DE3524389A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung zahntechnischer gussobjekte - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung zahntechnischer gussobjekteInfo
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- A61C—DENTISTRY; APPARATUS OR METHODS FOR ORAL OR DENTAL HYGIENE
- A61C13/00—Dental prostheses; Making same
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen
zahntechnischer Gußobjekte nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Ver
fahrens nach Patentanspruch 2.
Erfahrungsgemäß kommt es beim Gießen zahntechnischer
Gußobjekte in Gießmuffeln immer wieder zu Gußfehlern, ins
besondere in Form von in den Gußobjekten auftretenden Schrumpf
lunkern. Der Grund dafür ist, daß häufig die in den vergleichs
weise dünnen Zuführkanälen zu dem Formhohlraum befindliche
Metallschmelze schneller erstarrt als diejenige im Formhohl
raum.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb,
ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe sichergestellt wird, daß eine Erstarrung der Metall
schmelze in den Zuführkanälen zu den Formhohlräumen der Gieß
muffel erst dann erfolgt, wenn die Metallschmelze in den
Formhohlräumen bereits erstarrt ist, das Auftreten von Schrumpf
lunkern in den Gußobjekten also vermieden wird. Die Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich verfahrensmäßig aus den kennzeich
nenden Merkmalen des Patentanspruchs 1, vorrichtungsmäßig aus
den kennzeichnenden Merkmalen der Unteransprüche.
Mit der Erfindung wird also die Abkühlung der in
der Gießmuffel befindlichen Metallschmelze zwangsweise so
gerichtet, daß mit Sicherheit zuerst die Schmelze in den Form
hohlräumen erstarrt, worauf erst die Schmelze in den Zuführ
kanälen erstarren kann. Damit werden etwaige Schrumpflunker in
die Zuführkanäle verlegt, wohingegen die Gußobjekte lunker
frei bleiben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch
eine Gießmuffel,
Fig. 2 schematisch einen Vertikalschnitt durch
eine Schleuderguß-Zentrifuge unmittelbar
vor dem Gießvorgang, und
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Fig. 2 unmittelbar nach
dem Gießvorgang.
In Fig. 1 ist eine übliche Gießmuffel 10 zylindrischer
Gestalt dargestellt, die aus einem metallischen Muffelring 11,
einer an der Innenfläche des Muffelrings angebrachten Isolier
schicht 12, beispielsweise aus Glas- oder Steinwolle, und einer
Formmasse 13 besteht. Die Formmasse 13 weist Hohlräume auf,
nämlich Zuführkanäle 14 und Formhohlräume 15. Mit 16 ist die
eingefüllte Metallschmelze bezeichnet. Die Gießmuffel 10 steht
auf einer Metallplatte 17, vorzugsweise Kupferplatte, an die
sich eine Platte 18 aus wärmeisolierendem Material, beispiels
weise Glas- oder Steinwolle, anschließt.
Üblicherweise wird nun beim Gießen so vorgegangen,
daß die Muffel 10 zunächst auf eine Temperatur zwischen 750
und 1100°C vorerhitzt, dann auf eine Unterlage abgestellt
und daraufhin mit der eine Temperatur zwischen 1200 und 1500°C
aufweisenden Metallschmelze gefüllt wird. Anschließend erfolgt
ein Abkühlenlassen der Muffel mit eingefüllter Metallschmel
ze, wobei die Metallschmelze mit sinkender Temperatur erstarrt.
Durch die Mantelisolierung 12 ergibt sich zwar eine gewisse
Richtung des Temperaturgradienten zu der mehr oder minder
wärmeleitenden Unterlage, jedoch kommt es trotzdem in vielen
Fällen vor, daß die Schmelze in den meist dünnen Zuführkanä
len früher erstarrt als in den Formhohlräumen 15, mit der
Folge der Gefahr der Entstehung von Schrumpflunkern in den Guß
objekten.
Gemäß der Erfindung wird nun aber so vorgegangen,
daß die vorerhitzte Gießmuffel zunächst auf die Isolier
platte gestellt und dann unmittelbar vor oder mit dem Ein
gießen der Metallschmelze auf die Metallplatte 17 umgesetzt
wird, die vorher stark abgekühlt worden ist. Damit ergibt
sich nun eine starke Ausrichtung des Temperaturgradienten
zur Platte 16 hin, mit der Folge, daß zuerst die in den Form
hohlräumen 15 befindliche Schmelze erstarrt und dann erst
eine Erstarrung der Schmelze in den Zuführkanälen 14 erfolgt.
Damit aber treten etwaige Schrumpflunker in den Zuführkanälen
und nicht in den Gußobjekten auf. Die Gefahr von Gußfehlern
wird damit beträchtlich reduziert.
