung
des betreffenden Kontaktes ( 85 oder 86) mit dem zugeordneten
Gegenkontakt (87 bzw. 86) die Schließung eines Stromkreises,
wodurch das betreffende Antriebsaggregat (19) zwecks Unter
stützung der Lenkkraft in dem gewünschten Sinne in Tätigkeit
gesetzt wird. Hierbei ist das Kontaktpaar 85/87 für eine Lenk
kraftunterstützung nach links zuständig, während das andere
Kontaktpaar, 86/88, die Einschaltung des Antriebsaggregats im
Sinne einer Lenkkraftunterstützung nach rechts bewerkstelligt.
Der tragende (metallische) Lenkradkörper 79 kann hierbei als
elektrische Masse fungieren.
Bei dem in Fig. 10 gezeigten Ausführungsbeispiel sind nur zwei
derartige Griffstellen bzw. Griffteile (77, 78) vorgesehen.
Es ist jedoch durchaus denkbar, in der Praxis mehrere derartiger
Griffstellen am Umfang des Lenkrades anzuordnen, um sicherzu
stellen, daß in jedem Fall bei Überschreiten eines bestimmten
Lenkdrehmoments eine Einschaltung des Antriebsaggregats (19)
erfolgt. Zweckmäßigerweise sind die Griffstellen in gleich
mäßigen Winkelabständen zueinander und damit, mit Bezug auf das
Lenkrad, rotationssymmetrisch angeordnet.
Aus Fig. 12 und 13 geht eine andere Variante eines Drehmoment
sensors hervor. Als Drehmomentsensor zur Ein- und Abschaltung
des Antriebsaggregats (19-19 f) dient hierbei das mit 16 a bezifferte
Kreuzgelenk zwischen Lenksäule 18 und Lenkwelle 13 des Lenk
getriebes (nicht dargestellt). Das Kreuzgelenk besteht aus
zwei in Axial- und in Drehrichtung miteinander verbundenen
Gelenkteilen 89, 90, wobei das Gelenkteil 89 der Lenksäule 18
und das Gelenkteil 90 der Lenkwelle 13 zugeordnet ist. Das
Kreuzgelenk 16 a, welches gleichzeitig als Lenkungs-Schwingungs
dämpfer ausgebildet sein kann, läßt in Drehrichtung ein be
grenztes Spiel der elastisch miteinander verbundenen Gelenk
teile 89, 90 zu. Wie insbesondere Fig. 13 erkennen läßt, sind
an dem Gelenkteil 90 zwei seitliche Fortsätze 91, 92 ausge
bildet, an deren Enden jeweils ein Kontakt 93 bzw. 94 ange
ordnet ist. An dem anderen Gelenkteil 89 ist ein kreisseg
mentförmiges Anschlagteil 95 ausgebildet, dessen beide Enden
- als Gegenkontakt - mit den Kontakten 93, 94 des Gelenkteils 90
zusammenwirken. Die Wirkungsweise des Drehmomentsensors nach
Fig. 12 und 13 ist ähnlich derjenigen nach Fig. 10 und 11.
Das heißt bei Überschreiten eines bestimmten Lenkdrehmoments er
folgt ein Verdrehen der beiden Gelenkteile 89, 90 bis einer
der beiden Kontakte 93 bzw. 94 mit dem Gegenkontakt am Anschlag
teil 95 zur Anlage kommt. In diesem Augenblick wird das be
treffende Antriebsaggregat (19-19 f) in dem gewünschten Lenk
sinne in Tätigkeit gesetzt. Ein Abschalten des Antriebs
aggregats erfolgt in dem Augenblick, in dem das zur Anlage
von Kontakt (93 bzw. 94) und Gegenkontakt 95 erforderliche
Drehmoment an der Lenksäule 19 unterschritten wird.
Eine weitere Variante eines Drehmomentsensors zeigt Fig. 14.
Er ist für Lenkungen vorgesehen, bei denen das Lenkgetriebe
als Kugelumlauflenkgetriebe ausgebildet ist. Ein solches
Kugelumlauflenkgetriebe ist aus Fig. 14 ersichtlich und - da
es in seinem Aufbau dem Kugelumlauflenkgetriebe nach Fig. 9
entspricht - mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 9 ver
sehen. An das Gehäuse 59 des Kugelumlauflenkgetriebes ist ein
insgesamt mit 19 g bezeichnetes Antriebsaggregat angeflanscht.
Das Antriebsaggregat 19 g besteht aus einem Elektromotor mit
Anker 20 g und Stator 21 g. Die Besonderheit der Ausführungs
form nach Fig. 14 liegt darin, daß der Anker 20 g auf der in
rückwärtiger Richtung verlängerten Lenkspindel 60 g angeordnet
ist. Die Stromversorgung des Elektromotors erfolgt durch zwei
Schleifringe 96, 97 und Kohlen 98. Die beiden Schleifringe 96,
97 sind fest mit dem Anker 20 g verbunden, wohingegen die Koh
len 98 ortsfest angeordnet sind.
Wird die Lenkung, d. h. die Lenksäule 62, nicht betätigt, so
befindet sich der Motor in abgeschalteter Normalstellung, d. h.
es besteht kein elektrischer Kontakt zwischen den Schleifringen
96, 97 und den Kohlen 98. Bei Vornahme einer Lenkbewegung er
folgt nun vermittels des Spindeltriebes 60 g eine Verschiebe
bewegung des Ankers 20 g in eine der durch einen Doppelpfeil 99
gekennzeichneten Richtung, wobei die jeweilige Richtung dem
Drehsinn von Lenksäule 62 und Lenkspindel 60 g entspricht. Hier
bei kommt entweder der Schleifring 96 oder - bei umgekehrter
Drehrichtung der Lenkspindel 62 - der Schleifring 97 mit den
Kohlen 98 in Kontakt, und der Elektromotor 20 g, 21 g wird in
Tätigkeit gesetzt. Da das Lenkmoment stets größer ist als das
zur Unterstützung der Lenkkraft vom Anker 20 g auf die Lenk
spindel 60 g aufgebrachte Drehmoment, wirkt der Motor 20 g, 21 g
nur so lange, wie am Lenkrad Lenkkraft aufgebracht wird. An
schläge 100 und 101 sorgen dafür, daß der Anker 20 g sein Dreh
moment auf die Lenkspindel 60 g übertragen kann und nicht
weiter entlang der Lenkspindel 60 g bewegt wird.
Bei Nachlassen der manuell auf das Lenkrad aufgebrachten Lenk
kraft wandert der Anker 20 g in seine neutrale Mittelstellung
zurück, wodurch der betreffende Schleifring 96 bzw. 97 mit
den Kohlen 98 außer Kontakt gelangt und damit der Elektromotor
stromlos wird.
Wie bereits eingangs angedeutet, soll das Antriebsaggregat
(19-19 g) in jedem Fall nur bei niedrigen Fahrzeuggeschwindig
keiten, z. B. unter 10 km pro Stunde, einschaltbar sein. Denn
nur bei niedriger Geschwindigkeit treten hohe Lenkkräfte
auf und entsteht demgemäß ein Bedarf nach Lenkkraftunterstützung.
Um eine Aktivierung des Antriebsaggregats nur bei niedrigen
Fahrzeuggeschwindigkeiten zu gewährleisten, ist somit eine zum
sätzliche Sicherungsschaltung notwendig, die beispielsweise
derart vorgenommen werden kann, daß die Stromversorgung des
elektromotorischen Antriebsaggregats mit der Tachometerwelle
gekoppelt ist. Auch eine Koppelung mit dem Bremslichtschalter
ist denkbar.