<Desc/Clms Page number 1>
Drehrohrofen zur Herstellung eines Leichtgewichtaggregats
Die Erfindung betrifft einen Drehrohrofen zur Herstellung eines Leichtgewichtaggregats in Form von abgerundeten Körnern mit Blasenstruktur, in dem nasser plastischer Ton bis zum Schmelzpunkt gebrannt wird. Die abgerundeten Körner mit Blasenstruktur haben eine Grössenordnung von 0,5 bis 3 cm.
Nach dem Trocknen eines entsprechenden Tons wird dieser bis zur beginnenden Schmelzung erhitzt, wodurch im Innern des Tons zu einem Zeitpunkt, wo die Schmelzung beginnt, Gase gebildet werden, welche die einzelnen Tonstücke zum Aufschwellen bringen, so dass die Blasenstruktur entsteht.
Auf diese Weise ist es möglich, Erzeugnisse in Form von abgerundeten Körnern mit geringer Wasser- aufnahmefähigkeit und niedriger Rohwichte, z. B. um 300 kg/m3 herum, herzustellen. Ein solches Erzeug- nis ist z. B. geeignet als Füllstoff in Leichtbeton und zur Herstellung von leichten Ziegelsteinen und andern
Bauelementen, wobei z. B. Zement als Bindemittel verwendet wird. Eine wichtige Eigenschaft des be- treffenden Erzeugnisses ist seine hervorragende Isolationsfähigkeit gegenüber Wärme, Kälte und Schall so- wie seine im Verhältnis zur niedrigen Rohwichte auffällig grosse Druckfestigkeit.
Es ist bekannt, dass man ähnliche Erzeugnisse durch Einfüllen von Ton z. B. in Form von kleinen Ku- geln in einen Trocken-und Brennofen, der einer Drehofenanlage zum Brennen von Portlandzement ent- spricht, herstellen kann.
Es ist auch bekannt, den nassen Ton in Form von Klumpen oder Flocken ohne besondere Gestalt in eine solche Drehofenanlage einzuführen, wobei der Ton in einem in der Ziegelindustrie verwendeten
Knetwerk vorbehandelt sein kann. Dem Ton können besondere Stoffe beigemischt sein, die zur Regelung der Schmelzung und/oder der Gasentwicklung dienen.
Der Drehofen, der in diesem Fall verwendet wird, kann mit grossem wirtschaftlichem Vorteil in selb- ständig rotierende Zonen -mit regelbarer Drehzahl, z. B. in einen Trockenofen und in einen Brennofen, aufgeteilt sein.
Es ist ebenso bekannt, in der Trockenzone und in der Brennzone der Drehofenanlage metallische oder keramische Leit-, Rühr-und Verzögerungskörper einzubauen.
In der Trocken-oder Kalzinierzone der Drehrohrofenanlage findet an den äusseren Oberflächen- schichten der Klumpen eine starke Wasserabgabe statt, so dass das Innere der Tonklumpen unbeeinflusst bleibt.
Die Erfindung beruht auf der Beobachtung, dass ein Tonklumpen, wenn er diesem Trocken- oder
Kalzinierungsprozess unterworfen wird, nur rein oberflächlich trocknet, u. zw. auf eine solche Weise, dass sich die Oberflächenschicht in Stücke aufteilt, die sich allmählich vom nassen Innern des Tonklumpens lösen. Zur Erzielung des gewünschten Erzeugnisses ist es wichtig, dass die Abblätterung der Oberflächenschichten in Stücken passender Grösse erfolgt.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass in der Trocken-oder Kalizinierzone der Anlage, z. B. kreuz-, zylinder-oder kegelförmige Roste oder Siebe eingebaut sind, deren Stababstand bzw. Maschenweite zumindest den Durchtritt von Tonkörnern der gewünschten Grösse in die benachbarte Zone gestatten, während die grösseren Tonkörnersolange zurückgehalten werden, bis sie auf die erwünschte Grö- sse zerfallen. Die Erfindung besteht auch darin, dass das Brenngut auf der Innenseite des zylinderförmigen im Ofen konzentrisch angeordneten Siebes aufgebbar ist und nur die Körner gewünschter Grösse in den Ringraum zwischen dem zylinderförmigen Sieb und dem Mantel fallen.
