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Maschine zum Herstellen von Beuteln aus vorbedruckten Bahnen Die Erfindung
betrifft eine Maschine zum Herstellen von Beuteln aus "votbedruckten Bahnen, z.
B. Papier- oder Kunststoffbahnen, mit einer vor der Schlauchbildung angeordneten
Perforationseinrichtung und einer nach der Schlauchbildung angeordneten Abreißeinrichtung
sowie einer Vorzug- und einer Bodenfalz- und Klebeeinrichtung.
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Bei Beutelmaschinen, die an Stelle einer Perforations- und Reißeinrichtung
mit einer Schneideinrichtung ausgerüstet sind, werden bereits Schnittregister-Regeleinrichtungen
eingesetzt, um vorbedruckte Bahnen registerhaltig verarbeiten zu können. Diese bekannten
Schnittregister-Regeleinrichtungen besitzen einen fotoelektrisch arbeitenden Tastkopf
zum Abtasten von auf der Werkstoffbahn vorgesehenen Druckmarken, eine synchron mit
dem Schneidwerk umlaufende Kontaktweiche und eine auf die Bahnvorzugsgeschwindigkeit
einwirkende Stelleinrichtung. Durch die Regeleinrichtung wird die Länge der erzeugten
Abschnitte dem Druckabstand angepaßt.
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Will man die vorerwähnte, mit einer Perforations-und Reißeinrichtung
arbeitende Beutelmaschine zur Verarbeitung vorbedruckter Materialbahnen einrichten,
so ist zunächst die bekannte Schnittregister-Regeleinrichtung so einzusetzen, daß
die Kontaktweiche synchron mit der Perforationseinrichtung angetrieben ist. Die
Bahnvorzugsgeschwindigkeit wird sodann durch die Regeleinrichtung so gesteuert,
daß die Querperforationen registerhaltig zu den Druckbildern auf der Materialbahn
angebracht werden.
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Eine derartig ausgerüstete Maschine ist aber noch nicht in der Lage,
einwandfreie Beutel herzustellen. Im Gegensatz zu einer mit einer Schneideinrichtung
arbeitenden Beutelmaschine hängen die durch die Querperforationen abgeteilten Bahnstücke
für die einzelnen Beutel bis zu ihrer Vereinzelung durch Abreißen zusammen. Bei
einer Änderung des Abstandes der Querperforationen infolge eines Regelvorganges
verändert sich die Länge des mit Querperforationen versehenen Bahnstückes von der
Perforationseinrichtung bis zur Zerreißeinrichtung, sobald die ganze Strecke mit
Perforationen in dem neuen Abstand besetzt ist. Wenn die Bahn von der Perforations-
bis zur Zerreißeinrichtung sechs Perforationsabstände umfaßt, verlagert sich die
in der Zerreißeinrichtung befindliche Perforation um den sechsfachen Betrag der
Änderung der Werkstücklänge, was einige Millimeter ausmachen kann. Dies hat zur
Folge, daß die abgerissenen Teilstücke der Schlauchbahn der Bodenfalz- und Klebestation
in entsprechend veränderter Lage zugeführt werden, was dazu führt, daß die Bodenumfalzung
nicht an der vorgesehenen Stelle erfolgt, wodurch Ausschuß entsteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs
geschilderten Art derart weiterzuentwickeln, daß auf ihr einwandfreie Beutel in
dem Sinne hergestellt werden können, daß die Bodenumfalzung stets an der richtigen
Stelle erfolgt.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei
einer Maschine der eingangs geschilderten Art darin, daß eine erste, an sich bekannte,
auf die Bahnvorzugseinrichtung einwirkende Register-Regeleinrichtung zum registerhaltigen
Querperforieren der vorbedruckten Werkstoffbahn und eine zweite Register-Regeleinrichtung
mit einem die mit Querperforationen versehene Werkstoffbahn abtastenden Tastkopf,
einer in fester Antriebsverbindung zum Bodenfalz- und Klebewerk stehenden Kontaktweiche
und einer Stelleinrichtung zur Veränderung der Phasenlage des Bodenfalz- und Klebewerkes
vorgesehen ist.
