DE3523196A1

DE3523196A1 - Vorrichtung am falzapparat von rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: DE3523196A1
Application number: DE19853523196
Authority: DE
Inventors: Norbert Stoll
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1985-06-28
Filing date: 1985-06-28
Publication date: 1987-01-08

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung am Falzappa rat von Rotationsdruckmaschinen zum Perforieren in Längs richtung der zugeführten Bahnabschnitte.

Bekannte Vorrichtungen dieser Art werden zum Perforieren von Papierbahnen verwendet, um ein späteres Abtrennen einzelner Teillängen zu ermöglichen. Auch Einzelbogen wurden bereits perforiert, um ebenfalls die Trennung in kleinere Format stücke zu ermöglichen, oder um einen vorgesehenen Falzvor gang zu erleichtern. Ein häufiges Anwendungsgebiet derarti ger Perforation ist die Kalenderproduktion, bei der einzel ne Blätter des Kalenders abzureißen sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein bereits gefalztes Produkt mit mehreren Papierlagen vor dem Anbringen des letzten Längsfalzes zu perforieren, um den zweiten Längsfalz zu erleichtern und beim Leimen des Falzrückens auch die inneren Lagen des Falzproduktes zu verleimen, ohne daß ein zusätz licher Arbeitsgang für das Fräsen des Falzrückens erforder lich ist.

Die Aufgabe wird gemäß den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Perforation des Falzproduktes nach dem Falzklappenzylinder und vor dem zweiten Längsfalz sind auch die Perforationen in Sammelexemplaren nicht gegen einander versetzt. Der nachträglich durchzuführende zweite Längsfalz oder sogenannte dritte Falz wird erleichtert dadurch, daß sich das in der Mitte perforierte Exemplar in der Perforationslinie sehr leicht falten läßt. Wird danach das fertige Falzprodukt mit zweitem Längsfalz alleine oder mit mehreren Lagen gemeinsam im Falzrücken verleimt, z. B. zum Herstellen von Broschüren, so dringt der Leim durch die offene Perforation so weit in den Falzrücken ein, daß auch die innere Bogenlage des fertigen Falzproduktes erfaßt und gehalten wird. Durch das Verleimen und die verbleibenden Stege zwischen der Perforation ist somit gewährleistet, daß bei der fertigen Broschüre auch bei sehr häufiger Benutzung sich keine Seite löst und aus der Broschüre herausfällt. Dies ist z. B. bei der Erstellung eines Taschenfahrplans sehr wesentlich. Ein zusätzlicher Fräsvorgang für den Falz rücken, um auch die inneren Lagen zu verleimen, ist bei dieser Ausführung nicht erforderlich, so daß die für das Verleimen fertigen Produkte bei voller Geschwindigkeit des Falzapparates ausgelegt werden.

Die Unteransprüche kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung, die die Funktionsfähigkeit erhöhen und die Verarbeitung von unterschiedlichen Formatbreiten ermöglichen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Falzapparates mit zweitem Längsfalz,

Fig. 2 eine Teilansicht einer Vorrichtung zum Perforieren,

Fig. 3 einen Teillängsschnitt durch die Vorrichtung zum Perforieren.

In Fig. 1 ist ein Falzapparat 1 mit einem Falzklappenzylin der 2 wiedergegeben, der die quergefalzten Produkte einer Bandleitung 3 übergibt, die sie einem zweiten Längsfalz 4, einem sogenannten dritten Falz, zuführt. Die mittels Falz messer 5 längsgefalzten Produkte werden der Auslage 6 zuge führt und gelangen von hier aus in die Weiterverarbeitung, z. B. zum Beleimen oder zum Beschneiden auf das fertige Format.

In Fig. 2 ist gezeigt, wie die vom Falzklappenzylinder 2 quergefalzten Produkte 7 von einer Zungenreihe 8 abgehoben und durch das obere Band 9 der Bandleitung 3 einer Bandwal ze 10 zugeführt werden. Diese Bandwalze 10 besteht aus einer Achse 11, die beiderseits über Lagerungen 12 gelagert sind, die wiederum über eine Platte 13 an den Maschinenseitenge stellen 14 befestigt sind. Auf der Achse 11 sind beiderseits Rohrkörper 15 vorgesehen, die über Muttern 16 befestigt sind. Zwischen den Rohrkörpern 15 in der Mitte der Walze ist ein Perforiermesser 17 zwischen zwei Klemmkörpern 18 einge spannt, die wiederum über Kugellager 19 auf der Achse 11 frei drehbar gelagert sind (Fig. 3).