Erfindungsgemäss ist es auchmög-
<Desc/Clms Page number 2>
lieh, dass die Roste oder Siebe aus quer zum Ofeninneren aufgestellten perforierten Wänden bestehen, z. B. die Form eines mit der Spitze gegen die Brennzone des Ofens zeigenden Kegels aufweisen und even- tuell mit einem zentralen Loch versehen sind.
Diese eingebauten Organe fördern zugleich die Wasserabgabe des Tons, da bekanntlich ein wesent- ilicher Teil der in den Rauchgasen enthaltenen Wärme nicht direkt auf das Trockengut, sondern auf dieses durch Berührung mit dem Ofeninnem übertragen wird. Bekanntlich fördert man oft diese Wärmeübertra- gung durch eine Vergrösserung der Innenfläche des Ofens, z. B. durch Einbau von Ketten. Dies kann auch bei dem erfindungsgemässen Ofen erfolgen. Die erfindungsgemäss eingebauten Organe wirken wärmeüber- tragend und fördern die folgende Aufteilung des Tons in die erwünschten Stücke.
Eine besonders zweckmässige erfindungsgemässe Ausgestaltung solcher Roste ist in der Zeichnung ge- zeigt, in der Fig. 1 einen Längsschnitt der Trockenzone in einer Ausführungsform für eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Ofenanlage, Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. l, Fig. 3 einen
Querschnitt nach der Linie llI-IIl in Fig. l, Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 1, Fig. 5 einen Längsschnitt durch das Einfüllende des Ofens mit eingebautem Mantel, und Fig. 6 dasselbe im Quer- schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5 zeigen.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, bestehen die eingebauten Roste oder Siebe aus Kreuzen 1, die das Innere des Ofens in Sektoren, z. B. Quadranten, aufteilen. Ferner bestehen sie aus einem Zylinder 2, der aus kreisrund verlaufenden Stahlstäben aufgebaut ist, die zusammen wie ein Zylindersieb wirken, und schliesslich können sie aus einem aus kreisrunden Ringen aufgebauten Kegel 3 bestehen, der mit der Spitze gegen das Brenngut-Austrittsende des Ofens zeigt. Der Zylinder 2 könnte auch aus längsgerichteten Stä- ben aufgebaut sein.
Ausser mit diesen Rosten kann der Ofen auf an sich bekannte Weise an passenden Stellen mit Ketten versehen sein. Er kann weiterhin mit Anstaukörpern verschiedener Art versehen sein, z. B. in Form von schräggestellten Schaufeln, die von der Innenwand des Ofens hervorspringen.
Zur Erzielung einer regelmässigen Beschickung der verschiedenen Zonen des Ofens ist es wichtig, dass der frisch eingefüllte nasse Ton nicht in der Nähe des Einfüllende an der Ofenwandung klebt, wo der Ton besonders nass ist und besonders grosse Klumpen bildet, die sich hin und wieder lösen und dadurch die re- gelmässige Beschickung des Ofens weiter vorne verhindern. Diesen Nachteil vermeidet man durch ein weiteres Merkmal der Erfindung, nämlich dadurch, dass in diesem Ofenende konzentrisch in passender
Entfernung von der Ofenwandungein Mantel aus wärmeleitendem Material, z. B. Stahlblech in Form eines Zy- linders oder eines schlanken Kegels eingebautwird. Dabei können die Rauchgase 5 vor dem Austritt aus dem
Ofen sowohl durch das Innere dieses Mantels als auch um ihn herum streichen.
Der Ton 6 wird in diesen Mantel gefüllt, dessen Temperatur von den um den Mantel streichenden Rauchgasen so hoch gehalten wird, dass die
Klebneigung des Tons herabgesetzt wird. In der Zeichnung ist dieser Mantel mit 4 bezeichnet.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Drehrohrofen zur Herstellung eines Leichtgewichtaggregats in Form von abgerundeten Körnern mit
Blasenstruktur, in dem nasser plastischer Ton bis zum Schmelzpunkt gebrannt wird, dadurch gekennzeich- net, dass in der Trocken- oder Kalzinierzone der Anlage, z. B. kreuz-, zylinder-oder kegelförmige Roste oder Siebe eingebaut sind, deren Stababstand bzw. Maschenweite zumindest den Durchtritt von Tonkör- nern der gewünschten Grösse in die benachbarte Zone gestatten, während die grösseren Tonkömer so lange zurückgehalten werden, bis sie auf die erwünschte Grösse zerfallen.