DE3523127A1 - Nach dem space dyeing-verfahren gefaerbte polyestergarne - Google Patents
Nach dem space dyeing-verfahren gefaerbte polyestergarneInfo
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Description
- "ι - A3GW32094-i
Nach dem Space Dyeing-Verfahren gefärbte Polyestergarne
A k ζ ο GmbH
Wuppertal
Wuppertal
Die Erfindung betrifft nach dem sogenannten Space Dyeing-Verfahren
gefärbte Polyestergarrie, ein Verfahren zur Herstellung nach dem
Space Dyeing-Verfahren gefärbter Polyestergarne sowie die Verwendung solcher Garne.
Unter Space Dyeing versteht man das abschnittsweise Bedrucken bzw. Anfärben von Garn und Kabelmaterialien in den verschiedensten
Verarbeitungsstadien. Das Space Dyeing-Verfahren ist an sich bereits seit längerem bekannt und wird insbesondere für Garne aus
Polyamidfasern angewandt. Man hat auch schon Polyesterfasertypen
nach dem Verfahren des Space Dyeing bedruckt.
Beim Einsatz der gängigen Polyestertypen ist beim Space Dyeing
jedoch eine Fixierung bei Temperaturen von etwa 1350C erforderlich.
Diese Behandlung ist sehr energieintensiv und macht im übrigen
den Einsatz von speziellen Apparaturen erforderlich.
-*■
- &- A3GW32094-X
Man hat bereits modifizierte Polyestergarne bedruckt, d.h.,
es wurden Polyestergarne eingesetzt, die aus einem Polyestermaterial hergestellt worden sind, das bei der Polykondensation
durch Mitverwendung z.B. von Polyglykol chemisch modifiziert wurde. Derartige Polyestergarne weisen, da der
Polyester ein Copolymer ist, eine Reihe von Nachteilen auf. So ist z.B. die Hydrolysebeständigkeit schlechter. Auch ist ein
Abfall der Lichtechtheiten zu beobachten.
Auch bedarf es bei der Herstellung von Copolymeren besonderer Verfahrensmaßnahmen, welche die Herstellung einer Faser
komplizieren und störungsanfälliger machen.
Es besteht somit noch ein Bedürfnis nach einem Verfahren zum Färben von Polyestergarnen nach dem Space Dyeing-Verfahren,
welches obengenannte Nachteile nicht mit sich bringt.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, bei dem es nicht mehr notwendig ist, beim Space Dyeing von Polyestergarnen höhere Fixiertemperaturen,
z.B. 135°C anzuwenden, sondern bei dem es ausreicht, mit Dampf
von Temperaturen bis zu etwa 1000C oder wsnig darüber zu fixieren. Aufgabe der
Erfindung ist es weiter, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, bei dem Polyestergarne nach dem Space Dyeing-Verfahren gefärbt
werden können in Apparaturen, wie sie bei dem für Polyamid weit verbreiteten Space Dyeing üblich sind, ohne daß an diesen
Apparaturen noch wesentliche Veränderungen baulicher Art und in der Verfahrensweise vorgenommen werden müßten.
Aufgabe der Erfindung ist es ferner, besonders günstige Ver·'·
wendungszwecke derart gefärbter Polyestergarne aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Färben von
Polyestergarnen durch Bedrucken nach dem Space Dyeing-Verfahren,
-ST-
- 6" - A3GW32094-1
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man zum Bedrucken Garne
aus bei Geschwindigkeiten von mindestens 4000 m/min gesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern verwendet und mit
Dampf bei Temperaturen bis ca. 1050C, vorzuasweise bis ca. 1020C fixiert.
Vorzugsweise werden bei Geschwindigkeiten von mindestens 4500 m/min, insbesondere
von mindestens 5000 m/min schnellgesponnene Polyäthylenterephthalatfasern
verwendet. Es ist günstig, wenn man die Fixierung mit Sattdampf durchführt; bei der Fixierung wird
das Arbeiten unter Normaldruck bevorzugt. Im Rahmen der Erfindung können auch Stapelfasermischgarne aus schnellgesponnenen
Polyäthylenterephthalatfasern und Polyacrylnitrilfasern verwendet werden. Vorteilhaft sind auch Stapelfasermischgarrie
aus schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern und Wolle. Die schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern
können verstreckt sein und auch einer Texturierung unterworfen worden sein, wobei insbesondere blasdüsentexturierte schnell
gesponnene Polyäthylenterephthalatfasern sehr geeignet sind.
Gegenstand der Erfindung sind auch die nach den vorstehend angeführten
Verfahren erhältlichen gefärbten Polyestergarne.
Gegenstand der Erfindung sind weiter die Verwendung der erfindungsgemäß gefärbten Polyestergarne bei der Herstellung
von Autopolsterstoffen, Möbelbezugsstoffen und Teppichen.
Die Herstellung von schnellgesponnenen Polyesterfasern ist an sich bekannt; sie wird z.B. in der EP-OS 56963 oder in der
EP-OS 95712 beschrieben. Im Rahmen der Erfindung sind unter schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern Polyäthylenterephthalatfasern
zu verstehen, die nach dem Polyester-Schmelzspinnprozeß
bei Abzugsgeschwindigkeiten von mindestens 4000, insbesondere mindestens 4500 und vorzugsweise mindestens
5000 m/min hergestellt worden sind. Es handelt sich dabei um Polyesterfasern, die eine söge-
A3GW32094-1
nannte Vorzugsorientierung besitzen, die dadurch entsteht, daß der Polyesterfaden heim Spinnen zwischen Düse und Erstarrungspunkt
auf Grund der hohen Abzugsgeschwindigkeiten geschwindigkeiten bis zu 4000 m/min abgezogen werden.
Nähere Einzelheiten über die Vorgänge beim Schnellspinnen
von Polyesterfasern sind in dem Aufsatz "Untersuchungen zum
PES-Schmelzspinnprozeß bei Abzugsgeschwindigkeiten von 5000
bis 10 000 m/min" von W. Dietrich und Mitarbeitern in Chemiefasern, September 1982, Seite 612 bis 625 wiedergegeben.
Auf diese Offenbarung wird sich hier ausdrücklich bezogen.
Unter Polyethylenterephthalat im Rahmen der Erfindung ist zu
verstehen das im wesentlichen unmodifizierte durch Umesterung und Polykondensation aus Dimethylterephthalat und Äthylenglykol
erhaltene Polyesterkondensat bzw. auch das durch direkte Kondensation von Terephthalsäure und Äthylenglykol erhaltene
Polymer. Im wesentlichen unmodifiziert bedeutet, daß es nicht durch Einkondensieren von Verbindungen wie Polyglykol u.dgl.
chemisch modifiziert worden ist.
Die Polyäthylenterephthalatfasern, aus denen die Garne bestehen,
können durchgehend sein, d.h. praktisch eine unbegrenzte Länge aufweisen, d.h. sogenannte Filamente sein, auch Endlosfasern
genannt, sie können aber auch aus Fasern von begrenzter Länge sein, z.B. aus Stapelfasern, wie sie durch Schneiden oder Reißen
von Endlosfasern erhalten werden.
Die schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern können unverstreckt aber auch verstreckt zu Garnen verarbeitet und
erfindungsgemäß gefärbt werden.
-Jr- A3GW32094-i
Weise geschehen. 3evorzugt sind Verfahren, die mit üblichen
Streckstiften arbeiten.
Werden schnellgesponnene Polyäthylenterephthalatfasern in
verstrecktem Zustand erfindungsgemäß gefärbt, so können sie vor dem Space Dyeing-Verfahren auch noch texturiert werden,
insbesondere blasdüsentexturiert. Das Texturieren kann aber auch an unverstreckten schnellgesponnenen Fasern vorgenommen
werden.
Blasdüsentexturierte Garne aus Polyesterfasern, wie sie im
Rahmen der Erfindung zum Einsatz gelangen, werden durch Texturieren mittels einer nach dem Luftstrahlprinzip arbeitenden
Texturierdüse hergestellt.
Vorrichtungen, mit welchen derartige blasdüsentexturierte
Garne hergestellt werden können, sind z.B. in der Zeitschrift Chemiefasern /Textilindustrie , Oktober 1975, Seiten 929 ff.
beschrieben.