Der Bandwalze 10 ist eine Gegenwalze 20 zugeordnet, die ebenfalls eine Achse 21 aufweist, die über Lagerungen 22 gelagert ist, die wiederum an der Platte 13 befestigt sind, wobei die Befestigung einstellbar ausgebildet sein kann, um den Abstand zwischen Bandwalze 10 und Gegenwalze 20 zu verändern. Hierzu ist es lediglich notwendig, für die Befe stigungsschraube 23 einen kleinen Schlitz 29 vorzusehen. Auch die Gegenwalze 20 besitzt Rohrkörper 24, die auf der Achse 21 gelagert sind. Zwischen den Rohrkörpern 24 ist ein Schneidring 25 eingespannt, der auf einer Seite durch eine Schneidnut 26 begrenzt ist. Hierbei kann die Schneidnut in einem der Rohrkörper 24, wie gezeichnet, oder am Schneid ring 25 selbst vorgesehen sein. Auch die Rohrkörper 24 mit Schneidring 25 sind auf der Achse 21 über Muttern 27 befe stigt und lassen sich, genau wie bei der Bandwalze 10, durch Lösen einer Mutter 16, 27 auf einfache Weise entfernen, um entweder das Perforiermesser 17 oder den Schneidring 25 auszutauschen. Hierzu lassen sich die Bandwalze 10 und die Gegenwalze 20 über die Platte 13 aus der Maschine entnehmen.

Sowohl die Bandwalze 10 als auch die Gegenwalze 20 können antreibbar ausgebildet sein, wobei dies z. B. bei der Band walze 10 und der Gegenwalze 20 über die Bänder 9, 28 der Bandleitung 3 erfolgen kann.

Das Perforiermesser 17 und der Schneidring 25 lassen sich über die Muttern 16, 27 auf einfache Weise in Achsrichtung einstellen, um genau die Mitte des Falzexemplares 7 zu perforieren. Soll z. B. ein schmäleres Format in der Mitte perforiert werden, so läßt sich dies auf einfache Weise durch entsprechende Rohrkörper 15, 24 oder auch durch Zwi schenringe durchführen, so daß sowohl das Perforiermesser 17 als auch der Schneidring 25 seitlich in die Mittellage verschoben sind.

Mit der beschriebenen Vorrichtung lassen sich somit die bereits quergefalzten und eventuell gesammelten Produkte genau im Bereich der zweiten Längsfalzkante perforieren, so daß die nachfolgende Weiterverarbeitung erleichtert und beschleunigt wird, ohne daß bestimmte Zusatzaggregate, wie Fräsmaschinen, benötigt werden.

Teileliste

1 Falzapparat
2 Falzklappenzylinder
3 Bandleitung
4 Längsfalz
5 Falzmesser
6 Auslage
7 Falzprodukte
8 Zungenreihe
9 Band
10 Bandwalze
11 Achse
12 Lagerungen
13 Platte
14 Maschinenseitengestell
15 Rohrkörper
16 Mutter
17 Perforiermesser
18 Klemmkörper
19 Kugellager
20 Gegenwalze
21 Achse
22 Lagerungen
23 Befestigungsschraube
24 Rohrkörper
25 Schneidring
26 Schneidnut
27 Mutter
28 Band
29 Schlitz

Claims

1. Vorrichtung am Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen zum Perforieren in Längsrichtung der zugeführten Bahnabschnitte, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Falzklappenzylinder (2) der Bandlei tung (3), die die Falzexemplare (7) dem zweiten Längs falz (4) zuführt, eine Bandwalze (10) zugeordnet ist, die in der Mitte der Falzexemplare (7) ein Perforier messer (17) trägt,
und daß der Bandwalze (10) eine Gegenwalze (20) zuge ordnet ist, die eine Schneidnut (26) für das Perfo riermesser (17) aufweist, die wiederum von einem Schneidring (25) begrenzt ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Perforiermesser (17) und der Schneidring (25) auf den Walzen (10, 20) auswechselbar befestigt sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bandwalze (10) und/oder die Gegenwalze (20) antreibbar sind.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenwalze (20) zur Bandwalze (10) einstellbar gelagert ist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Perforiermesser (17) und der Schneidring (25) auf den Walzen (10, 20) in Achsrichtung einstellbar gelagert sind.