Selbstverständlich ist es nicht zwingend erforder
lich, die vorerhitzte Gießmuffel 10 vor dem eigentlichen Gieß
vorgang auf einer Isolierplatte, also der Platte 18 abzustel
len, insbesondere dann nicht, wenn zwischen Vorerhitzungs
vorgang und Gießvorgang nur eine sehr kurze Zeitspanne be
steht. Das Abkühlen der Kühlplatte 17 kann durch Eintauchen
in oder Übersprühen mit Kaltwasser, flüssiger Kohlensäure,
flüssiger Luft, in einem Kühlschrank oder dergleichen erfolgen. Es ist aber
auch möglich, die Kühlplatte 17 mit einem Netz von inneren Kanälen
zu versehen und die Kühlflüssigkeit dann durch diese Kanäle
hindurchzuleiten, was den Vorteil erbringt, daß der Kühleffekt
während des gesamten Abkühlvorgangs erhalten bleibt.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 3
erfolgt der Gießvorgang in einer Schleuderzentrifuge. Dabei
ist mit 20 ein Rotationsarm bezeichnet, der über eine Welle
21 von einem Motor 22 in Umdrehung versetzbar ist. Auf dem
Rotationsarm 20 ist ein Schmelztiegel 23 angebracht, der von
einer Induktionsspule 24 umgeben ist. Der Rotationsarm 20
ist weiterhin mit einem Lager 25 zur liegenden Aufnahme einer
Gießmuffel 26 versehen, wobei das Lager 25 so ausgeführt ist,
daß es nur eine geringe Wärmeleitfähigkeit besitzt. Die Muf
fel 26 ist ähnlich derjenigen des Ausführungsbeispiels von
Fig. 1 aufgebaut. Im Bereich des freien Endes des Rotations
arms 20 ist ein Schiebemagazin 27 angebracht, das drei Kam
mern gleicher Größe besitzt, wobei sich in der ersten Kammer
eine Kühlplatte 28 und in der zweiten Kammer eine Isolier
platte 29 befindet, während die dritte Kammer leer ist. Zu
nächst wird in den Schmelztiegel 23 das zu vergießende Metall
eingebracht und mittels der Induktionsspule 24 geschmolzen.
Während des Schmelzvorgangs wird die vorerhitzte Gießmuffel
26 auf das Lager 25 aufgesetzt, wobei der Boden der Gießmuf
fel 26 die in der mittleren Kammer des Magazins 27 befindliche
Isolierplatte 29 leicht berührt oder einen kleinen Abstand
dazu einhält, entsprechend der in Fig. 2 dargestellten Posi
tion. Anschließend wird die vorgekühlte Kühlplatte 28 in die
oberste Kammer des Magazins 27 eingesetzt. Sobald diese Vor
gänge erfolgt und das Metall im Schmelztiegel 23 vollständig
geschmolzen ist, wird der Motor 22 eingeschaltet und setzt
damit den Zentrifugalarm 20 in Rotation. Damit beginnt die
im Tiegel 23 befindliche Metallschmelze in die Gießmuffel 26
einzuschießen; dieser Augenblick ist in Fig. 2 gezeigt. Nun
mehr werden mittels einer nicht gezeichneten Mechanik die
Isolierplatte 29 und die Kühlplatte 28 im Magazin 27 nach
unten bewegt, derart, daß sich die Isolierplatte 29 in der
untersten Kammer und die Kühlplatte 28 in der mittleren,
der Gießmuffel 26 benachbarten Kammer befindet, welcher Zu
stand in Fig. 3 dargestellt ist. Durch die am Boden der
Gießmuffel 26 anliegende Kühlplatte 28 wird wiederum ein stark
gerichteter Temperaturgradient der Abkühlung der in der Gieß
muffel 26 befindlichen Metallschmelze erreicht, ähnlich wie
beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, mit der Folge einer Ver
hinderung von Schrumpflunkern in den Gußobjekten. Sobald die Schmel
ze in der Gießform 26 erstarrt ist, wird die Schleuderzentrifuge
angehalten und die Gießmuffel 26 kann zum Zweck ihrer endgül
tigen Abkühlung auf einer größeren Kühlplatte abgestellt werden.
Selbstverstandlich ist der angegebene Zeitablauf nur
als Beispiel aufzufassen; der exakte Zeitpunkt des Beginns
des Schmelzvorgangs im Tiegel 23, des Aufsetzens der vorer
hitzten Gießmuffel 26 und der Verschiebung der Kühlplatte 28
zur Gießmuffel 26 hängt von den jeweiligen Gießbedingungen ab.
Wesentlich ist aber, daß die Kühlplatte 28 den Boden der Gieß
muffel tatsächlich berührt; dies wird beispielsweise durch
eine geringfügig größere Dicke der Kühlplatte 28 gegenüber der
Isolierplatte 29 erreicht oder aber dadurch, daß das Lager
25 eine geringe Bewegung der Gießmuffel radial nach außen er
laubt, die Gießmuffel 26 also bei rotierendem Arm 20 durch die
Zentrifugalkraft gegen die Kühlplatte 28 gedrückt wird. Für die
Ausbildung der Kühlplatte und deren Abkühlung gilt das, was
bereits bei Erläuterung des Ausführungsbeispiels von Fig. 1
gesagt worden ist. Die Kühlplatte 28 soll also vorgekühlt
und dann in das Magazin 27 eingesetzt oder aber mit einer be
sonderen Kühleinrichtung versehen werden, die einen dauern
den Verbleib der Kühlplatte 28 im Magazin 27 erlaubt. Bezüglich
der erwähnten Unterlage für die Endabkühlung der aus der Schleu
derzentrifuge entnommenen Gießmuffel ist noch hinzuzufügen,
daß auch diese eine Kühlplatte sein soll.
