DE3528337A1 - Spannvorrichtung - Google Patents
SpannvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Spannvorrichtung nach
der Gattung des Hauptanspruchs. Derartige Spannvorrich
tungen werden bei der Fertigung, insbesondere bei der
Blechverarbeitung eingesetzt und müssen außer einem ein
fachen Aufbau Spanneigenschaften aufweisen, die auch
nach längerem Einsatz, also nach einer gewissen Abnut
zung oder aber bei Einspannung über eine gewisse Dauer
noch in ausreichendem Maße vorhanden sind.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS
12 68 074) ist der Stößelschlitz sowie der Führungs
schlitz geradlinig ausgebildet, so daß der Rollennocken
erst in seiner tatsächlichen Endlage die erforderliche
Spannkraft aufbringt und außerdem zur Erhaltung der
Spannkraft konstant in dieser Endlage gehalten werden
muß. Sobald die am Rollennocken angreifende, in Spann
richtung wirkende Verschiebekraft nachläßt, öffnet sich
die Spannvorrichtung selbsttätig. Außer diesem Nachteil
der mangelnden Selbsthemmung besteht ein weiterer Nach
teil darin, daß das Verhältnis zwischen Rollennockenweg
und Hebellängen beim Öffnungsvorgang sehr ungünstig ist,
da zu Beginn der Öffnungsbewegung ein kurzer Weg des Rol
lennockens eine große Schwenkbewegung des Spannbügels mit
hoher Beschleunigung bewirkt, wohingegen im weiteren
Schwenkverlauf, nachdem der Spannbügel bereits beschleu
nigt ist, diese Massenbewegung nicht weiter genutzt wird,
sondern die Drehbewegung des Spannbügels verlangsamt
wird.
Bei einer anderen bekannten Spannvorrichtung (DE-PS
22 22 686) wird die Selbsthemmung über eine Kniehebel
übertragung erzielt mit dem Nachteil, daß ein Hauptspann
punkt entweder überfahren oder genau eingehalten werden
muß. Sobald aufgrund des betrieblichen Einsatzes der damit
gegebene Abrieb und dadurch das Toleranzspiel zunimmt,
nimmt nachteiligerweise auch die Spannkraft progressiv
ab. Zudem ist der Schwenkwinkel des Spannbügels unzurei
chend klein.
Die erfindungsgemäße Spannvorrichtung mit den kennzeich
nenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den
Vorteil, daß beim Verschieben des Rollennockens im Stö
ßelschlitz und/oder Führungsschlitz beim Spannvorgang der
Bereich höchster Spannkraft asymptotisch angefahren wird
und daß dann bei Erreichen dieser Spannkraft diese über
einen bestimmten Verschiebebereich des Rollennockens wirk
sam bleibt. In diesem Verschiebebereich verlaufen der Stö
ßelschlitz und der Führungsschlitz in etwa parallel, so
daß vorteilhafterweise eine Selbsthemmung des Rollennok
kens bzw. des Spannbügels eintritt, und zwar gerade dann,
wenn auch von den Hebelverhältnissen her die größte Spann
kraft erzeugt wird (großer Abstand zwischen Rollennocken
achse und Drehpunkt des Spannbügels). Diese hohe Ein
spannkraft läßt auch bei großer Einspanndauer nicht nach,
da sie von der Verschiebekraft unabhängig durch die Selbst
hemmung aufrechterhalten bleibt. Durch die Krümmung wird
zudem eine Angleichung der Hebelarmänderung an die Dreh
bewegung des Spannbügels erzielt. Grundsätzlich kann die
erforderliche Krümmung im Stößelschlitz oder aber im Füh
rungsschlitz vorgesehen sein, wobei zur Erzielung der er
findungsgemäßen Funktion auch beide Schlitze gekrümmt sein
können, so daß für den Einspannverstellbereich eine Li
nearwirkung - selbstgehemmte Einspannung - erzielt wird
und für den Schwenkverstellbereich des Rollennockens
eine Kurvenfunktion gegeben ist. Vorteilhafterweise hat
die erfindungsgemäße Spannvorrichtung auch bei Dauerbe
trieb keine Ermüdungserscheinungen. Die Einsatzmöglichkei
ten sind dadurch vielfältig.
Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ver
läuft der Führungsschlitz in an sich bekannter Weise ge
radlinig und weitgehend parallel zur Spannkraftrichtung,
wohingegen der Stößelschlitz einen beim Schwenken durch
fahrenen gekrümmten Bereich und einen fürs Einspannen
vorhandenen geradlinigen Bereich aufweist, welcher in
Einspannstellung weitgehend parallel zum Führungsschlitz
verläuft. Der Grad der Krümmung ist dabei so gewählt,
daß der Rollennocken bei seiner Verschiebebewegung in
Öffnungsrichtung bereits eine gewisse Beschleunigung
erhalten hat, bevor er in den gekrümmten Bereich des
Führungsschlitzes eintritt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist
der Spannbügel einen Schwenkbereich von ca. 135 Winkel
graden auf. Aufgrund der erfindungsgemäßen Krümmung
wird vorteilhafterweise auch der Schwenkbereich für
den Spannbügel vergrößert, so daß besonders beim Einle
gen der Werkstücke von oben der Spannbügel nicht hin
dert.
Ein wesentlicher Vorteil ergibt sich durch die erfindungs
gemäße Krümmung dadurch, daß beim Verschieben des Rollen
nockens in Öffnungsrichtung beim Übergang vom Einspann
bereich in den Schwenkbereich aufgrund der Schlitzkrüm
mung ein Schlag auf den Spannbügel in Öffnungsrichtung
erfolgt. Da die Selbsthemmung elastisch ist, wird vor
teilhafterweise die damit gegebene Verklemmung gelockert,
so daß zur Erzielung der Schwenkbewegung nur noch die
Massen des Spannbügels bewegt werden müssen.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung, der
Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Spannvorrichtung im Längs
schnitt nach Linie I-I in Fig. 2;
Fig. 2 eine Ansicht nach Pfeil II in Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1 und
Fig. 4 einen Schnitt entsprechend Fig. 1 in Offenstel
lung der Spannvorrichtung.
Wie in der Zeichnung dargestellt ist mit einem Gehäuse 1
einer Spannvorrichtung ein Anker 2 verbunden, der zur
Festspannung eines Werkstückes 3 mit einem Spannarm 4
eines Spannbügels 5 zusammenwirkt. Der Spannbügel 5 ist
im Gehäuse 1 um eine Schwenkachse 17 drehbar gelagert
und wird für seine Schwenkbewegung durch einen Kolben 6
eines Arbeitszylinders 7 betätigt, der am Gehäuse 1 an
geordnet ist. Der Kolben 6 wird in bekannter Weise durch
Druckmittel wie Luft oder Hydraulikflüssigkeit betätigt,
wobei seine Abwärtsbewegung ein Öffnen, seine Aufwärts
bewegung ein Schließen der Spannvorrichtung mit sich
bringt.
Zur Umsetzung der Kolbenbewegung in eine Schwenkbewegung
dient ein Rollennocken 8, der über eine mit dem Kolben 6
verbundene Stange 9 in einem Führungsschlitz 10 des Ge
häuses 1 verschiebbar ist und der gleichzeitig in einem
Stößelschlitz 11 des Spannbügels 5 läuft. Der Rollennok
ken 8 weist einen Bolzen 12 auf, dessen mittlerer Ab
schnitt 13 mit der Stange 9 verbunden ist - beispiels
weise durch Einschrauben der Stange 9 in eine entspre
chende Radialbohrung - und der auf seinen freien Enden
jeweils ein Rollenpaar 14 und 15 aufweist, von denen die
Rollen 14 in den Stößelschlitzen 11 und die Rollen 15 in
den Führungsschlitzen 10 laufen, die ebenfalls paarweise
vorhanden sind. Der Spannbügel 5 weist für die Stange 9
einen Schlitz 16 auf.
Während der Führungsschlitz 10 geradlinig verläuft, ist
der Stößelschlitz 11 gekrümmt. Für die in Fig. 1 darge
stellte Schließstellung des Spannbügels 5 verläuft der
obere Abschnitt 11 a des Stößelschlitzes 11 parallel zum
Führungsschlitz 10, welcher in dieser Stellung wiederum
parallel zur Einspannkraftrichtung IV verläuft. Der Rol
lennocken 8 ist hier innerhalb dieses Bereiches darge
stellt, wobei er theoretisch noch ein Stück weiter nach
oben geschoben werden könnte, ohne daß sich deshalb die
Spannkraft ändern würde. Der untere Abschnitt 11 b die
ses Stößelschlitzes 11 ist zur Schwenkachse 17 hin gekrümmt
gemäß einer vorbestimmten Kurve. Sobald der Kolben 6 nach
unten gefahren wird und nach Zurücklegung eines bestimm
ten Weges auf die Krümmung stößt, bewirkt diese Rich
tungsänderung einen Schlag des Rollennockens 8 auf den
Spannbügel 5, so daß dieser nun nicht mehr unter Vorspan
nung stehende Bügel 5 vom Werkstück 3 abhebt, um beim
weiteren Nach-unten-Fahren des Kolbens 6 und entsprechen
den Abfahren des Rollennockens 8 in den Schlitzen 11 und
10 eine Schwenkbewegung in die in Fig. 4 dargestellte La
ge durchzuführen. Der Schwenkwinkel zwischen in Fig. 1
dargestellter Einspannlage und der in Fig. 4 dargestell
ten voll ausgeschwenkten Lage beträgt ca. 135 Winkelgra
de. Aufgrund der Krümmung des Stößelschlitzes 11 ist auch
die dem Spannarm 4 abgewandte Führungsbahn des Stößel
schlitzes 11 länger als die gegenüberliegende Bahn, so
daß eine weichere Beschleunigung der Schwenkbewegung er
zielbar ist.
Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie
auch die nur allein aus der Zeichnung entnehmbaren Merk
male sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben
und insbesondere nicht in den Ansprüchen erwähnt sind.
- Bezugszahlenliste
1 Gehäuse
2 Anker
3 Werkstück
4 Spannarm
5 Spannbügel
6 Schwenkachse
7 Arbeitszylinder
8 Rollennocken
9 Stange
10 Führungsschlitz
11 Stößelschlitz
11 a oberer Abschnitt
11 b unterer Abschnitt
12 Bolzen
13 mittlerer Abschnitt
14 Rollenpaar
15 Rollenpaar
16 Schlitz
17 Schwenkachse
Claims (8)
1. Spannvorrichtung mit einem eine Schwenkachse tragenden
Gehäuse, in dem neben der Schwenkachse ein ortsfester
Führungsschlitz für einen Rollennocken vorgesehen ist,
mit einem um die Schwenkachse schwenkbaren Spannbügel,
an dem einerseits der Schwenkachse ein Spannarm und
andererseits ein mit dem Führungsschlitz korrespon
dierender Stößelschlitz vorgesehen ist, in den der
Rollennocken greift, und
mit einer am Rollennocken zu dessen Verschiebung und
damit Schwenkbetätigung des Spannbügels angreifenden
Stange, wobei bei entsprechender Verschiebung eine
Einspannkraft in Einspannrichtung erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Verschiebebe
reich des Rollennockens (8) der Schwenkbewegung dient
und ein zweiter Verschiebebereich für die Einspann
bewegung vorgesehen ist, daß der Stößelschlitz (11)
und/oder der Führungsschlitz (10) mindestens ab
schnittsweise gekrümmt ist, und daß diese Krümmung
durch die Zuordnung der Schlitze (10, 11) einerseits
beim Einspannen eine Verschieberichtung dieses zweiten
Verschiebebereiches ergibt, die weitgehend parallel
zur Einspannkraftrichtung IV verläuft, asymptotisch
angefahren wird und eine Selbsthemmung des Spannbügels
(5) in Einspannstellung bewirkt und andererseits für
den die Schwenkung betreffenden ersten Verschiebebe
reich des Rollennockens (8) in Öffnungsrichtung nach
einem Übergang eine schnelle Schwenkbewegung erzeugt.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsschlitz (10) geradlinig und
weitgehend parallel zur Spannkraftrichtung IV verläuft
und daß der Stößelschlitz (11) einen beim Schwenken
durchfahrenen gekrümmten Bereich (11 b) und einen fürs
Einspannen vorhandenen geradlinigen Bereich (11 a) in
Einspannstellung (Fig. 1) parallel zum Führungsschlitz
(10) aufweist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Krümmung zur Schwenkachse (6) verläuft.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Spannbügel (5) einen Schwenk
bereich von 135 Winkelgraden aufweist.
5. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollennocken
(8) jeweils für den Stößelschlitz (11) und den Füh
rungsschlitz (10) unabhängig auf einem am Ende der
Stange (9) vorhandenen Bolzen gelagerte Rollen
(14, 15) aufweist.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß jeweils ein Rollenpaar (14, 15) auf den äuße
ren Enden des Bolzens (12) gelagert ist und daß im
Spannbügel (5) eine in den Stößelschlitz (11) ein
schneidende Ausnehmung (16) für die relative Schwenk
bewegung von Stange (9) und Spannbügel (5) vorhanden
ist.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (9)
durch einen druckmittelbeaufschlagbaren Kolben (6) be
tätigt wird.
8. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verschieben
des Rollennockens (8) in Öffnungsrichtung beim Über
gang vom Einspannbereich (11 a) in den Schwenkbereich
(11 b) aufgrund der Schlitzkrümmung ein Schlag auf den
Spannbügel (5) in Öffnungsrichtung erfolgt.
Priority Applications (1)
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DE19853528337 DE3528337A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Spannvorrichtung |
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DE19853528337 DE3528337A1 (de) | 1985-08-07 | 1985-08-07 | Spannvorrichtung |
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