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Verfahren zum Brennen von Zement u. dgl. im Schachtofen. Gegenwärtige
Erfindung betrifft ein neues Verfahren ,zum Brennen von Zement u.,dgl.
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Die ältesten bisher bekannten Verfahren wurden in der Weise durchgeführt,
daß in einem senkrecht stehenden, auf seinen Fundamenten fest aufruhenden Schachtofen
die meist geziegelte Rohmasse vermischt mit dein nötigen Brennstoff aufgegeben wurde.
Infolge des Brandes im Schachtofen trat die Verdampfung :des in der Rohmasse vorhandenen
Wassers, sodann die ICohlensäureaustreibung und schließlich die Sinterung ein, worauf
das fertiggebrannte Produkt am unteren Ende des .Schachtofens in meist bis zu kopfgroßen
Stücken (Lind auch in weit größerer zusammengeklink erter Form abgezogen %v@urde.
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Mit den .zunehmenden Anforderungen :der Technik konnte der :Schachtofen
indes sich schon -aus dem Grunde nicht erfolgreich behaupten; weil der,Brand innerhalb
des Ofens so gut :wie gar nicht zu kontrollieren und zu beeinflussen .war und deshalb
die Gütedes erbrannten .Produktes, ganz :besonders wenn es sich um etwas schwer
.zu ibehandelnde Rohmaterialien handelte, minderwertig war. Es erwuchs ihm als Hauptkonkurrent
der Drehofen, der bis in die neueste Zeit seine Überragende Stellung behauptet hat,
zumal ;die Drehofenzemente, was Festigkeit und sonstige hydraulische -Eigenschaften
des Zementes anlangt, kaum @zu übertreffen sind.
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Der Drehofenzement verläßt, im Geigensatz zu .dem im Schachtofen:.erbrannten,
den Rotierer in Form verhältnismäßig kleiner -Kügelchen, meist von der Größe einer
Kugel von etwa ¢ bis 5 mm und darunter. :Die Zusammenballung der sinternden Rohmasse
zu Kugelformen .wird bei dem Drehofen dadurch begünstigt, daß das Material infolge
der Drehung der O,fen:wandung die äußere, geneigt gelagerte Ofensohle herabrutscht.
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Beim ruhenden Schachtofen dagegen wird die Kugelform nicht durch eine
derartige Bewegung der Rohrnasse begünstigt, sondern -der größte Teil des Gewichtes
des Rohmaterials lastet während -des Sintervorganges im Ofen in sich selbst, so
daß die Sinterung zu großen Klumpen vor sich geht. Dies hat zur Folge, daß die großen
Klumpen nicht scharf durchgebrannt sind, häufig sogenannten Schwachbrand, also Umgares
enthalten und infolgedessen vor der Vermahlung meist von Hand rvorzerkleinert werden
massen und außerdem einen erheblichen Verlust an Rohmaterialien mit sich bringen.
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Hierzu kommt schließlich neben anderen Gesichtspunkten noch der, daß
die Ausbeute der Drehöfen eine ,bedeutend .größere als die der Schachtöfen ist,
da bei letzteren der Ofengang durch das von selbst eintretende Nachsinken der sinternden
Röhmasse gegeben ist und in keiner Weise wesentlich beschleunigt werden kann.
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,Gegenwärtige Erfindung ist bestimmt, -die oben geschilderten Nachteile
des .Schachtofens zu beheben .und den in ihm erbrannten Zement dem Drehofenzement
bleichwertig zu machen.
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-Sie besteht darin, daß der .Schachtofen"d-er bisher ruhend Verwendung
fand, in Umdrehung versetzt wird, wobei die Drehung eine ständig umlaufende oder
unterbrochene sein kann. Der Rost des Schachtofens #befindet sich hierbei in gleicher
Weise in Ruhe wie bei den älteren .S,ahachtöfenkonstruktionen.
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Die Erfindung ist,durch die Zeichnung @beispielsweise dargestellt.
Es bezeichnet z den in üblicher Weise mit Futter versehenen
Schachtofen.
ruht indes nicht fest auf den Fundamenten, eondern mittels. Laufrollen 3 auf einer
Schienenbahn, so,daß er vermittels des Zahnradantriebes ¢ in eine :um seine senkrechte
Achse kreisende Drehurig versetzt .wverden kann. :Die Beschickung -des Robunaterials
erfolgt,durch :die :Gicht 5 und 6 in üblicher Weise, wobei :das Rohmaterial in Ziegelform
oder sonst geeigneter Aufbereitungs(wveise denn Schacht i übermittelt werden kann.