Ein Verfahren zur Herstellung von blasdusentexturierten
Polyesterf ilatnentgarnen, die erfindungsgemäß verwendet werden können, wird in der DE-OS 2 749 867 beschrieben. Von Bedeutung
ist, daß die Fäden mit einer Überlieferung der Texturierdüse zugeführt werden. Nach Verlassen der Texturierzone kann das
Garn stabilisiert werden. Die blasdusentexturierten Garne
weisen Schlingen auf. Ein Teil der Schlingen kann zerrissen
werden, wie z.B. in der De-OS 3 210 784 beschrieben wird.
Zur Durchführung des Space Dyeing-Verfahrens können an sich
übliche Verfahren angewandt werden. Derartige Space Dyeing-Färbeverfahren
werden z.B. in der Bayer-Farbenrevue Heft Nr. der Bayer AG, Leverkusen beschrieben. Grundsätzlich sind die
dort angegebenen sechs Arbeitsmethoden möglich, nämlich
Druck auf Gestrick
Druck auf Garnscharen (Kettdruck)
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Druck auf Stranggarn
Mehrfarbeneffekte auf Stranggarn
Mehrfarbeneffekte auf Wickelkörpern
Mehrfarbeneffekte auf Stranggarn
Mehrfarbeneffekte auf Wickelkörpern
Mehrfarbeneffekte auf Gestricken, Gewirken, Geweben, Tuftings und Faservliesen.
Im Rahmen der Erfindung wird jedoch das Kettdruckverfahren und das Verfahren Druck auf Gestrick bevorzugt.
Die Garne, welche erfindungsgemäß gefärbt werden, können aus einer einzigen Faserart bestehen, d.h. lediglich aus Polyäthylenterephthalat
aufgebaut sein. Es kann sich dabei um Garne aus Endlosfasern oder aus Stapelfasern handeln. Es ist auch möglich,
Garne aus Fasergemischen, d.h. aus schnellgesponnenem Polyäthylenterephthalat
und Polyacrylnitril oder Polyäthylenterephthalat und Wolle zu verwenden. Selbstverständlich können auch
gemische aus Polyäthylenterephthalat, Polyacrylnitril und Wolle eingesetzt werden.
Es ist möglich, die schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern
mit Verstreckung und ohne Texturierung, ohne Verstreckung und mit Texturierung oder mit Verstreckung und Texturierung einzusetzen.
Als Farbstoffe zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind übliche für das Bedrucken von Polyestermaterial geeignete Farbstoffe einsetzbar, insbesondere Dispersionsfarbstoffe.
Die üblichen Komponenten für Druckpasten für das Space Dyeing
von Polyesterfasern gemäß der Erfindung sind im Handel erhält lich. Die Druckpasten können vom Durchschnittsfachmann an Hand
von an sich bekannten oder naheliegenden Rezepturen zusammengesetzt werden.
- 7 - A3GW32094-i
Es war besonders überraschend, daß man mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine gute Anfärbung
von Polyestergarnen, die schnellgesponnene Polyäthylenterephthalatfasern enthalten, erzielen kann und daß es nicht
mehr notwendig ist, bei höheren Temperaturen, wie bei 135°C, zu fixieren. Man ist also in der Lage, mit einem besonders
wirtschaftlichen Verfahren zu arbeiten, das weniger Energie verbraucht. Ein weiterer großer Vorteil ist, daß das "
erfindungsgemäße Verfahren es erlaubt, das Space Dyeing von Polyestergarnen auf Apparaturen durchzuführen, die an sich
für die Färbung von Polyamidgarnen ausgelegt sind. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es weder notwendig, apparative
Veränderungen vorzunehmen noch die Verfahrensbedingungen abzuändern. Werden auf übliche Weise hergestellte, nicht
schnellgesponnene Polyestergarne verwendet, so ist unter diesen Bedingungen die Farbaufnahme erheblich niedriger, so daß keine
zufriedenstellenden Färbungen erhalten werden können.