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Obwohl es auf die Lage der Querperforationen und damit der Schlauchstückenden
gegenüber dem Bodenfalz- und Klebewerk und nicht auf die Lage der Druckbilder ankommt,
ist es möglich, die wesentlich leichter als die Querperforationen abzutastenden
Druckbilder bzw. Druckmarken abzutasten, da durch die erste Register-Regeleinrichtung
sichergestellt ist, daß die Querperforationen im gleichen vorgegebenen Abstand von
dem Aufdruck liegen, so daß die Lage der Aufdrucke für die Lage der Abschnittenden
mitbestimmend ist.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen zweiten Register-Regeleinrichtung
ist so, daß bei zur Werkstückvorderkante passender Phasenlage des Bodenfalz
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und Klebewerkes, die mit diesem in fester Antriebsverbindung stehende Kontaktweiche
eine Stellung einnimmt, in welcher der von dem Tastkopf beim Durchgang der Druckmarke
kommende Impuls nicht weitergeleitet wird, und daß bei zur Werkstückvorderkante
unpassender Phasenlage des Bodenfalz-und Klebewerkes die Kontaktweiche beim Eintreffen
des Impulses eine Stellung einnimmt, in, der-dieser Impuls je nachdem, ob_ er früher
oder später als bei Sollage eintrifft; zum-Verändern der Phasenlage des Bodenfalz-
und Klebewerkes in dem einen oder dem anderen Sinn an das Stellglied weitergeleitet
wird. Dadurch, daß die Kontaktweiche infolge ihrer festen Antriebsverbindung--zu
dem Bodenfalz- und Klebewerk mit verstellt wird, erfolgt gleichzeitig eine Verstellung
der Sollwerteinstellung, so daß, wenn das nächste Schlauchstück in der @gkichen
Lage wie das vorhergehende einläuft, der von der Druckmarke dieses Werkstücks ausgelöste
Impuls des Tastkopfes von der Kontaktweiche in zutreffender Weise nicht an das Stellglied
weitergeleitet wird.
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Während die erste Register-Regeleiürichtung die Werkstoffbahn durch
Einwirken auf den Bahnvorzug zur Perforationseinrichtung einregelt, wird bei der
zweiten Register-Regeleinrichtung das Bodenfalz-und Klebewerk durch- Einwirken auf
dessen Phasenlage zur Bahn eingeregelt. Während sich im ersten Fall der Stellvorgang
über die Bahn als eine phasenmäßige Verlagerung-derselben sowohl gegenüber@dem Perforationswerk
als auch gegenüber dem Tastkopf auswirkt, ist ein weiterer unnötiger Regelvorgang
ohne Veränderung der Sollwerteinstellung der Kontaktweiche vermieden. Im zweiten
Fall muß zu diesem Zweck, wie oben erläutert wurde, die Sollwerteinstellung der
Kontaktweiche von der Stellbewegung miterfaßt werden.
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Als Stelleinrichtung zur Veränderung der Phasenlage des Bodenfalz-
und Klebewerkes und der Kontaktweiche kann nach einem ersten Vorschlag eine als
Differentialgetriebe ausgebildete Verstellkupplung dienen.
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Gemäß einem zweiten Vorschlag kann in den Antrieb der Bodenfalz- und
Klebeeinrichtung ein Schrägzahnradpaar eingeschaltet sein, dessen eines Schrägzahnrad
axial verschiebbar ist, wodurch eine Verdrehung in Umfangsrichtung herbeigeführt
wird, die eine Änderung der Phasenlage des Bodenfalz-und Klebewerkes bewirkt.
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Nachstehend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt F i g.1 einen schematischen Seitenriß
einer erfindungsgemäß gestalteten Beutelmaschine, F i g. 2 ein richtig einlaufendes
Werkstück in Draufsicht, F i g. 3 das Werkstück nach F i g. 2 nach der Falzung in
Seitenansicht, F i g. 4 ein zu früh einlaufendes Werkstück in Draufsicht und F i
g. 5 das Werkstück nach F i g. 4 nach der Falzung in Seitenansicht Die Vorzugseinrichtung
1 zieht die Werkstoffbahn 2 von der Vorratsrolle 3 über die Walzen 4 bis
8 und die Schlauchbildeeinrichtung 9 kontinuierlich ab. Gegenüber der Walze 5 wird
die Bahn in nicht dargestellter - Weise mit einem Längsklebestreifen versehen. Gegenüber
der Walze 6 ist ein erster Tastkopf 10 angeordnet. Die mit einer Nut
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versehene Walze 7 bildet zusammen mit der ein Perforationsmesser tragenden
Walze 13 das Perforationswerk 14. Koaxial zur Walze 13 ist eine erste Kontaktweiche
15 angeordnet. Das Perforationswerk, ,.erzeugt in Perforation der Bahn 21 die ist
bereits Perforationen ein Werkstück 16 bis 21. 22 z'w'ischen zwischen der dem Haltewalzenpaar
23 und dem schneller laufenden Reißwalzenpaar 24 getrennt worden und ist in die
Bodenfalz- und Klebeeinrichtung 25 eingelaufen. Die Perforation 20 ist zwischen
das Halte- und Reißwalzenpaar 23, 24 eingetreten und wird sogleich zerrissen
werden. Zwischen den Walzenpaaren 23 und 24 ist ein zweiter Tastkopf 26 angeordnet,
dem eine zweite Kontaktweiche-27 zugeordnet ist,- die in fester Antriebsverbindung
zu dein Bodenfalz- und Klebewerk 25 steht.
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Die Impulse des'ersfen Tastkopfes 1O werden über die erste Kontakweiche
15 geleitet . und bewirken, falls die Druckmarken 28 auf der Werkstoffbahn 2 nicht
registerhaltig zum Perforationswerk 14 einlaufen, Stellbewegungen eines ersten Stellgliedes
29, das der Vorzugseinrichtung 1 zugeordnerist und beispielsweise aus einem in den
Antrieb der Vorzugseinrichtung eingeschalteten stufenlos regulierbaren Getriebe
30 und einem dieses verstellenden Elektromotor 31 besteht, wobei der Elektromotor
31 durch die Impulse des Tastkopfes 10 in der einen oder anderen Drehrichtung eingeschaltet
wird. In einer für Beutelmaschinen mit Schneidwerk bekannten Weise stellt die erste
Register-Regeleinrichtung 10,
15, 29 sicher, daß die Perforationslinien 16
bis 21 registerhaltig zu den auf der Werkstoffbahn zusammen mit den Aufdrucken vorgesehenen
Druckmarken 28 erzeugt werden.
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Ändert sich nach dem ersten Einstellen und Anfahren der Beutelmaschine
der Abstand der Aufdrucke auf der Werkstoffbahn, wie dies beispeilsweise durch vorkommende
Änderungen der Bahnspannung in der Druckmaschine der Fall sein kann, so bewirkt
die erste Register-Regeleinrichtung eine entsprechende Verkürzung oder Verlängerung
der Abstände der Querperforationslinien. Handelt es sich beispielsweise um eine
Verlängerung, so addieren sich die Verlängerungen aller sechs, zu den Perforationen
16 bis 21 gehörenden Werkstücke, so daß die Perforation 21 um den sechsfachen Betrag
der Abstandsänderung in Richtung auf das Bodenfalz-und Klebewerk verlagert wird.
Wenn die Werkstücke vor dem Regelvorgang entsprechend F i g. 2 in das Bodenfalz-
und Klebewerk einliefen und entlang der strichpunktierten Linie 32 entsprechend
F i g. 3 gefalzt wurden, so laufen die Werkstücke nach dem Regelvorgang entsprechend
der Darstellung in F i g. 4 in einer weiter vorn liegenden Stellung in das Bodenfalz-
und Klebewerk ein und werden an der strichpunktierten Linie 32 entsprechend F i
g. 5 weiter hinten eingefalzt, so daß der Beutel unzulässig verkürzt und mit einem
unzulässig langen Bodenumschlag 33 versehen wird. Ein solcher Beutel ist Ausschuß.
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Um dies zu vermeiden, ist der zweite Tastkopf 26 im Bereich der Abreißvorrichtung
23, 24 angeordnet, um über die Druckmarken 28, die durch die erste Register-Regeleinrichtung.
stets im gleichen Abstand von den durch die Querperforationslinien in Werkstückober-
und -unterwand versetzt zueinander liegenden Werkstückvorderkanten 34, 35
gehalten werden, die Lage dieser Werkstückvorderkanten abzutasten. Die zweite Kontaktweiche
27 ist beim Einstellen
der Beutelmaschine zunächst so eingestellt
worden, daß die von einer Druckmarke 28 auf einem Werkstück in einer Lage
nach F i g. 2 ausgelösten Impulse des Tastkopfes 26 nicht weitergeleitet
werden. Erfolgt sodann ein Regelvorgang an der ersten Register-Regeleinrichtung,
der dazu führt, daß die Werkstücke in einer Lage entsprechend F i g. 4 zur Bodenfalz-
und Klebeeinrichtung gelangen, so werden die durch die gleichfalls verändert ankommende
Druckmarke 28 ausgelösten Impulse über die Kontaktweiche 27 an eine Stellvorrichtung
36 weitergeleitet, die das Bodenfalz- und Klebewerk 25 in dem Sinne verstellt, daß
die Einfalzung im dargestellten Fall früher vorgenommen wird, so daß ein nach F
i g. 4 einlaufendes Werkstück entsprechend F i g. 2 eingefalzt wird. Bleiben die
Werkstücke infolge einer Verkürzung der Abstände der Querperforationslinien zurück,
so wird das Boldenfalz- und Klebewerk entsprechend zurückverstellt.
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Die Stelleinrichtung 36 besteht aus einem in den Antrieb des Bodenfalz-
und Klebewerkes eingeschalteten Differentialgetriebe 37 als Verstellkupplung, auf
dessen drittes Glied ein Verstellmotor 38 im einen oder anderen Drehsinn in Abhängigkeit
von der Stellung der Kontaktweiche 27 einwirkt.
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Durch die Verstellung des Bodenfalz- und Klebewerkes wird die Kontaktweiche
27 auch verstellt, da sie von dieser aus direkt angetrieben wird. Nach erfolgter
Verstellung ist die Kontaktweiche auch verstellt, so daß ein nächster, beispielsweise
von einer Druckmarke der Lage nach F i g. 4 ausgehender Impuls nicht mehr weitergeleitet
wird, so daß weitere Stellbewegungen erst bei einer erneuten Verlagerung der Werkstücke
erfolgen.