Das Brennmaterial kann, wie es bisher üblich war, derart eingesetzt werden, @daß
auf .eine .Schicht Material :eine Schicht Brennstoff kommt, oder es kann mit dem
Rohrraterial dem Ofen vermischt aufgegeben werden; auch ,kann eine Beheizung von
unten durch den Rost 2 hindurch erfolgen, und es können schließlich beide Befeuerungsarten
zusamrn:en ;angewendet werden.
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Jedenfalls ist bei den neuartigen Schachtöfen der Rost feststehend
gedacht.
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Während ;des Ofenganges ;befinden sich selbstverständlich die verschiedenen
im Ofen lagernden Schichten in den verschiedenen Zonen in voneinander abweichendem
Aggregatzustand. @so befindet sich im ibesonderen in der sogenannten Sinterzone
die Rohmasse in teigiger bis fast flüssiger Formt, :die nach oben und unten hin
in feste Substanz übergeht.
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Es wird demnach bei der Ofendrehung unter dem Druck .der gesamten
im Ofen lagern-,den Masse eine Verschiebung :der einzelnen Schichten gegeneinander
stattfinden, da letztere an der Ofendrehung naturgemäß teilnehmen.
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Diese Verschiebung ist infolge der geringen Reibung am stärksten an
:der Sinfierzone, so daß @dort, begünstigt durch :den Druck der :darüber lagernden
Masse, die Klinkenbildung begünstigt wird. Hierdurch wird einerseits die Leistung
des Ofens erhöht, anderseits aber bewirkt die Bewegung der Masse im Verein mit dem
auf ihr lastenden Druck, daß das fertig ;gebrannte Produkt in beschleunigter V#'eise
durch den. unteren festen Rost hindurchgetrieben wird, wodurch sich die Ofenausbeute
erhöht.
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Unter Umständen kann durch etwa in das Ofeninnere eingeführte eiserne
Stangen erreicht werden, daß Idas im Ofen lagernde Rohmaterial nicht durchgehends
an der Ofendrehung teilnimmt, sondern, :durch die Stangen aufgehalten, in verschiedenen
Höhenschichten verschieden stark zurückbleibt. @Anderseits ,kann, wenn. :diese ,Stangen
in eine kreisende, etwa -die Drehbewegung des Ofens überholende Bewegung versetzt
werden, dem Rohmaterial eine die Drehbewegung des Ofens ebenfalls überholende Geschwindigkeit
erteilt werden, :tim den Brennvorgang nach Belieben zii beeinflussen.
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Schließlich :kann diese Beeinflussung auch durch eine "besondere Gestaltung
des Ofeninnenraumes geschehen, die :durch Anbrinigung :einer konischen .Form evtl.
:unter Verwendung von Vorsprüngen oder Ausbauchungen der Ofenwandung eine wechselnde
Geschwindigkeit bei gleicher Drehgeschwindigkeit des Ofens erfahren und somit eine
eb.en@falls wvechselnd; Mitnahmegeschwindi.akeit auf :das Breni:aut ausüben kann.
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Durch alle .diese Maßnahmen kann im Gegensatz zu bisher bekannten
.Schachtöfen die Leistung wesentlich erhöht werden, so rlaß die Ofen selbst an Größe
verringert wer-,den können.
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Es sind zwar Schachtöfen bekannt gewor-#len, welche bei ruhendem Schacht
einen drehbaren Rost aufweisen. Diese Ofen haben indes fast :die gleichen Nachteile
der oben geschilderten älteren Bauart, und namentlich ist bei diesen Ofen die Gefahr
der :Brückenbildung vorhanden. Bei unregelmäßigem Ofengange nämlich kommt es vor,
.daß das Material sich über -dem Rost zu einer Brücke anstaut, .die ein weiteres
Nachrutschen der Rohmasse verhindert.
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Diese Gefahr ist !bei der neuen Ofenbauart aus dem Grunde - so .gut
wie ausgeschlossen, iweil infolge der Drehbewegung des Materials der Bildung :einer
Brücke entgegengewirkt wird. Sollte trotz alledern eine Brücke sich gebildet haben,
wird diese ebenfalls infolge der Drehbewegung von selbst wieder zerstört.
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Unter dem Druck der Masse und ihrer Bewegung ;gegeneinander -wird
:die Kugelbildung der Kliniker, wie ohne (weiteres einzusehen ist, in .vorteilhafter
Weise begünstigt.