DE3524983A1 - Verfahren zum herstellen von bandfoermigen siliziumkristallen mit horizontaler ziehrichtung - Google Patents
Verfahren zum herstellen von bandfoermigen siliziumkristallen mit horizontaler ziehrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
bandförmigen Siliziumkristallen für Halbleiterbauelemente,
insbesondere für Solarzellen, bei dem ein gegenüber der
Siliziumschmelze resistenter Trägerkörper in horizontaler
oder nahezu horizontaler Richtung tangierend über die in
einer Wanne befindliche Schmelze gezogen und mit Silizium
beschichtet wird, wobei der Trägerkörper zugleich Kristallisationskeim
für den Aufbau des kristallinen Siliziumbandes
ist.
Ein solches Verfahren sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens wird in der deutschen Patentanmeldung
P 34 28 257.2 vorgeschlagen. Dabei werden als
Trägerkörper und Kristallisationskeimbildner für die Beschichtung
in Ziehrichtung parallel laufende Fäden aus
Graphit, graphitiertem Quarz oder Siliziumcarbid verwendet
und die Schmelzenwanne so dimensioniert, daß ihre
Länge mindestens so groß ist wie die Kontaktlänge, die
sich aus der Verweildauer und der Ziehgeschwindigkeit ergibt.
Die Ziehrichtung wird im Winkel α 10° gegen die
Horizontale geneigt eingestellt.
Ein Problem entsteht dadurch, daß das Abziehen des Kristallbandes
in nahezu horizontaler Richtung erfolgen muß.
Dabei kann die Schmelze von der kristallisierenden Siliziumschicht
über den Schmelzwannenrand mitgezogen werden.
Wenn dies geschieht, treten Wachstumsstörungen an der Unterseite
der Schicht auf. Außerdem besteht die Gefahr,
daß dadurch die Schmelze ausläuft und es deshalb zu einer
Unterbrechung des kontinuierlichen Ziehprozesses kommt.
Darüber hinaus können durch das Auslaufen der Schmelze
die Heizeinrichtungen für die Schmelzwanne zerstört werden.
Aus einem Bericht von Bates und Jewett aus den Proceedings
of the Flat-Plate Solar Array Project Research Forum on
the High-Speed Growth and Characterization of Crystals
for Solar Cells, 25. bis 27. Juli 1983, Port St. Lucie,
Florida, auf den Seiten 297 bis 307, ist bekannt, zur
kontinuierlichen Herstellung von Siliziumbändern ohne
Trägerkörper mit Geschwindigkeiten bis zu 80 cm/min (sogenanntes
LASS-Verfahren = low ªngle silicon sheet) zur
Vermeidung des Mitziehens von Siliziumschmelze Abschabvorrichtungen
(sogenannte scraper) aus Quarz zu verwenden
(siehe Fig. 1 und 2).
Nachteile solcher Vorrichtungen sind, daß Quarz bei der
hohen Temperatur der Siliziumschmelze (ungefähr 1420°C)
nicht formstabil ist. Dazu kommt, daß der Quarz-Scraper
im Laufe des Prozesses mit Silizium bedeckt wird und dann
keine Barriere für Silizium mehr darstellt.
Die Aufgabe, die der Erfindung zugrundeliegt, besteht nun
darin, ein Verfahren anzugeben, bei dem ein kontinuierliches
horizontales Bandziehen (web-Verfahren) mit hohen
Ziehgeschwindigkeiten möglich ist, ohne daß Siliziumschmelze
mit der kristallisierenden Schicht über den
Schmelzwannenrand hinausgezogen wird.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß in das in Ziehrichtung im
Bereich des Schmelzwannenrandes liegende Ende der Schmelze
mittels Zuführungen ein elektrischer Strm J in paralleler
Richtung zum Schmelzenmeniskus von einer solchen
Größe geleitet wird, daß die von einem senkrecht dazu stehenden
Magnetfeld mit der Flußdichte B ausgeübte Kraft F
den Schmelzenmeniskus stabilisiert.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Durchführung des Verfahrens kann beispielsweise mit
der in der deutschen Patentanmeldung P 34 28 257.2 vorgeschlagenen
Vorrichtung erfolgen, welche durch die erfindungsgemäße
Maßnahme, beispielsweise durch die in den Unteransprüchen
beanspruchten Stromzuführungen bzw. Elektromagneten
ergänzt wird.