Bei einem praktischen Versuch hat sich ergeben, daß
nach dem Einschalten der Schleuderzentrifuge bei ungefähr
1/8 Umdrehung des Rotationsarms die Gießmuffel infolge der
Zentrifugalkraft bereits eine feste Berührung mit der Kühl
platte hat und daß nach etwa 1/3 Umdrehung der Einfüllvor
gang der Gießmuffel beendet ist. Dabei ist darauf hinzuwei
sen, daß diese Vorgänge in Bruchteilen von Sekunden ablaufen.
Selbstverständlich kann die Erfindung zahlreiche
Abwandlungen erfahren, insbesondere was Art und Kühlung der
Kühlplatte sowie Konstruktion und Mechanik des Magazins be
trifft. Auch ist die Erfindung nicht nur bei den erläuterten
Gießverfahren anwendbar, sondern auch bei anderen Gießverfahren,
etwa dem Vakuum-Saugguß oder dem Vakuum-Druckguß. Die An
ordnung der Kühlplatte hängt von der Konstruktion der jeweils
verwendeten Gießmaschine ab. So wird beispielsweise bei
einer Gießmaschine mit Vakuum-Druckbeaufschlagung in dem
Moment, wenn das aus Schmelzrohr und Muffel bestehende System
zu kippen beginnt, die Kühlplatte entriegelt und mit der
Muffel in Kontakt gebracht. Schließlich ist es auch möglich,
zwischen Muffel und Kühlplatte eine Isolierplatte anzuordnen
und diese dann im geeigneten Moment zu entfernen, so daß die
Kühlplatte mit der Muffel in Kontakt kommt.
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen zahntechnischer Gußob
jekte unter Verwendung einer einen Formhohlraum und sich
an einer Seite des Formhohlraums befindender und in diesen
öffnender Zuführkanäle aufweisenden Gießmuffel, bei dem
die Gießmuffel vorerhitzt, dann schmelzflüssiges Metall un
ter Nutzung von Schwer- oder Zentrifugalkraft und gegebenenfalls
Vakuum-Ansaugung oder -Druckbeaufschlagung durch die Zuführungskanäle in den
Formhohlraum eingeleitet und schließlich die Metallschmelze
durch Abkühlenlassen der Gießmuffel zum Erstarren gebracht
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gießmuffel unmittel
bar vor oder zu Beginn des Einleitens der Metallschmelze
an der den Zuführkanälen bezüglich des Formhohlraums ent
gegengesetzten Seite mit einem Kühlmedium in Berührung ge
bracht und so lange mit diesem in Berührung gehalten wird,
bis die im Formhohlraum der Gießmuffel befindliche Metall
schmelze erstarrt ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmedium eine
metallische Kühlplatte (17, 28), vorzugsweise eine Kupfer
platte ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kühlplatte (17, 28) Kanäle zum Hindurchleiten einer
Kühlflüssigkeit aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, mit einem
motorisch angetriebenen, horizontal umlaufenden Rotations
arm, auf dem ein Induktionsschmelztiegel und ein Lager für
die liegende Aufnahme einer Gießmuffel angeordnet sind, da
durch gekennzeichnet, daß der Rotationsarm (20) mit einem
Schiebemagazin (27) zur Aufnahme der Kühlplatte (28) und ge
gebenenfalls einer Isolierplatte (29) versehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Gießmuffel (26) im Lager (25) radial verschieb
bar gelagert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853524389 DE3524389A1 (de) | 1985-07-08 | 1985-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung zahntechnischer gussobjekte |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853524389 DE3524389A1 (de) | 1985-07-08 | 1985-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung zahntechnischer gussobjekte |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3524389A1 true DE3524389A1 (de) | 1987-01-08 |
Family
ID=6275245
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853524389 Withdrawn DE3524389A1 (de) | 1985-07-08 | 1985-07-08 | Verfahren und vorrichtung zur herstellung zahntechnischer gussobjekte |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3524389A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10237982A1 (de) * | 2002-08-14 | 2004-02-26 | Zubler Gerätebau GmbH | Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz aus Preßkeramik in der Dentaltechnik; Kermikpreßofen und Muffel hierfür |
EP2055408A1 (de) * | 2007-11-01 | 2009-05-06 | Giulio Benetti | Zahnprothesengiesssystem |
-
1985
- 1985-07-08 DE DE19853524389 patent/DE3524389A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10237982A1 (de) * | 2002-08-14 | 2004-02-26 | Zubler Gerätebau GmbH | Verfahren zur Herstellung von Zahnersatz aus Preßkeramik in der Dentaltechnik; Kermikpreßofen und Muffel hierfür |
EP2055408A1 (de) * | 2007-11-01 | 2009-05-06 | Giulio Benetti | Zahnprothesengiesssystem |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |