DE3522197A1 - Nachschleppbares minenraeumgeraet - Google Patents
Nachschleppbares minenraeumgeraetInfo
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- B63—SHIPS OR OTHER WATERBORNE VESSELS; RELATED EQUIPMENT
- B63G—OFFENSIVE OR DEFENSIVE ARRANGEMENTS ON VESSELS; MINE-LAYING; MINE-SWEEPING; SUBMARINES; AIRCRAFT CARRIERS
- B63G7/00—Mine-sweeping; Vessels characterised thereby
- B63G7/02—Mine-sweeping means, Means for destroying mines
- B63G7/08—Mine-sweeping means, Means for destroying mines of acoustic type
Description
Die Erfindung betrifft ein nachschleppbares Minenräumgerät mit
mindestens einem mechanisch oder elektrisch antreibbarem Geräuscherzeuger
zur akustischen Minenauslösung und elektrodentragenden
Schwimmkabeln oder einer elektrisch leitfähigen
Schwimmkabelschleife zur magnetischen Minenauslösung.
Solche Minenräumgeräte dienen der Unschädlichmachung von Seeminen.
Dabei handelt es sich um Minen mit Magnetzünder, die auf
Schwankungen des örtlichen Magnetfeldes reagieren, wie sie
bei Annäherung eines hinreichend großen magnetisierbaren
Gegenstandes, etwa eines Schiffsrumpfes, an die Mine auftreten;
ferner um Minen mit Akustikzünder, die auf die von Schiffsantrieben
erzeugten Schallwellen ansprechen, sowie um kombinierte,
magnetoakustische Minen, die auf Änderungen des örtlichen
Magnetfeldes in Verbindung mit akustischen Signalen ansprechen.
Bei den bekannten Minenräumgeräten der eingangs genannten Art
werden von einem Minensuchboot einerseits elektrodentragende
Schwimmkabel oder eine geschlossene, elektrisch leitfähige
Schwimmkabelschleife, andererseits ein mechanisch oder elektrisch
antreibbarer Geräuscherzeuger an zugfesten Kabeln oder Seilen
geschleppt, wobei die Länge der Schleppkabel bzw. Seile ungefähr
300 bis 600 Meter beträgt. Zur magnetischen Minenauslösung
wird an die elektrodentragenden Schwimmkabel bzw. die geschlossene
Schwimmkabelschleife eine Spannung angelegt, so daß sich zwischen
den Elektroden - unter Schließung des Stromkreises über das
Wasser - oder um die Schwimmkabelschleife herum ein Feld aufbaut.
Dieses Feld verändert das von der Grundmine erfaßte örtliche
Magnetfeld und löst diese dadurch aus. Zur akustischen
Minenauslösung dient der vom Minensuchboot nachgeschleppte
Geräuscherzeuger, der üblicherweise mechanisch oder elektrisch
angetrieben wird. Er erzeugt ein Klopfgeräusch, das dem
Antriebsgeräusch eines Schiffes so weit ähnelt, daß eine
akustisch zündbare Mine ausgelöst wird.
Bei den bekannten Vorrichtungen werden die Vorrichtungen zur
magnetischen Minenauslösung, mittels einer Motorwinde aussetz-
und einholbar, in gerader Linie hinter dem Minensuchboot geschleppt.
Der Geräuscherzeuger wird an einem eigenen Kabel, von einer
zweiten Motorwinde aussetz- und einholbar, separat geschleppt,
wobei eine seitliche Abscherung von der magnetischen Minenauslösevorrichtung
sichergestellt werden muß. Zu diesem Zweck sind am
Kabel des Geräuscherzeugers mehrere, zum Teil schwimmerartige
Drachen vorgesehen.
Nachteile dieses bekannten Minenräumgerätes ergeben sich in
verschiedener Hinsicht. Zum einen ist die Anordnung mit verschiedenen
Kabeln bzw. Seilen und diesen jeweils zugeordneten
Motorwinden aufwendig. Das Ausbringen und Einholen der Geräte
ist langwierig und insbesondere bei rauher See schwierig. Zur
Sicherstellung der parallelen Anordnung im seitlichen Abstand
müssen spezielle Scherdrachen am Kabel des Geräuscherzeugers
vorgesehen werden. Die Manövrierfähigkeit des Minensuchbootes
und die Übersichtlichkeit des Minenräumgerätes lassen zu wünshen
übrig. Bei kombinierten Grundminen, die sowohl auf akustische
wie auch auf magnetische Einflüsse ansprechen, ist bei dem bekannten
Minenräumgerät durch den seitlichen Abstand zwischen Geräuscherzeuger
und Feldquelle eine sichere Auslösung nicht gewährleistet,
da moderne kombinierte Grundminen aufgrund dieses Abstandes
bereits zwischen Schiffen und entsprechenden Minenräumgeräten
unterscheiden können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Minenräumgerät der eingangs
genannten Art zu schaffen, das bei vereinfachtem Aufbau
eine zuverlässige Minenauslösung ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Minenräumgerät der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens die bootsnahen Abschnitte des Schleppkabels des
Geräuscherzeugers und der Schwimmkabel strangartig gemeinsam
verlaufen, das Schleppkabel eine über das bootsferne Ende der
Schwimmkabel hinausragende Länge aufweist, und das Schleppkabel
und die Schwimmkabel zueinander begrenzt längsverschiebbar
geführt sind.
Bei der erfindungsgemäßen Konfiguration des Minenräumgeräts
sind die elektrodentragenden Schwimmkabel bzw. die bootsnahen
Zuleitungsabschnitte zur Schwimmkabelschleife einerseits, das
Schleppkabel des Geräuscherzeugers andererseits, strangartig
zusammengefaßt. Am bootsfernen Ende des sich über die Schwimmkabel
hinaus erstreckenden Schleppkabels hängt der Geräuscherzeuger.
So werden beide Auslösevorrichtungen in gerader Linie
hinter dem Minensuchboot geschleppt, so daß eine übersichtliche
Konfiguration entsteht, die einfacher und mit etwa 50%
Arbeitsersparnis ausbringbar und einholbar ist. Teure und die
Handhabung erschwerende Scherdrachen sind nicht mehr nötig.
Feldquelle und Geräuscherzeuger liegen dicht hintereinander und
entsprechen so in praktisch idealer Weise den Verhältnissen bei
den von ihnen nachgeahmten Schiffen. Damit ist sichergestellt,
daß auch eine moderne Grundmine nicht zwischen dem
Minenräumgerät und einem tatsächlichen Schiff unterscheiden
kann. Zum Ausbringen und Einholen des Minenräumgeräts ist nur
noch eine Motorwinde notwendig. Das Minensuchboot ist bei
ausgebrachtem Minenräumgerät wesentlich manövierfähiger. Durch
die zueinander begrenzt längsverschiebbare Führung von
Schleppkabel und Schwimmkabel wird unter anderem vermieden,
daß die Schwimmkabel die wesentlich stärkeren Änderungen unterworfene
mechanische Beanspruchung des Schleppkabels mittragen
müssen.
Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen des Minenräumgerätes
sind in den Unteransprüchen 2 bis 6 beschrieben.
Bei Fertigung des Schleppkabels aus Polyarylamidfasern
unterliegt dieses auch unter hoher Zugbeanspruchung, etwa bei
Nachschleppen des Geräuscherzeugers bei Schnellfahrt, einer nur
geringen Zugdehnung, was die Reibung des Schleppkabels an den
mechanisch nicht so stark beanspruchten Schwimmkabeln deutlich
vermindert. Eine elastisch federnde Ankopplung des Geräuscherzeugers
an das Schleppkabel kann durch Zwischenschaltung
eines Abschnitts aus stärker elastisch dehnbarem Werkstoff
zwischen dem Polyarylamid-Kabel und dem Geräuscherzeuger
erreicht werden. Zum Aufwickeln des Minenräumgerätes auf eine
einzige Windentrommel ist es vorteilhaft, die bootsnahen Enden
des Schleppkabels und des Zugseils der Schwimmkabel bzw. deren
Ziehstrümpfen mechanisch miteinander zu verbinden.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen des Minenräumgeräts
anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Minenräumgerät mit elektrodentragenden
Schwimmkabeln und
Fig. 2 ein abgewandeltes Minenräumgerät mit einer Schwimmkabelschleife.
Das in Fig. 1 gezeigte nachschleppbare Minenräumgerät 1 umfaßt
zwei Schwimmkabel 2, 3 unterschiedlicher Länge, die in ihren
bootsfernen Endbereichen mit Elektroden 4, 5 versehen sind. Die
Kabel sind durch Kork- und/oder Schaumstoffeinlagen schwimmfähig
gemacht. Von einer Spannungsquelle am Bootsheck 16 verlaufen
Leitungsdrähte unter Bildung eines Vorlaufs 15 durch das Innere
der Schwimmkabel 2, 3 zu den Elektroden 4, 5. Die Leitungsdrähte
sind dabei im bootnahen Bereich so umeinandergewunden, daß die
Bildung eines minenauslösenden Felds in Bootsnähe vermieden
wird. Der Vorlauf 15 ist mit Ziehstrümpfen 6 versehen,
an denen Zugseile 7 angreifen, die im Schleppbetrieb mit einer
Grundplatte 8 auf dem Bootsheck 16 verbunden und zum Einholen
auf die Windentrommel 12 aufgewickelt werden.
Mit den Zugseilen 7 ist ein Schleppkabel 9 verbunden, das sich im
bootnahen Bereich strangartig gemeinsam mit dem Vorlauf 15 und
den Schwimmkabeln 2, 3 erstreckt. Dabei ist das Schleppkabel 9
diesen gegenüber längsverschiebbar von den Schwimmkabeln 2, 3
bzw. deren Ziehstrumpf 6 umwunden und verläuft so nach Art einer
Kabelseele im Stranginneren. Im bootsfernen Bereich, in welchem
die Schwimmkabel 2, 3 nicht mehr um das Schleppkabel 9 herumgewunden
sind, sondern frei etwa parallel nebeneinander schwimmen,
dienen Querbünde 14 zum Zusammenhalten von Schleppkabeln 9 und
Schwimmkabeln 2, 3. Dabei werden das Schleppkabel 9 und die
Schwimmkabel 2, 3 durch die Querbünde 14 so lose gehalten, daß
sie zueinander begrenzt längsverschiebbar bleiben. Alternativ
dazu kann das Schleppkabel 9, anstatt teilsweise von den
Schwimmkabeln 2, 3 umwunden zu sein, auch auf deren ganzer Länge
neben den Schwimmkabeln 2, 3 verlaufen und ist dann nur durch
Querbünde 14 längsverschiebbar an den Schwimmkabeln 2, 3
gehaltert.
Das Schleppkabel 9 besteht zwischen der Grundplatte 8 und dem
bootsfernen Ende des längeren Schwimmkabels 2 im wesentlichen aus
Polyarylamidfasern (Kevlar) und weist daher auch unter hoher
mechanischer Beanspruchung nur eine sehr geringe Zugdehnung auf.
Hinter dem bootsfernen Ende des längeren Schwimmkabels 2
schließt sich an den im wesentlichen aus Polyarylamidfasern
bestehenden Teil des Schleppkabels 9 ein Abschnitt 13 aus stärker
elastisch dehnbarem Werkstoff an. Dieser dient zur elastischen
Abfederung des an seinem bootsfernen Ende angehängten Geräuscherzeugers
10, der von einem Schwimmer 11 getragen wird. Bei
hoher Beschleunigung des Minensuchbootes bewirkt der nachgeschleppte
Geräuscherzeuger 10 mit Schwimmer 11 durch seine
schleppankerartige Wirkung eine starke, plötzliche Zugbeanspruchung
des Schleppkabels 9, die durch Zwischenschalten des
stärker elastisch dehnbaren Abschnitts 13 abgemildet wird.
Am Bootsheck 16 ist eine Windentrommel 12 vorgesehen, die zum
Aufwinden und Wiederablassen des gesamten Minenräumgerätes dient.
Die bootsnahen Enden des Schleppkabels 9 und des Zugseils 7 der
Schwimmkabel 2, 3 sind miteinander verbunden. Zum Einholen des
Minenräumgerätes werden Schleppkabel 9 und Schwimmkabel 2, 3
gemeinsam auf die Windentrommel 12 aufgewunden, wobei die
längsverschiebbare Halerung des Schleppkabels 9 gegenüber den
Schwimmkabeln 2, 3 dazu beiträgt, daß Beschädigungen des Kabelstrangs
vermieden werden. Entsprechend wird beim Ausbringen des
Minenräumgerätes der das Schleppkabel 9 und die Schwimmkabel 2,
3 umfassende Strand von der Windentrommel 12 abgelassen.
Im Räumbetrieb schleppt das Minensuchboot das Minenräumgerät,
etwa wie in Fig. 1 schematisch gezeigt, hinter sich her. Die
von der Spannungsquelle am Bootsheck 16 über den Vorlauf 15 an
die Elektroden 4, 5 der Schwimmkabel 2, 3 angelegte Spannung
erzeugt ein von einer von dem Minenräumgerät überfahrenen
Grundmine als unmittelbar vor der vom Geräuscherzeuger 10 gebildeten
Geräuschquelle liegend erfaßtes Feld. Dadurch ist für
die Grundmine das Minenräumgerät von einem Schiff praktisch
nicht mehr unterscheidbar und die Grundmine wird ausgelöst.
Bei der in Fig. 2 gezeigten abgewandelten Ausführungsform, in
der gleiche Bezugszeichen gleiche Teile wie in Fig. 1 angeben,
ist statt zweier elektrodentragender Schwimmkabel eine geschlossene,
elektrisch leitfähige Schwimmkabelschleife 20
vorgesehen, die über ansonsten den bereits anhand Fig. 1
beschriebenen Schwimmkabeln entsprechende Zuleitungen 2 mit
einer Spannungsquelle am Bootsheck 16 verbunden ist. Aufgrund
Stromflusses durch die Schwimmkabelschleife 20 entsteht um diese
herum ein Feld, das der Auslösung auf Magnetfeldänderungen
ansprechender Grundminen dient. Die Stellung der Schwimmkabelschleife
20 ist mittels eines Stellseils 21 regulierbar, das
von der Schwimmkabelschleife 20 zur Grundplatte 8 auf dem
Bootsheck 16 führt. Die Zuleitungen 2 zur Schwimmkabelschleife
20 werden durch entsprechende Maßnahmen, wie beispielhaft bereits
anhand Fig. 1 beschrieben, dagegen geschützt, daß ein
minenauslösendes Feld zu nahe am Bootsheck entsteht.
Auch bei dieser abgewandelten Ausführungsform liegt das Feld
zur Auslösung von auf Magnetfeldänderungen ansprechenden Minen
in Fahrtrichtung des Minensuchbootes direkt vor dem Geräuscherzeuger
10, so daß auch in diesem Falle die auszulösenden
Minen zur Unterscheidung zwischen dem Minenräumgerät und einem
Schiff außer Stande sind.
Ausbringen und Einholen des Minenräumgerätes verlaufen wie bei
der an Hand Fig. 1 beschriebenen Ausführungsform mittels einer
einzigen Windentrommel 12 am Bootsheck 16.
Claims (9)
1. Nachschleppbares Minenräumgerät, mit mindestens einem
mechanisch oder elektrisch antreibbaren Geräuscherzeuger
zur akustischen Minenauslösung und elektrodentragenden
Schwimmkabeln oder einer elektrisch leitfähigen Schwimmkabelschleife
zur magnetischen Minenauslösung,
dadurch gekennzeichnet, daß
a) mindestens die bootsnahen Abschnitte des Schleppkabels
(9) des Geräuscherzeugers (10) und der Schwimmkabel (2, 3,
20) strangartig gemeinsam verlaufen,
b) das Schleppkabel (9) eine über das bootsferne Ende der
Schwimmkabel (2, 3, 20) hinausragende Länge aufweist und
c) das Schleppkabel (9) und die Schwimmkabel (2, 3, 20) zueinander
begrenzt längsverschiebbar geführt sind.
2. Minenräumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleppkabel (9) im bootsnahen Bereich längsverschiebbar
von den Schwimmkabeln (2, 3, 20) bzw. deren Ziehstrumpf
(6) umwunden ist.
3. Minenräumgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleppkabel (9) an den Schwimmkabeln (2, 3, 20) bzw.
deren Ziehstrumpf (6) durch Querbünde (14) längsverschiebbar
gehaltert ist.
4. Minenräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Schleppkabel (9) wenigstens auf
einem Teil seiner Länge im wesentlichen aus Polyarylamidfasern
oder einem anderen Kunststoff geringer Zugdehnung
besteht.
5. Minenräumgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleppkabel (9) nahe dem Geräuscherzeuger (10) einen
Abschnitt (13) aus stärker elastisch dehnbarem Werkstoff
aufweist.
6. Minenräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die bootsnahen Enden des Schleppkabels
(9) und des Zugseils (7) der Schwimmkabel (2, 3, 20) bzw.
deren Ziehstrumpfs (6) zum gemeinsamen Aufwickeln auf die
gleiche Windentrommel (12) verbunden sind.
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DE19853522197 Granted DE3522197A1 (de) | 1985-05-21 | 1985-06-21 | Nachschleppbares minenraeumgeraet |
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