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Großpressen-Holzschleifer. Als die Holzschleiferei sich entwickelte,
war jeder Stein mit nur einer absatzweise umgesteuerten Presse versehen. Um die
Leistung zu vergrößern und zu verbessern, wurde dann im Laufe der Zeit die Breite
des Steines vergrößert und jeder Stein mit mindestens zwei bis drei Pressen versehen,
damit die beim Füllen einer Presse frei werdende Kraft auf die anderen Pressen übertragen
wird und so nachteilige Belastungsschwankungen vermieden werden können.
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Es sind auch Schleifer mit nur einer einzigen großen Presse vorgeschlagen,
die so eingerichtet ist, daß das Schleifgut dem Stein stetig zugeführt wird, so
daß die zeitweise Füllung der Presse fortfällt. Diese Schleifer haben aber in der
Praxis keinen Anklang gefunden, weil es schwierig ist, das Holz dem Schleifstein
gleichmäßig und unter dauernd gleichbleibendem Druck zuzuführen, dann aber auch,
weil diese Schleifer häufige Ausbesserungen und großen Stoffaufwand erfordern.
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Bei allen bisher bekannten Schleifern wurde jeder Schleifstein für
sich angetrieben. Demgegenüber besteht die Erfindung im wesentlichen darin, daß
mehrere Schleifer mit je einer unterbrochen arbeitenden Presse für jeden Stein zu
einer Gruppe mit gemeinsamem Antrieb und gemeinsamer Regelung des Pressenvorschubes
zusammengefaßt werden.
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Dies hat den Vorteil, daß große Pressen mit breiten Schleifflächen
benutzt werden können, die einen wesentlich höheren Pressendruck gestatten, als
er bei den gewöhnlichen Schleifern für einen guten Stoff zulässig ist.
Eine
einzige große Presse kann daher bei i m Schleifholzlänge dauernd iooo P. S. urd
eire Schleiferzusammenstellung mit drei Steinen bis zu 3 ooo P. S. aufnehmen, wofür
bisher drei Schleifer mit je drei.Pressen, insgesamt also neun Pressen, notwendig
waren. Der neue Großpressenholzschleifer ergibt also einen wesentlich geringeren
Aufwand sowohl an Baustoff als auch an Bedienung. Da die einzige senkrechte Presse
an jedem Stein eine große Höhe erhalten und dementsprechend einen großen Holzvorrat
aufnehmen kann, erfolgt die Füllung der Presse viel seltener als bei den gewöhnlichen
Mehrpressenschleifern, was wiederum von gutem Einfluß auf den gleichmäßigen Stoff
ist und die Bedienung erheblich vermindert.
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In der Zeichnung sind in den Abb. i bis d. verschiedene Anordnungen
von Einpressenschleifern veranschaulicht. Allen diesen Anordnungen gemeinsam ist
die Verbindung einer Anzahl von Einpressenschleifern mit einer einzigen Kraftquelle,
welche infolge der bereits erwähnten Vorschubregelung der Pressen stets voll belastet
wird. Es ist aber auch möglich, jedem Einpressenschleifer einen besonderen überlastbaren
Antriebsmotor zu geben und sämtliche Motoren als Ganzes durch einen gemeinsamen
Regler derart zu beeinflussen, daß die gesamte zur Verfügung stehende Kraft durch
die gerade belasteten Motoren stets voll ausgenutzt wird.
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In Abb. = und z ist eine Schleiferanlage mit drei Steinen und Großpressen
von gewöhnlicher Höhe veranschaulicht. Es bietet aber keine Schwierigkeit, diese
Pressen durch Erhöhung um ein Mehrfaches für die Aufnahme eines großen Holzvorrates
geeignet zu machen, wie sich die einzige Großpresse für jeden Stein bei gleichzeitiger
Hintereinanderschaltung und gemeinsamer Regelung mehrerer Steine ohne weiteres auch
auf die Schleifer mit selbsttätiger Pressenfüllung sinngemäß übertragen läßt.
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Abb. i zeigt die Bauart des neuen Groß-' pressen-Holzschleifers im
Längsschnitt, Abb. 2 zeigt einen Querschnitt durch drei hintereinander angeordnete
und von einer g-meiüsamen Kraftquelle q betriebene Großpressen-Holzschleifer. Der
Schleifstein a ist mittels der Stirnscheiben b auf der Welle c befestigt. Der Preßkasten
d wird durch die Querstücke e,
die mit dem Gestell f verschraubt sind,
geführt. Der Kolben h des Preßzylinders g wird durch regelbaren Luft- oder Wasserdruck
vorbewegt, und dieser Druck wird mittels der Kolbenstange i auf die Preßplatte
k übertragen, die ihrerseits das Schleifholz l an den Stein a preßt.
Ein Zwischenstück m zwischen Preßzylinder g und -Preßkasten d macht die Stopfbüchsen
iz der Kolbenstange i zugänglicfi. Die Steuerung der Presse kann auf beliebige Art
vor sich gehen.
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Wie aus Abb. i ersichtlich, läßt die einzige Presse für jeden Stein
die Verwendung eines einseitig offenen Pressengestelles f zu, so daß zum Steinwechsel
jeweils nur die Klappschraube o zu lösen ist, worauf der Stein mittels eines Kranes
bequem seitlich ausgefahren werden kann. Es bedeutet dies einen weiteren Vorteil
gegenüber den gewöhnlichen Mehrpressenschleifern, bei denen die Pressen über die
ganze obere Hälfte des Steines verteilt sind, und bei denen beim Steinwechsel die
Pressengestelle samt den an ihnen befindlichen Preßkästen, Zylindern usw. abgehoben
werden müssen, ehe der Steinwechsel vor sich gehen kann.
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In Abb. 3 ist eine Anordnung dargestellt, bei der die Achsen c der
Schleifersteine a parallel liegen und durch Stirnräder P miteinander und mit dem
gemeinsamen Antriebsmotor q gekuppelt sind.
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Abb. q. zeigt eine andere Anordnung, bei der die Achsen c der Schleifersteine
a ebenfalls parallel liegen und mittels der Scheiben r, auf welche Riemen, Seile,
Stahlbänder o. dgl. treiben, mit dem gemeinsamen Antriebsmotor q verbunden werden.
Die Regelung des Schleifdruckes der Großpressen erfolgt bei den .lnordnungen nach
Abb. i bis q durch einen Schleiferregler bekannter Art.