Das Verfahren läßt sich auf alle schnellgesponnenen PoIyäthylenterephthalatgarne
anwenden. Es ist nicht erforderlich, das Polyäthylenterephthalat chemisch zu modifizieren, auch
kann mit carrierfreien Druckpasten gearbeitet werden. Dadurch ist das erfindungsgemäße Verfahren wesentlich ökonomischer und
umweltfreundlicher.
Die Erfindung wird durch folgendes Beispiel näher erläutert:
Polyäthylenterephthalat, das in üblicher Weise durch Umesterung
aus Dimethylterephthalat und Äthylenglykol und Polykondensation
erhalten wurde, wird bei einer Spinntemperatur von 285PC mit
Abzugsgeschwindigkeiten von 4500 und mit 5000 m/min zu Filamentgarnen gesponnen.
- / - A3GW32094-1
Die erhaltenen Filamente werden einmal ohne Verstreckung und einmal mit Verstreckung und jeweils darauf anschließend
Blasdusentexturierung zu Garnen verarbeitet. Aus den Garnen wurden jeweils auf übliche Weise ein Strickschlauch hergestellt.
Auf die Strickschläuche wird jeweils eine im folgenden näher beschriebene Farbpaste aufgebracht. Nach Applizieren
der Farbpaste wird 15 Minuten bei 1020C in Sattdampf fixiert,
sodann gespült und in üblicher Weise reduktiv nachgereinigt. Der Strickschlauch wird sodann wieder aufgezogen und die
Garne auf Spulen aufgewickelt. Die Garne weisen das typische für das Space Dyeing charakteristische Farbbild mit Farbeffekten
auf.
Zusammensetzung der Farbpaste:
300 g Stammverdickung (8%ige Indalca PA-3-Verdickung). Bei Indalca PA 5 handelt es sich um ein bei der Firma
Cesalpinia S.A., via B. Bono 6, 1-2400 Bergamo käufliches Produkt auf Basis von Kernmehläther.
5 g Fixierhilfsmittel Emulphor EL·,
ein oxyäthyliertes Rizinusöl der Fa. BASF, Ludwigshafen.
5 g Mononatriumphosphat zur pH-Einstellung.
50 g Resolin blau FBL-Farbstoff der Fa. Bayer AG, Leverkusen.
Rest zu 1000 Wasser.
In gleicher Weise wird eine Farbpaste jedoch unter Verwendung
von 60 g Resolin rot BRL hergestellt.
Claims (15)
1. Verfahren zum Färben von Polyestergarnen durch Bedrucken
nach dem Space Dyeing-Verfahren, dadurch gekennzeichnet,
daß man zum Bedrucken Garne aus bei Geschwindigkeiten von mindestens 4.000 m/min schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern
verwendet und mit Dampf bei Temperaturen bis zu ca. 1050C fixiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man mit Dampf bei Temperaturen bis zu ca. 1020C fixiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man bei Geschwindigkeiten von mindestens 4.500 m/min a
schnellgesponnene Polyäthylenterephthalatfasern verwendet. M
■ i J-
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Geschwindigkeiten von mindestens 5,000 m/min
schnellgesponnene Polyäthylenterephthalatfasern verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Sattdampf fixiert.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß man unter Normaldruck fixiert.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß man Stapelfasermischgarne aus schnellgesponnenen Polyäthylenterephthalatfasern und aus PoIyacrylnitrilfasern
verwendet.
I Γ
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- 2 - A3GW32094-1
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man Stapelfasermischgarne aus
schnellgesponnenen Polyathylenterephthalatfasern und Wolle verwendet.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet/ daß man verstreckte schnellgesponnene
Polyathylenterephthalatfasern verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß man texturierte, schnellgesponnene Polyathylenterephthalatfasern verwendet.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man blasdüsentexturierte schnellgesponnene Polyathylenterephthalatfasern verwendet.
12. Nach dem Space Dyeing-Verfahren gefärbte Polyestergarne,
erhältlich nach einem der Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 bis 11.
13. Verwendung der Polyestergarne nach Anspruch 12 zur
Herstellung von Autopolsterstoffen.
14. Verwendung der Polyestergarne nach Anspruch 12 zur
Herstellung von Möbelbezugsstoffen.
15. Verwendung der Polyestergarne nach Anspruch 12 zur
Herstellung von Teppichen.
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