Die Erfindung nützt die hohe elektrische Leitfähigkeit
(12000 Ohm-1 cm-1) des flüssigen Siliziums aus, die um
etwa einen Faktor 20 über dem Wert von festem Silizium
bei der gleichen Temperatur liegt (zum Vergleich sei angegeben,
daß das Verhältnis der Leitfähigkeiten flüssig/
fest am Schmelzpunkt für Metalle kleiner 1 ist).
Folgende Überlegungen, die zu der Erfindung geführt haben,
werden anhand der Fig. 1 und 2, welche in schematischer
Darstellung das horizontale Bandziehen gemäß der Erfindung
darstellen, noch näher erklärt. Leitet man über Zuführungen
1 einen Strom J durch die in einer Wanne 2 befindliche
Schmelze 3, so kann man mittels eines senkrecht dazu
stehenden Magnetfeldes B (siehe parallele Pfeile) auf
die Schmelze 3 eine Kraft ausüben. Hierdurch ist es möglich,
den vorderen Meniskus 4 zu stabilisieren und damit
zu verhindern, daß die Schmelze 3 mit der sich bewegenden
kristallisierenden Siliziumschicht 5 über den Wannenrand 2
mitgezogen wird.
Zur Abschätzung der erforderlichen Größe von Strom und
Magnetfeld wird die Kraft F betrachtet, die ein Magnetfeld
mit der magnetischen Flußdichte B auf einen vom
Strom I durchflossenen Leiter der Länge l ausübt:
F = I · l · B für I ┴ B
F = I · l · B für I ┴ B
Einige nach dieser Gleichung berechnete Werte finden
sich in folgender Tabelle: (1 = 5 cm)
Wird der Strom I der Schmelze 3 so zugeführt, daß er
parallel zum und in unmittelbarer Nähe des Meniskus 4
fließt, und stehen die Feldlinien des Magnetfelds B
senkrecht dazu, wobei Feld und Strom so gerichtet sind,
wie es in Fig. 1 gezeichnet ist, dann wirkt die Kraft F
auf den Meniskus 4 rücktreibend, das heißt, stabilisierend.
Die Drucke, die am Meniskus 4 einer Anordnung gemäß Fig. 1
auftreten können, betragen höchstens einige
pond/cm2. Die Meniskusfläche wird als Rechteck aus der
Meniskusbreite = 5 cm und der Meniskushöhe von beispielsweise
0,5 cm zum 2,5 cm2 abgeschätzt. Damit errechnet sich
für die Kraft, die zur Stabilisierung auf die Meniskusfläche
4 ausgeübt werden muß, ein Wert von etwa 7,5 p.
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß hierzu zum Beispiel
eine magnetische Induktion B = 200 G und eine Stromstärke
I = 100 A ausreichen.
Bei der Zuführung des Stroms I zur Schmelze 3, 4 ist zu
beachten, daß der Schmelze 3 durch die Zuleitungen 1
kein Wärme entzogen wird. Dies würde bei dem geringen
Unterschied zwischen Schmelztemperatur und Erstarrungstemperatur
zum Festwerden des kristallisierenden Siliziumbandes
5 und damit zur Unterbrechung des Ziehprozesses
führen. Die Zuleitungen 1, die zweckmäßigerweise aus
hochreinem Kohlenstoff (zum Beispiel Spektralkohle) bestehen
oder einen Pyrocarbon- oder SiC-Überzug haben,
müssen daher im Querschnitt so bemessen werden, daß sie
durch die Joulsche Wärme des Stromes I auf die Temperatur
der Schmelze 3 gebracht werden. Bei hochreinem Kohlenstoff
und einem Stromfluß I von 100 A muß der Durchmesser
der Zuleitungen 1 zum Beispiel 2 mm betragen.
Mit dem Bezugszeichen 6 ist der zu beschichtende Trägerkörper,
zum Beispiel ein Carbonfasergewebe, und mit dem
Pfeil 7 die Ziehrichtung bezeichnet.
Fig. 2: Die Erzeugung des Feldes B kann sowohl durch
einen Elektromagneten, wie auch durch einen zweiten Leiter
10 außerhalb der Schmelze 3, 4 geschehen. Auf den
Strom I 1 in der Schmelze 3, 4 wirkt dann das vom Strom I 2
des zweiten Leiters 10 an der Stelle des ersten Leiters 1
erzeugte Magnetfeld mit der Kraft F. Es gilt:
wobei a der Abstand und l die Länge der Leiter (= Schmelzbreite)
ist. Mit den Annahmen l = 5 cm = 0,05 m, l = 5 mm = 0,005 m ergibt sich
F = 2 × 10-6 ·I 1 · I 2 N (= Newton)
Für I 1 = I 2 = 100 A ergibt sich
F = 2 × 10-2 N ≈ 2 p. (pond).
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen von bandförmigen Siliziumkristallen
für Halbleiterbauelemente, insbesondere
Solarzellen, bei der ein gegenüber der Siliziumschmelze
resistenter Trägerkörper in horizontaler oder nahezu
horizontaler Richtung tangierend über die in einer Wanne
befindliche Schmelze gezogen und mit Silizium beschichtet
wird, wobei der Trägerkörper zugleich Kristallisationskeim
für den Aufbau des kristallinen Siliziumbandes ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in
das in Ziehrichtung (7) im Bereich des Schmelzwannenrandes
(2) liegende Ende der Schmelze (3) mittels Zuführungen
(1) ein elektrischer Strom J in paralleler Richtung zum
Schmelzenmeniskus (4) von einer solchen Größe geleitet
wird, daß die von einem senkrecht dazu stehenden Magnetfeld
mit der Flußdichte B ausgeübte Kraft F den Schmelzenmeniskus
(4) stabilisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Stromzuleitungen (1, 10)
verwendet werden, die aus hochreinem Kohlenstoff bestehen
oder einen Überzug aus Pyrocarbon oder Siliziumcarbid
aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß Stromzuführungen (1)
verwendet werden, die bezüglich ihres Querschnitts so dimensioniert
sind, daß sie durch die Joule'sche Wärme des
Stromes J auf die Temperatur der Schmelze (3, 4) gebracht
werden können.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die Erzeugung des Magnetfeldes im Bereich des Schmelzenmeniskus
(4) ein Elektromagnet verwendet wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß für
die Erzeugung des Magnetfeldes im Bereich des Schmelzenmeniskus
(4) ein zweiter Stromleiter (10, J 2) außerhalb
der Schmelze (3) verwendet wird, der sich mit einem auf
die Länge l der stromdurchlässigen Schmelze (3, 4) angepaßten
Abstand a vom ersten Leiter (J 1) befindet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Verhältnis l:a auf
ungefähr 10:1 eingestellt wird, wenn der Strom von J 1
und J 2 ca. 100 A beträgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853524983 DE3524983A1 (de) | 1985-07-12 | 1985-07-12 | Verfahren zum herstellen von bandfoermigen siliziumkristallen mit horizontaler ziehrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19853524983 DE3524983A1 (de) | 1985-07-12 | 1985-07-12 | Verfahren zum herstellen von bandfoermigen siliziumkristallen mit horizontaler ziehrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3524983A1 true DE3524983A1 (de) | 1987-01-22 |
Family
ID=6275648
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19853524983 Withdrawn DE3524983A1 (de) | 1985-07-12 | 1985-07-12 | Verfahren zum herstellen von bandfoermigen siliziumkristallen mit horizontaler ziehrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3524983A1 (de) |
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- 1985-07-12 DE DE19853524983 patent/DE3524983A1/de not_active Withdrawn
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